Montag, 29. Juni 2015
EU hat sich verrechnet -
Griechenland doch nicht pleite! Griechenland ist Gläugiber.

Entgegen aller Beteuerung der Regierung wurde noch am Vorabend bekanntgegeben, dass es keine weiteren Zahlungen geben wird. Athen fordert nicht nur Helgoland als vorübergehende Sicherheit. Auch die Öffnung des Hamburger Hafens für griechische Fischer kam auf den Tisch.
Jetzt weiss die Welt, warum Tsipras nie Krawatte trug. Wie erst jetzt bekannt wurde, konnte Tsipras bereits Ende letzten Jahres dank eines syrischen Astrologen ersehen, dass Griechenland dank der als Altmetall entsorgten Panzer und des dadurch eingesparten Benzins spätestens Mitte 2015 nicht mehr in der Kreide, sondern mit einem Haushaltsüberschuss auf dem Podest ganz oben stehen würde.
Nun tritt Tsipras zu den gefürchteten Gläubigerverhandlungen in Berlin an. TUI hat sich schon angeboten 10.000 deutsche Touristen unentgeltlich nach Athen zu fliegen.

Deutscher Merkur


Das verwundert Politik- und Wirtschaftsinteressierte nun nicht wirklich, denn dass die EU nur über ein dürftiges Mathematikwissen verfügt, muss jedem klar geworden sein, als Griechenland in die EU aufgenommen wurde. Sicherlich war der Rechenfehler von Goldman-Sachs in den Papieren gründlich versteckt. Aber man hätte durchaus mal abends zuhause das Ganze nachrechnen können, wäre nicht ein vereintes Deutschland und sein Solidaritätszuschlag so wichtig wie ein vereintes Europa, wenngleich mit einem bankrottem Staat.
Und weil wir in Mathe nie aufgepasst haben, leben wir in einer WG in der wir erst merken, dass der Kühlschrank leer ist, wenn wir verhungert sind, in einer Wirtschaftsgemeinschaft also, in der wir erst merken, dass unser Fuß abgestorben ist, wenn er abfällt und vergisst zugleich, dass es den anderen Armen und Beinen ja im Grunde ähnlich ging und geht oder bald auch nicht mehr. Ein Europa ohne Arme und Beine, das ist doch nicht zu fassen, das geht doch einfach nicht. Deutschland in seiner Torsofunktion wird sich da andere Gliedmaßen suchen müssen. Das ist viel wichtiger als irgendein Geld, das es nie gab und das somit auch nicht zurückfließen wird.

Entgegen allen Verwünschungen deutscher Staatsbürger gegenüber Griechenland, hätte auch die Rückzahlung der vermeintlichen Schulden keinen Cent mehr in meinen Geldbeutel oder den irgendeines anderen Deutschen gespült. Ich vermute, dass es sich bei den Schulden über die man immer spricht eher um virtuelle Geldmengen wie M2 oder M3 handelt. Und mit denen kommen wir so wenig in Berührung wie mit anderen Dimensionen. Es handelt sich um Geld das es nicht gibt, um eine Geldschöpfung aus dem Nichts. Der Vergleich mit einem entwertetem Fahrschein mit dem man nie kontrolliert wurde, hinkt, aber klingt gut.

Man könnte natürlich wie mein Nachbar argumentieren, dass ein Autoverleih, der gerade alle seine 100 Wagen vermietet hat, auch kein Auto mehr am Parkplatz stehen hätte. Aber er hatte zumindest mal 100 Autos. Bei Banken, wissen wir, dass sie mehr als das Zehnfache dessen verleihen, was sie eigentlich jemals hatten. Witzigerweise liegt die Mindestreserve der Europäischen Zentralbank bei 1%, bei der Chinesischen Volksbank hingegen bei 20%.
Die Banken verleihen also, auch ein hinkender Vergleich, aber auf der moralischen Eben von Banken ist er fast ehrenwert, 100 Autos, obwohl sie nur eines haben. Sie vermieten uns unsere eigene Welt und alle machen mit, es läuft, weil es gut geschmiert ist. Und mit Sicherheit nicht mit Drachmen.

