"Dieses schöne Blog empfehle ich allen, die da leichthin meinen, schon längst zu wissen, was Weltschmerz sei. Wie ferner die Frau an und für sich und überhaupt so tickt."
Wer das ein oder andere mal mit Druckern zu tun hatte, weiss wie schwer Digitales im Endeffekt zu materialisieren ist. Der Text ist schon da, so digitial und schwebeleicht und doch kann man ihn morgen nicht mit in die Arbeit nehmen, weil die Magentapatrone leer ist. Der Text ist zwar nur Text, also ob schwarz-weiss oder weiss-grün, scheissdrauf, nicht so aber der Drucker, dieser Profi, der braucht auch für Schwarz-Weiss-Druck sein Magenta, zumindest rein virtuell. Hauptsache die Füllanzeige fühlt sich wohl - Fühlanzeige, sag ich immmer.
Und weil mich das schlecht draufbringt, schliesse ich mich dem Trupp der Entgeisteten an. Ich begleite den Zug der Pechvögel nach Süden in die nächste Kneipe. Über uns der Himmel bayrisch-grau, unter uns die Primeln grau-blau und schmutzig gelb, die Schneeglöckchen aschfahl und der Drucker immer noch ohne Farbe.
Glücklicherweise ziehe ich im Verbund, denn ich bin noch halb blind vom gestrigen Saufen. Man erblindet also nicht nur an Methyl. Da wäre sehnervtauglicher Alkohol mal ne Erfindung wert, denke ich.
Endlich wieder Kneipinger. Lang ist's her, seit dem Gestern, an das ich mich nicht mehr erinnern kann. Ich sehe nicht fern und mag keine Filme, also fahre ich einen Filmriss nach dem anderen, so dass aus meinem Metabolismus inzwischen ein Diabolismus wurde. Eine höllische Unordnung des Systems.
In all diesem Durcheinander muss ich mich etwas am Zügel reissen und so unterwerfe ich mich einem selbstverfasstem Geofencing-Dekret, die hausgemachte Sperrzone, die Ghettoisierung meiner selbst. Ich geh nur noch in die Bar du Pont, die Kneipe meines Hafens, den Hafen meines Gemüts. Ein Ort an dem der klassische Wellengang noch erlaubt ist. Der erste Ort an dem ich Erdnussflips zu mir nehmen kann ohne zu Würgen. Mein Flipsparadies im gefühlten Süden. Mein Seelengrund am Palmenstrand. Der Ort an dem mein Gemüt vom Bierglasboden sich erhebt und gegen Kneipendecke strebt.
Damit finde ich auch leichter zurück. Der Heimweg findet so reflexhaft heim statt sich im Grosstadtdschungel zu verirren. Doch vor der Verirrung benötigt man erstmal etwas Verwirrung und was läge da näher als etwas Magenta-Bitter auf Eis und 8 Bier.
Wie gern wäre ich ein Glas. Zweimal Bürste rein, schon ist es sauber, bereit für die nächste Befüllung. Nachts schläft es gleich neben dem Schankhahn und wenn es mal runterfällt, ist es niemals selbst schuld. Ganz im Gegensatz zu Druckern. Die sind offensichtlich an allem schuld, wenngleich sie stets versuchen die Schuld auf den Benutzer abzuwälzen. So störrisch, dass öfter auch mal die Druckertreiber fliegen und neu installiert werden müssen. Ein Esel bei dem selbst Schlagen nichts hilft, dieser magenta-arme Pseudomaterialisierer. Mit tausend Knöpfen so tun als ob und doch nur eine von Plastik ummantelte, wacklige Papiertrommel, die am liebsten noch Streifen ins Druckbild hineindichtet. Sich 8 ganze Halbe und einen Magenta-Bitter reinpressen bewirkt Ähnliches. Druck und Materie im Gedankenduell am Tresen der Bar du Pont.
Zum Glück werd ich mich morgen nicht mehr daran erinnern ... die Schneeglöckchen aschfahl und der Drucker immer noch ohne Magenta.
Winterreifen im Regen - Wetter ist ein Menschenrecht
Die Himmelspianisten starten ein Gewitter, Donner rollen aus dem Rangierbahnhof der Geräusche. Gravitätisch bewegen sie ihren fetten Arsch und das Gewölbe fibriert ehrerbietig. Grollen ohne Punkt und Komma. Unvermittelt wirft sich das Kampfgeschrei der Kugelblitze auf uns, hinterrücks, weil wir zu laufen beginnen. Die Strassen einer Grosstadt bieten alle Nachteile einer Wohnung ohne Fenster und ohne Dach, du siehst keinen Himmel, aber es regnet dir auf den Kopf.
