Donnerstag, 15. September 2022
Wiesn Almanach 2022
Startklar zu Wiesn geht das CO2 für die Bierherstellung aus - aufgrund der hohen Gaspreise in einer Welt, in der es ansonsten an CO2 nicht zu mangeln scheint. Lieferkette, sag ich da nur, sollen sie es doch absaugen aus der Atmosphäre, die alten Frischbierpanscher.
Für angestammte Noagerltrinker wie uns ist der CO2-Mangel eher förderlich. Dieses für den Noagerlrachen so unangenehme Prickeln, dieses irritierende Gefühl, als hätte jemand Brause ins Bier gemischt. Und dazu die galoppierende Inflation des Preisunterschieds - rund 13 Euro plus Service gegen Gratis minus Service.

Es soll sehr kalt werden, was viel kuscheliges Aufeinander bedeutet. Man sollte die Wiesn alle 9 Monate machen, dass wiesngezeugte Menschen auch auf der Wiesn geboren werden können. Und wegen den Einnahmen, dass die Wiesnwirte und Hoteliers nicht am Hungertuch nagen müssen. Eine Stadt im Wiesnzyklus, wo man doch auch von der fünften Jahreszeit spricht.

Man übernimmt das Bier, um nicht vom Bier übernommen zu werden. Was für die Maoisten der Fisch im Wasser ist, ist für den Münchner der Münchner im Bier. Man muss das Bier neu denken.

Wiesn 2022

Wiesn 2021

* Wiesn, 2021, Servus

* Die Leberkässemmeltragetasche

Wiesn 2020

As Noagerl

Was kostet die Noagerlmass?

Dazu muss man etwas ausholen.
Die reguläre Mass entspringt dem kapitalistischen System der Fülle. Somit kostet sie so viel, wie sie nur irgendwie kosten kann. Das Noagerl, das entgegen allen Aberglauben schon lange vor der Mass existiert hat, kommt aus einer vorkapitalistischen Zeit. Das Noagerl ist das Urbier. Die Noagerlmass kostet somit nichts. Man denkt, das Bier wird zwar stets zum Noagerl, aber das Noagerl nie zum Bier - was ab Erfindung der Noagerlmass nicht mehr richtig ist. Beim Noagerl geht es um Leben und Sterben. So entspricht der Ritus des Noagerlzeltes auf der Wiesn der christlichen Osterzeit. Die Wiederauferstehung des Urbiers, die Rückbesinnung auf vorchristliche, vorkapitalistische Werte, also ganz im Zeichen der Zeit, eine werteorientierte Aussenpolitik des eigenen Magens. Ein Abwerfen des In-sich-Gefangenseins, ein Hinein und Heraus, erst Bier dann Emotionen.

Und wieviel ist nun drin in so einer Noagerlmass?

Das Noagerl kann durchaus über seine geglaubte Größe hinauswachsen. Für einen Hirschen, also ein 200-Liter Fass, sind drei Liter ein Noagerl, während es sich, aus einem Schnapsglas getrunken, um Milliliter handeln kann. Es steht immer in Relation zum Gefäß in dem es dargereicht wird. Die Frage, ob das Glas halb leer oder halb voll ist, beantwortet sich beim Noagerl stets mit mehr als halb leer. Man kann Noagerl nachschenken, wird aber nie ein volles Noagerl erhalten. Das Quartl, wie es meine Oma konsumiert hat, steht dem Noagerl noch am nächsten. Aber die Mass, die schließlich aus vielen Noagerln besteht, ist der natürliche Feind des Noagerls. Und so widerspricht die Wiesn mit ihren Massen in jeder Hinsicht der Idee, die das Noagerlzelt auf diesen Planeten zurückbringen will. Ein Prost wider der Mass.

Ich gehe bei meinen Stammleser davon aus, dass sie wissen, dass maßloses gemeinsames Trinken ein Zeichen des Vertrauens ist, eine Spontaninitiation von Fremden. Diese Gemeinschaftsumtrünke, im hohen Norden auch als Sveitardrykkjur bekannt, bringen geheime Absichten schneller ans Licht als eine banale Befragung. Das beginnt und endet meist eher lustig, kann aber auch, wie Egils Saga zeigt, manchmal schiefgehen. Diesem Ritual steht das auf der Wiesn propagierte Einzeltrinken, nordisch einmenningr, völlig entgegen. Letzteres ist der Invidualverkehr des Alkoholgenusses. Die Mass ist der SUV unter den Gefäßen, die Egoland aufbietet, um möglichst viel Hirnmasse zu vernichten - die ja bekanntlich nicht gesund ist für Konsumenten.
Menschen, die vorhaben, auch noch in 50 Jahren genüsslich ihr Bier zu schlürfen, ohne dass ihnen die Klimaerwärmung das frisch Eingeschenkte in Sekundenschnelle aus dem Glas herausverdunstet, trinken Noagerl. Nur um das mal allen Frischbier-Assos vor den Latz geworfen zu werfen. Bagage, elendige.