Man muss schon sagen, dass wir ohne Langstreckenbomber in Deutschland niemals eine Demokratie geschafft hätten. Besonders als Bayer spürt man das täglich. Fast hundert Jahre Besatzung unter einem Ameisenvolk, das wurlt und macht, sich protestantisch die Welt Untertan. Mit der Münchner Räterepublik die letzte Hoffnung genommen, bohrt der preussische Parasit, der eigentlich aus einer Wüstengegend wie dem Brandenburger Brachland stammt, immer weiter ins bayerische Fleisch und inzwischen auch schon mit Skien die einst so saftigen Berghänge hinab. Da wünscht man sich natürlich wieder einen Napoleon. Ich denke da sofort an Waterloo und Blücher, wenn mir Durchreisende oder noch schlimmer Zugezogene die Zuckerrüben zertreten bei ihren Sonntagsausflügen mit Henning, Hasso und Getue. Das Pack und ihre Merkel.
Nach drei Bier und dem Anblick all der zerquetschten Zuckerrüben kann auch mal der Gedanke an die Bewusstseinsoberfläche steuern, Deutschland würde auf seine eigene Tretmine steigen. So eine Art Selberschuldschnitt.

Nein, Griechenland ist mir da viel näher. Auch wenn da von 1862 noch 2 Millionen Gulden Schulden an den bayerischen Staat offen sind, war der bayerische Prinz Otto doch 30 Jahre lang der erste König Griechenlands. Apollo und Dionysos, der ganze Olymp, die Demos und ihr Heraklit, Tyrannenmord. Ja! ich bin dabei. Und jetzt sollen die raus?! Ich möchte da nicht so betriebsblind wie die EU reagieren, sondern das ganze mal durchrechnen. Denn ...
auf meinen Rundreisen durch Griechenland konnte ich irgendwie nicht sehen, wo das Geld denn so hingeflossen sein könnte. Keine dicken Autos, keine Wolkenkratzer. Die Klippen runter, vielleicht, zu den Reedern. Der finale Sieg des Poseidon über Zeus und Hades - großartiges Theater wieder mal. Das hätte man sehen können, wenn man mal seinen Diercke Schulatlas zu Rate gezogen hätte, dass sich Europa wie die Sitzreihen eines Amphitheaters um Griechenland schmiegt. Türkei wäre da schon Backstage. Und auf dieser Bühne steht jetzt "L'Argent" von Emil Zola auf dem Programm.

In der Türkei kann man auch unsere Leopard-Panzer im Einsatz sehen, erst gegen die Kurden, jetzt gegen die syrische Bedrohung. In Griechenland allerdings sind sie gut versteckt, unsere 200 Leopard, die wir gerade noch an den Pleitegeier verscherbeln konnten und ich gutes Geld verdient für jedes Schräubchen an dem ich gedreht. Ganz verschämt auf jeder Insel einer oder alle in einer Tiefgarage wie die in Singapur, wer weiß, wie die provisionsgeschwängerten Politiker das ihrem Wahlvolk verkaufen konnten. Wenn man so satuiert für die deutsche Rüstungsindustrie arbeitet, ist man von dem Gedanken, von Krisengebieten noch was zurückzufordern, befreit. Was hätten wir ohne Griechenland als jahrelangen Europameister der Rüstungsimporte getan. Ohne unsere ganzen Altlasten von der Nationalten Volksarmee hätte es vermutlich garkeinen Balkankrieg gegeben. Und die Griechen hätten alles nehmen müssen; dann wären die auch schon früher pleitegegangen. Und ohne den Balkankrieg ... bei dem Gedanken wird mir jetzt noch ganz schwarz vor Augen hätten wir vermutlich einpacken können. Und ohne Griechenland werden es auf dem Kontinent noch enger, auch im Hinblick auf sich dadurch änderende Migrationsströme.