Mein Leben prügelt gerade auf mich ein. Ich bin auf dem Weg zu meiner Hinrichtung. Wie Kneissl in diesem Falle, dem Falle der eigenen Hinrichtung: "De Woch fangt ja schon guad an." Ich bin auf dem Weg zur obersten Anspruchsabwehr, der bundesdeutschen Sozialversicherung, auf dem Weg zum Arbeitsamt - nicht aus Geldnot, sondern aus Anspruch eben. Etwas scheint im ARGEn zu liegen, denn seit dieser Woche bin ich in die unterste, die Paria-Klasse der Arbeitslosen geraten. Deutsche Soldateska ohne Zusatzausbildung, unvermittelbar bis unser neues Prunkstück von der Leyen endlich zündet. Afghanistan ist befriedet und kein wirklich guter neuer Konflikt in Sicht. Ich will jetzt hier nicht die von-der-Leyer spielen, aber ob das wirklich gut ist, Weichziele wie uns, die Trantüten und Schnapsleichen der Republik, an den Hindukush zu schicken, fast schon in der Hoffnung, dass wir da bis zum Lebensende gut aufgeräumt wären. Die eigentliche Landesverteidigung leistet inzwischen die GEMA - Sperren und verbieten, dass das Dritte Reich nur noch als blasser Schatten erscheint.
Es heisst, ich säße selbst im obersten Management meiner Arbeitslosigkeit. 'Ach, selbstständiger Mauerschütze, das wär doch was für Sie, Frau Becker.' Ich soll mal in die Puschen kommen.
Der nächtliche Schienenersatzverkehr wechselt seine Gefährte, um diese Uhrzeit geben sich erschöpfte Taxis und aufgeweckte Privatwägen die Hand. Und ich inmitten, mit einem hässlichem Ziel.
Jedes Auto klingt als schüttete man einen Eimer nach dem anderen auf mein Gemüt. Keine gelben Engel mehr in dieser flirrenden Nacht. Aber es regnet doch, was soll da flirren? ... In dieser flirrenden-nassen Endnacht, Schätzchen, denn ich war besoffen und die Geräuschkulisse breitgestreut wie Mega-Dübel. Da kann es dann schon mal flirren, während es herabnässt, als würde sich all das Wasser des Universums heute noch auf dieses Fleckchen Erde ergießen. Was red ich? Wen interessiert denn schon das Wetter?
Ich bin nicht Facility Manager im Hause Apollo, sondern die Hölle ist mein natürlicher Lebensraum. Haltewunschtaste können Sie mal lange suchen bei mir. Mit verminter Visage muss ich mir morgens den Cognac anwärmen, dass ich ihn runterkrieg. In die Wunde muss man reintrinken, sag ich immer. Und samt Tretminengesicht bin ich dann unterwegs mit den Bodentruppen, also nicht oben, sondern unter dem Weg, unterwegs unter den Teppich, unter dem Kiesbett sich versteckend vor den Flussgeistern, subterrestrische Bodentruppen eben. Unterwegs mit den Truppen in den Unterputzkriegen. Subkutane Planetenforschung. Ein tektonisches Vorkommando, das mal richtig auf den Putz haut, das mal richtig wegputzt, was das Zeug hält.
Saufen ist der größte Widerstand, den ich aufbringen kann, zumindest im vaterländischen Sinne. Und so ging ich dann ... Sie kennen den Witz, dass Sie keine Witze über den Schiessbefehl an der Mauer hören können, weil ihr Opa dort gestorben ist. Ich muss in meinem vorigen Leben Maurer gewesen sein, der besoffen vom Gerüst fiel, so tödlich wie mancher an der Mauer. Ich hab die Aufnahme in die Hundeschule nicht geschafft, desshalb bin ich vermutlich hier gelandet. Ich wurde Soldat, Fachrichtung Mauerschütze.
Wo die trulla (lat.für Mörtelkelle), da gibts auch was zu trinken, hat mal einer in der Grundausbildung gesagt. So auch beim Massbandsaufen, einem weiterem Gerät des Maurers. Devise: Wir saufen den Feind unter den Tisch ehe er an Angriff denkt. Wir waren die Gladiatoren des estrichnahen Trinkens während der Unterputzkriege, dem sogenannen kalten Krieg. Mauerschützengelage, C2-Abusus, tagtäglich.
Wo werden Sie mich diesmal hinschicken? Auf Heimaturlaub oder an die Schanktresenfront? Ich glaub, bei mir stimmt was nicht, weil ich mich auf der Behindertentoilette am wohlsten fühle. Kann man sich überall festhalten und anlehnen, Notschalter betätigen und Reissleinen ziehen. Lichtschalter findet man auch wenn man besoffen am Boden kriecht, also das einzig stille Örtchen, wo Bodentruppen sich noch wohlfühlen können. Und im Gegensatz zum Schlachtfeld gibt es auch eine Tür, die man zumachen kann, bevor man sich in die Hosen scheisst. Hier schreibe ich. Literatur für ein Bier+.
Vielleicht darf ich mal ein wenig von der Korrespondenz veröffentlichen, die ich von meinem einzigem Liebhaber - zumindest dem einzigen, an den ich mich über die Jahre hinweg erinnern kann - so bekomme.
Denn vielleicht lässt sich dadurch besser verstehen, warum ich jetzt noch schnell ein paar Humpen kippen muss, um dann realistischer rüberzukommen, wo er doch angedroht hat, dass er gleich anruft.