* Das leere Glas

Wiesn 2019

* schee wars

* Die Ausstellung

* Bierabstellenangebot oder Wurfzelt

* Verbierung - Volksfestverwirrung in Zeiten der Globalisierung

* Europa kotzt - ein Vorbericht zur Europawahl 2019

Wiesn 2018

* We are the change we need

* Mit der Schbei-Cam unterwegs

* Die erste Bierfotzn

* Noag-Interview 2018 - 1.Teil

* Die Wiesn FAQs - Bauchbuch 1.Teil

* Wiesn FAQs - das Bauchbuch zum Oktoberfest

* Mir ist kotzübel vor lauter Gedanken

Wiesn 2017

* I had a dream - der Bierpreiß beim Noagerlwirt

* Erst der Krieg hat das Bier gebracht - und das Bier den Krieg

* Der Noag - Interview mit einem Pestwirt

* Das Noagerlzelt manifestiert sich

* Dirndl und Bierpreis, Sex und Rausch, C-Stoff und T-Stoff, das Triebgemisch des Nationalsozialismus

Wiesn 2016

* Des Bier des hod da Deifi gseng - Analyse der Bodentruppen 2016

* Die RegenbogenWiesn - Der Masskrug als Zeichen seiner Zeit

* Wiesn 2016 - erste Opfer der Palastrevolte

* Alle Hände für die Allmende - Wiesn 2016

Der Pasinger Komet

Wiesn 2015

* Bierealismus - eine quantenphysikalische Herangehensweise an die Wiesn 2015

* Über das Kotzen hinaus - ein Gastbeitrag von Kalle Bargeld

* Das Bier ist deutlich zu teuer.

* Wiesnsimulator 2016 - Der Pabst muss auf die Wiesn

Die eigentlichen Verursacher der Maßlosigkeit sind die Nichttrinker.

Wiesn 2014

* Das kotzt mich an - der Brezensalzer in Verruf

* Scheiss auf Weihnachtsgeschichten ... Wiesngeschichten, da glaubt noch jeder dran

Wiesn 2013

* Der Biergärtner

Wiesn 2012

* Kotzen, scheißen, pissen - die Über-Wiesn und das Ich

* Bier-Boarding im Haberfeld

* Besoffen? na klar.

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Wiesn, 2022, Servus,
seid gegrüsst, liebe Stammgäste des Noagerlzelts. Es geht wieder los.

Das Zelt steht noch nicht, aber der geistige Aufbau beginnt stets auch mit dem Abbau des Vorherigen. Eine Weisheit, die jeder professionelle Biertrinker aus- und vorwiegend inwendig kennt. Das gleiche gilt fürs Trinken, wie das Ernest Hemingway in den Raging Twenties bemerkte:" The fuller the pitcher the more empty the mind." I war ja dabei!

Erst wenn das Glas sich leert, füllt sich das Bierhirn. Dafür steht nicht nur symbolisch das Noagerl in der Brandung der Gegenwart, ebenso wie für die Überschaubarkeit des Zukünftigen, für die Absehbarkeit dessen, was auf einen zukommt.

Auf unserem diesjärigen Symposion sind Experten geladen, um uns zu zeigen, dass das Noagerl mehr ist als es die Mass je sein könnte.

Wir haben hierzu dieses Jahr so manche Koryphäe geladen, uns kulturhistorisch zu begleiten. In unserem Kreisel begrüßen dürfen wir das Institute for Strategic NOAG Studies, einen weltweit anerkannten Denktank. Einen Denktank wie jedes Bierfaß es auch ist.

Exemplarisch an einer der urbairischesten Familien wollen wir die herausragende Rolle des, nennen wir ihn mal, gordischen Knotens bestehend aus Bier, Baiern und der Familie S. in der Weltgeschichte herausspinnen.

und jetz gäds los
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Montag, 12. September 2022

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Samstag, 16. Juli 2022
Geisterstunde in Schbackenland
Ja, man muss aufpassen, die Worte bedachtsam wählen, keinesfalls sagen, was man vielleicht wirklich denkt. Weil sie auf einen gerichtet sind, die Kanonen scharf gemacht, die Zündhütchen angebracht. Vermintes Gelände.

Als Einführung in die wunderbare Welt der gefährlichen Wahrheit empfehle ich die Vorlesung "The Acheology of Commandment" von Giorgio Agamben. Gefährlich in dem Sinne, dass es sich nicht um eine in sich ruhende Wahrheit handelt, die sich ihrer selbst sicher ist, sondern vielmehr um eine Wahrheit, die beißt, wie ein in die Ecke getriebener Hund.

Ein falsches Z am richtigen Ort, oder ein richtiges am falschen. Selbst am Gloss&Glitter Girl Grill kann man nicht mehr die Titten auf den Tisch werfen ohne Schweißperlen der Angst. In Europa, der Hure, die hin- und hergewaschen zwischen Atlantik und Hinterland wird nun wieder scharf geschossen. Und zwar vorwiegend auf den Nächsten, den Sie nun nicht mehr lieben sollen oder ihm verzeihen, sondern überwachen, denn jede Abweichung ist für die angeblich von außen bedrohte Wertegemeinschaft eine todbringende Angelegenheit.

Gegenderte Wertekanonen in einem Land, das das Trierer Geburtshaus von Karl Marx heute mit einem 1?-Shop beseelt. Geldstrafen, Erzwingungshaft und mehr für jeden der zu stark von der einzigen Wahrheit zu stark abweicht.

Wer will sich wundern, dass die Kirche noch jährlich hunderte von Exorzisten neu bestellt, während sogenannte Corona-Leugner der staatlichen Verfolgung unterliegen. Die freiheitliche, demokratische Grundordnung hat kein Problem mit dem Verleih von Hüpfminaretten für den Freitag vor der Moschee. Für die journalistische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen hingegen darf man sich glücklich schätzen, wenn man mit lebenslänglicher Isolationshaft davonkommt. Wenn man vor der selbstgemachten Katastrophe wie der industriellen Vernichtung durch die Gier steht, ist es nur menschlich, dass man sich lieber mit anderen Dingen beschäftigt, den Ausnahmezustand erklärt (siehe Agamben) und noch schnell absahnt, so noch was abzusahnen ist. Aktuell hinzuzufügen ist, dass sich die NATO durch Ausrufung des Bündnisfalles am 9.September 2011 seither im Kriegszustand befindet. Die Zerstörung des Planeten muss da zwangsläufig hinten anstehen. First things first.

