Fuer einen deutschen Staatsbuerger wie mich mag es oft Tage dauern yu begreifen, dass man eigentlich immer und ueberall rauchen darf.
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Tabakhaendler meines Vertrauens - Mohamed Ahnif
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In den ersten Tagen war mir auch nicht ganz klar, wo ich den ganzen Muell, den man als Tourist so erzeugt, endlich mal entsorgen koennte - also einfach fallen lassen, wo er entsteht, wie jeder andere auch. Jetzt weiss ich dass es wohl Muelleimer gibt, was aber auf die Muellentsorgung wenig Auswirkungen hat. Es waere schon ein raumzeitlicher Zufall, wenn der Muell auch nur hin und wieder den Weg in einen solchen Eimer findet.
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Save our earth - no plastic bags / vielleicht wurde das mal nur fuer Touristen geschrieben
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Etwas verwundert haben mich die Eimer in den Restaurants an jedem Platz ... wie ordentlich ... nur sind diese nicht fuer den Muell, sondern fuer die Betelspucker gedacht, wie ihr blutroter Inhalt nicht nur vermuten laesst.
Tagsueber sind meine Haende bleich wie eine Hautkrankheit, erst abends beim Haendewaschen faerbt sich das Wasser schwarz wie der Abluss selbst. Auch kein Insekt laesst sich tagsueber entdecken. Selbst nachts sterben die Mosquitos wie die Fliegen vom Beherrscher der hiesigen Luefte, dem SMOG. Trotzdem lassen sich die Stiche auf meinem Ruecken kaum mehr zaehlen.
Wer hier mal frische Luft atmen moechte, sollte Red Ruby rauchen, und wer noch kann, auf Lunge.
Gott und mir zum Lob treiben die verranzten Strassenimbisse und die versoffenen Spilunken der Einheimischen die meisten Touris schon zu frueher Stunde in ihre spartanischen, fensterlosen Schbackengruefte,
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auch mal mit Fenster - dafuer mit dickem Batzen "Betel-spit"
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die sich im Reisefuehrer als Guesthouse ausweisen, denn fuer diese bleiche Rasse hoert mit der Schliessung der letzten Pagode auch diese Stadt auf zu existieren.
Wie oft schon gesagt, sollte die Touri-Pest eingedaemmt werden wie jede andere Seuche auch. Ein Hoch also auf all die Tourihochburgen und Lonley-Planet-Anlaufstellen und ihre humanoekologischen Aspekte. Schimpfen sollte darueber nur, wer selbst dorthin fahren muss.
Die Moderne, wie wir sie bspw aus Indien kennen, offenbart sich hier in der halboffenen Kanalisation und im Anhupen von hinten. Ich vermute, insbesondere nachts, wird bei dieser Luftverschmutzung mehr nach Gehoer als auf Sicht gefahren. Land of the Free eben - selbst Licht ist nachts nicht notwendigerweise vorgesehen.
geht ja doch ... die hartelinie hier in Myanmar aufzurufen. Wer haette das gedacht. Muss an der neuen Oeffnungspolitik hier liegen.
Hab ich so spontan natuerlich keinen Text vorbereitet. Mal sehen was sich hier durch den dicken Smog so nach Deutschland pressen laesst. Auch fraglich wie sich der Textkontent veraendert bei Temperaturunterschieden so um die 50 Grad.
Dinge, über die man nicht spricht Teil 1: Das Trauma Marcòn
Ich wache auf, die Strassen leer, die Herzen geschlossen. Kaffee, Kippe und mal abgewartet. Der Asphalt füllt sich mit rollendem Gummi, das Trottoir mit stampfenden Sohlen, doch die Herzen bleiben zu, ein Sonntag der geschlossenen Seelen. Ein weiterer Feiertag der Traurigkeit, wie auch gestern und die Tage zuvor.
Die Falten in meinem Gesicht, ausgewaschen vom Leid, das nicht das eigene sein muss, aber tiefergelegt von Tagen die zwischen den Gesichtern wandern. Das Loch in der Masse. Mein Ruhepuls mit Vollgas unterwegs auf Wegen, für die es keine Wanderkarten gibt, kein Emo-GPS zur Ortung. Verflucht noch mal, keine Wendemöglichkeit in Sicht, nicht mal ansatzweise.
Der Tag des Ich - a ruff ride into the K-hole, den Al-Ahly-Ultras gewidmet, jenen Hooligans in den ersten Reihen der ägyptischen Revolution. Mein Gefühl fängt da an, wo bei anderen der Lebenslauf endet, ich bin die zweite Welle der dritten Halbzeit. Da wird sich der militante Flügel der Rechten und Linken ein neues Nest suchen müssen. Unsere Divisionen marschieren straight through the middle. Ich bin der General der Bodentruppen der hartenlinie, ich bin das Trauma Marcòn. Here I come and there they go. Ich bin der Tsunami am Strand der Gutmenschen. Ein Leben im Abraum und möchte mich gleich bei Geburt verabschieden von jener humanoiden Abraumhalde, wo die emotionalen Heizkosten einfach unbezahlbar werden.
Ultras Unite! Lasst die Herzen sprechen, um die eisigen Herzen der Herrlichen und Guten ins Meer zurückzutreiben. Ultras Counterforce. Nivelliert das Althergebrachte, so dass kommende Treffen keinen Gipfel mehr vorfinden, auf dem sie sich die Ehre geben könnte. Nehmt sie Ihnen, die Gipfel, und die Ehre gleich mit. Bewerft sie mit den leidseligen Körpern der Sonntagsdemonstranten. Beschmeisst sie mit dem Fleisch, das ausser Fahnen und Parolen nicht mal sein Wort zu halten vermag, jenen Eintagsfliegen, die uns die Sicht auf den Feind verstellen. Die Gewalt versteht nur eine Sprache. Schmeisst die Schafe von der Schlachtbank und schlachtet dort die Schlächter.