Ich kam heute noch nicht zu mehr als zwei Bier. Ja, das gibts. Stress - wem erzähl ich das in diesem Jahrtausend. Und das merkt er dann und wird sauer. Eifersüchtig. Nicht auf die Nüchternheit, sondern auf die Tatsache. Es wäre geradezu, als hätte ich mir in seiner Abwesenheit zum ersten mal die Fingernägel lackiert. Das macht Männer skeptisch, argwöhnisch. Denn was man nicht für sie tut, tut man für andere Männer - niemals für sich selbst.
Sorry wegen gestern. Es waren wohl die vielen kleinen Biere, dass ich am Tresen auf die falsche Seite gekippt bin. Ich darf dir aber versichern, dass dieser zufällig weibliche Tresenanbau nicht mal im zu kurz geratenem Ansatz mein Fall gewesen wäre. In einem Männerleben - das kannst du natürlich nicht nachvollziehen - fällt man in vielerlei Schößchen ohne gleich bei allen hängenzubleiben. Ich bin einfach am falschen Ort eingeschlafen. Das kann man jemandem doch nicht zum Vorwurf machen. Auf Strassengräben warst du bisher auch nicht eifersüchtig. Ich liebe dich Schatz und hab uns vorsorglich für heute abend gleich mal zwei Kästen mit Muskelkraft ins Haus geschleppt.
Also husch husch zum Kasten und zwei handwarme Halbe zwischen die Kiemen, sonst kann ich am Telefon nicht anders als leicht mürrisch und verhalten mir sein Gewäsch anzuhören. Es interessiert mich nicht wirklich, was er so über sich und über sich zu erzählen hat. Zum Glück muss ich mich am Telefon aber auch nicht mit der Tatsache auseinandersetzen, dass er mich körperlich nicht wirklich anspricht. Er liebt mich und das reicht mir. Ach, was sag ich, er mag mich irgendwie, aber Hauptsache er will mich besitzen. Das geht für mich weit über die alltägliche Liebe hinaus. Männer lieben auch keine Autos um ihrer selbst Willen, sondern sie wollen sie besitzen. Ich fühl mich da im Moment wie ein Auto in der Werkstatt: wenn es nicht da ist, fehlt es am meisten.
Ich renne hinter meiner Vorhaut her wie ein gehirnamputierter Schwanz. Durch die Stadt kreuz und quer. Und such dich. Rein in jede Kneipe vor der sich Raucher drängen. Kneipe um Kneipe durch die Grosstadtviertel. Und das alles nur für dich. Sag mal, kannst du dir nicht ne Stammkneipe zulegen wie das normale Menschen tun, dass man sie auch findet. Normale Menschen suchen in Kneipen auch Bier und nicht, wie ich Volltrottel, Dich. Ich liebe dich, Schatz. Aber du strapazierst meine vom Alkhol weichgewaschene Geduld.
Pressen, pressen. Zwei Halbe, dass er nicht denkt, ich wäre wegen einem anderen so nüchtern, dass er nicht das Gefühl bekommt, als wäre ein fremder Stecher zwischen mich und mein Bier gerutscht. Mit zwei Presshalben das Bild der klassischen Maria Becker nachzeichnen, so wie sie allseits rundum bekannt und mancherorts auch beliebt ist. Das gesunde Mass bei Affären wie der unseren ist, ihm immer ein Bier hinterher zu sein. Er immer voraus, aber ich immer in seiner Nähe. In seinem Windschatten trinken sozusagen. Obwohl ich guten Grund hätte, da auch mal rauszutreten, wie die mails und sms-Auszüge vielleicht zeigen.
Fick diich du Huer (Das war dann der Abend seiner Betriebsfeier. Ich vermute, nur versehentlich an mich geschickt. Aber schön, dass er mir das so offen schreibt. Die Kombi von Besoffenen und Kontaktlisten bringt mehr ans Licht als die NSA.)
Worte meines Liebhabers, der meine mails im Spamordner verwahrt. Ich könnte mir vorstellen, derzeit wegen dieser Huer.
Wie wars? werd ich sagen müssen, nachdem mich keiner frägt. So will ich mal vor der Nüchternheit nicht rekapitulieren, sondern mit ein paar Kaffeesätzen die Rekonstruktion einer stillen Erinnerung beginnen, dem Perchtentrinken im Puff, wo wir so manchen Geist aus der Flasche trieben.
Es muss grandios gewesen sein, denn es kamen ganz unvermutet fast alle meine Freundinnen vorbei - bis auf VodkaN und meinen Kuschelpartner xxff. Letzterem allerdings gelten all meine Weihnachtsgrüsse, da er sich dem Christkind hingab in dessen Geburtstagsnacht, diesem stocksteifem Bübchen. Und da scheint es dann passiert zu sein - wären sie hier gewesen, hätten sie wohl verhütet - die Neuzeugung des Handlangers des Geschenkekonsums. Gratuliere zu diesem genetischem Erstschlag!
Back 2 Puff und meiner Gästeliste.