Kill the messenger ... und kauft nicht bei Russen. Irgendwo hab ich das schon mal gehört. Da plumst dann auch mal schnell ein Dostojewski in den Kochtopf der Menschfresser, obwohl dieser eigentlich am liebsten in Baden-Baden am Roulette-Tisch saß und nicht in Russland. Gleichschaltung der Presse und Assange in den Kochtopf. Frieren für den Frieden, aber Klimaerwärmung in den Kochtopf. Individualität gerne im Sinne von Markenturnschuhen, Piercing und zig neuen Geschlechtern etc, aber kritikverdächtige Äußerungen in den Kochtopf.

Für mich, der ich die Einstein-Rosen-Brücke überschritten habe, ist das schwer zu verstehen. Für mich präsentiert sich unsere Wertegemeinschaft als Schwarzes Loch - viel Masse und Nichts dahinter. Zusammenrücken und zusammenschweißen führt im Extremfall eben zu schwarzen Löchern. Wer nicht auf Befehl aus dem Schützengraben in den sicheren Tod springt, ist eine Gefahr für die Wertegemeinschaft. Vielleicht nicht wirklich für die Gemeinschaft als solche, sicher aber für jene, die daraus einen Mehrwert ziehen. Verlieren kann nur der, der etwas zu verlieren hat. Für den Homo Sacer Agambens und die anderen Dinge im Kochtopf ist der Säbelzahntiger vor unserer Wertehöhle keine primäre Gefahrenquelle.

Wie Agamben anführt steht der altgriechische Ausdruck für Anführer, sowohl für den Beginn wie auch für den Befehl und sinnigerweise auch für den Anus. Wen wundert's.
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Mittwoch, 8. Juni 2022
von Mehlmöttchen, Silberfisch und dem Bären
- Der Bericht für eine Akademie


Wenn Sie nicht damit einverstanden sind, dass wir die Daten Ihrer Augenreflexe verarbeiten, drücken Sie jetzt bitte die Leertaste.

Frühling, primavera, die erste Wahrheit. Wer hat den Winter überlebt. Unterirdisch, subterran, als Zwiebel oder als Kokon, im höhligen Tiefschlaf oder abgemagert, vom Fleisch gefallen. Ich stehe fett im Saft, im Bratensaft meiner Klimadrüsen. Unter und über mir wuselt bereits die Insektenwelt. Man sieht sich um, wen es so erwischt hat, welches Reich, welchen Stamm, welche Klasse, welche Ordnung, welche Familie und welche Gattung.
Und, oh Erschrecken, da sehe ich mit meinem fahlen Bärenauge, den Homo Hominini nicht immer ganz sapiens, diesen Menschenaffen, diesen Allweltaffen unter den Trockennasenaffen. Mit seinem modernen nackten Körperchen, das aussieht, als wäre es als frühreife Frucht vom Baum gefallen.

Kiefermäuler wie ich, beide aus dem sehr umfangreichem Stamm der vielzelligen Neumünder, aber kein Vergleich. Der Mensch und ich - beide Neumünder, beide mit einem Urmund, der zum Anus wurde. Die von Wahn bessesene Art dieser Gattung, sich als Krone der Schöpfung zu betrachten. Die Überfamilie der Menschenartigen, die von einem greisen Gott mit weissem langen Bart dazu auserwählt wurde, über den Planeten zu herschen.
Warum sind mir keine religiösen Relikte der Steintafeln mit den 10 Gesetzen bekannt. Von Jesu Kreuz jede Menge, von jedem Heiligen ein Knochen, aber kein Brösel von den Steintafeln. Für einen einfachen Bären ist das nicht zu verstehen.

Da achte ich Mehlmöttchen und Silberfische höher. Als diesen Affen, die einzige Untergattung, die es jemals fertiggebracht hat, Waffen herzustellen und sich gegenseitig damit umzubringen. Die Terminator-Rasse. Die Krönung der göttlichen Erschöpfung würde ich als neu erweckter Bär da sagen.

Ich bin der Z-Bär, der sich nach dem vielen Winterschlaf die Zecken aus dem Pelz klopft. You are living to feed your dick, sagt man fälschlicherweise. Der Magen schafft an, sagen andere. Und mein Magen sagt: Kaffee und Kippen - jetzt. Das Jahr 2022 will angepackt werden und schreit nach harten Bandagen.

Ich wackle noch benetzt vom Meer all der Träume, der guten und der schlechten, die mich über den Winter begleitet haben, aus meiner Höhle und gerate unweigerlich und augenblicklich in die Welt des Dreist, eine Dreistigkeit, die dreister nicht sein könnte. Eine Welt von Spam, die einen in Angst und Schrecken versetzen soll. Aufgestaute Falschmeldungen und Katatrophenberichte toujours. Der Schleim trügt: Die wirklichen Monster leben nicht in den Alpträumen und nicht nur im Internet. Die wahren Monster sehen aus wie wir. Sie kleben an uns wie Pestbeulen und offene Wunden. Oder wie das Horn des Nashorns, ohne das das Nashorn vermutlich länger leben würde.