Maikäfer flieg, Deutschland ist im Krieg, deine Investitionen sind im Ausland und Schbackenland wird abgebrannt. So oder so ähnlich klingt es aus den Kinderstuben, die inzwischen glutenfreies Chinesisch sprechen, also einen Kauderwelsch, den ein durchblutetes Hirn nicht begreifen kann. Sehen wir uns mal folgenden Aushang vom 1.Februar 2012 an:
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Februar 2012: Fahndungsplakat nach Uwe Mundlos und seinen Dönermordkumpanen
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Davon abgesehen, dass er erst wenige Tage hier hängt, will mir das Fahndungsplakat nicht so recht in den Kopf. Was soll das nun bedeuten? Der Beweis, dass wir den rechten Terror bekämpfen und die Fahndungsplakate eigentlich schon hatten, nur nicht rechtzeitg aufgehängt? Was is denn nu aus der "Petze" geworden? Das bleibt dunkler als jede Nacht es jemals werden könnte. Vielleicht lese ich die falschen Zeitungen oder sollte nochmal die Schullaufbahn von vorne beginnen. Scripted Reality für die Behämmerten, und "Mundlos", ein Nachname wie er nur in Märchenbüchern vorkommt. In diesem oder jenem Sinne wäre es im Grunde schon pietätslos, das Plakat wieder abzuhängen.
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Das versteh ich. Das liegt auf der Hand, bzw auf der Strasse, in einem Land, das seinen Dreck lieber absperrt, als ihn wegzuraeumen.
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Schbackenland steht auf Hilfe zur Selbsthilfe, der einzigen Form der noch geleisteten Sozialarbeit.
On Tour mit Beatriz de Bobadilla - die ewige Geschichte von Gewalt, schönen Frauen und der EU
Oh, lieber Christopher Oettinger (EU-Kommisar für Energiefragen), ich verstaude mein Herz in den blutbesudelten Bananenplantagen des Playa de Santa Catalina. Hang it low - auf dass es keiner tiefer hängen möge. Ob sich noch ein Plätzchen findet? Erst wenn der letzte Lohnsklave genügend Bananen exportiert, wird er nicht mehr selbst exportiert. Bei Bananenallergikern wird allerdings selbst der Fleissigste keine Gnade finden.
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So setzt sich der Mord des Fernàn Peraza el Joven an General Juan Rejon in Hermigua/Gomera, fort bis in die heutige Zeit. Peraza konnte vor Ort nur am Leben bleiben und seine Gewaltherrschaft fortführen, indem er mit der wunderschönen Beatriz de Bobadilla verheiratet wurde. Die rachsüchtige Witwe Donna Elvira hingegen wurde ausgesteuert.
Der eigentliche Häuptling von Gomera, Hupalupu, sah einen einzigen Ausweg darin, ihn mit seiner eigenen jungfräulichen Tochter aus den Burgmauern zu locken und ihn in einer Höhle in den Bergen hinterhältig niederzustrecken. Was auch gelang.
Hätte es damals schon Geschichtsbücher gegeben, so hätte er sich an den eigenen Finger abzählen können, dass es nun Beatriz de Bobadilla war, die ihr gebrochenes Herz nur durch eine noch blutiger Herrschaft über die ansässigen Guanchen ein wenig befrieden konnte.
Dass nun auch noch Christopher Columbus an den Molen des Playa de Hermigua sein Schiff ankern liess, um sich an jener Bobadilla gütlich zu tun, während die Vorräte für die Fahrt in ferne Länder aufgefüllt wurden, bleibt historisch unbewiesen. Aber Sinn macht es durchaus und so segelte schon ab hier ein Teil blutiger Geschichte bis nach Amerika.
Seit rund hundert Jahren ist es die norwegische Olsenbande, die sich fleissig an den verbliebenen Schätzen, dem Tourismus, auf der Insel bedient. In Schafsfell gewickelt sind einzig noch die Aussteiger und es sind auch keine Flösse aus Schafsdärmen mehr, die die Nachfahren der Tochter des Königs Hupalupu in die Ferne bringen, sondern es sind die Grafen des Freihandels, wie Herr Oettinger, die den verbliebenen Rest der Einheimischen auf die nicht so CO2-armen Fähren der Reederei Olsen treiben.
Jenseits von Gut und Boese - die Umwelt der Touristenburgen Teil 2
Vuelta/Gomera 8 Uhr 12: Ich muss mich korrigieren. Hier wird getrommelt und zwar ganz gewaltig - Komatsu und Konsorten am Bass, unterlegt vom Heulen der Motoren. Maschinen, die für die Arbeit leben ... immerhin leben, im Tal der lebendigen Toten. Da lass ich mir auch gerne mal das Gehör zerschmettern. Aber irgendwie auch friedlich - das Komatsu-Orchester - und wenn sie rückwärts fahren fröhlich piepsend, weit näher am Begriff der Liebe, wie ihn die hartelinie versteht, als die verlauste Kiffbude, die vermutlich auch dafür verantwortlich zeichnet, daß der Strand hier schwarz ist.
Erst kam mir der Gedanke, dass es eine Autobahn direkt ins Meer werden sollte - für all jene, die erst in letzter Sekunde bemerken, daß der feuchte Tod hier angenehmer ist als der Aufenthalt. Gott segne in diesem Atemzug auch die tödlichen Meeresströmungen, die viel menschliches Plankton hier entsorgen. Nun wird leider immer deutlicher, dass sie nach lebendigen Zombies graben. Modernste Archäologie, ähnlich der Lawinensuche, und doch so sinnlos. Denn die Toten verweilen hier überirdisch.
Zum Glück ist heute Viertelfinale des Copa del Rey. Und sollten alle Stricke reissen, so kann man hier immer noch auf die Amerikaner hoffen. Denn auf der anderen Seite des Valle Gran Rey liegt die Schweinebucht und somit nichts näher als ein zweites Guantanamo zu schaffen. Die Hoffnung stirbt zuletzt im Tal der lebendigen Toten. Friede und Liebe!
Ein Schiff wird kommen. Das Kanonboot der hartenlinie, eine neue Conquista, eine Reconquista, und erneut die lammfellbewehrten Zottelaffen vom Strand fegen.
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Die Sonne wird sich verdunkeln vom Kugelhagel und das Meer endlich wieder rot leuchten. Diesmal für eine gute Sache, diesmal um den Playa de Ingles vom bitteren Deutschtum zu befreien, von jener scheinbar-flippigen Deutschritterlichkeit, die einzig die Preise den Sternen näherbringt. Was für eine Welt in der das Lumpenpack den Kreuzzug gegen die Menschlichkeit anführt.
