Das Tüpfelchen ohne I
Lieber Peter, es war wieder mal ein echter Abhänger mit deinem Freund Ernst. Er konnte mal wieder nicht. Es war zwar das erste mal, aber es ging nicht, bei ihm. Ist das das Ende einer Karriere, der stille Ruf des Vatikans, oder einfach nur die Psyche. Die Psyche eines Mannes, da klopf ich mir ja den Schenkel wund.
Es lag an mir. Sonst schreit mein Mann immer, wenn er kommt, "Erster". Aber diesmal kein Schrei, nachdem wir das Ding einfach nicht zum Laufen brachten. Von Kickstart mal ganz zu schweigen creme ich mir heute noch die Hände ein, so wund wie eigentlich die Schenkel hätten sein können und sollen - wäre er gekommen, oder vielleicht sogar mal ich. Soviel Gleitcreme hatten wir garnicht im Haus. Wie eine brünftige Robbe habe ich mich lasziv übers Bett rollen lassen, stundenlang. Aber Pustekuchen ohne Sahne. Psyche vielleicht nicht, aber seine Nervenleitbahnen und der zähe Blutstrom. Denn gewollt hätte er wohl schon, der alte Sack, der sich im Lichte eines hängenden Geschlechtsteils eher wie eine haarige Speckschwarte anfühlt, wenngleich er beim Aufriss eigentlich ganz wohlgeformt schien. Ist ja nicht so, als hätte ich die Flasche bereits leer gekauft.
Stand er den ganzen Abend über schon alleine rum, wollte er beim Anblick meiner Wenigkeit wohl lieber schlafen. Aha. Gelähmte Nervenleitbahnen einer sterbenden Psyche, wäre mein Tip. Aber wenns mir schon passiert, soll ich es nicht auch noch selbst analysieren müssen. Sich stundenlang dem müsigem Nichts hinzugeben scheint auf mich überzuschlagen, geistig wie körperlich. Mich überfällt die Angst, dass wenn er mich so ansieht, mir meine stolzen Brüste zu Hängetitten mutieren.


Liebe Maria, deiner Kurzmitteilung ist nichts hinzuzufügen. Sehr gelungen. Das hat auch eine sachliche Antwort verdient. Wie mir scheint handelt es sich hierbei um einen Mann auf harter Linie, der einfach ganz genau weiß, was Frauen wollen und brauchen, und es ihnen trotzdem nicht gibt. Seiner Frau würde ich gerne mal einen Obstkorb zukommen lassen. Das wird sie aufmuntern. Sehr anschaulich beschrieben ist das Ganze ja schon. Man kann regelrecht fühlen, was die Frau da durchmacht, insbesondere in Anbetracht dessen, was sie gerne durchmachen würde. Und sie ist ziemlich sicher eine Amazone vom andern Stern und so begehrenswert, dass es einem schon vom bloßen Hinschauen tropft. So hört sie sich jedenfalls an. Leider ist das männliche Glied undurchschaubar und die Männer im Allgemeinen noch bemitleidenswerter als diese Frau, die mir aber eigentlich ganz vernünftig vorkommt. Nachdem sie endlich nach all den Jahren den Ekel vor dem anderen Geschlecht abgelegt hat, passiert sowas. Da bleibt einem nur noch, die Marmelade zurück in den Kühlschrank zu stellen.
Der Text ist wirklich äußerst bildhaft formuliert. Ich fühle mich schon ganz als wäre ich sie. Wenn ich das Ganze so nachempfinde, würde ich mich jetzt an ihrer Stelle auf andere Dinge konzentrieren und den sexuellen Aspekt weglassen. Vielleicht spielt er ja gut Karten. Der Ort des Bettes scheint ja nicht viel zu bringen, außer Schmach. Und wer braucht die schon. Andre Mütter sollen ja Söhne haben, die mit dem Schwanz denken können. Das nenn ich mal Begabung.