Banken, die einem einzureden versuchen, dass sie keine Zecken sind, die sich vom Blut all jener sattsaugen, die sich auf sie einlassen. Eine Geldwirtschaft, die darin besteht, viel mehr zu verleihen als man hat. Und als Basis aller Dreistigkeit dient der Fortschritt, ein Luftballon, den man aufblasen kann ohne dass er jemals platzen würde. Politiker, die ihre sozialdemokratische Fassade mit der Idee bestreichen, unseren Planeten dafür zu opfern, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben, die im Grunde keiner mehr wollte, wenn er nicht müsste. Sie drohen damit, unseren Planten in jedem Fall zu vernichten, aber man erwartet von uns, dass wir mitarbeiten, und nicht faul in der Restsonne fläzen und dem Fortschritt die lange Nase zu zeigen.

Das hat der liebe Ret Marut schon geschrieben, dass unser Welt-System durch die MARKURVE zerstört wird. Die Markurve und die rätselhafte Utsekunde.
Das sagt der Ziegelbrenner, eine Fachzeitschrift aus einer Zeit als Vieles schon verboten war.

Was ist schon dreist in einem Land, wo man die Räuber fürstlich bezahlt, wo Politiker fürstliche Gehälter einstreichen, um sich auch noch von der Wirtschaft im Nebeneinkommen kaufen zu lassen. Im unteren Klassensegment würden sie als Hospitanten des Großkapitals nicht mal die Fahrkarte bezahlt bekommen. Ein Land, wo sich die lukrativen Pöstchen der Parteienlandschaft ihre Propaganda auch noch mit Rundfunkgebühren vergolden lassen. Ich vermute, dass sie uns, sobald keine Netzhaut mehr von Staatsfernsehen beschädigt wird, mit Reparationszahlungen belasten werden. Aber wer denkt schon an Nachheute in der Überstunde des Jetzt.

Ich bin ein Z-Bär und reagiere gereizt auf Dreistigkeiten. Ich bin ein Kuschelbär, ich bin der Krieg für den Frieden, der den es nicht geben kann. Ich bin der Krieg an der Heimatfront, der Krieg im Hinterhof, der Krieg im Hinterkopf. Ich denke da an den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich. Life is a killer. Das macht sich von selbst vom Acker, diese materialisierte Fehlerliste namens Mensch. Muss man nur sehen, dass es einen nicht mit reinreisst.
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Mittwoch, 30. März 2022
Find und Stör Zender
Die Dinge spielen verrückt. Die Wallstreet "Profis" raten zu Aktienverkäufen, wo man diese doch genau dann kaufen soll, wenn das Blut auf den Straßen fließt. Dem Alphabet entreißt man den letzten Buchstaben, so dass man sich am liebsten in Zettels Traum vergraben würde. Aus dem ehemals korruptestem Staat mit Kolumbien und Brasilien wurde von heute auf morgen ein Heldenstaat und die Träger der Wolfsrune werden von Faschisten attackiert. Warum tilgen wir mit dem Z nicht auch gleich das R, das U und das S? Ich fände das .eitgemäß.

Eine andere Stimme ist nicht zu hören. Ich vpn mich nachts, wenn alle schwarzen und weißen Katzen grau werden, heimlich durch feindliches Territorium. I try to FindSender ... kch kchchch und siehe da: in den USA und selbst in der Ukraine ist es zu hören, das Brummen der oligarchigen Stimmen hinter dem Ural ... kkkch ... Here .. kch spricht kch Prussia TV ... kch ... Nix zu machen. Die StinkmorchelSender müssen verboten bleiben, sonst ... kch kch ... sammeln sich wieder irgendwelche QAnons und Aluhüte, diesmal wegen drohendem Feindbeschuss, zu vermeintlichen Spaziergängen an der Westflanke.

Aluhüte kann sich ja kaum mehr einer leisten, seit man weiß, dass Kabelkanäle einen hohen Weizenanteil besitzen und statt dem CoronaClopapier diesmal das ukrainische Sonnenblumenöl knapp wird. Mit Rettungsdecken umwickeln wir unsere schlotternden Dumpfbacken, um nicht zu viel Körperwärme zu verlieren. Frieren für den Frieden und vielleicht auch wegen dem Klimaschutz - wer weiß das heute noch so genau.

Wir müssen die eigene Dummbevölkerung vor Störsendern schützen. Da lesse ich mich liber gemüdlich durch my heimat und kuschle mich in die Couchecke meiner westlichen Wertefamilie. Ich hör nur Mono, ich hör nur auf einem Ohr.

Allein durch Drängen auf das Minsker Abkommen oder die erbetene Aufnahme Russlands in die NATO hätten wir nie entdeckt, dass wir ausser einer Gorch Fock nicht viel zu bieten hatten auf dem Schlachtfeld. Um richtig zu schlachten brauchen wir mehr Eskalation und mindestens 100 Milliarden. Ohne Auto- und Rüstungsindustrie verkommen wir schlichtwegs zu einem Agrarstaat, den es zu überfallen garnicht mehr lohnt, befürchte ich.

