Und Agenten sind wir doch alle irgendwie. Nach der Gefangenendilemma ist unsere Gesellschaft dazu verdammt, weniger als die Summe ihrer Einzelteile zu sein. Dieses, auf dem Nash-Gleichgewicht beruhende soziale Dilemma soll - so die Theorie - uns davon abhalten, altruistisch zu handeln. Wer den anderem nicht mißtraut und aufgrund dieses Mißtrauens betrügt, wo es geht, verliert. Noch nicht einmal sozial, sondern jeder gegen jeden, summiert sich unser Handeln zu einer lauernden Angst, daß wir den Kürzeren ziehen - also zieht lieber keiner und wir begnügen uns damit, unser Leben in der Einzelzelle des Mißtrauens zu verbringen, anstatt einen gemeinsamen Ausbruch zu wagen.
Unser großes Glück ist in diesem Fall - und in diesem Sinne, empfehle ich Ihnen sich nicht näher mit der Problematik zu beschäftigen - unser Unwissen ob dieser Umstände. Wie sich nämlich gezeigt hat, halten sich nur Ökonome und Psychopathen an diese Theorie, die geschaffen von Menschen wie dem schizophrenem beautiful mind, John Nash, als Theorie nur sich selbst gegenüber treu ist. Ein besserer Ausdruck wäre wohl die Theorie des paranoiden Spielers.
Wir machen uns die Welt eben, wie sie uns gefällt.
wird es wohl auch daran liegen, was Sergio Benvenuto mit seinem Essay Hirnhälften, Hemisphären beschrieben hat. Der feine Aufsatz ist leider nicht via Internet zugänglich. Ich habe mich bemüht, auf diese spezifische Problematik hinzuweisen, die darin, nicht nur ausgefeilt im Zweitblog des Herrn der westviertlerischen Silberkannen nachzulesen, vor allem teilweise in den Kommentaren zu seinen Erkenntissen, in dem von Churchill abgeleiteten Zitat aufgeht: Wer in älteren Jahren noch links denkt, ist ein Idiot. Ich bin ein solcher, quasi ein klassischer, der Antike zugeneigter klassizistischer, eine in der Geschichte zu spät gekommene sogenannte Privatperson, der es an Macht mangelt. Es mag aber auch sein, daß die eine oder andere kein Interesse daran hat.