Das ist mir ja eine nette Idee von langfristiger Wirtschaftsgemeinschaft, die auch noch zusammenzuwachsen gedenkt. Als würde ich meinen Kindern ausgiebig Taschengeld geben mit dem sie bei mir in der Küche ihr Frühstück, ihre Kleidung und sonstige Artikel wie Clopapier kaufen könnten. Wäre ja noch schöner. Als hätte irgendwo was von 'all inclusive' gestanden. Das lass ich mir auch schön quittieren, das Taschengeld, weil ich es später natürlich zurückverlange, logischerweise mit Zins etc. So ist man auch vor späteren Launen der Kinder sicherer, bzw hat eine gute Basis für eine stabile Freundschaft. Bei Kindern könnte es funktionieren, das predige ich ja seit Jahren, aber bei Staaten offensichtlich nicht.

Man räubert nicht im eigenen Stall. Es sei denn, man möchte nun die eigene Bevölkerung so behandeln wie früher die Dritte Welt, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Dritte Welt inzwischen grossflächig über das Mare Nostrum als Nochbilligerarbeiter hereindrückt. Man riskiert, bzw provoziert einen kleinen Bürgerkrieg der Unterschichten, ein Ausleseverfahren, fast wie in einem postmodernem kapitalistischem Arbeitslager, um den Fortschrittsgedanken des Immer-Mehr noch für ein paar Jahrzehnte aufrechtzuerhalten. Ein Planet von Grosskonzernen und den Menschen dahinter, den Krisenakteuren, den Gläubigern all der Schulden. Nicht viele, also kein grosser Aufwand.
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Mittwoch, 17. Juni 2015
Sie müssen wissen,
ich habe vor einigen Stunden einen Trip eingelegt. LSD. Jetzt ist das mit der Realität so ne Sache. Insbesondere für mich, der sein religiöses Gefühl in der Quantenphysik wiedergespiegelt sieht. Selbst das Tastenfeld hat sich erweitert von ehemals 11 auf was weiss ich wieviele Dimensionen. Und es fühlt sich irgendwie schwabbelig an.

Ich hab das eben erst einer Kassiererin erklären müssen, dass es einfach dauert, den Dezimalbruttopreis in ein Netto umzurechnen, das auf dem Duodezimalsystem beruht. Mit 11 Brüdern geht das richtig ins Blut über. Ich hatte aber nur einen.

Das merkt man so garnicht während des normalen Lebens wie sich da hintergründig verschiedene Systeme vermischen und uns gefühlt das Leben schwer machen. Wir bezahlen beispielsweise in Brutto, bekommen aber immer nur Netto. Erst auf der ausgefüllten Kopie unserer Lohnsteuerbescheinigung erscheint unser Lohnbrutto als eine uns seltsam hoch anmutende Zahl mit der wir sonst nie in Kontakt kommen. Die gleichnamige Supermarktkette wirbt sogar noch mit dieser Abzocke.
Und beim Biertrinken in Bayern, wo ein Bier ein halber oder fast ein ganzer Liter sein kann. Erst das Geschlecht des Bieres macht die Sache dann klar. Ein Helles ist immer ein halber Liter und eine Helle immer eine Mass. In beiden Fällen ist es aber ein Bier.
Oder denken Sie an das unverbesserliche Geschlechterproblem des binären Mannes und der dimensionalen Frau. Er denkt nur 0 und 1 und macht sich um seine körperlichen Dimensionen nicht so viele Gedanken, sie hingegen lebt in einer Welt in der eine Waage eben nicht die Welt erklärt, sondern auch lügen kann.
Und um zum Thema Systembetrug nicht die alten Kamellen aufzukochen hier nur ein -Verweis- auf den Beschiss mit dem gregorianischem Kalender, der der Menschheit 10 Tage (der 5. bis 14.Oktober 1582) abgeknöpft hat.
Da stellen sich bei mir in meinem Alter die Backen- und nicht mehr die Nackenhaare auf. Überhaupt wird das Gesicht im Alter zur Löwenmähne. Aus allen Ecken und Löchern wächst das Kraut, nur die Krone ist ausgelichtet, wie sich das für Obstbäume auch gehört. Naja, zurück zu jenem Systemchaos, das uns das Leben schwer macht. Denken Sie nur an jene zehn geklauten Tage, denken Sie an Zeit, die wir heute nur noch unilinear erleben, in eine Richtung und für alle die gleiche. Fortschritt, Termine, Geburtsage, die man ab 60 eigentlich umtaufen sollte. Wie gerne würde man die Uhr mal zurückdrehen.