PS: Ein garnicht so kleiner Stern am derzeitig so verdunkelten Firmament der Schädeldecken sind die Tagesbeiträge in Fefes Blog, wo er auf die Aussage von Verteidigungsministerin Lambrecht hinweist- siehe Augsburger Allgemeine - worin die derzeitige Verwirrung perfekt kulminiert, wenn sie das langfristige Abrüstungsziel der Bundesregierung damit begründet, dass die 100 Milliarden keine Aufrüstung der Bundeswehr seien, sondern eine dringend nötige Ausrüstung. Auf, Aus oder Ab. Eben nur ein paar Buchstabendreher - Rüstungszyklen, mit einer Legislaturperiode von 4 Jahren.
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Dienstag, 29. März 2022
Primel Time
Es ist Primel-Time. Fotos muss ich wohl keine liefern, da der Frühling über die Äcker rast wie ein Blitzkrieg. Farbflecke überall, nur hinter dem Ural wächst einzig der schwarze Stinkmorchel - so ich dem Westfernsehen Glauben schenken darf. Die ganze Welt gegen den Stinkmorchel, so eintönige Stimme der Reuters-Multiplikatoren. Ausser in der anderen Hälfte der Menschheit. Die Chinesen würzen ihre Speisen mit dem ekligen Morchel und seltsamerweise der ganze globale Süden - vermutlich weil sie sonst nichts zu fressen haben. Afrika kennt keinen Harzer Käse und keine Sacher Torten. Schade, schade.

Aber da muss man tolerant bleiben. Am besten, man blendet es aus und lächelt darüber hinweg. No borders heisst ja nicht, dass man seine Ansichten und Traditionen mit über die Grenze bringen darf. Unser westlicher Individualismus a la Atlas Society und Ayn Rand ist einfach der beste, das beweist jeder Faktencheck. Und unsere Primel wird hinwegwachsen über die notwendigen Gräber, die für den Endsieg der besten Gutesten nun einfach von Nöten sind. Es heisst ja auch Frühling und nicht Flühling ...
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Dienstag, 8. März 2022
---Pro Panda Gaz---
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Sonntag, 20. Februar 2022
Die Reise ins All-tägliche

oder Warum impfen sich lohnt


Es riecht nach verbrannten Mandeln und Familienstreit. Weihnachten ist durch die Tür bereits wieder hinaus und hat jedem, der es wissen will, gezeigt wie beschissen sein Leben ist. Man bekommt das Gefühl, als wäre ein Großteil der Menschheit damit beschäftigt, einem das Leben auf diesem Planeten so richtig madig zu machen, zu versauen, versalzen, verdrecken, verpfeffern und nochmal einen großen Haufen drauf. Ein Packesel ist vergleichsweise eine Miniaturausgabe, wenn man sich ansieht, mit wieviel Mist sich so ein Mensch beladen lässt. Und noch eins druff.

Diese Jahre wären eine einmalige Gelegenheit gewesen, eine zielgerichtete Volksbildung durchzuführen. Unterricht für alle Bevölkerungsgruppen, die es irgendwie online schaffen. Statistik und Virologie, um nur zwei Hauptfächer zu nennen. Aber hey, es kommt immer anders als man denkt. Astra, Biontech, Moderna ... merkt einer was?

Das moderne Leben wird in den Sternen stehen/stattfinden/weitergehen. Wie Vergil in seiner Aeneis schreibt: "sic itur ad astra" - so reist man zu den Sternen. Es geht um die Umsiedlung. Astra/Biontech/Moderna, das ist die einzig mögliche Trinität, um diese Herkulesaufgabe zu meistern wie Seneca der Jüngere sagt: "non est ad astra mollis e terris via" - von der Erde zu den Sternen gibt es keinen geschmeidigen Weg. Und dann noch eine Dosis Sputnik kurz vor dem Abflug.

In großen Raumschiffen werden sie uns holen. Nach Alpha Centauri oder erstmal raus aus dem Orbit. Ich weiß das aufgrund des Preises für Nussschnaps, der seit Erfindung des Raketentreibstoffes exakt die gleichen Preisschwankungen durchlebt. Und guter Nussschnaps ist derzeit kaum mehr zu haben. Das Tanken hat begonnen. Und das Wort Alltag bekommt einen ganz anderen Sinn.

Wenn ich von beschissenem Leben spreche, meine ich natürlich nicht mich. Ich hab mir im Vorverkauf bereits einen Fensterplatz gebucht, weil ich weiß, dass sich das ziehen kann, auch wenn es nicht unbedingt vom Berliner Flughafen aus losgeht. 40 Lichtjahre sind keine Kurzstrecke. Als Impfpriviligist kann man sich die letzte große Reise schon mal was kosten lassen. Ich war mir eigentlich schon in jungen Jahren bewusst, dass meine Freunde kommen und mich hier rausholen - taxi home, ET. Da ist die Impfung vor Abflug vom Gastplaneten Erde schon sinnig. Sie fragen sich zu Recht, warum da auch Quecksilber und noch so einiges Anderes mit in die Vene muss. Auch das mit den Alu-Hütchen begreift man erst, wenn man sich mit Raumflug beschäftigt und sich wundert, warum die alles mit diesen silber-goldenen Rettungsdecken einkleistern. Weil es auf Proxima Centauri b vom Klima etwas anders ist. Minus 39 Grad Celsius im Schnitt.

Richard Branson und Jeff Bezos haben schon mal vorgefühlt und ich, der sich seit er denken kann mit nusshaltigem Raketentreibstoff ernährt, bald hinterher. Abgeimpft gegen ausserirdische Bedrohungen und vollgetankt ins All. Zielort ist nicht Alpha Centauri und auch nicht Beteigeuze Fünf, dem Herkunfsplaneten von Ford Perfect, auch nicht Kepler-1649 oder 186f, sondern das Trappist-1-System - um genau zu sein Trappist-1e, auf dem ich gleich bei Ankunft mein gewünschtes Traumgewicht erreiche.

