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Der Wiesn Almanach von
einemaria am 22. September 19
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Bierabstellenangebot oder Wurfzelt
Die Wiesn bietet wieder Einiges auf, um seinen Besucher zu verwöhnen. Fein und Kost und Bier, an echten Bräurossarsch und an koiden Schwanz mit Dauerwelle. Unten paar Breckerl Memoir, dass sich der Bierhacker-Schorsch auch daheim noch daran erinnernt mit wem er da rumgschbusid hat. Das ganz normale Wiesnerlebnis also.
Wer aber in seinem Leben auch mal aufsteigen will oder wie in meinem Fall, den Hügel runter, dem sei die diesjährige Ausschreibung des Noagerlzeltes ans Herz gelegt.
Ein Zelt in Hanglage mit Profigästen. Als Bedienung oder lieber im Securitybereich bieten Sie den Gästen auf der Schnackslalm, oder auch Kotzhügel genannt, ein einmaliges Erleben des Rausches in 3D.
Wir durften vorab schon mal mit dem Noagerlwirt ein zünftiges Interview führen, wo wir einige der zentralen Fragen zu diesem Thema zu klären versuchten. Leider müssen viele Passagen noch redigiert werden, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Deshalb hier erstmal das, was schon raus darf.
Noag: Ja, Mare.
Mare: Ja, da Noag.
Noag: Ja, de Mare.
Mare: Gä, da Noag, des gibts ja ned.
Noag: Ja, gä, de Mare. I glabs ned.
Mare: Na, da Noag. Hea auf.
Noag: Ja, glabst as, de Mare.
Mare: Da Wahnsinn.
Noag: Mi hauts nieda, de Mare.
Mare: Ja, lebst du imma no.
Noag: Ja, leck mich am Arsch. Des gfreid mi.
Mare: Genau wie letzts Joa.
Noag: Und am gleichn Fleck.
Mare: Oiso ... Du stellst also wieder ein.
[schweres Atmen, Vögelgezwitscher] ... (redigiert)
Mare: Weil man ja als Arbeitgeber berufsbedingt meistens besoffen ist, muss man gut aufpassen, dass man nicht zu wenige einstellt, weil man sie anfangs ja oft doppelt sieht, der berühmte Dopplereffekt, wo man denkt, endlich käme der Notarzt angerauscht, aber im Grunde ist er schon vorbei. Habt ihr einen Fachberater und Eignungsprüfungen, oder nimmt man, was so denn Hügel runterrollt?
Noag: Wer is da bsoffn. Wuist mi pflanzln ... (redigiert)
Mare: Es soll die Idee geben, den Einfluss des Noagerlzeltes durch mobile Bedienungen mit Wurfzelten zu erweitern.
(redigiert)
Mare: Die Konkurrenz im SB-Bereich ist groß. Von was lebt eine Bedienung im Noagerlzelt. Wie verhält sich das Trinkgeld in Relation zur Einschankmenge, die ja doch beträchtlich abweicht vom Rest des Freistaates, gibts da auch nur Noagerlbeträge? Uns ist zu Ohren gekommen, dass du mit dem Gedanken einer Krypto-Währung spielst.
Noag: Dir kummt glei was anderes zu Ohren, du Zipfi, ... (redigiert)
Mare: Wie wirkt sich die Klimaveränderung auf das Noagerl aus? Schmilzt es dahin wie die Gletscher in Weiß-Blau? Ist es vergänglich wie die bayrische Seele, die ihre Farben schließlich auch aus seiner Konsistenz bezieht - einer Seele, die man auch als glaziales Eiskonfekt bezeichnen könnte?
Noag: Ja, sog a moi, i glab, du bist nimma ganz sauba ... (redigiert)
Mare: spuckt man auch mal rein, wenn man sieht, dass es wirklich bissl schlecht eingeschenkt ist oder um wenigstens noch einen Restschaum zu simulieren?
Noag: Du moanst jetzt den Lama-Effekt. ... (redigiert)
....
Mare: Ich geh jetz lieba. Bis späda ...
