Illium 3b -Der Olymp hat bei mir angerufen
Meine geliebten Mitsterblichen und Mitgestorbenen,

wie sehr hatte ich mich doch in die griechische Mythologie verrannt, um mein erblindetes Zyklopenauge auf das zu richten, über das ich ständig gestolpert.
Unter Zuhilfenahme alter bayrischer Riten und Gebräuche - damit meine ich weniger den Weihrauch, sondern mehr das zu Ehren der Götter verschüttete Bier
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- konnte ich Kontakt herstellen zu jenem "römischen" Verbindungsmann - Zeus sei es gedankt, daß es nicht der Fährmann über den Styx war, der mir die direkte Durchwahlnummer in den Olymp verraten hat - bzw. nach drei Maß eigentlich musste. Interessanterweise heißt der Götterbote und Gott der Händler und Diebe bei uns im Voralpenland nicht Mercurius, sondern Joachim.
So einfach kanns gehen.
Desweiteren, weil ich eben keine Flügel an den Füßchen besitze, sondern den steinigen Weg auf den Olymp auf meinen eigenen Beinen beschreiten muss, gab er mir das Licht der Götter zur Hand:
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ruft mich nun bitte nicht beim Namen Prometheus, denn ich bringe ja das Licht zurück!
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Mein mir gnädiger Hermes selbst hat bei all den Paketen, die er täglich so auszuliefern hat, selbstverfreilich keine Zeit, mich an den Ort meiner Begierde zu tragen. Ich aber weiss nun, wohin des Weges, mag er mich über all jene Bergketten und Wellenberge tragen, die sich mir in den Weg stellen mögen, so werde ich das Handtaschenrätsel zu lösen versuchen. Und da ich nun auch noch einer jener Argonauten geworden zu sein scheine, werd ich für die Lesergemeinde gleich auch mal paar Photos vom goldenen Flies mit nachhause bringen.

Ihr dürft gespannt sein - mir jedenfalls klopft das Herz bis zum Hals und darüber hinaus.

... und als Marschmusik, herzallerliebste Kopfschüttlerin
... ein anderes Lied
... und nicht der Radetzki-Marsch ;)


jean stubenzweig am 24.Mär 12  |  Permalink
Des Eindrucks
kann ich mich nicht erwehren, daß irgendjemand Sie temporär völlig verbildet hat. Oder wollen Sie am Ende die Gesellschaft dahingehend verändern, daß sie sich wieder den alten Mythen zuneigt? Da muß unsereiner ja völlig durcheinander geraten bei ihrer Gottsusche. Oder besser Göttersuche, weil's mit einem allein so trist daherkommt?

einemaria am 25.Mär 12  |  Permalink
Afterworkparty auf dem Olymp
... ja, für mich hat das mit Religion nur wenig zu tun. Ich werde mich hierzu noch eindrücklicher äussern.
Bei Zeiten - erstmal Jause in Biergärten, die wir schließlich unter anderem den katholischen Scheinheiligen zu verdanken haben. Ich darf doch um ein wenig Letzte Lockerung bitten ;)
Wobei Bier und Wein, wie gesagt, keine griechischen Stärken sind, und Lachscreme oder ähnliches Geschmiere findet hier auch nicht sein zuhause. Trotzdem .... diese Griechen, die alten wie die neuen, zumindest jene, die noch in Feuer- und Feierlaune ... das scheint mir nicht das Verkehrteste.

einemaria am 25.Mär 12  |  Permalink
Apropos Apollos: nicht "verbildet", sondern "verblindet" - das mag schon sein ;)

kopfschuetteln am 26.Mär 12  |  Permalink
so marschieren, besser schreiten, sie beschwingt und halten uns auf dem laufenden.

afterworkparty auf dem olymp
:-)
die griechen dürfte es freuen, wenn sie ihnen zurufen: tuet muße statt buße.
(die modernen götter, unsere ökonomen die mindestens so zerstritten sind wie die alten, fragen sogleich: wer soll das denn bezahlen???
jungs, legt mal ne neue platte auf, legt mal was ordentliches auf so wie die hartelinie oder lernt wenigstens was ordentliches. was auch immer.)

nicht der radetzky-marsch? sie bringen mich auf ideen … aber das wird nur wieder politisch inkorrekt.

einemaria am 26.Mär 12  |  Permalink
DANKE
... auf die Ideen wäre ich natürlich auch wieder gespannt; können mir garnicht politisch genug sein.
Das mit der Afterworkparty ist von einem mir entfallenem Kabarettisten (ich suche verzweifelt). Er spricht auch davon, daß unser Gott eigentlich schon so verkrustet, daß sich mit eigentlich nur mehr Kreuzfahrt statt Kreuzzug machen läßt. Denken Sie an Hyrieus, dem der Wunsch nach einem Sohn nach dem Tod seiner Frau verwehrt, zum Dank für die Verköstigung seiner letzten Kuh, die drei Götter Zeus, Poseidon und ? auf eben jene Kuhhaut urinierten und daraus Orion als sein Sohn entwuchs ... eben bis hinauf in den Himmel. Das hat noch Zunder und kostet keine Kirchensteuer ;)

kopfschuetteln am 27.Mär 12  |  Permalink
die müssen richtig spaß gehabt haben, die ollen griechen.
kreuzfahrt statt kreuzzug, also die einen das, aber die anderen...
ob die griechen in frau merkel eine harmlose kreuzfahrerin sehen? und dabei sind die protestanten doch weniger freudlos als die katholiken (sorry, ich möchte nicht pietätlos sein.)

die idee, politisch ja... aber bedenken sie: inkorrekt. ich feile daran.

einemaria am 28.Mär 12  |  Permalink
die Prostestanten weniger freudlos als die Katholiken? Das wäre diskussionswürdig. Siehe die Protestantischen Finsterlinge vom allerehrwürdigsten Johannes Most. Obwohl bei dieser Diskussion es wohl einfach um den Unterschied von "Sterben oder Tod" ginge. Mir geht das Religiöse, sofern in sicherem Abstand, so ziemlich am Arsch vorbei. Bei den Griechen gefällt mir der Pepp in ihren Erzählungen. Das Leben im damaligen Griechenland war sicher kein Spaß. Für Kinder schon garnicht, die man, zumindest in manchen Perioden der so gelobten griechischen Demokratie, straflos hinschlachten durfte (siehe Geschichte der Kindheit von Philippe Ariès.