Ich darf Sie einladen - denn, sich auf diese Seite zu verirren, scheint mir Eignungstest genug - mit mir die Reise durch das Wurmloch anzutreten, ehe uns die Hybris unserer politischen Führungsklasse über die nukleare Seitenauslinie befördert. Trappist-1, wir kommen.
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Mittwoch, 15. Dezember 2021
Wenn alle nur noch von einer Sache sprechen, dann sollte man aufpassen, was sonst noch so passiert. Wer seinen Sun Tzu gelesen hat, kennt diese Art von Taktik. Wenn alle von kommenden Kometeneinschlägen träumatisieren, hackt vermutlich gerade jemand Ihren Account oder klaut Ihr Fahrrad. Sie denken ganz fest an Ihre Nichte, dass sie den Heimflug nach Peking gut übersteht und in dieser Minute stirbt ihr Nachbar. Sie haben endlich die dreieinhalb Kilo Übergewicht runtergearbeitet und werden tags darauf völlig unerwartet gekündigt. So Sachen eben.

Das heißt? Corona? Also? Wer hats erraten? Spülmittel!
Die Langzeitfolgen der Einführung von Handspülmittel (1958!) treten nun offensichtlich zu Tage. Die Pril-Blümchen bereits verwelkt bohren sich seit über einem halben Jahrhundert Citronensäure, Tenside, Benzoesäure und anderes Gewäsch in unsere Magenschleimhäute. Man spricht ja auch von weichgewaschen.
Sehen Sie sich, unerschrocken wie Sie sind, so eine Waschtrommel an. Durchlöchert wie ein Sieb. Von Schleimhaut keine Spur. Von der chemischen Schmutzkeule so stark behandelt, dass sich selbst der Rost nicht mehr rantraut.

Ich bin inzwischen dazu übergegangen, die Speisen bereits vorab mit Spülmittel zu behandeln. Da reicht es oft schon, wenn ich es anschließend in die Nähe des Waschbeckens stelle. Vermutlich wissen Sie auch, dass Shampoo und Spülmittel im Grunde das Gleiche sind. Wahlweise austauschbar. Und wie fühlt sich Shampoo in den Augen an? Dann wissen Sie, wie sich unsere Magenwände täglich fühlen. Wer heute noch Appetit verspürt, hat darüber nie nachgedacht oder spült nicht ab.
Und dann wundert sich unsereiner, dass unser Humankapital total verspült rumläuft. Ein Humankapital bei dem man sich die Negativzinsen nur wünschen kann. Und alles wegen dem Handspülmittel.
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Montag, 13. Dezember 2021
Liebe Kinder,
Weihnachten steht vor der Tür. Die Weihnachtsglocken läuten bereits. Und die Mama hat kaum Geld. Zum Glück ist es das Christkind, das diesmal die Zeche zahlt. Aber in Zeiten wie diesen, liebe Kinder, hat auch das Christkind nicht viel Zaster im Sack. Sprich, in der Wirtschaftswoche schreiben sie, es sei sogar hochverschuldet. Wer weiss das schon so genau.

Was ich sagen will: diese Jahr müsst ihr vielleicht mal was dem Christkind schenken. Von was soll das denn leben? Vermutlich hält es sich den Rest des Jahres zumeist in kalten Gegenden auf. Es friert vielleicht die meiste Zeit. Ein BABY! friert. Versteht ihr das?

Die Mama möchte dem Christkind natürlich auch helfen. Aber erst muss sie dem Finanzamt helfen, denn das friert auch ganz fürchterlich. Wegen dem unversteuertem Aufstockergehalt. Diejenigen also, die unter Sozialhilfeniveau verdient haben mussten den Gürtel gewaltig enger schnallen und jetzt gehts noch mal ein Gürtelloch weiter.
Der Nikolaus war dieses Jahr auch nicht da. Ich vermute, weil ihm kein Gürtel mehr gepasst hat. Ich finde den Begriff "den Gürtel enger schnallen" ein wenig euphemistisch. Den Kabelbinder noch ein wenig nachziehen, wie man das von Festnahmen so kennt. Das trifft die Sache besser.

Die Mama gehört als Krankenschwester in Corona-Zeiten seltsamerweise auch zu den Aufstockerinnen, den Trümmerfrauen der Moderne.
Die Kinder schon ganz fahl im Gesicht: Deswegen sind so viele gestorben. Weil die Mami nicht helfen durfte.
Ach, Kinder. Wir schaffen das.

Was schenken wir dem Christkind zu Weihnachten?
einen Einkaufgutschein für den 1-Euro-Shop
einen München Pass - den sollte jeder haben
ein Bild
Leerverkäufe über 2022 Bayer-Aktien
diesmal nix
unsere Liebe
Beifall
wir beerben es - es soll alles bekommen, weil es ewig lebt, und somit eh alles bekommt
eine bessere Krippe von Amazon

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Erstellt von einemaria am Mo Dez 13, 21:16.

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Mittwoch, 8. Dezember 2021
Frosti und die Patschnässe im Eischloss
Die Weide breitet ihre Schwingen aus

Il Pastore dall'peccato alpeggio

Discesa dall'alpeggio

das Holz zu Tal

... und bona sera sagt der letzte Herbsttag.

Übernacht legt sich die weisse Pracht über das Dorf und rundherum und lässt es morgens mit wolkenlosem Himmel (leider lügen da die Bilder ein wenig) überdachen. Blau und Weiss. Die Überraschung ist den wenigen Bewohnern ins Gesicht geschrieben. Gestern noch Herbst, heute Winter.