Bis wir den Text zumindest einigermaßen in eine Art bayrische Schriftform umwandeln werden können, möchten wir Sie mit einem
Zeitdokument der Wiesn 1963 vertrösten, das sowohl das Noagerltrinken (Minute 12) wie auch das Aussterben des Fischsemmelreihers dokumentiert.
einemaria am 22. September 19
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Verbierung - Volksfestverwirrung in Zeiten der Globalisierung
Die Wiesn bricht erneut über uns herein und man darf erwarten, daß sie von den meisten auch gefunden wird. Doch Vorsicht, denn rundherum lauern billige Plagiate. So das 'Wiesnzelt' am Stiglmaierplatz im eigentlichen Löwenbräukeller; ein Zelt im Keller mit der sinnigen Bezeichnung 'Laurent-Perrier Apres-Wiesn'. Selber schuld ist auch, wer sich auf die 'Züri Wiesn' am Bauschänzli verirrt, dann doch gleich ein edles Perlenbacher beim Lidl in der Fraumünsterstraße nebenan. Ein Perlenbacher, das so heißt, weil es seinem Namen eigentlich erst alle Ehre macht, wenn man es verschüttet.
Wer weiter weg will zum Saufen darf sich die Wiesn in Blumenau/Brasilien reinziehen oder Peking, Chingdao, Shanghai und so weiter und so fort. Unsere Empfehlung für Plagiatliebhaber ist dieses Jahr das von Bundeswehrsoldaten aus dem Boden gestampfte Oktoberfest am 3.Oktober in Kabul.
Wir wollen aber bei den traditionellen bayrischen Bierfesten in und um München verweilen. Inzwischen hat sich nämlich unter Bierkonsumenten die Kunde verbreitet, dass man auf dem Dachauer Volksfest (10. bis 19. August) schon mal bei besseren Temperaturen und zum halben Preis die Wiesnsaison einläuten und seine Trinkfestigkeit stärken kann.
Selbst ein Besuch des auf einem idyllischem Hügel gelegenen Städtchens lohnt sich, insbesondere durch die örtliche Kulturoffensive. Mit 300.000 Besuchern zählt das Dachauer Volksfest als kleiner Bruder des Oktoberfests, obwohl es trotz alledem weit hinter den jährlichen Besucherzahlen des Konzentrationslagers Dachau hinterherhinkt. Und das, obwohl es dort garkein Bier gibt und auch nur 19 Dachauer bei der letzten Europawahl für die NPD gestimmt haben.
Dahinter verblassen leider ein wenig die oft orginelleren Volksfeste des Hinterlandes. So das schon Ende Juli stattfindende
Glonner Dorffest, das bei der Dorfmeisterschaft mit verschiedensten Disziplinen wie Stoahebn, Fingerhakeln, Kegeln, Maßkrugstemmen, Masskrug- schieben und Bremswagen ziehen aufwartet, sowie ausgesuchten Kulinaritäten des Soldaten- und Kriegervereins.
Interessant daran ist, dass auf dem Glonner Dorffest (Landkreis Dachau/nordwestlich von München) das Grandauerbräu verköstigt wird, das eigentlich aus Grafing (Landkreis Ebersberg/südöstlich von München) kommt. Dort aber, in Grafing, findet um den 1.Mai herum das Grandinger Dorffest statt. Dieses wiederrum grenzt an die Gemeinde Bruck (LK Ebersberg), während Fürstenfeldbruck (genannt Bruck) im Westen Münchens liegt. Gleich neben der Gemeinde Bruck liegt die Gemeinde Glonn (LK Ebersberg, südöstlich Münchens), die nichts mit Glonn (LK Dachau, Gemeinde Markt Indersdorf) zu tun oder am Hut hat. Auch Lochhausen (Gemeinde Markt Indersdorf) hat nichts mit Lochhausen in München zu tun, die Gemeinde Moosach (LK Ebersberg) nichts mit dem Münchner Stadtteil Moosach und Baiern (LK Ebersberg) ist eben nur eine Gemeinde in Bayern. Die Gemeinde Emmering gibt es sowohl im Landkreis Fürstenfeldbruck als auch im Landkreis Ebersberg.