Gänzlich unsicher bin ich mir, ob Valie Export in ihre Aktionshose Genitalpanik gekleidet sich einfand, die Erfinderin des Tapp- und Tastkinos. Vielleicht war es nur das viele Augustiner Export, das mich davon träumen lies. In meiner zu diesem Zeitpunkt schon beträchtlichen Bierwallung, hätte ich ihr den Oskar-Kokoschka-Preis gleich nochmal verliehen, den Preis eines Mannes, der seiner pathologisch geliebten Alma in der ersten Nacht den Pyjama entriss, um nur in diesem noch einzig sie zu malen. Ein seltsamer Mann im Nachtkleid seiner eigenen Seele, der sich nichts sehnlichster wünschte, als dass sie während ihrer körperlichen Vereinigung ihr 'Handerl' gegen ihn erhöbe. Ich persönlich wünsche von solch einem Preis nicht beschmutzt zu werden.
Valie also vermutlichst nur eine Halluzination der Verzweiflung, nachdem meine grosse Liebe, die namenlose Nonne, die Puffparty vom Messwein bei der Weihnachtsmette dahingestreckt in kirchlichem Asyl verschlief. Ihr hätte all mein Raum und meine Deckung gegolten. Doch letztendlich hat sie sich wieder mal in der Lithurgie verrannt. Schade einerseits, wenngleich sie immer nur vom Essen spricht andererseits.
Andere aber kamen voller Inbrust. Und so musste ich mir möglichst vor den ersten vollräuschenden Nächtlichkeiten Gedanken über die Platzwahl machen.
Nachdem es beim Perchtentrinken während der Rauhnächte neben den Nebenwirkungen vorwiegend darum geht, die bösen Geister auszutreiben, bestand ich darauf, dass auf dem Barhocker rechts von mir niemand anderes als Anita Augspurg Platz nähme. Jene Frau, die schon 1923 beim bayrischen Innenminister Franz Schweyer vorstellig wurde, um die Ausweisung des Österreichers Adolf Hitler einzufordern, und die es auch war, die maßgeblich den Putsch der Braunhemden im November 1923 verhinderte.
Und links von mir Lida Gustava Heymann, ihre Lebensgefährtin - in der Hoffnung, dass ich von der Fummelei das ein oder andere Fummelchen abbekomme. Sophia hätte auf meinem Schoß gut Platz gefunden und hätte so auch nicht Grund gehabt, sauer zu sein - wesshalb sie letztendlich nicht zu und in uns stieß.
Ziemlich früh rannte uns auch meine Nachbarin die Pufftür ein - zum Unbill des Betreibers mit einem sorgsam verschleiftem Kasten Bier als Weihnachtsgeschenk, den wir schließlich nur behalten durften unter dem hochheiligem Versprechen, dieses Ungeschick barseitig zehnfach zu übertreffen.
Ein wenig schizophren wurde die Angelegenheit, als sich zu späterer Stunde Frau Holle einfand. Denn eigentlich kam sie als singuläre Gestalt angewackelt, doch nach multiplen Bieren gesellten sich die Gold- und die Pechmarie hinzu. Das mag in Teilen daran liegen, dass ich öfter mal doppelt sehe, in Teilen daran, dass jedes Äuglein von einer anderen Gehirnhälfte bedient wird. Ich weiß es nicht. Etwas entworrener wurde die Angelegenheit, als sich zumindest Goldmariechen daran machte, die so verlegten Betten in den Gästezimmern der oberen Etage wieder ins Reine zu bringen.
Weil wir die Salzstangen bereits lange vor der Ankunft von Frau Perchta verschlungen hatten, mussten wir uns keine Sorgen machen, dass sie uns aufgrund irgendwelcher Festspeisegebote, die Bäuche aufschlitzt. Auch der Faulheit wegen konnte sie uns nicht ans Leder oder den Knüppel aus dem Sack (na bitte, in reiner Frauengesellschaft), diese missmutige Genossin, denn wir soffen wie das eben nur Löcher können.
Also summa summarium, ein wirklich gelungenes Weihnachten, sozusagen die Frühgeburt eines neuen Jahres ohne Komplikationen.
Es fühlt sich nicht vorweihnachtlich an in meiner grindigen Mundhöhle. Bei jedem oder für jeden, der an mir vorübergeht, riecht es nach einer schon länger aufgerissenen Tüte frittierter Erdnüsse. Vermutlich bin ich der Träger des Geruchs, das olifaktorische Zentrum des abendländischen Untergangs. Ich stehe rum wie abgebunkertes Falschgeld und meine Gesichtsmuskulatur führt ein seltsames Eigenleben. Selbst meine Gedankenstränge versuchen selbstständig einen Henkersknoten zu binden. Und ich, beziehungsweise mein Gehirn kommt nicht mehr los von dem Gedanken, wo denn nun die Aquarelle Hitlers abgeblieben sind. Mein Wohlbefinden ist, unabhängig von Feier- oder Nichtfeiertagen, der Vernichtung preisgegeben.
So beschließe ich, Weihnachten im Puff zu verbringen. Natale bordello, weil es da zur heiligsten aller Zeiten im Gegensatz zu den sonst bei mir so beliebten Kleinstkneipen, sprich Boazn, nicht rührselig wird. Hier steht das Geschäft stets an erster Stelle, wobei ich dabei weniger an die sexuellen Dienstleistungen als an das alkoholische Angebot denke. Insbesondere als asexuelle Frau finde ich hier mehr die Art von Ruhe, die mir an so abgefeimten Tagen wie Weihnachten wichtig ist, und ich bekomme zudem die mir gebührende, respektvolle Aufmerksamkeit, trotz meiner hohen Promillezahl, oder gerade deswegen.