Wer sich im letzten Refugium der kanarischen-deutschen Esoterik nicht an den Armen-Kreuzzug von 1096 erinnert fühlt, der sollte diesen Menschen mal tief in die Augen schauen.
Einzig ihrem Leitspruch beim Judenprogrom in Köln will ich am Playa de Ingles folgen: Richtet sie alle, Gott wird die seinen verschonen!
Sehr geehrter Herr Stubenzweig,
wir können Ihrem Antrag auf ein Praktikum leider nicht stattgeben ... und sei es noch so umsonst. Denn nach meinem Erstkontakt mit dem Arbeitsamt, ist jetzt erstmal Urlaub angesagt, sprich all mein Geld im Ausland ausgeben, auf dass es hier keiner in seine klebrigen Hände bekommt.
Schon blöd, daß man trotzdem Steuern zahlt, obwohl man eigentlich nicht arbeitet. Aber man bekommt ja auch Geld in dieser wohligen Zeit. Und obwohl man eigentlich schon fast nichts mehr bekommt, bräuchte ich nicht mal das. Mir gehört schon alles. Mein Haus, mein Garten mit seinen vielfältigen Früchten, die Einweckgläser und überhaupt die gesamte Einrichtung. Alles gehört mir, kein Vertrag. Ich arbeite eigentlich nur noch für die Steuer ... vorwiegend. Sonst heißt es nur wieder, ah, die Becker zahlt also keine Steuern. Doch, tu ich. Schlecht, daß man hierfür kein Diplom bekommt, oder jährlich eine Medallie für positive Steuerlast. Die könnte man dann auch mal ans Revers haften beim nächsten Amtsbesuch und den Nachbarn zeigen ... und nicht einen dämlichen Steuerbescheid mit den Quittungen von der Apotheke. Ein Steuerfähnchen fürs Fahrrad oder eine jährliche Tätowierung der Steuerlast auf den Handrücken.
Bei den Arbeitern sind die Extremisten wie in der Politik verpöhnt. Wer mal einen 80-Stunden-Vertrag möchte, wirds schwer haben, und auch wir Urlauber sind nicht gern gesehen. Arbeitsplatzblockierer und Dauerurlauber, das sind Begriffe, die meine Neider mir gegenüber in einem eizigen Satz verwenden.
Nun gut, ich hab mich jetzt für Letzteres entschieden. Ein Leben im Urlaub, ohne Steuern zu zahlen. Ist irgendwie gemütlicher, so lange man den Selbstzweck im schlichten Dasein sehen kann. Für jemanden, der weder arbeitet, noch arbeitssuchend gemeldet ist, gibt es keinen richtigen Begriff im Deutschen. Denn ein Leben ohne (Lohn-)arbeit ist für Nicht-Firmenchefs hier nicht vorgesehen, und auch keinem begreiflich zu machen.
Rein spasseshalber hab ich mich aber nun mal arbeitssuchend gemeldet und gleich mal die 21 Kalendertage Urlaub, die einem während der Arbeitslosigkeit zustehen, beantragt. Wie seit Monaten - natürlich rein unverbindlich - mit dem Service-Center besprochen, bin ich dann mit meinem Plan am ersten Tag meines krankheitsbedingten Ausscheidens aus der Lohnarbeit im Amt erschienen: erst Resturlaub, während dem mir keine Leistungen zustehen, und anschließend 21 Tage. Ganz so wie unverbindlich besprochen. Aber Service-Center ist eben nicht Arbeitsamt, oder heissen die jetzt Arge. Wen interessierts auch wirklich?
Unverbindlich heisst eben nichtssagend. Und um so mehr Sachbearbeiter haben dann mit Worten wie "Das steht alles in dieser Broschüre!" und "Hat der überhaupt schon mal was an uns eingezahlt?" auf mich eingeprügelt. Dass ich mich eigentlich nur kundig machen möchte und sie es doch bitte nicht persönlich nehmen sollten, schien in der allgemeinen Aufregung nicht durchzudringen. Erst auf die Aufforderung, mir die Auskünfte gegenzuzeichnen, auf dass ich sie prüfen lassen könnte, wurde dann doch ein wenig Gehirnmasse aus der Leistungsabteilung hinzugerufen.
Zum einen steht es nämlich nicht einfach in dieser Broschüre, sondern im Sozialgesetzbuch (ich habe Jahrzehnte in dieser Branche gearbeitet), und zweitens habe bisher eigentlich nur ich an "sie" gezahlt, aber von "ihnen" noch nie etwas erhalten. Dennoch scheint die verblüffende Gesetzeslage vorzuliegen, dass ich während meines Resturlaubs dem Arbeitsamt (bleiben wir bei diesem Begriff) dem Amt zur Verfügung zu stehen habe, ohne Anspruch auf Leistungen. Also arbeiten ohne Lohn - würde ich das mal sagen. Deshalb heisst es ja auch Arbeitsamt. Im Umkehrschluss würde das allerdings heissen, dass mir während der ganzen Jahre davor eigentlich das Arbeitsamt zur Verfügung stehen hätte müssen, ohne dafür Arbeitslosengeld abzudrücken. Ein seltsames Land und ein absurder Gedanke zu glauben, dass ich eingezahlt hätte, um nun die Leistungen des Arbeitsamtes in Anspruch zu nehmen.
Liebe Sachbearbeiter und Sachbearbeiterinnen, liebe Frontschweine der Arbeitsabwehr, für wen arbeitet ihr denn? Wer soll denn all das Geld bekommen, dass ihr mit solchen Methoden am letzten Arbeiter vorbeimauert? Wer sich da nicht schnell genug die Gehirnzellen abtötet, der verliert spätestens hier das letzte Fünkchen Respekt vor diesem Schbackenland. Wieviel Anstand kann da wohl noch übrigbleiben?
Mir soll's egal sein, ich nenn mich jetzt Privatiers und schau mal bei Stubenzweig vorbei auf ein Gläschen Bordeaux, um gemeisam den Tränen hinterherzuweinen, die dieses Land der Arbeitslager nicht verdient hat.