Wissen Sie, was ich meine? Das Heute ist hauptsächlich das Gestern von Morgen, also immer besser als das was kommt und weniger schlechter, als das was war.
Mal mit helicopters.com.fj auf Kiribati, also auf der Zeitzonengrenze, seinen Geburtstag zweimal feiern. Durch einen Rundum-die-Welt-Flug künftig jedes Jahr einen Tag früher Geburtstag zu haben, oder solange um den Planeten zu eiern, bis man 67 ist, um der Rentenversicherung ein Schnippchen zu schlagen.

Bei der Rente aber denken wir plötzlich zirkulär. Wir denken, Sie käme zurück, wie ein Boomerang, der auf seinem Flug vielleicht sogar noch ein paar Profite erlegt hat. Wir denken, nächstes Jahr wäre wieder Winter. Wir denken an Wiedergeburt, weil wir den Gedanken, dass die Jugend nie wieder käme, entgegen aller Beteuerungen nicht ertragen können.

Nur bei aussterbenden Tierart zählt das Argument des Comebacks dann wieder nicht, sie würden momentan einfach in die Nirvanaphase transformieren, oder wiederkommen, wenn sie schön brav waren. Das scheint man ihnen nicht zu gönnen.

Systemchaos eben. In einenm Maße, dass es uns garnicht mehr auffällt, siehe Verkehrsschilderwald. Da steht dann beispielsweise 50 oder 120 drauf auf so nem Verkehrsschild und es heisst in Tachometern 57 oder 128. Oder denken Sie nur an den Zugfahrplan, Theorie und Praxis der unvereinbarsten Sorte.
Dann doch lieber zweimal Sylvester auf den Aleuten als diese öde mitteleuropäische Zeit MEZ. Wie das schon klingt. Als würde die Sonne bei uns Mittag machen und das auch noch mittags um zwölf. Merkt man aber nichts davon. Hier macht eher der Regen seine Jause.
Sie müssen wissen, dass es auch bei uns eine Regenzeit gibt wie am Äquator, nur dass bei uns so massive Überschwemmungen keine Chance haben, weil unsere Weltrekordwirtschaft das Frischwasser schneller verbraucht als es herabregnen könnte.

Ich würde die Zeitzonen entlang der Breitengrade legen. Dann könnte man unter Zuhilfenahme unseres Wärmeempfindens immer feststellen, wo man ungefähr ist, wenn man auf die Uhr schaut. Und wir könnten unter günstigen Umständen vielleicht sogar zwei Zeitzonen innerhalb Deutschlands einführen. Dann könnte Griechenland mit dem Euro auch gleich die Zeitzone verlassen. Hartelinie, sag ich da nur, Ausgriechen oder Grexit wie man hinlänglich sagt. Wie oft möchte sich Europa denn noch entführen lassen. Erst von zEUS und dann von Griechenland selbst. Endlich wieder Zoll und tolle neue Münzen, und billig.
Mancher munkelt, Kohl habe das Zeitzonenproblem gewittert und desshalb die deutsche Osterweiterung mit Hilfe von Leuna durchgepresst, um mehr Breite zu gewinnen. Er würde sich samt Grab umdrehen ... oder ist der noch garnicht gestorben? Und Leuna könnte müsste Öl nicht mehr durch die Zeit, also durch Piplines über Zeitzonen hinweg, pumpen, sondern könnte es praktisch on demand produzieren und ausliefern. Wer weiss!