So spiegelt sich sprachlich der Westen Münchens im Münchner Osten wieder. Sollte man also die entsprechenden Volksfeste mit dem Navi anfahren wollen, lohnt es sich, einfach darauf zu achten, immer im Westen Münchens zu bleiben, um nicht versehentlich die billigen Kopien im Osten anzufahren. Einzig empfehlenswert wäre das Haager Herbstfest, wo die einzigartige Untertl Weisse, die vom
Bier Index mit Eierkuchenteig, Eischnee, Toffee oder leicht fauligen Äpfelnangeboten verglichen, angeboten wird. Leider fällt es 2019 aber aus.
Auf der Pasinger Vorwiesn (Stadt München) gibt es Kaltenberger Bier (Landkreis Landsberg), auf dem Eberberger Volksfest hingegen Hacker-Pschorr aus München. Und der Nachfahre des Oktoberfestgründers, die König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg, darf sein Bier auf der weltberühmten Wiesn, die ja eigentlich zur Ehrung seines Vorfahren Kronprinz Ludwig stattfindet, nicht verkaufen. Die Verwirrung also ist groß und man darf nur hoffen, daß vor lauter Kopie das Orginal nicht untergeht im Sumpf der Auswürfe. Prost Mahlzeit ...
einemaria am 19. September 19
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Ups ...
äh, Wiesn?!
Steht das Noagerlzelt schon? Wie sieht es mit den Neueinstellungen mit den entsprechenden Noagerlzeltbedienungen und sonstigem Personal aus?
Zum Glück ist erst Mittwoch ...
einemaria am 18. September 19
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Kommerz-Ode an Gaby
Wieder so ein Text, wieder
Monsanto, Bayer, EZB. Man kann's nicht mehr hören, weil man anschließend ja auch noch zu Abend essen will ohne zu kotzen. Ach,
der absurde Aufkauf von Monsanto durch Bayer wurde also von der EZB finanziert. Wen wundert das eigentlich noch?
Die TAZ findet,
Das ist falsch, was da berichtet wird. Preisfrage: 1.Gaby Weber hat ein Vogel. 2.Gaby Weber ist rot. 3.Welche Farbe hat der Vogel? Wen wundert das von einem Blatt, das sich an der Seite einer Partei an die Macht herangerobbt hat, die sich auch gerne von BMW und Bertelsmann finanzieren läßt. Ein bemerkenswerter TAZ-Artikel über eine ihrer MitbegründerInnen. Aber das gehört(beiläufig) in die Glutenkiste.
Denkt man sich, warum haben denn nicht alle Firmen und Presseorgane den gleichen Aufsichtsrat, der zugleich parlamentarisches Kontrollgremium und Verfassungsgericht ist. Da könnte man da einiges Geld sparen - als immer nur die Buchhaltungen zu konsolidieren oder bei den Finanzämtern zu sparen.
Aber dann - ich les ja nur den Text; wer es geschrieben hat ist mir herzlich egal, also wichtig, was drin ist, und nicht was draufsteht - dann kommt
so ein Antworttext, wo man sich vor Lachen kaum mehr einkriegt. Ich denke natürlich sofort an den magischen Geruch von Nussschnaps und mein Hirn wird mit Dopamin geflutet. So erfrischend frei und ehrlich geschrieben, daß man nicht umhinkommt auch mal unter den Deckel zu lugen, wer das denn geschrieben haben könnte.
Oh, Gaby Weber, ich luge dir. Die Leute sagen, du wärest - Laß sie sagen, sie wußten noch nie, wie der Kirchturm steht.
Persepolis,
Telepolis, ein ewig Reich an Worten, das auch dank der Server-Flotte von heise nicht untergehen will und darf. Die einzige Texthandlung in der es sich noch zu bröckern lohnt. Und dann stößt man in der ein oder anderen Schicht noch auf Diamanten wie DICH, Gaby, Weber.
Du Geliebte meiner 27 Sinne, mein mir funkt das Neuronenfeuerwerk::: eine Glücksbombe gebiert
den Krater für den Frieden, mein Herz schreit nach
Dimona, Geheime Kommandosache, Gaby Weber, ein Geschenk des Himmels, der schon lange erloschen schien, seit
Daimler-Benz das Nazigold waschen durfte, Du bist
Alternativlos 26,
der Preis des roten Goldes und
das Wunder, das es nicht zu geben schien, du bist Romeo und Julia zugleich, in einer Pressewelt die uns als
Lehrstück der Desinformation entgegenschlägt.