Jenseits von Gut und Boese - die Umwelt der Touristenburgen Teil 1
Spätestens wenn der Orion den Saum der Dachziegel streift, wird auch dieser Text sein Ende finden, wird die Dünung der Worte verebben ... hofft mein gequälter Körper.
Wer das Tal der Könige, Valle Gran Rey auf Gomera, zu deutsch kurz Walle, besucht, sollte sich vorbereiten auf die Gräber lebendiger Toter. Wer hier den Frieden sucht, wird den Arehucas, den Rum der Kanaren, finden, sonst findet sein Herz den Tod.
Trommler und Gaukler am Strand? Ich lach mich tod. Um 5 vor zwölf schliesst hier die letzte Kneipe und verklingt der dumpfe Beat der Techno-Schalmei. Von Drumbeats keine Spur - ich muss schon sagen: zum Glück ist diese einzige Ausdrucksform der ansässigen Schbacken-Hippies endlich auf den Sonnenuntergang begrenzt worden. Vom Flair einer freiheitlichen Gesinnung der Langhaarigen kann man hier nur Träumen, denn träumen lässt sich bei diesen Sperrzeiten genug. Freiheitlich wird es erst, wenn alle im Bett sind.
Ich rauf mir die letzten Dreadlocks meines nicht üppigen Haares (Iro ist bei mit meiner Glatze leider nicht mehr möglich) und reiss mit das letzte Haar schon vor jeglicher Geisterstunde vom Kopf. Das letzte Gespräch wird ein Selbstgespräch.
Naja, sag ich mir, gib wenigstens den Geister eine Chance - im Tal der lebendigen Toten. Doch dann - ich halluziniere - doch, doch, ein Zicklein vom fernen Berge ... zwar kein Mensch, aber doch ein Säugetier ... es mäht. Ich versteh zwar kein Wort, aber es klingt wie ein Kratzen der Hufe in Gummistiefeln oder "Treib's nicht zu hart, du mein Hirte." Egal, ich bin mit dir, du Säugetier. Jeder Laut wird ein Freund - im Valle Gran Rey, nach Mitternacht. Frösche und Grillen bleiben die Alleinunterhalter der Nacht, die Alliierten meiner verbliebenen Sinnesreize. Rein vom Charakter muss ich wohl ein Insekt sein.
Und die Milchstrasse gibt mir Hoffnung, ich bin nicht allein, vielleicht sind all diese Lichter die Straßenbeleuchtung der Fluchtwege aus diesem Dasein.
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Denn nicht weit talaufwärts, in El Guro, da lebt die Verdammnis. Huschende Geistgestalten in Batik, mit Klangschalen bewaffnete Geishas und geräuschlose hauchende Achims, die sich weigern mich zu sehen - wo ich in meinen Neon-Sportklamotten aus der Kleiderkammer eigentlich ins Auge steche. Zumindest die Hummeln auf Blütensuche reagieren auf mich. Verbittert und verbiestert, die Liebe der Hippies - nicht für mich. Doch wie man so schön sagt: ohne das Böse könnten diese Menschen nicht gut sein.
Der Hippies? Ich muss mich verschrieben haben. Der Hippos! Den aggressivsten Tieren dieses Planeten. Happy Hippos eben, Menschen, denen es erst besser geht, wenn es anderen schlechter geht, ein Höhlenvolk, das sich am Leid anderer hochzuziehen vermag. Glück ist eben relativ.
Aussteiger-Schbacken, die aus den Grübelfalten ihrer siechenden Jugend noch ein verschmitztes Lächeln zaubern bei der Frage nach einem Nachtlager. Vom Tod scheinbar schon stark befallen wispert die waise Ingrid: "Was soll ich da sagen?" Ein einfaches "Leck mich am Arsch!" würde mir in aller Freundlichkeit schon genügen, doch selbst das ist zuviel erwartet.
Hier wäre selbst Jesus am Kindstod gestorben. Tagelang im Dreck der Gefühle sollte man sich wälzen, um wenigstens als Häuflein Schmutz ein Ecklein zu finden. Mein Tip: Vergiss es oder besser, brenn die Hütten ab, dann findet sich zumindest in der Asche ein wärmeres Plätzchen, als in den Herzen dieser Menschen, und morgens bist du der Phönix. Gott lob mir mein Leihauto nach Hermigua in die Kneipe "El Piloto" mit einem Kapitän als Besitzer, der weitere Fähren am Felsen auflaufen lassen könnte.
... oder sollte ich sagen: die Tui-kaste unter den Landeklatschern, jene Lidl- und Aldiurlauber, die leider nicht mit dem Kreuzfahrtschiff vor der Insel Giglio untergegangen sind. Dieser Kapitän hat getan, was er tun musste. Ich hab sie nun mal selbst getroffen und sie mein Gemüt aufs Tiefste; mein Teneriffa Primer.
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Nur aus der der Mittelreihe tönt ein leises Stimmchen durch das Landegeklatsche: "Der Kapitän kann uns doch garnicht hören." So ist es und so ist es auch gut, sonst würde auch er uns im Mariannengraben landen lassen.
Ganz im Vergleich zum Linienflieger hat das Niedervolk einen Drang zur Bewegung, der ihre motorischen Kapazitaeten weit ueberschreitet. Alle Minute ne fette, ondulierte Oma am Knie. Wer da nicht an Tiertransporte denkt, an Schafe nach Teneriffe fliegen, an Wegezoll im Mittelgang, der hat das noch nicht erlebt.
Ein Kleinbuergertum, das Erster sein muss beim Gerangel um die bereits vorreservierten Fensterplätze, das glaubt, daß beim Boarden Medallien zu gewinnen, um dann, ganz so wie man sie auch zuhause kennt, den Gang zu blockieren, ohne auf die Idee zu kommen, daß auch sie selbst nicht losfliegen, solange nicht alle sitzen.
Wo ich noch ein wenig Einsicht habe, ist das Herausstürzen aus dem noch rollendem Flugzeug, weil es am luggage claim eben so gemütlich ist, wenn man meditativ auf das leere, stehende Band glotzt.