Als Tagesausklang möchte ich noch erwähnen, dass ich bisher noch keine App gefunden habe, nicht mal kostenpflichtig, die meine Welt in die anderer umrechnet. Google scheint da als grösste Datenkrake einfach am geeignetsten zu sein. Ich habe sozusagen ethisch den Datenfluss überschritten, bzw bin durchgeschwommen. Ich bin im Reich des toten Ichs angekommen und bin nun alles und nichts, eine Bubble, ein Air Ego, fast Tron, aber eben nur fast, weil keine App am Start. Und eine schwabbelige Tastatur. Das nervt. Zieh ich mir jetz lieber noch ne Staffel GOT rein und schau, ob sich die Welt anschließend verändert hat. mehr is nich.
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Mittwoch, 20. Mai 2015
euromoral
So aus dem Bauch raus würde ich mal sagen, dass 200 Leopard-Panzer und eine Waffenfabrik von Heckler und Koch ausreichen dürften, um Saudi-Arabien zu einem der wichtigsten Abnehmer unseres deutschen, manchmal vizeweltmeisterischen Rüstungsexportwahns zu machen. Eine Monarchie, die neben Qatar (was die wohl so gekauft haben?), den Rest ihrer Öldollar dafür ausgeben, um der Menschheit den radikalen Islam mit Waffengewalt aufzuzwingen. Was Saudi-Arabien der Aufklärung entgegegenbringt können Sie bei Wikipedia einfach unter Salafismus nachlesen. Nicht zufällig kamen die Entführer des 11.September aus Saudi-Arabien. Und weil das manchen Saudis nicht radikal genug ist, gab es islamistische Anschläge im eigenen Land. Seitdem beliefert Qatar die noch Radikaleren wie die Al-Quaida. Und dann wundern wir uns über Kopftücher in Europa.

Wenn das mal keine psychische Krankheit ist, so ist es zumindest eine behandlungsbedürftige Wahnvorstellung. Rüstungswahn eben.

Ich bin kein Grosshändler von Kopftüchern. Ich finde, nicht alle müssen, aber manche müssen dürfen. Meine Oma hätte das Haus nie ohne Kopftuch verlassen, tiefster Katholizismus. Beim Roesenkranz, Frauen mit Kopftuch links vom Mittelgang, Männer mit Hut ab rechts. In Bayern, als in der Schweiz noch keine Frau wählen durfte. Keine 50 Jahre. Und ich war dabei, links als Knirps bei den Frauen.

Es geht wohl weniger ums Kopftuch als um die Selbstbestimmung der Frau, beziehungsweise der prinzipiellen Trennung in Geschlechter. Und da sollten wir uns nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen. Nur weil die Bekleidungsindustrie findet, dass bereits Zwölfjährige Tank-Tops und Hot-Pants tragen sollten, muss man nicht gleich meinen, Europa hätte die Befreiung des Ichs erfunden - spätestens seit der Französischen Revolution, als wäre diese jemals ein europäisches Phänomen gewesen. Sie war ein französisches.
Frauenwahlrecht gab es in Frankreich übrigens erst ab 1945. Italien landesweit erst ab dem 2.Juni 1946. Pakistan hatte das zumindest kommunal schon 9 Jahre früher, 1935 drauf. Bis 1924 konnte Frau auch schon im gesamten Gebiet der späteren UDSSR wählen, wie auch in der Mongolei und Albanien. 1948 im Irak und erst 1949 in Griechenland, dem Geburtsort der europäischen Demokratie. 1970 im Jemen und 1971 endlich auch in der Schweiz. Die ersten waren übrigens die Lettinnen. Ich glaube 1911.