Danke, Gaby, ich liebe Dir meiner Mir für Immir. Und jetzt gibts die letzten Tröpfchen Nussschnaps auf die Sichtung meines Kometen der Hoffnung.
einemaria am 28. Juni 19
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Abspaltung der Kernunion
"eine volkspartei ist nur so gut wie ihr volk und ihr fussvolk so viel hirn wie ihr fuss" (Transkription aus dem Alt-Mongolischen)
einemaria am 22. Juni 19
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Containern in Zeiten von 5G
Liebe Luise, lieber Fritz,
ich wurde erst kürzlich gefragt, ob man das Containern nicht durch schärfere Gesetze in den Griff bekommen will.
Nein, sage ich. In Zeiten in denen man schon keinen Maibaum mehr entwenden kann, um ihn anschließend für einen Kasten Bier wieder einzutauschen, weil inzwischen jeder Krümel Besitz von einer Videokamera verteidigt wird. Wo sozusagen ein alter bayrischer Brauch an einem Überwachungswahn zu Grunde geht, da muss man überlegen, ob man nicht vielmehr durch einen Appell an das Gewissen und die soziale Mitverantwortung viel weiter kommt. Am Ende wird sonst auch noch die Videokamera mitgestohlen und in Ermangelung eines diesbezüglichen Brauchs auch nicht mehr zurückgegeben.
Mit ist ein Fall bekannt, wo ein junger Mann wegen Raub verurteilt wurde, nachdem er versucht hatte, Dinge aus einem Wertstoffhof zu entwenden. Raub wohlgemerkt, nicht Diebstahl. Ich kann mir schon vorstellen, dass in Zeiten, wo Rohstoffe zur Neige gehen, gerade der Begriff des Wertstoff-Hofes eine Verlockung darstellt. Mir ist nicht bekannt, ob er es auf die alten Batterien oder Stromkabel abgesehen hatte, oder erhoffte, die ein oder andere leicht beschädigte Gartenmöbelgarnitur aus den Wertstoffcontainern herauszuholen. Mir ist auch rätstelhaft, warum besagte Container nachts nicht verschlossen sind. Aber warum gleich in den Knast? Vielleicht hätte ja auch ein Tag Container schon gereicht oder einfach nur mal quatschen.
So denke ich, dass man an das doch noch vorhandene Restgewissen solcher Räuber und auch jener, die weggeworfenes Essen aus den Müllcontainern von Supermärkten entwenden, appellieren sollte, und nicht gleich mit Gefängnisstrafen reagieren. Man könnte sie mit den Opfern konfrontieren, um sie in die soziale Gemeinschaft wieder zurückzuholen. Vielleicht hatte der Noch-Besitzer des Mülls ja aus Versehen den ein oder anderen noch nicht abegelaufenen Joghurt versehentlich entsorgt und wollte ihn anderntags wieder herausfischen. Ich denke da auch an die dieses Jahr aus der Mülltonne des hochdotierten Künstlers Gerhard Richter entwendeten Skizzen. Müll ist nicht wertlos, wie sich zeigt. Selbst die Mafia würde das unterschreiben. Eine Welt ohne Müll - das will man sich garnicht vorstellen.
Zudem besteht offensichtlich ein Recht des Wegwurfs. UND denken Sie mal an die Leute in der Dritten Welt, denen wir dann unseren Müll rüber- und runterschippern, wenn die nur noch Ware aus Dritter Hand bekommen.
Ich bin mir sicher, dass ein Appell in all diesen Fällen viel mehr hilft als das ewige Strafen. Das zeigt doch schon unser Umgang mit der Börsenspekulation auf Lebensmittel, den Betrügereien in der Autoindustrie oder Immobiliengesellschaften, die ihre Wohnungen bis zur Unbewohnbarkeit hochsanieren. Wir sind dazu in der Lage, einfach mal Fünfe gerade sein zu lassen und soziales Mitgefühl durch Appelle und straffreie Kommunikation wieder hervorzubringen. Die Resozialisierung kann auch schon vor dem Knast stattfinden.