Ab hier nun trennen sich unsere Wege zwangsläufig. Ich in die Freiheit und sie in die Touristenburg, die so heißt, weil sie von hohen Mauern umgeben ist, daß sich das menschliche Gewölle von Pauschaltourismus nicht sintflutartig über das ganze Land verteilt. Für mich ist das der Inbegriff von sanftem Tourismus. Gut ist das auch für das zuhausegebliebene Resthirn, endlich mal nicht erdrückt zu werden von all diesem Fett und Fleisch, das zur Urlaubszeit sozusagen vorübergehend abgesauft wird.
Maximal sieht man das Elend dann noch einmal an einem der vielen scenic points, wenn sie für Sekunden aus ihrem Reisebus quellen, um anschließend wieder in die sichere Burg zurückzukehren. Zum Sonnenuntergang ist die Insel dann wieder ganz allein mein, schbackenfrei.
Vielen Dank an jene rührende Kopfschüttelung, die alte Gefühle wieder an die Oberfläche bringt. Erinnert sei nach dem deutschen-griechischem Protektorat selbstverständlich auch an die grosse Leistung der Treuhand, die neuen Bundesländer so zu verkaufen, dass am Ende 250 Milliarden Schulden zurückbleiben. Ganz groß.
Das lässt auch diesmal auf Einiges hoffen. Nur dass wir diesmal schon vorab den Soli-Obulus für Griechenland an die Deutsche Bank abdrücken dürfen.
"Bockwatschen", sprich schwere Schläge, insbesondere auf die Frontpartie des Hauptes, also schwerse Gewalteinwirkungen auf den Träger der Gehirnmasse, lassen so vieles vergessen, dass man dabei auch vergisst, dass sie ja gerade hierfür verabreicht werden. Die denkende Restmasse der urdeutschen Schafsherde - nicht nur finanziell - durchgängig so abzuwatschen und niederzuprügeln hat Sinn und Methode. Die Maßnahme nennt sich "Dem Opfer ins Gesicht zu spucken" und soll jegliche Gegenwehr im Keim ersticken.
Deshalb möchte ich nochmals daran erinnern, dass das letzte deutsch-griechische Gefecht - wie alle sonstigen Kriege auch - von Deutschland erst 1972 bei der Olympiade in München verloren wurde.
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Daran möge sich auch dieser Tage jeder deutsche Finanzinfantrist erinnern. Ihr werdet in diesem Krieg (wieder mal) die Gelackmeiertern sein.
Da will ich Ihnen mal als gutes Vorbild dienen und ein wenig Selbstkritik üben, bevor Knüppel aus dem Sack es tut. Denn wer nicht hörren will, muss füllen - und nicht sein eigenes Säcklein. Auf die Knie, Marie!
Touchdown or Breakdown - auf der Suche nach dem Schlachtausgang
Ist immer wieder interessant, wie brisant und rasant sich der rechte Flügel des Bundesadlers auf und ab hebt. Vorwiegend "ab" - aber kaum glaubt man keine Glut, sondern nur noch Asche (siehe Aschenbahn der Olympiade 1936) zu verspüren, dann auch wieder "auf" wie ein Phoenix. Da ist es gut, seine Mittäterschaft mit einem mit einem kurzen Stopover, bzw "hit and run", nur latent neu aufzufrischen.
Griechenland in ein Protektorat verwandeln zu wollen und die Bundestagsparteien nicht von Rechts wegen, sondern von links weg zu verbieten. Darf man diesen Gedanken Glauben schenken, dann darf man eigentlich alles glauben und nichts mehr schenken.
Wenn digitales Blut vergossen wird und Unehrenhaftigkeit alternativlos wird, dann ist man schon froh, wenn man in den anderen Hiers nicht in die gleiche Schublade wie Blut und Ehre geschoben wird. Ist dann vielleicht Österreich die Fackel, die uns den Weg leuchtet?
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Nur kurz mal aufzuschlagen auf der momentanen Eisfläche, genannt Deutschland, gibt einem die Möglichkeit, dieses Land auch mal aus einer gewissen Entfernung, bzw aus der Luft zu betrachten. Dabei hat sich die Geschichte beschleunigt. Tag für Tag neue Meldungen, die einem eigentlich den Schuh ausziehen - wäre es nicht so unglaublich kalt, am Boden wie im Herzen seiner Bevölkerung, das sich diesem immer mehr nähert, dem Boden einer scheinbaren Bodenlosigkeit der Unehre. Vor mehreren Jahrzehnten hätte sich so manche Volksmasse noch erhoben, wenn es um ausländische Protektorate, einen verfassungsfeindlichen Verfassungsschutz oder einer Regierung Ali Baba gegangen wäre. Heute ist es mal ein Bahnhof oder es muss wie Occupy über den Atlantik an uns herangetragen werden - Partikularinteressen eben. Wo ist nur der Ausgang aus diesem Schlachthaus der Demokratie? Ich möchte da nochmals an die Champignon-Theorie erinnern: Immer schön im Dunklen halten, viel Scheisse drüber und wenn die Köpfe rausschauen, ab damit! Das klingt gefährlich und aus meiner Sicht ist es das auch. Mit Lohnerhöhung und vereinzelten, vorübergehenden Rücktritten (von einem Verbrechen kann man eigentlich nicht zurücktreten) wird der Blutfluss nur gemindert, geschlossen wird die Wunde dadurch nicht, und das Ausbluten bleibt somit nur eine Frage der Zeit. Der Finger deutet dabei nicht nur nach oben. Wie der weltgrösste Pizzahersteller schon bemerkt hat: Er würde gerne lieber gute Pizzas herstellen, doch die will der Konsument nicht bezahlen. Wer lieber Netto bezahlt, wird bald kein Brutto mehr bekommen. Da wird es mit dem Wunsch nach einer demokratischen Grundordnung einer Gesellschaft auch schwierig, wenn diese den Einzelkampf bevorzugt. Ich muss mich nur wundern, denn jene, die diesen fast schon einfordern, werden auf dem Schlachtfeld verlieren. Da wäre es kein Fehler, mal einen Blick auf die Rückseite des weisen Fähnleins zu werfen - denn dort prangt der knochige Totenkopf der Piraten. Sie haben die Wahl der Waffen. Think twice!
diesmal zurück aus den atlantischen Bundesländer wie Mallorca und den Kanaren.