Deutschland, das schon nach 1900 zu Sufragettenzeiten stark bewegt, kam bereits 1918 nicht um das Frauenwahlrecht herum. Gegegeben oder genommen, wer weiss. Das erklärt aber nicht, warum wir bis 1958 auf ein Gleichberechtigungsgesetz warten mussten, das das Letztentscheidungsrecht des Mannes in allen Eheangelegenheiten ersatzlos strich, wie auch das verfügungsrecht des Mannes über das Vermögen seiner Frau und das Recht, ein Dienstverhältnis seiner Frau zu kündigen. Dann nochmal 20 Jahre, 1977, bis sie sich auch ohne Einverständnis ihres Mannes eine Arbeit suchen darf. Aber so tun, als wären wir mit der Rennaissance aufgewacht und nie wieder eingeschlafen. Einer Rennaissance, deren Grundlagen aus der Antike erstmal zurückübersetzt werden mussten aus dem Arabischen. Wir hatten die Überbleibsel der Antike schon während der Inquisition verbrannt. Das tiefste Mittelalter, das in den Köpfen Europas bis heute festsitzt, konnten wir nur verlassen, weil uns der helle Schein einer damaligen arabischen Hochkultur den Weg leuchtete.

Seit der Einführung des Frauenwahlrechts in der Schweiz sind noch keine 50 Jahre vergangen und schon trägt man seine eigene Vorstellung, diese europäische Demokratie und ihre Euromoral, auf die Brust tätowiert, als stände drunter irgendwo ein Altar, den es anzubeten gälte. Das Weltwissen, die Weltformel.
Wir hatten sie schon früher mal. Im 13.Jahrhundert während der Inquisition, da waren wir uns auch ganz sicher, dass unser Weg der einzige sei, während des Kolonialismus, vor dem ersten Weltkrieg, vor dem zweiten Weltkrieg, oft, oft, oft. Seit der Neandertaler von den Afrikanern überrannt wurde, schlagen wir zurück. Die europäische Superkultur und ihr Missions- und Exportgedanke.
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Montag, 4. Mai 2015
Brandneuigkeiten vom G7-Gipfel
Ich benenne es nach der übernächsten Parallelstrasse, aus Sicherheitsgründen und weil die eben mit 'G' anfängt und nicht wie meine Strasse mit 'S'. G 7, weil wir uns ab sieben Uhr abends treffen. Wer früher kommt, kann drüben im Park warten. Da sind immer paar Bänke frei und je früher desto mehr Parkplätze sind noch frei. Aus Sicherheitsgründen eben nicht der wirkliche Ort des Geschehens, sonst würde ja jeder kommen und man könnte nicht selektieren. So aber demonstrieren sie zwei Strassen weiter weg und wir haben unsere Ruhe. Wenn alle absagen, kann ich immer noch zwei Strassen weiter die dort noch Wartenden letztendlich doch noch einladen. Naja.

G7 also, ein zweifaches Täuschungsmanöver, denn andere treffen sich zeitgleich nicht so weit von hier unter dem selben Namen. Mit 50 Kampfhubschraubern kann ich natürlich nicht aufwarten, aber wenn jemand einen mitbringen möchte, kann ich durchaus mal beim Bauern vom Nachbaracker fragen. Parken ist eher schwierig. Vielleicht lassen sich paar Fahrgemeinschaften bilden oder der ein oder andere versucht es mit öffentlichem Verkehr. Nee, war n Witz. Siehe Artikel unten.