Liebe Luise, lieber Fritz, als Abschluss möchte ich das Zitat des Philantropen Bill Gates stellen: Mehr Miteinander als Gegeneinander.
einemaria am 12. Juni 19
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Armut bekämpfen
ist wie für den Frieden zu kämpfen, wie für die Jungfräulichkeit zu vögeln. Ich schlage vor, Armut zu lindern, und wenn jemand wirklich etwas bekämpfen möchte, dann den Reichtum.
Man spricht davon, dass die Einkommensschere immer weiter auseinanderklafft, fast als hätte man sich damit ins eigene Fleisch geschnitten. Eine Wunde also, die verpflastert oder getackert werden sollte, zumindest aber versorgt.
Um eine ganz konkrete Lösung ins Spiel zu bringen, schlage ich vor bei der Schere zu bleiben. Diese lässt sich aus gutem Grund nicht weiter als 180 Grad öffnen. Das hieße: Bei einem Sozialhilfesatz inklusive Mietkosten und sonstigen Zuwendungen läge das unterste Einkommen bei rund 1000 Euro. Das multipliziert mit dem Koeffizienten 180 ergäbe 180.000 Euro Einkkommen im Jahr. Dazu käme noch ein nicht anrechenbarer Zuverdienst von 20.000 Euro und wir hätten die Spitzeneinkommensgrenze von 200.000 Euro im Jahr. Netto, wohlgemerkt!
Eine Menge Geld und eine absolut mehrheitsfähige Lösung. Wie das auch der
der Telepolis-Artikel "Vermögensbeschränkungen oder Oligarchie" vom 7.Juni 2019 über Vermögensbegrenzung wiederholt.
Und wenn schon Schere, dann den Halsabschneidern.
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Uhrheberrecht auf die BitterBitterSchokolade
Hopp, hopp, noch schnell paar sinn- und sachentleerte Sätze ins Internet tacken, ehe das durchs europäische Parlament gewunkene
Uhrheberrecht
uns jeglichen Spaß verdirbt.
Ich könnte mir gut vorstellen, daß man bald auch fürs Rezitieren von Gedichten gleich paar Groschen los ist. Also noch schnell viel Text reinpacken, daß es nachher kein anderer mehr schreiben oder kopieren darf. Natürlich am besten Sachen, die dem Gegner noch nicht eingefallen sind.
Bierboarding
hatte ich ja bereits schon lange ge"claimt". Aber ab hier und jetzt ist es auch vorbei mit der
"Hakenkreuzfuge"
. Da darf der Dritte Weg oder die AFD betteln und bitten und sich die Knie wundscheuern, diese Wortschöpfung gehört jetzt mir und ich geb sie nicht mehr her. Auch der
"Orden der Fugenkreuzer"
ist integraler Bestandteil der hartenlinie. Ciao Roma ...
Für folgenden Einfall kam ich leider ein wenig zu spät:
Bis hier und ab hier 30. Grossartig! Ein wesentlicher Bestandteil für die Straßenverkehrsordnung. Ich wollte, es käme von mir.
Und noch eine zentrale Änderung meinerseits. Wie kann man nur den weltlichen Feiertag des 1.Mai, der an den weltbewegenden Haymarket Aufstand von 1886 erinnert, mit einem Namenstag für Sigismund, Arnold und Jeremias bekleckern. Weg damit. Dieser Tag gehört dem
"Heiligen Säkulus"
, dem Patron der hartenlinie.
Mit unserer Support-Kampagne für mehr Pünktlichkeit auf der Schiene
hatten wir ja bereits das Copyright auf
"Die Hoffnung fahren lassen"
. Aber ich glaube, den Satz schenke ich der Firma Tesla.
Nachdem Brasilien
dem TÜV-Süd wegen einer falschen Plakette an den Kragen will, greife ich die Idee einer
"Stiftung Waffentest"
nochmals auf. Das hätte vielleicht schon zweimal einer Verteidigungsministerin von der Leiden aus dem grössten Schlamassel geholfen.