Alles schaltet einen Gang zurück, leiser, weicher, ruhiger. Allerlei Pläne sind jetzt auch begraben unterm Schnee. Die Bäume für die Säge. Zudem kommt der Traktor kaum die provisorische Straße hoch, die zwar geräumt, aber bereits wieder vereist ist. Keine Bäume mehr pflanzen, keine Mauern mehr bauen. Jede Art von Erdarbeit hat ihr jahreszeitliches Ende gefunden.
Die Sicht verändert sich. Der wunderschöne Anblick der jungfräulichen Schneedecke. Nicht mal Spuren vom Fuchs. Das strahlende Blau. Und diese Ruhe.

Das Umdenken beginnt. Die üblichen Gehwege freischaufeln. Zum Holz, zum Auto, zum Nachbarn und erstmal beratschlagen. Wettergespräche und erste Überlegungen.

Ich schaufle mich vom Auto weg, rauf bis zur provisorischen Straße, was den restlichen Vormittag füllt. Mittagsauffrischung. Die verschwitzten drei Lagen und die kalten Schuhe mal aus. Ich muss an eine Abendunterhaltung bei 40 Grad in Mali denken, an die Bemerkung eines Einheimischen: "You need a three layer jacket to survive." Und damit meint er die Sommerabende im afrikanischen Kochtopf.

Dann Ketten drauf und die provisorische Straße nicht hochgebrochen, sondern hochgekrochen, mit der ständigen Warnleuchte, dass mein untermotorisiertes Blechfahrzeug keine Differenzialsperre besitzt. Beim Umparken sehe ich das einzige Insekt des Tages, eine kleine Steinfliege auf dem Reifen. Kein wirklich lebenswertes Habitat, würde ich sagen.

Den Einkaufswagen endlich oben auf der Hauptstraße gut verpackt, also allzeit bereit für die Ersatzteiltour, gehts dem überdrehten Absperrhahn mit Schrägsitzventil und Totraum an den Kragen. Inkontinent wie er ist, hält er keinen Winter mehr dicht. Zum Glück ist er nur einer von zwei sekundären Absperrhähnen.

Der zentrale Absprerrhahn ist hinter dem Haus in einem tiefen Schacht. Wie sich herausstellt, ist auch der nicht ganz dicht.

Man denkt sich das bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben jeden Winter: die müssen das doch gewußt haben. Auf so etwas muss man sich doch vorbereiten. Aber es kommt eben alles auf einmal und an den verschiedensten Stellen. Manches bleibt auch aus, wie Schneebruch auf die Stromleitung oder quer über die Straße.


Während ich zwischen den zwei sekundären Absperrhähnen im Haus und dem Hauptabsperrhahen hinterm Haus hin und her jogge, entdeckt ein Nachbar, dass der Dorfbrunnen eingefroren ist. Erst Butangasbrenner und ein kleines Feuer tauen sein fröhlich plätscherndes Gemüt wieder auf.


Also, was macht man so an einem ruhigen Wintertag in einem einsamen Tal der Alpen. Man wechselt wieder mal drei Lagen und hetzt weiter. Endlich Ersatzteiltour durch die Winterlandschaft, neuen Absperrhahn besorgen. Drei Rehe auf der Rückfahrt, die kaum scheu neben der Straße interessiert glotzen. Von ganz oben rauscht die erste Lawine des Jahres. Ein wenig Idyll zwischendurch also. Und dann doch wieder zurück auf den triefenden, kalten Kellerboden den neuen Hahn reingefuchst.


Reinfuchsen heisst, er sitzt zu nah an der Wand, um ihn zu drehen, es läuft beständig ein wenig Wasser, weil der Hauptabsperrhahn nicht dichtet, der Boden schwimmt im Wasser, ich muss die Meisselmaschine holen, um wenigstens soviel Putz abzubekommen, dass ich ihn reindrehen kann. Abhanfen, aufhanfen, Paste und rein damit unter dem beständig leicht laufendem Eiswasser ... im Prinzip. Und dann klappt es wirklich. Da macht dann auch das Aufräumen und Rauswischen richtig Spaß. Selbst der Brunnen gluckst vor lauter Freude.


Diesmal nur die äußerste Lage Schutzkleidung gewechselt, die mit dem nassen Putzresten dran. Zum Glück muss man hier nicht immer gleich alles fett waschen. Hier scheint die Duftmarke ein wichtiges Erkennungszeichen der Ureinwohner zu sein. Hygiene ist Luxus, den man sich nicht unbedingt leisten muss. Keine Speisereste wegen den Mäusen und Fliegen. Kein Benzin oder Brandkalk auf der Haut beim Abendessen. Aber Schweiß, Holzstaub oder Späne, Erde und Neo-Fermit sind nicht dein Feind, sondern Begleiter auf dem Lebensweg. Hier sind Betonreste an der Hose ein Stammesritual für Barbesucher. Am besten man erzählt gleich, dass man Holzfrevel begangen und nun gleich das Fundament für den Schwarzbau gelegt hat. Dann schließen einen alle gleich ins Herz.

Es ist 4 Uhr, wird dunkel und noch brennt kein Ofen. Die Temperatur im Haus sinkt immer weiter. Höchste Zeit für den Ofenlauf.
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Dienstag, 5. Oktober 2021
Das Rohrnudeldilemma
Ich war einigermaßen erschüttert, dass einige die erwähnte Rohrnudel für Ofengemüse hielten und sich erst mit dem Begriff "Buchtel" ein gemeinsames, sinnliches Bild von zwetschgensaftdurchtränktem, buttergetränktem Hefeteig im Kopf der Leser erzeugen ließ.

