Vom Laich zur Leich - aus dem Leben eines Sushi-Fisches
Meine Frau nennt mich Sushi ... kalter Fisch.
Ich höre es immer wieder. Jemand wird 20, 30, 40 und es hat garnicht weh getan.
Das ist auch eher unwahrscheinlich daß der maligne Tumor just den Geburtstag wählt. Aber warten Sie bis spätestens zum nächsten Skifahren, am Lift wartend, eine leichte Drehung.

Die Evolution ist kein Freund des Individuums. Es ist ihr Aspekt der Vergänglichkeit, der Tag und Nacht an uns nagt, der Zellen nicht mehr regeneriert und die Knochen, Sehnen und Muskeln rosten läßt. Es ist die Evolution, die noch keine dritten Zähne wachsen läßt und die uns nicht erst am Lebensabend begleitet.

Mich hat es vor zwei Jahren erwischt. Bis dahin noch zumeist jünger geschätzt, sieht sich nun niemand mehr dazu veranlasst, mir zu schmeicheln. Es ist eine absurder Glaube, mit dem Alter sei auch die Persönlichkeit so weit gereift, sich entsprechend zu verhalten. Ich möchte fast behaupten, daß es die Umwelt ist, die einen älter macht; man selbst eher Opfer.

Ich kann Sie durch die Zeilen sagen sehen, ein wenig sportliche Betätigung, Zufriedenheit und gesunde Ernährung wären der Schlüssel zur körperlichen Freude bis ins Alter. Ich darf Ihnen antworten: mir genügt das tägliche Gerenne um unseren planlosen Vorstadtbus, der kommt und nicht kommt wie er will. Das hält mich fit, denn meistens erwische ich ihn nicht und muss zu Fuss gehen, was Sushi-Fische wie mich so nach Luft schnappen lässt in dieser staubtrockenen Zeit. Kein Sport von Nöten, um die Evolution abzuwehren.



jean stubenzweig am 15.Mär 12  |  Permalink
Sie sind
aber auch sowas von glatt, Sie glitschen der Gesellschaft durch die Finger. Wie soll die, vertreten durch die Volksvertreter, denn mit einem wie Ihnen für ihre Erhaltung sorgen?

einemaria am 15.Mär 12  |  Permalink
Mag sein,
glatt wie Aal, aber griffig wie Saugnapf. Auf dass kein Volksvertreter anhaftet ... sondern ich an ihnen ;)