Für die Inanspruchnahme unserer Dienste gäbs als Werbegeschenk dann noch die
BitterBitterSchokolade
gratis dazu und die Welt sähe schon wieder viel rosiger aus.
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Europa kotzt - ein Vorbericht zur Europawahl 2019
In der AZ hab ichs gelesen oder wie das Blatt gleich wieder heißt: München kotzt ist eine anonyme Künstlergruppe! Ich glaub, ich bin hier im falschen Stadion. Was heißt hier anonym?! Da schäumt mir gleich der Deckel über. Ich bin die Maria Becker von der hartenlinie und neben mir kippt sich der Kalle Bargeld grad das Bier über die Hose, daß man nachher nicht merkt, wenn er sich reinpisst. Und spätestens nach der fünften Hellen stösst noch der Noag, der Wirt vom Noagerlzelt mit uns an. Anonym? Anonym sind Menschen ohne Namen, wie der Bürgermeister von Bielefeld oder das belgische Parlament. Unsere Namen sind noch wirklicher als wir selbst.
Und Künstlergruppe, naja. Wenn man eine Trinkergemeinschaft so bezeichnen will, fehlt meines Erachtens ein wenig der Sinn fürs Synonym. Aber egal, das ist die trinkerische Freiheit und die Toleranz gegenüber Leuten, die auch mal nüchtern schreiben.
Bei München protzt würde sich keiner aufregen. Mit Bildern von Hermelinmänteln und 320 PS. Das käme dann in limitierter Auflage auf Hochglanz und für 30 Cent die Zeile. Wen das aber zum Kotzen bringt, wodurch meines Wissens noch nie irreversible Kollateralschäden enstanden sind oder sonstige Lebewesen zu Tode kamen, der kriegt dann noch eins über die Mütze gebraten als wär er ein Hornochse bei der Ochsenbraterei. In den elitären Boxen zählen eben andere Gesetze, umzäunt von Ordnern und Bretterverschlägen, daß man das dortige Gewusel an Gichtfingern nicht sieht, die unter den Bänken nach allem greifen, was bei drei nicht gleich auf den Tisch springt.
Aber was reg ich mich auf. Die AZ liest man im Grunde eh nur noch auf den elitären Rängen. Der Bürger von der Strasse informiert sich aufrichtigerweise im Postillion und wählt die Partei. In einer Welt, wo die Satire die Wirklichkeit schon lange überholt hat, wo man die Flasche receyclet bevor das Bier leer ist und wo man den demokratischen Scheinfrieden über den Benzinpreis zu regeln versucht, statt wie normale Menschen über den Bierpreis.
Was soll man da noch sagen ... beziehungsweise
wählen.
einemaria am 10. Mai 19
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Ein grosser Tag für das Handwerk
sollte man sich entschließen, die Kathedrale von Notre Dame wieder aufzubauen. Eine große Herausforderung für Glaser, Maurer und vor allem Zimmermänner, die in einer Welt ohne Vollholz und Steinmauern nicht mehr viel zu tun haben. Man könnte fast glauben, es wäre ein Hilferuf des katholischen Gottes, dessen erdgewordener Sohn wohl auch Zimmermann gewesen sein soll, den man heute nicht mehr vor Pilatus, sondern höchstens noch vor das Insolvenzgericht zerren würde.
Mich wundert ein wenig, was die Presse in Zeiten der Stahlbeton-Glas-Architektur so ausspuckt. Als hätte man in den vielen Jahrhunderten nach der Errichtung dieser Kathedrale nicht immer wieder mal ein handwerklich interessantes Gebäude bauen können. Gehen Sie heute mal vor die Tür und suchen einen Erker oder einen Dachreiter. Selbst Dachstühle sind in Zeiten der Würfelarchitektur rar geworden, wo selbst ein Wetterhahn auf einem Flachdach nicht wirklich zu Geltung käme. Ein Rundbogen aus gehauenem Stein? Allerhöchstens die Kathedralen des Geldes werden heute noch mit dünnplattigem Marmor aus China verkleidet. Der Rest darf sich glücklich schätzen, wenn er zwischen verputzen Ziegeln wohnen darf und nicht begraben unter Betonplatten.