Wenn sie nur wüssten, dass bei mir unten nur noch viel rauskommt, aber nichts mehr reingeht, was schon der hohe Blasendruck äusserst zuverlässig gewährleistet, sähe das vielleicht anders aus. Aber die mein körperliches Wrack so adrett bedeckende Hülle lässt solcherlei Rückschlüsse nicht zu.
Selbst an Weihnachten wird im örtlichen Puff nicht gejammert und rumgeheult, sondern in den oberen Rückzugsbereichen gepimpert, was das Zeug hält. Da bleiben die anschliessenden Gespräche an der Bar, die heute mein zuhause ist, rein sachlicher Natur. Also keine Notwendigkeit für Wehrmut oder Wehmutstropfen, sondern ganz nüchterne, notlose zehn Bier mit Schnapseinlagen. Das Elfte bekomme ich schließlich als Weihnachtsgeschenk. Und mit etwas Glück presst sich auch noch meine Freundin Vodka N durch die Eingangstür. Für mich also Entspannung pur.
Unterleibsschmerzen während der Bierschwangerschaft
Fettleber tut garnicht weh, hat mir heute mein Sportarzt eröffnet. Anfangs eigentlich ein erlösender Gedanke, bis dann die Brüder und Schwestern der Gedanken sich beim abendlichen Korn hinzugesellten und mir ganz neue, erschreckende Varianten eröffeneten. Parasiten, Würmer, Körperfresser, denn irgendwas fühlt sich nicht gut an in meinem von mir bisher unbesehenem Inneren. Eventuell schlimmer als Viren und Körperfresser, vielleicht bin ich schwanger. Nur von wem?
Vielleicht sind es Zwillinge. Zwei Schnapsdrosseln im Fruchtwasser oder - das ging dann wieder gedanklich ins Positive - zwei Flaschen Schnaps, die mir in wenigen Monaten aus dem Uterus entweichen. Ganz vielleicht sogar gebäre ich in absehbarer Zeit einen Kasten Helles. Das Leben kann auch zu Unmenschen wie mir manchmal gütig sein. Nichts ist unmöglich, Idiota, sag ich mir immer, allzumal wenn es wieder drückt und sticht im Unterleib.
Man würde das sehen, so meine mir beim Umtrunk behilfliche Nachbarin. Ich sage: Wer sich hin und wieder ganze Batterien aus Leichtalkohol reinschüttet, schwankt in seinem Umfang oft stundenweise. Wenn man nach einem halben Kasten Bier nicht auf die Toilette geht, weil man Angst hat, dass die Nachbarin sonst die andere Kastenhälfte vernichtet, ist man satte fünf Liter, also das Gewicht eines aufgedunsenen Embryos, schwerer und ... dicker. Bierschwanger eben.
Deutschland hat nur drei Jahreszeiten, weil es die vierte nicht sieht vor lauter Regen. Bayern allerdings darf sich einer fünften Jahreszeit rühmen, dem Oktoberfest.
Der Biertsunami steht vor der Tür und ich bin fleissig am trainieren mit der milden Orange und Linda, der Butterkartoffel. Denn die Maß geht zum Fassl bis sie sich erbricht. Das Restbier in der Flasche schiebt nach mit 7 Atü, während es sich hinabzwängt in mein Bauchfassl. Schon sehe ich die Schutzschilde der Magenwände rosten und kann nachts nicht schlafen, weil ich von Wassereinbrüchen träume, die womöglich das konsumierte Bier verwässern.
Das Ultimatum ist abgelaufen. Die Bodentruppen der hartenlinie, die Söldner der Alkoholvergiftung, die zur Erstürmung der Promillegrenzen an der gesamten Schankfront angerückt sind, schieben sich en gros in das Herz der heimlichen Hauptstadt.
Intersuff 2013, anything goes. Die Zeiten haben sich geändert. Im Großen wie im Kleinen brechen die Dämme. So wie man heute auf Genfer Konventionen scheisst, scheisst sich so manch anderer in Hosen, die er garnicht mehr trägt. Der Sacco di Monaco kann beginnen.
... und majestätisch auf dem Oberdeck die Offiziersklasse der Bodentruppen.
Wie der Maikäfer seinen Monat kennt, gibt es auch hier in München ein kriechendes Tier, das sich scheinbar Ende September mehret. Dann mag es sich anfühlen, als stünden Sie in der Innenstadt umringt von Heerscharen des Rausches. Doch glauben Sie mir, die Echten, jene, die nicht vom flambierten Apfel und der Achterbahn berauscht, jene, die sich grenzenlos der alkoholischen Verwahrlosung hingeben, die werden Sie nicht an öffentlichen Plätzen finden. Wir kriechen über Zäune und durch Hinterhöfe, immer schön im Schatten haltend - und bei Verlassen der Genußstätte ist es zumeist schon sehr schattig.