Weil Sie ja nicht Jeder sind, soll Ihnen Ihre Einladung sicher sein. Und sobald man weiß, dass es einfach zwei Parallelstrassen weiter ist, findet man auch hin. Witzigerweise besprechen die anderen G7-Typen ähnliche Themen, nämlich Umwelt, Politik und Wirtschaft. So werden auch wir in einer Wirtschaft von Politik sprechen, das Drumherum kennen wir ja zu Genüge, deswegen treffen wir uns ja in der Wirtschaft und nicht in der Umwelt. Es gibt sehr Feines vom Fass. Das kann ich Ihnen versprechen. Es ist keine Fünf-Sterne-Wirtschaft wie die in Elmau, aber fünf Sterne für sieben Nationen, na bitte, da ist der Konflikt doch im Grunde vorprogrammiert. Bei uns gibt es so viele Fässer, dass keiner leer ausgeht.

Auch versprechen kann ich Ihnen, dass es nicht so lange dauert, wegen der Austerität und weil die Wirtschaft noch vor der Geisterstunde zumacht. Ein altes Brauchtum hier in Bayern, wegen dem öffentlichem Verkehr, der auch keine Geister mag. Wer will, kann ja dann noch rüber nach Elmau.

G7-Gipfel. Zwei Parallelgipfel von höchstem Rang und Namen. Die hartelinie und ihre Blogkollegen und wenn die Russen noch kommen, wird das richtig pfiffig und den Herren mit den Anzügen klauen wir die Show und die Clicks wie nix. Die sind froh, weil sie keine Öffentlichkeit wünschen und wir sahnen aufmerksamkeitstechnisch mal richtig ab. Dafür möchte ich die 50 Kampfhubschrauber haben. Deal?
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Freitag, 1. Mai 2015
Jetzt mal ehrlich
auf welche Idee kommt man denn, wenn es so läuft wie heute. Kopfschuß! Den Scheißkerl, der dafür verantwortlich zeichnet wortlos ne Kugel in den Schädel. Und dass es nachhaltig wirkt, auch gleich noch seine gesamte Familie dahingeschlachtet.
Das ist jetzt kein Aufruf zur Gewalt (ne, Leute, das verfrachtet euch direkt in den Knast), aber denken tun es viele. Triebabfuhr eben. Denn es ist Mitternacht und der öffentliche Verkehr in München läuft nur noch rudimentär. Wer am Rande wohnt hat ausgeschissen. Kein Ersatzbus, keine spätere Verbindung. Nimm einfach ein Taxi für 20 Ocken, wenn du nicht auf ner Parkbank schlafen willst.
Es geht schlichtwegs darum, den Bürger solange zu reizen bis er ausrastet und dann gibts schweres Gerät. 100 Euro im Monat, aber Leistung gibts eben nur partiell. Lokführerstreik ok, da weiß man um was es geht. Aber einfach mal den Betrieb einstellen wegen "Bauarbeiten" ... ne, Jungs, dafür gibts ab jetzt Kopfschuß oder jeder darf mal über die Alte vom Chef des gesamten Versagervereins.
Also über die Bahnstrecke, die rostige.

Nachtrag:
Ab Morgen wird ja gestreikt. Wie das wohl funktionieren soll. Eine bestreikte Leistungsverweigerung des öffentlichen Verkehrs in München. Heißt das dann, dass alle Bahnen plötzlich pünktlich kämen. Das wär wirklich mal was Aussergewöhnliches, was Spürbares.
Motto: So könnten wir fahren, wenn wir genügend Geld bekämen! Ja, das könnten wir Fahrgäste verstehen.
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Montag, 27. April 2015
Elterntagebuch eines Mannes - Erziehung 2.015
Erstmal danke an alle, die mir vorgestern nicht zum Geburtstag gratuliert und mir damit wertvolle Lebenszeit gespart haben. So ein Geburtstag hat nämlich nur 24 Stunden und die will man nicht mit telefonieren verbringen. Aus dieser Misere heraus sind ja auch die Geburtstagsfeiern enstanden, wo alle eingeladen sind, nur dass sie einen nicht mehr anrufen, und man sich selbst so besäuft, dass das angereiste Sammelsurium auch schon egal ist.
Der Trend geht dahin, dass immer mehr Menschen diesen Tag meiden, in Urlaub fahren, Handy ausschalten und hoffen dass doch das ein oder andere brauchbare Geschenk per Post zugestellt wird. Mit der Neuen Austerität merkt man auch dass Gäste, vorwiegend die ärmeren Freunde, die einem fünfzig Kästen Bier wegsaufen, doch arg zu Buche schlagen. Der dazu in Relation gesetzte Gesamtwert der Geschenke ist geradezu ein Affront.