Gut, daß das Volk hier bleibt, wenn ich dort bin, aber um so schlimmer, wenn es gleichzeitig mit mir reist. Denn erst im Kontrast zum gechillten Mediteraneum und den Bewohnern der elysischen Gefilde wirkt die panische Angst der Deutschen vor Verspätungen und dem Unverständnis gegenüber der Unverständnis gegenüber der deutschen Sprache so intensiv und ekeleregend.
Am Check-In-Schalter wie beim Boarden verhält sich das Volk der Schbacken nicht recht viel anders als an meinem Heimatbahnhof. Bei Endzielen und auf dem Weg dorthin, also durchs ganze Leben hindurch, reagiert der deutsche Angstgeist panisch und entsprechend sind die Auswirkungen auf seine Umwelt - befremdlich und horrend, beinahe tödlich.
Am liebsten würde man gleich wieder umdrehen ... aber da stehen sie ja auch schon. Im kalten Schweiß das Angesicht gebadet. Laßt dieses Volk doch mal einen Krieg gewinnen, vielleicht wird dann vieles besser.
Die Liebe ist wie das Leben und das Leben ist wie Leberwurststrang, in einem einzigen Darm einzeln abgedrehte Würste. Wie Phasen oder Epochen hängen sie bei unserer Geburt schön aufgereiht vor uns.
Und immer wieder hat sie ein Ende und dann wieder einen Anfang, die Wurst wie die Liebe. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil mein Herz nun auch wieder erweicht, nachdem ich diesen großen literarischen See zwischen uns mit Brackwasser habe fluten lassen. Lassen Sie uns Deiche bauen, Ziele für den nächsten Krieg.
Mit weißer Fahne ist bei hartelinie kein Frieden zu gewinnen. Die Dekonstruktion wurde nicht auf dem Papier erfunden. Wer im tiefsten Katholizismus unserer Zeit Schlittschuh fährt, der bricht schon mal gern ins Eis ein oder trifft die Inquisition.
Zwanzig Jahre drogenabhängiger Drogensozialarbeiter und endlich Schluß. Gekündigt und freier Konsument.
Endlich mal kiffen und morgens nicht in der Arbeit Pupillentest bei den KlientInnen, ob sie Steckies (stecknadalgroße Pupillen vom Opiatkonsum) haben, die eigenen Äuglein aber rot wir gekochter Hummer. Endlich mal sich nicht mehr vom Klienten sagen lassen müssen, daß man nach Marihuana riecht, hundert Meter gegen den Wind. Endlich vielleicht mal einschlafen können, ohne an die Schicksaale von anderen Menschen denken zu müssen, endlich mal Tatort glotzen und nicht an die Arbeit denken - ohne nebenher mit der Dreischußtechnik gegen die harte Panzerung zu arbeiten, Dübel, Schnaps, Bier.
Ich bin ja nicht aus Zuckerwatte, habe aber lange nicht begriffen, warum es in ehemaligen oder noch Kriegsgebieten durchaus vorkommt, daß der morgendliche Kaffee erst nach dem Schnaps gereicht wird.
Das kann auch nur den Frauen einfallen, dann auch noch mit dem Kiffen aufzuhören. Aber weil Männer eben eine weiche Prinzipienmasse sind, mach ich's hald. Einen Automechaniker, der Pannenfahrzeuge fährt wird man gut verstehen, aber einen Drogensozialarbeiter, der selbst zu viel kifft und säuft? Endlich gekündigt, das letzte Gerät.
Man könnte metaphorisch sagen, meine Familie hätte mich mit einer Art sozialem Waterboarding zum Weingenuß hingefoltert. Inzwischen habe ich den schweren kanadischen Wein entdeckt, der mir nun ganz von selbst schmeckt, sogar sehr. Wie eben auch das B.C.Bud, bisher. Schweres hochgezüchtetes Gras, genetisch auch gerne verändert. Und viel rein - keinesfalls der homöopathischen Theorie folgend. Der Draller, die Verschiebung, vermischt mit 15prozentigem Jackson-Triggs, die quantenphysikalische Verschränkung. Die Anderswelt, Neuland zuhause. Laudanum, das geht nicht mehr, aber kanadischer Rotwein mit ortsgleichem Bud, das hebt sich und mich ab. Hob, das letzte Gerät.
Hausdurchsuchung und die halbe städtische Drogenarbeit hochgehen lassen is nu auch nicht mehr. Alles schon in die Zelle gepumpt und wie ich seit neuestem auch immer öfter zu lernen genötigt werde, auch genetisch infiziert. Das ist gut. Ein passiver Suchtträger - entstanden aus einem Suchtbekämpfer. Der Kreis schließt sich. Die Larve entpuppt sich und wird zu dem, was sie gemacht hat.
Ich bin ein wenig verklemmt, ähnlich den früheren Internetverbindungen mit 36Kb, analog also. Leider sind wir inzwischen im digitalen Zeitalter angekommen. Nicht wir, sondern eigentlich nur alle ausser mir. So habe ich mich entschlossen, zumindest meine Partnersuche zu digitalisieren. Probiern Sie's aus.
Man sieht es vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber dem Script wohnt eine loop-funktion inne. Das mit dem "Willst du" klappt in den seltensten Fällen beim ersten mal. Meistens muss man es eben loop-mässig öfter fragen - wir nennen das Hinbenzen. Das Programm muss auch noch auslesen, daß mit "kiss" eigentlich "poppen" gemeint ist, was sich dann Crossbrowsing schimpft. Und dass es sich nicht um die function(liebe), sondern function(sexuelle Appetenz) handelt, das wird dem Gegenüber, nicht aber der Maschine bewusst sein - spätestens durch die Tags und sollte das der Leser fühlen. Beim Debuggen hat sich bisher kein Ausnahmefehler aufzeigen lassen. Wollen wir mal sehen, wie es in der scripted reality hinhaut.