lalol am 28.Feb 14  |  Permalink
Liebe Maria,
wie mutig von Ihnen dieses wichtige und doch so intime Thema anzusprechen.
Um Sie mit ihrem Kummer nicht allein zu lassen, möchte ich Sie, in dieser schweren Zeit unterstützen.
Also, die Tante meiner Tochter aus erster Ehe hat einen Bruder, der wiederum einen älteren Bruder hat und von dessen Frau, ein wirklich hochgradig anständiges, angesehenes und sehr belesenes und fernsehgebildetes Ehepaar, habe ich diese, Ihrem Fall, ähnliche Geschichte gehört:
Das Problem der schwindenden Manneskraft.
Ein reizendes, geselliges, immer fröhliches, junges, dynamisches Paar, vielleicht haben sie beide etwas viel getrunken, aber das mag ja nicht mein Problem sein.
Diese beiden, kamen in extrem krisengebeutelte Jahre. Die ersten Jahre versuchten sie den Eindruck der perfekten Beziehung weiter zu halten, aber es bröckelte. Sie wurde von Gesellschaft zu Gesellschaft unzufriedener und zickiger, selbst für mich, die ich ja nun wenig mit diesem Paar zutun hatte.
Unausgeglichen sonder maßen. Mal trug sie zuviel Lippenstift, dann wieder gar keinen. Na und mit den Klamotten war es ebenso. Man war sich nicht mehr sicher, ob er Cindy von Marzahn mitbringen würde.
Kurz und gut, dieses Paar war nicht mehr gesellschaftsfähig. Die ließen sich richtig gehen. Es wurde gemunkelt, sie würde in die mitgebrachten Nachspeisen ihren Frust rotzen.
Übrigens, soviel ich gehört habe, war er auch nicht besser. Typische Machosprüche, wahrscheinlich kennen sie das nur zu gut. Sie solle sich mehr ins Zeug legen, sie sei nicht emphatisch genug, ihre sexuellen Lustschreie zu leise und eh nicht mehr die Jüngste, mit ihren Kruschelknien. Eine ausgeleierte Elefantenkuh!
Zwei richtige Streithanseln.
Er verlor seinen Job, sie nahm 10Kilo zu und sie verloren alle Freunde.
Aber jetzt, kommt der Clou meiner Geschichte. Stellen sie sich vor, treffe ich besagte Dame in der Sauna. Elastischer Gang, leuchten in den Augen, Lebensfreude, diese Frau hatte ein gut laufendes Sexualleben, das sah ich ihr an und so fragte ich sie, wie es ihr denn ginge.
"Gut!" Sie strahlte über das ganze Gesicht. Die, ich würde mal sagen, es waren nur noch 5Kilo zuviel, standen ihr ausgezeichnet.
Ich wisse ja vielleicht von ihren anstrengenden Jahren der Beziehung, aber jetzt laufe es Bestens.
Ich guckte nur, wie ein Schwaiberl wenn’s blitzt, denn ich wollte sie nicht in ihrer Redelaune unterbrechen.
Ihr Mann und sie hätten einen wunderbaren Menschen über das Fernsehen kennengelernt. Liebe Maria, ich erwähnte, dass die Beiden sehr gebildet seien, oder?
Diese Frau wirkte so begeistert, ich hab` sie gleich zu meinem nächsten Fest eingeladen.
Diese Perle an schimmernder Weiblichkeit, war sich nicht zu schade, aus dem Fundus ihrer philosophischen Koryphäe namens Harry Best zu schöpfen:

Harry, Brust oder Keule
Harrys letzte Zuflucht
Harry, der Göttergatte
Harry in gewissen Nächten
Harry, ein Herr aus besten Kreisen
Quitsch...quietsch...Harry bohrt nach Öl
Harry der Trockenschwimmer
Harry, die große Pflaume
Harry, alles tanzt nach meiner Pfeife
Harry und seine verrückten Politessen

Liebe Maria, ich wünsche Ihnen recht viel Spaß und viel, viel Erfolg.
Lassen Sie sich herzhaft von mir umarmen
Ihre lalol
P.s. geben sie Harry Best oder seine Titel bei Amazon ein, es erspart Ihnen lästiges Suchen nach weiteren Schmankerln!

einemaria am 02.Mär 14  |  Permalink
Danke
danke danke. Das hat gut getan, denn so locker wie es sich schreibt, wischt es sich eben nicht aus dem Schritt. Da ist gut, wenn man neben dem mangelhaften Beischlaf wenigstens ein wenig Beistand hat ...