Der einzig brauchbare Beitrag, der mir im Internet untergekommen ist (wie so oft), lässt sich bei
Don Alphonsos Rebellemarkt nachlesen, der ein wenig Licht unter die Kuppel des Herzens Europas dringen lässt. Im Grunde hätte es uns mehr gebracht, wenn Notre Dame der von den französischen Revolutionären umfunktionierte Tempel der Vernunft geblieben wäre, oder wie später ein Weinkeller, und nicht von geschmacklosen Hostien und ekelhaftem Messwein beseelt.
Wir von der hartenlinie bleiben da bescheiden und schlagen vor, den Rest auch noch einzureissen und darauf einen Biergarten zu errichten, um sich nach vielen Bieren, der Währung der Zukunft, weil man es nicht aufheben kann, des mentalen Widersinns gewahr zu werden.
" . .. ein aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist schöner als die Nike von Samothrake ... Wir wollen die Museen, die Bibliotheken und die Akademien jeder Art zerstören ..." wie das am 20.Februar 1909 in Paris erschienene
Futuristische Manifest von Filippo Tommaso Marinetti zu berichten weiß. Das möge man sich in diesem Biergarten zu Gemüte führen und mal nachsinnen, was für ein unüberwindlicher Hirnriß sich da aufgetan hat zwischen dem, was wir sagen, und dem, was wir tun. "Mögen also die lustigen Brandstifter mit ihren verkohlten Fingern kommen! Hier! Da sind sie! ... Drauf! Legt Feuer an die Regale der Bibliotheken! . ..", so Marinetti - einem hochaktuellem Manifest von vor mehr als hundert Jahren.
Frankreich trauert um eingestürztes Kirchendach, während es fleissig zusammen mit den Saudis den Yemen-Koflikt mit Waffen füttert und in Libyen General Haftar gegen Tripolis führt. "Wir wollen den Krieg verherrlichen — diese einzige Hygiene der Welt -, den Militarismus, den Patriotismus ..." schreibt Marinetti eben auch in seinem Manifest.
Frankreich trauert natürlich nicht um die vielen Augen, die es seinen Gelb-Westen-Bürgern mit Hartgummigeschossen aus der Augenhöhle schießt. Ebensowenig wie es - und mit Frankreich ist natürlich nur gemeint, wer ein saftiges Ein- und Auskommen hat - seinen darbenden Banlieues den ein oder anderen Franc oder Euro gönnt, während es nicht warten kann bis das Feuer aus ist, um schon hunderte Millionen an Spenden gesammelt zu haben, um ein abgebranntes Kirchendach wieder zu errichten.
Ich möchte auch darauf hinweisen, dass dieser Blogeintrag nicht ohne Grund unter der Rubrik "Die heilige Lanze brechen" läuft. Ich kann nur hoffen, dass es möglichst viele Reliquien mit in den Feuertod gerissen hat. Wie pervers, die Dornenkrone eines Gekreuzigten über zweitausend Jahre anzubeten, als wäre es das von der ersten Menstruation eingeblutete Unterhöschen der ersten Liebe. Und mögen auch die Knochen in den Gruften eingeäschert worden sein, mögen die Knochen Napoleons ihren ewigen Frieden gefunden haben, den er anderen nie vergönnt hat, daß wenigstens die ein oder andere Hirnzelle frei wird, um mal dran zu denken, daß sich ein gutes Leben nicht auf der Knechtschaft und dem Leid anderer errichten lässt. Und ein Kirchendach eben auch nicht.
einemaria am 17. April 19
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Überwachung in Zeiten von Suckerberg
Zurück aus dem Wald hört mein Handy garnicht mehr auf zu vibrieren. 46 neue Nachrichten aus der digitalen Welt, von den Mails mal ganz zu schweigen. Kleine youtube-Schnipsel und wirklich unwichtige Aufrufe, sowie total überflüssige Nachrichten, wie die Meldung, dass Millionen von Passwörtern bei facebook unverschlüsselt auf den jeweiligen Servern rumlagern.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass alle Telefonzellen, die man uns gelassen hat, immer im Umfeld von Überwachungskameras stehen. Für etwaige Bombendrohungen, dass die Ex-Freundin mit ihrem Neuen nicht in den Urlaub fliegen kann, sind sie somit vollends ungeeignet.