Die Wiesn ist ein Landgewinnungsprojekt für Vertriebene und alle anderen Rauschkugeln und die letzte Ehrerbietung an jene, die an den Zäunen, Hecken und Entgiftungskliniken hängengeblieben sind.
Zwischen Hopfendolden und der Ruhe einer Kastanie hält der Gott des Bieres Einkehr. Wegen seines stets übermäßigen Rausches konnte weder er sich selbst noch je ein anderer an seinen Namen erinnern. So rein volksmythologisch würde ich ihn einen Sohn des Dionysos nennen. Lärm, Extase, orgiastische Riten. Das klingt vertraut hier in der Hauptstadt der BierBewegung, der einzigen alpennahen ehemaligen Räterepublik, ausser der Schweiz vielleicht und natürlich Kolbermoor. Und dieser Biergott gerät so richtig in Bewegung, wenn ein Bierstau entsteht, wenn also im September das alte Bier raus muss, weil das neue gebraut werden will. Dann zieht er mit seinen Horden durch die Strassen ... sie sehen ja, wie es aussieht.
Marcel Duchamp, Vater der Ready Mades, wie der umgedrehten Closchüssel, erlebte 1912 in München seine totale Befreiung. Und Albert Einstein drehte 1896 auf der Wiesn die Glühbirnen beim Schottenhammel rein. Diese Qualität können wir bei den heutigen Bodentruppen der hartenlinie nicht aufbieten.
Ein Schnappschuss vom Biergott beim Abkühlen während der Trinkphase.
Die Brennstäbe heiss wie an der japanischen Küste und das Bier schon in der Hose, aber immer bereit für einen Nachleger, brütet das Bierkraftwerk und braucht mehr Kühlwasser, schweres Wasser, ein Biermeer. Und da bieten die Münchner Brauereien das schwere Märzenbier vor der neuen Brausaison ganz billig an. Keine 10 EUronen, also ungefähr doppelt so viel wie auf dem Dachauer Volksfest.
Unsere Truppen aber liegen in den Gräben und Regalen als könnte man sie für nen Euro Falschgeld mitnehmen. Täuschen Sie sich nicht. Das ist die Infantrie der Zukunft. Oft völlig platt als schlafende Schläfer verkleidet, rotten sie sich rund um das wummernde, leuchtende Bierportal, in Toillettenstrassen und in Hinterhöfen. Wie von der Rotzkrankheit befallen, wie von Parasitose und Protozoeninfektion dahingerafft trieft es aus diversen Körperöffnungen.
Und wenn der Winter nicht schon mit dem Oktoberfest angefangen hätte, wäre auch noch die Luftunterstützung der Anophelesmücken eingetroffen. So wird es hart.
Ob wir da das ganze Bier wegbekommen? Zum Glück wissen die Leute, die wegen der Wiesn kommen, dass wir hier unsere Kinder und Enkel die restlichen 50 Kalenderwochen über davon ernähren müssen. Und deshalb nehmen sie viel Geld mit, womit sich all das Bier erst finanzieren lässt, der Treibstoff des Umtriebs. Eine Gehirnzellenvernichtungsmaschine der anderen Dimension. Wir hatten das: das bayrische Tao eben, das Nichts zu denken. Nur so können wir es schaffen, auch Glühbirnen reinzudrehen und Closchüsseln verkehrtherum aufzustellen. Den Biergott allerdings kann nur besänftigen, wenn das alte Bier endlich alle ist und er wieder friedlich zwischen Hopfen und Kastanie sein Frisches bekommt, ohne Lederhosen und für die Hälfte - mit Platzgarantie.
Ich bin Biergärtner. Ich stelle hier die Fragen, die immer schon gestellt werden wollten, die sich aufdrängen. Zumindest mir. Ich pflanze Gedanken und giesse, was zu wachsen gewillt ist. Ich beschenke die Massen. Ich kredenze das flüssige Gold - etwas Schank, etwas Kellner. Die dürstenden Kehlen benetzend mit ... was denn eigentlich? Dieses Jahr mit krisengeschütteltem, also etwas ausgerauchtem Bier.
So manchem schmeckts noch nicht mal und andere kriegens nur mit Limo runter. Sitzen aber mitten auf den besten Plätzen und wedeln mit Firmengutscheinen. Schon verständlich, warum auf den Gutscheinen mal ganz gegen ihre eigentliche Art kein Firmenlogo prankt [sic!]. Diese firmenpolitische Dimension der Wiesn ist eine Unart des kapitalistischen Konsumterrors, bei der es gilt, sinnfrei möglichst viel Alkohol auf Firmenkosten in sich hineinzuschütten und im Gegenzug für ein Jahr wieder sein Maul zu halten. Die Marktwirtschaft ist ein Haus ohne Platz für Gäste und eine Wirtschaft ohne Wirt - also der natürliche Feind des Biergärtners.
Allgemein ist die Wiesn eine, von den Brauereien mal abgesehen, werbefreie Zone. Der volle Fokus liegt auf dem Bier und nur nebenbei auf seinen Konsorten, wie Fischsemmel, Lungenhering [sic!], Brezn, Schnupftabak, Mandeln, Glückslos und Fahrgeschäft.