Das mag erklären, warum für einige die Wahl einer etablierten Volkspartei für Stabilität und Sicherheit steht, während andere darin den rapiden Untergang sehen. Für Erstere umfasst der Status Quo eben nur die nächsten, bzw ihre letzten 10 Lebensjahre, während für Letztere der Horizont doch etwas weiter gefasst ist. Horizont ist für Talbewohner ein gänzlich anderes Gefühl als für Siedler in der Ebene oder für Ertrinkende im Meer. Geistig wie körperlich.

Diese Wirrungen, Irrungen und persönlichen Sichtweisen verpassen dem ein oder der anderen einen Heimatbegriff, der schlichtwegs mit "hinter der Frontlinie" zu umschreiben ist. Hier wir und die da. Ein Wir allerdings, das die anderen Wirs ganz anders begreifen. Für den einen ein Paradies aneinandergereihter Mikrobrauereien, für die andere Massenbierhaltung. Für die andere ein Paradies für Vierbeiner, denen man alle 100 Meter einen Kotbeutelspender spendiert, für den einen ein nekrotischer Volkskörper durchdrungen von der Tierschmutzpartei.
Für den einen ein Negertiv, für die andere positiv.

So bin ich eigentlich froh, dass die Buchtel frivol mit Ofengemüse umschrieben wurde, während der Begriff der Rohrnudel durchaus vielfältiger verstanden werden könnte.

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Sonntag, 19. September 2021
Der Wiesn Almanach von

Wiesn 2021

* Deutschland kotzt - die Wahl der Qual

* Wiesn, 2022, Servus

* Die Leberkässemmeltragetasche

Wiesn 2020

* Das leere Glas

Wiesn 2019

* schee wars

* Die Ausstellung

* Bierabstellenangebot oder Wurfzelt

* Verbierung - Volksfestverwirrung in Zeiten der Globalisierung

* Europa kotzt - ein Vorbericht zur Europawahl 2019

Wiesn 2018

* We are the change we need

* Mit der Schbei-Cam unterwegs

* Die erste Bierfotzn

* Noag-Interview 2018 - 1.Teil

* Die Wiesn FAQs - Bauchbuch 1.Teil

* Wiesn FAQs - das Bauchbuch zum Oktoberfest

* Mir ist kotzübel vor lauter Gedanken

Wiesn 2017

* I had a dream - der Bierpreiß beim Noagerlwirt

* Erst der Krieg hat das Bier gebracht - und das Bier den Krieg

* Der Noag - Interview mit einem Pestwirt

* Das Noagerlzelt manifestiert sich

* Dirndl und Bierpreis, Sex und Rausch, C-Stoff und T-Stoff, das Triebgemisch des Nationalsozialismus

Wiesn 2016

* Des Bier des hod da Deifi gseng - Analyse der Bodentruppen 2016

* Die RegenbogenWiesn - Der Masskrug als Zeichen seiner Zeit

* Wiesn 2016 - erste Opfer der Palastrevolte

* Alle Hände für die Allmende - Wiesn 2016

Der Pasinger Komet

Wiesn 2015

* Bierealismus - eine quantenphysikalische Herangehensweise an die Wiesn 2015

* Über das Kotzen hinaus - ein Gastbeitrag von Kalle Bargeld

* Das Bier ist deutlich zu teuer.

* Wiesnsimulator 2016 - Der Pabst muss auf die Wiesn

Die eigentlichen Verursacher der Maßlosigkeit sind die Nichttrinker.

Wiesn 2014

* Das kotzt mich an - der Brezensalzer in Verruf

* Scheiss auf Weihnachtsgeschichten ... Wiesngeschichten, da glaubt noch jeder dran

Wiesn 2013

* Der Biergärtner

Wiesn 2012

* Kotzen, scheißen, pissen - die Über-Wiesn und das Ich

* Bier-Boarding im Haberfeld

* Besoffen? na klar.

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Dienstag, 7. September 2021
Wiesn, 2022, Servus,
auch dieses Jahr wieder gehörst du uns allein. Einsam und allein auf weiter flurbereinigter, coronadurchtesteter Zentralstadtfläche wirkt einzig das Noagerlzelt auf den prähellenistischen bairischen Geist und seine weltweiten Ausläufer.

So kurz vor der Wahl werden wir uns stark machen für die Abschaffung der Nutzbierhaltung. Das Zentrum für Bier, das sich schon seit vielen Jahren für Wiederaufforstung der Biergärten einsetzt, hin zu Bierwäldern, wird in seinem kulturhistorischen Beitrag "Wiesn heute - vom Bierwald zur Rasenideologie" diese zivilisatorische Katastrophe des Kahlschlags herausarbeiten.

Mit Hilfe der realexistierenden Wissenschaften werden wir aufräumen mit dem Mist, der sich im Stalle des deutschnationalen Zeus angehäuft hat. Wir werden ausmisten, wo sich falschverstandene Biertümelei breit gemacht, wo vegane Hanswurschten sich an der letzten lebenden Ochsenfetzensemmel vergreifen. Wir werden vorgreifen, wo zu viel Holz vor der Hütte, und nachschüren, wo zu wenig Respekt vor Hopfen und Malz herrscht.
Wir werden begrüßen, wo es zu begrüßen gilt, und wir werden verabschieden, wo es zu verabschieden gilt.
Bier in Sicht.

und jetz gäds los
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