Die Überwachung und die unter anderem daraus erwachsene Datensammelwut sollen uns das Gefühl vermitteln, ein gläserner Bürger zu sein. Das ist wichtig, weil der Glaube an einen alles sehenden Gott, der selbst die versteckteste Sünde straft, kaum mehr vorhanden ist. Das drohende Gefühl von Überwachung ist ja der eigentlich effektive Teil der Überwachung.
Ich denke, daß das Bild, das sich für einen Data-Suckerberg aus den Milliarden von digitalen Profilen ergibt, ein sehr fragwürdiges ist. Ein digitales Abbild, eine ganz schlechte Kopie aus Gedankenfetzen und verwaschenen Pixeln. Ein Abbild der dichter besiedelten Gebiete in 256 Farben und Grautönen, eine Kopie mit einer fast leeren Magenta-Patrone und einem schrägen Papiereinzug.
Man sieht, daß vorwiegend Buche und Hainbuche geschlagen wurde und denkt sich, daß das kein deutsches Brennholz sein kann, weil die Fichte fehlt. Aber wer könnte ahnen, dass selbst dieser überwacht wird, von Wanzen, die man nur mit dem Detektor Nase aufspüren kann. Von Ritter- und Plattwanzen.
Was für einen Eindruck mag man gewinnen, wenn man die Welt ohne Geruchs- und Geschmackssinn vor sich hat. Zudem auch nur zweidimensional. Einen wirklichen Brennwert hat diese Überwachung nicht.
einemaria am 22. März 19
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Zeitlose Eilmeldung aus der Welt der Gladiatoren
Das muss ich jetzt noch
schnell loswerden, solange die
Videos und Worte noch online stehen, von Leuten wie Vincenzo Vincinguerra, einem der aktiven Zeitzeugen.
Sonst fällt es schwer zu verstehen, warum unter der Ädige der Nato Europa in den 80ern durch die
Strategie der Spannung mit Bombenattentaten auf Zivilisten terrorisiert wurde. Und man bekommt dadurch ein Gespür warum das Oktoberfestattentat an ein
Octobre Surprise für Franz Josef Strauss erinnert. Und wen wundert es da, dass momentan Massenmordspezialisten wie
Elliot Abrams zum
US Special Representative für Venezuela berufen werden. Und man denkt an den NSU und Amri und den Verfassungsschutz, die sich scheinbar fast besser kannten als so manche Familie intern.
Und man frägt sich letztendlich, ob der Terrorismus ohne die geheimdienstlich militärischen Strukturen des Staates überhaupt existieren könnte und vielleicht sogar vice versa ...
einemaria am 20. Februar 19
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Frühlingsausgabe
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Ab in die Felsspalte
Hätte ich mein kleines schäbiges Kabuff nicht bereits vorsorglich nikotiongelb gestrichen, könnte man leicht erkennen, wie die Zeit vergilbt. So aber fühlt sich mein Leben an wie am ersten Tag.
Frühmorgens die Geburtswehen und dann das traumatische Austreten aus dem Uterus des Morpheus. Glücklicherweise folgt wenige Schockminuten später schon der mütterliche Kuß von Espresso und ner Kippe, der mich einigermaßen satisfiziert in den Horror grauer Wintertage hinüberbegleitet.
Ohne einen Blick aufs Thermometer erkenne ich am feuchten Rauschen der Winterreifen auf der Hauptstraße, daß einem heute nicht die sibirische Kälte die letzten Lungenfetzen aus der Brust reißt. Dafür wird es für die Gelenke um so naßkälter werden.
Heute gibt es Weltrettung in einem Aufwasch. Ich verlasse den mit Stadtratten gefüllten Geldsack. Mein Gemüt, schon ganz aufgehellt, scheint bereits die Wetterscheide Richtung Süden überquert zu haben. Jetzt muss ich meinen Körper nur noch hinterherbugsieren. Ab in die Felsspalte ...
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