Das einzige ausser Herzchen, Plastikrosen und Mandelbröseln in der Jackentasche, was man von der Wiesn mitnehmen kann, ist der Rausch. Einen Rausch, der oft für die nächsten Tage auch noch reicht. Für den Geschmack und die Süffigkeit des Biers und den rustikalen Sitzplatz zahlt man seine 10 Euronen, den Rausch bekommt man gratis mit.
Wenn man da einen echten Orginalrausch erwischt, dann kann es schon mal vorkommen, dass man das Vorreservieren für nächstes Jahr glatt vergisst. So ein gewichtiger Rausch, den man aus den Massen saugt, ist eine Lecktion die man so schnell nicht vergisst. Die Wiesn ist eine pädagogische Aktion, eine zweiwöchige Rauschanordnung der bayrischen Staatsregierung, ein Rauschedikt. Die Wiesn ist das bayrische Tao, bei dem es dem ein oder anderen in Ausnahmen sogar gelingt, das Nichts zu denken. Prost.
Millionen von Wohlstandsbürger sitzen dicht gedrängt an der Tränke, die besseren Mastbürger in den Boxen, der Restbürger rund um die Kapelle auf einfachen Bänken.
Die Kehlen ausgetrocknet von der rauchfreien Luft und dem Brezensalz. Und weil es eben keine zwei Bier gibt, weil die Tugend der Mittelmass noch nicht seinen gesellschaftlichen Durchbruch geschafft hat, weil das Maß halten und die Genügsamkeit mehr Aus- denn Einzug gehalten haben in unserem Denken, gewinnt auch beim Bierdesaster 2013 wieder der Wirt, wie das Binder und Krieglstein in Drink all day schön zeigen.
Das Oktoberfest ist ein Austauschprogramm der etwas anderen Art für Jung und Alt.
Magenbrot, das nicht jedem bekommt. Herzchen schenken und Herzen verlieren. Trinkgeld geben und Bier schneller bekommen. Brezn essen, länger leben. Aber oft auch unerwünschte Geschenke, die wir in Redensarten wie "des kotzt mi o", "ich piss mich an vor Lachen" und "verpiss di" wiederfinden.
Man gibt und nimmt Liebe, die durch den Magen geht. Ein Mann und fünf halbe Hendl, der kulinarische Genuss von 5 Schamlippen, ein Kuss von zweieinhalb Hendlmündern sozusagen, und drauf 7 schlecht Eingeschenkte, also fast 3 Mittelmass, bis einen die Erkenntnis, was man da gerade zu sich genommen hat, dazu zwingt, es wieder hervorzuwürgen. Die Fluchtwege zu den Toiletten völlig überfüllt und im Gedränge fliegen einem noch mehr wohlduftende halbe Hendl am schon spastischem Gedärm vorbei. Das ist doch ganz normal, dass da mal was danebengehen kann.
Schon am Wiesngrenzgebiet, da wo es auf der Wiesn noch eine Wiese gibt, erwischt mich die Druckwelle des Gestanks aus Erbrochenem und anderen Arten menschlicher Entleerung. Eine junge Dame gibt all das Hefeteiggebäck, das sie über den Tag wie eine Mastgans in sich hineingestopft haben muss, von sich, eine selbstgärende Substanz wie auch das Weißbier, was das Strassenpflaster noch lebendiger macht, biologischer wirken lässt. Diese junge Dame wäre mit Sicherheit die Nummer Eins für den Öko-Award von münchenkotzt.de. Ab einer gewissen Befüllung mutiert im Grunde jeder Wiesnbesucher zu einer Partikelschleuder und wird oft auch selbst zum Partikel.
Die Lederhose war vermutlich die erste Splitterschutzkleidung, sie soll das schützen, was drin ist, und draussen halten, was nicht hineingehört, den Hosenladen wie bei der Intifada tunlichst geschlossen.
Ordentliche Knöpfe am Hosenträger machen den vom Bier Niedergestreckten sofort transportbereit. An alles ist gedacht.
Die Besserversicherten werden nicht am Hosenträger, sondern in rollenden Zelten abtransportiert - allerdings erst nachdem das frische Magenbrot abgepumpt wurde.
Saufen und fressen, schwitzen, pissen, scheissen und kotzen, mit der Möglichkeit zu vögeln - all in one mit Gewinnchance, aber die 5 halben Hendl und sieben Mass bleiben Eigentum der Wiesnwirte und verlassen nur selten das Wiesngelände.
Und wie sie rasseln, die Äquivalenzketten, eine potenzielle Einheit von Schichten und Klassen, die es so noch selten gegeben hat. In einer Gesellschaft, die ihre Soziologen und Mathematiker Taxifahren läßt, wo sich ehemalige Arbeiter und Intellektuelle in den gleichen Lokalitäten treffen, ihre Wäsche in die gleichen Waschmaschinen werfen und in den gleichen Vorzimmern Schlange stehen, rückt zusammen, was nicht nur Gramsci gerne zusammen gesehen hätte.
In diesem Rahmen betrachte ich auch meinen heutigen Aldi-Einkauf. An einem jener Orte, wo nicht besonders viel gesprochen, sondern vorwiegend auf der Ebene der niedrigsten Beweggründe kommuniziert wird.