Eine große Empfehlung, ist der Bericht des österreichischen Reporters Martin Leidenfrost über das Gasgeschäft. Ich muss das heute noch bloggen, da der Bericht nur noch 20 Stunden auf arte zu sehen ist. Also ran an die Photonenscheiben.
Kurz umrissen gibt es vorwiegend Gazprom, den halbstaatlichen russischen Gasproduzenten, sowie die Länder Aserbeidschan, Turkmenistan und Qatar, die Erdgas in größeren Mengen ihr Eigen nennen. Nachdem 2009 entweder Gazprom/Russland oder das Transitland Ukraine die Gasproduktion unterbrochen hatten, versucht sich Europa nun aus diesem Würgegriff zu befreien. Während Gerhard Schröder nun russischer Staatsbediensteter - eine logische Konsequenz, nachdem er bezahlt von unseren Steuergeldern in seiner Amtszeit als Bundeskanzler die North-Stream-Pipeline vorantrieb - setzt sich sein ehemaliger Aussenminister Joschka Fischer für das europäische Projekt Nabucco ein, einer Pipeline, die das Gas des Kaspischen Meeres unter Umgehung Russlands nach Europa befördern soll.
Die dritte Alternative, Flüssiggas aus Qatar, ist die Luxusvariante und der Preis dafür entsprechend. Fracking, dessen Einführung in Deutschland ein uns so vertrauter Name, wie der des ehemaligen Ministerpräsidenten Wulff, zu vertreten hat, scheitert an der Risikoabwägung, wie der Vernichtung des Grundwassers und unberechenbaren Erdbeben. Danke auch hierfür, Herr Wulff ;(
Welche Bedeutung die Angelegenheit für uns alle hat, läßt sich vielleicht schon aus den erwähnten Namen deutscher Politiker erahnen. Die Macht, die dahinter steckt, läßt sich nur schwer erahnen - die höchst empfehlenswerte Reportage ist allerdings ein erster Schritt dazu.
Wie lebt es sich in einer Welt, in der nun auch die Stechmücke angekommen ist, die Malaria im Schlepptau. Klimawandel. Der Afrikaner hat inzwischen genügend Sprungkraft entwickelt (siehe Leichtathletik-WM), um trockenen Fußes nach Lampedusa und Rotterdam zu gelangen. Die Tiefebenen werden geflutet und wir werden uns auch mit innereuropäischer Migration auseinandersetzen müssen. Mit einer Würstelbude ist man da ganz gut aufgestellt. Das essen alle.
Wie lebt es sich in einer globalisierten Gummikammer in der wir kollektiv unsere Ängste rauslassen. Denn eine Grenze hat zumeist zwei Seiten. Eine Grenze kann sehr wohl auch das Entkommen verhindern. Als Deutscher hat man da so seine Erfahrungen mit Grenzen und Grenzenlosigkeit. Deutschland mit Grenze wirkt auf mich irgendwie vertrauenswürdiger.
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Wenn man also frägt, wo das alles hinführen soll, mit oder ohne Grenze, wird sich keiner finden, der konkrete Antworten liefert. Das Modell der Globalisierung und des stetigen Wachstums treibt also dahin, wie ein Schiff ohne Steuermann. Wild laufen die Bediensteten die Takelage rauf und runter, während das Segel sorglos im Wind flattert. Segel sollte man sein, denk ich mir manchmal, mein eigenes Steuerrad fest in Händen.
Wo laufen sie nur alle hin? Sie machen einen Bogen um mich - Raumgewinn, mein erster Gedanke. Erst auf den zweiten Blick sehe ich, daß sich der Bogen mehr und mehr biegt, die Sehne mehr und mehr gespannt. Dann gilt es nur noch blind loszulassen und die Pfeilspitze findet ihr Ziel. Und dieses befindet sich immer im Inneren des konzentrischen Ganzen, das Ziel sitzt zumeist auf einem Thron oder ähnlich teuren Stühlen. Geköpft wird nur der Kopf - sprich, wer zu viel behauptet, hat schliesslich auch beim Enthaupten alle Hände voll zu tun.
Sitze hier bei Hirschschinken und Vino Nobile (weils billiger nicht ging) und denke: die letzte Bahn nachhause ist eigentlich die zukunftsträchtigste. Eine Zukunft so trächtig von Bushido und geiler Scheiße, daß man durchaus den Gedanken bekommen muss, daß die Vernichtung Deutschlands eine Forderung der Geschichte seit. Wenn man sich dann noch vorstellt, daß diese Nachteulen die zukünftigen Tage füllen werden, dass sie am Ende auch noch zusammenleben müssen, wenn sie ihre Persönlichkeit endlich mal voll ausgebildet haben, dann ist es gut, wenn sich ein offenes Bier in nächster Nähe befindet - besser noch Schnaps. Wenigstens eine volle Flasche unter vielen.
Ganz wertfrei dreht sich mir der Magen um. Drehte sich doch nur der Rest auch noch! Wer da den Glauben nicht verliert, der hat ihn, wie ich, noch nie gehabt. Andererseits, besser einen Glauben verlieren, als diese Gewissheit zu haben, daß man dem multikulturellen High-Heel-tum die Gebärfreudigkeit aberkennen möchte.
Im Reich der Mitte-lmässigkeit sind die Nächte dunkler als der Tag - eigentlich logisch wie Klossbrühe. Wo soll man da stehen?
Vielleicht hat es auch Kaviar gegeben, für unsere Volksvertreter wie Philipp Mißfelder, Chef der Jungen Union und außenpolitischer Sprecher der C-Partei, beim Abbau von Berührungsproblemen mit Mitgliedern der Putin-Jugend Naschi, den Jungschläger- und Jubeltruppen Putins, wie dem Duma-Abgeordneten Robert Schlegel. Oder vielleicht sind es die schlichten Lachsbrötchen, die Menschen wie Arkadi Dworkowitsch, dem wirtschaftspolitischen Berater des russischen Präsidenten für Angelegenheiten der G8 und Wirtschaftsfragen, auf solche Treffen treiben.