Als ich an der Kasse nicht einen Betrag, sondern einen Namen zu hören bekomme.
"Raskolnikoff!" sagt die Kassiererin und blickt mich ein wenig entgeisterst an.
Ich als prekarisierter Wischmob reagiere ein wenig träge. "Raskolnikoff," sagt sie und blickt aufs Fließband. "Sicher kennen Sie den. Dostojewski!" Ich bin mir nicht sicher, ob es sich um eine jener russischen Telepatinnen handelt, die sich im Pre-Crime-Sektor beruflich niedergelassen hat, oder nur um eine witzige Bemerkung. Verlegen stehle ich mich davon, voller Schuld und doch ohne Sühne, denn irgendwie hätte ich diese Art des gehobenen Einkaufens, des literarischen Shoppings, gerade hier nicht vermutet.
Vielleicht gehe ich in meinen Mutmaßungen und meiner positiven Einstellung etwas zu weit. Vielleicht handelt es sich schlichtwegs um eines jener Computerprogramme, die mir aufgrund meines Einkaufverhaltens Buchvorschläge macht. Vielleicht bekomme ich mit dem Einkaufszettel nun auch gleich einen Rabatt bei Amazon.com. Ich aber suhle mich abends in billigem Birnenschnaps und in dem belesenem Charme dieser Verkäuferin, während ich nun nicht einer alten Dame den Schädel, sondern für meinen Kamin das Holz spalte. Ihr Einsatz, Herr Gramsci.
Die Schattenregierung mit ihren Bodentruppen, wie ich sie ja im letzten Absatz von Besoffen, na klar bereits angedeutet hatte, schläft nachts mit nur einem Auge geschlossen.
Schwitzende Bauarbeiter mit entblößtem Oberkörper. Das Parlament wird neu gebaut. Jedem läuft die Suppe über die orangenen Sicherheitswesten auf nackter Haut - mehr Haar als Haut, weil Billiglohn. So richtig stählerne Körper mit eiskalter Coke bieten einzig noch die Amerikaner. Die kann sich aber keiner mehr leisten.
Stein auf Stein bauen wir die Hallen für ein neues Parlament - mens parlando - für den sprechenden Geist. So sehen wir dies Ungebilde in unserem vernebeltem Geist. Doch kaum scheint auch mal ein Fünkchen Sonne auf das unterkühlte Hirn, ergeben sich daraus ganz neue Gedankengüter.
Um die Equilibrierung auch der deutschen Nation zu schenken, muss man einer Kanzlei, in der Gerhard Schröder und die Hells Angels verkehren, ein passendes Gegenstück liefern. Und so werfen wir den "Smart Hool" in die Waagschale - denn jede Politik braucht ihre Handlanger.
Wir sitzen bereits in euren Hinterzimmern, wir putzen eure Häuser, wir kassieren euch an der Kasse, wir pflegen eure Omas (Opas schaffen es ja selten bis dahin), wir stehen hinter euch und bald auch vor euch. Das gilt es zu bedenken.
Der Gang durch die Institutionen wird sich schwerlich mit Flugblättern und syntaktisch-astreinen Parolen vollziehen lassen - wenn man auf Erfolg steht.
Der Marsch durch die Institutionen! Aber nicht mit Wahlzettel und Parteibuch, sondern vollautomatisiert (Heckler und Koch verkauft an jeden, der zahlt), der leichten Infantrie, dem sogenanntem Kanonenfutter (G36C) folgend mit der Feuerkraft eines GMW, wahlweise mit AG36-Aufsatz.
Als Initialargument empfehle ich gemörserte Ketamin-Bomben - das stärkt die nachfolgende Argumentationslinie in durchschlagender Weise.
Vor den Toren zur Rückendeckung ein kleines Battallion Hubschrauberabwehr-Hohlladungsminen, der so geschätzen Firma Diehl, als Backup vor der Haustür die Steyr AMR, es muss ja nicht immer eine FIM-92 Stinger sein (support your local industry). Auf den Containerschiffen in den Wogen der Elbe die sekundäre Nachhut, sprachlich verfehlt unter dem Namen Rheinbote und als Schutzschild all jene S21-Gegner, die nun nach neuen Aufgaben suchen.
Ich bin eine Person des Friedens - mir war selbst Ghandi schon ein wenig suspekt in seiner Anwendung von passiver Gewalt. Aber, glauben Sie mir, diese Energieentladung wird nicht so schnell verpuffen. Was uns einzig noch fehlt - die Presse wird sich schneller einfinden als die Mündungsgeschwindigkeit einer Draganov - ist ein Fahnenträger. Und wer würde sich besser eigenen als ein neuer König Sihanouk-Stubenzweig.
Um Ihnen da ein wenig die nachvollziehbaren Bedenken zu zertreuen, möchte ich abschließend noch erwähnen, daß Eisenmangel einer Hauptgründe für eine angeschlagenen Gesundheit sein könnte.
PS: Gang durch die Institutionen bedeutet wohlweislich nicht - und nur so sollte man das auch verstehen - daß man den Finger am Abzug hat. Wohlweislich!!! Ihre Maria Ghandi.