Zum Steering Commitee des Vereins gehört auch Anna-Marie Großmann, die Tochter des Chefs des Energiekonzerns RWE an. Unterstützt wird sie von Maximilian von Waldenfels, Sohn des ehemaligen bayerischen Finanzministers und bis zum Rücktritt des schwer geplagiatorten Theodor zu Guttenberg, dessen persönlicher Referent. „Vernetzt sind die Leute von der „neuen Generation“ in der Politik sehr gut“. schreibt Markus Wehner in der FAZ. Sogar Bundespräsident Christian Wulff (gut vernetzt mit häßlichen Gesichtern ist er ja zu Genüge), in dessen Umfeld ein Mitglied des Vereins sitzt, setzte sich für den Verein ein, damit Herr Putin sie in Moskau empfängt - so Jürgen Roth auf Mafialand, der diesem politischem Ausflugziel der hartenlinie zugrunde liegt. Ich bin mir nur nicht sicher, wer hier wen empfängt.
Im Vorstand auch Eileen Seibt von der Mayak AG, die zusammen mit Boris Sedov das auf russische Bedürfnisse zugeschnittenen Reiseunternehmen (Organisation von medizinischen Reisen und medizinische Untersuchungen, sowie Handel mit entsprechenden Produkten) betreibt, mit Sitz in der schweizer Steueroase Baar/Zuug - wie übrigens auch der an sich amerikanische Rohstoffhändler Glencore. Witzigerweise werden in der russischen Uran-Anlage Mayak auch Brennstäbe in die Schweiz exportiert, für deren Weiterverwendung sich Daniel Scheitlin zuständig fühlt, der früher bei der Eugen Steinmann Brennstoffe AG beschätigt war. Also auch er im Vorstand.
Mitbegründer ist Wladimir Kotenjow, russischer Ex-Botschafter in Berlin, Verbündeter Putins und lange Zeit Geschäftsführer der Gazprom Germania. Witzigerweise heißt sein inzwischen wieder gefeuerter Nachfolger Vladimir Kotenev - vielleicht weil sich das alte Namensschild so einfacher umgravieren liess. Und wer in einem Aufsichtsrat eines solchen Vereins nicht fehlen darf, ein Vertreter von McKinsey, Dr.Nico Raabe.
Wen wundert, daß dieser Verein schliesslich gesponsort wird von Größen wie Gazprom, der Gazprombank, sowie Eon, Wintershall/BASF, Siemens, Porsche, der Deutschen Bank, Henkel, den russischen Industrieriesen Sewerstal und Norilsk Nickel, Phillip Morris, dem russischen Bekleidungshändler lamoda und dem japanischem Hersteller für Fahrzeuginsassenschutzsysteme (es begann mit Reißleinen:).
Wie unangebracht ist da der Gedanke an Machenschaften - nein, glücklich dürfen wir uns schätzen, in einem Land zu leben, das sich so selbstlos um die zukünftige Energieversorgung seiner Bürger durch die Freunde aus dem Osten kümmert. Vielleicht haben diese schon früher verstanden, was mein Bundespräsident El Fefe heute in aller Kürze bloggt:
Eine gemolkene heilige Kuh und der Rettungsschirm von Pan Tau
Gemolken wird, ob heilig oder nicht, die Kuh Europa. Schade, daß es seit der griechichen Krise keinen verfügbaren Stier mehr gibt (und somit auch keine der Besamung entstammende Kalbsleber mit Zwiebelringen).
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Ich hätt mal gern drei Helle auf die Schnelle, Frau Wirtin. Rücklagen? In Rückenlage gekommen vielleicht und vor Schreck verschluckt: da hilft nur Rückenschlagen. Ach, Sie kamen in Rückenlage, um eine Brücke zu schlagen. Aber warum denn Brücken schlagen? Zerschlagen vielleicht, abreißen, daß uns die Kuh nicht entwischt. Irgendetwas schien Sie zu Boden zu drücken. Aha! Die finanzielle Schwerkraft also.
Zwei kurze für zwischendurch und ein Rausch mit Langlaufzeit, eine Katastrophe in Raten, Frau Wirtin. In der Schule gut gemerkelt, heißt nicht, daß frau auch ein Luftschloß aus heißer Luft zu schaukeln weiß. Aber wer will das heute noch machen, ein besserer Lügenverkäufer zu sein als alle anderen. Mit dieser Art Parasitentum wird es erstes zur Neige gehen. Die Sekundärabsahner sind die, die später als erstes im Höllenfeuer landen. Da würd ich mal vorsichtig sein.
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Vorsicht auch mit der letzten Kuh, dem finalen Melken und der Schlachtung. Denn selbst diese ist Importgut. Europa war keine Europäerin, sondern kam aus dem Nahen Osten. Wollen wir hoffen, daß diese phönizische Kuh kein trojanisches Pferd ist.
Ich wache auf, blutverschwitzt, aus meinem Mordstraum. Der Morgenwind streicht über meine kaltnasse Haut und verweht die abgesonderten Giftstoffe in der Wohnung. Erstmal Kaffee und ne Kippe, das kennt man und es bringt einen nicht augenblicklich um.
Welcher Teil von mir denkt sich solche Alpträume aus?
Schnell mal die Hool-Mucke aus dem Ordner geholt.
Die billigen Basswellen schieben mich vorwärts. In den letzten Zügen erreiche ich den Rand des Klärbeckens und treibe erschöpft im Abschaum. Endlich wieder schwimmen, endlich wieder treiben, endlich wieder toter Mann. 1966, 1984, 2012, kurz und gut 5 vor 12. Elf Uhr fünfundfünfzig, also noch Zeit genug die Kirchenglocken runterzubomben, ehe sie den Ohrenkrebs einläuten.
Das Volk spricht eine Sprache, die zu Alpträumen gut passt - zu meinen zumindest. Ich fühl mich wohl, wenn es heißt "Hau dem Volk aufs Maul". Schön platt und geradeaus, keine Textanalyse nötig. Glauben Sie Rilke hat in den Satzbauten auch gewohnt, die er erschafffen? Nein, in einem Haus aus Stein und Holz. Kein Überbau und keine herangezüchtete Komplexität bringen es deutlicher auf den Punkt, wenn das Essen eben mal Scheiße schmeckt. Und so ist es auch die Sprache des Volkes, die das Land der Vollidioten besser auf den Punkt bringt.