Gelobt also, wer auf einer einsamen Insel zur Welt kam und dort bleibt. Freunde lassen sich zwar auch in der Stadt vermeiden, aber Bekannte oder Kollegen wird man besonders im Urbanen nicht wirklich los.
Der Gedanke, dass die eigene Geburt unbedingt vermieden hätte werden müssen, kommt einem auch immer erst hinterher. Und schon hat man, schlimmer noch als Freunde, Eltern, Großeltern, Verwandte, Taufpaten und sonstiges Bezugsgesindel am Hals, die sich wie Griebelmücken festbeißen. Blutsaugerpack, das einem unter dem Vorwand der selbstlosen Liebe das letzte Tröpfchen Lebenssaft wegsäuft.

Die Idee zu diesem Blogeintrag kam mir kürzlich im Büro, weil wir genau dieses Dilemma umgehen wollen, indem wir mit unseren direkten Nachfahren einen konkreten Generationsvertrag schließen. Kinder ja, aber mit dem Primärziel, schnelles Austragen und Abstillen, dann massiv anschieben, dass sie spätestens mit 18 voll im Saft stehen. Das Anschieben muß nicht zwingend finanzieller Art sein, dann ist später auch nicht das Rückzahlbedürfnis so hoch, aber man muss sie auch nicht, wie in Österreich üblich, in den Keller einsperren, wo sie anschließend freiwillig ein eigenes Zimmer suchen.

Ein von klarer, weil ehrlicher Liebe getragener Lebensabschnitt, woraus gerne auch eine Freundschaft entstehen kann, wo man sich gegenseitig öfter mal aus Patsche hilft ...

Rauchen ist bei mir inzwischen so einkonditioniert, dass ich letztens, anstatt eine Zigarette anzuzünden, mir auf den Bürosessel gepisst habe. Es war das Gefühl "mal ne kurze Pause machen", Zigarettenpause eigentlich. Aufstehen, Hose runter, umdrehen und loslassen. Schon war's geschehen, um den guten Bürosessel. Uringetränkt und bedeppert steht er da und schämt sich selbst in Grund und Boden. Der arme Stuhl.
Bis man das dann wirklich realisiert. Hab ich mir doch glatt auf den eigenen Stuhl gepisst. Und dann all die Gedanken an die Schulzeit, 4.Klasse, zum Glück letzte Reihe, als es mal durch die Hose auf den Stuhl wollte. Traumabewältigung in der Pinkelpause, äh, Zigarettenpause.

Glücklicherweise ist es keinem der Kollegen aufgefallen. Und weil das Glück oft in Serie kommt, kam nachmittags noch meine Frau mit meinem Sohn auf einen Sprung vorbei, dem ich das Dilemma in die Schuhe, bzw in die angeblich nicht vorhandene Windel schieben konnte. Mit seinen zweieinhalb Jahren kann er auch nichts richtigstellen und so waren die Dinge wieder im Lot und ich um eine Erfahrung reicher.

Der arme Kleine und unsere noch ärmere noch Kleinere mit den kleinen Armen, mit denen sie zu einem richtigen Rundumschlag noch nicht so recht in der Lage sind, müssen nun so einiges auf sich nehmen, nachdem wir das althergebrachte Erziehungskonzept radikal umgestellt haben. Man möchte ja nicht die Fehler der eigenen Eltern wiederholen. Unser Konzept lässt sich grob in seelische und körperliche Maßnahmen unterteilen.

Vorab zum Seelischen: Wir haben die ProKopfVerschuldung bei unseren Kindern vom Konto abgebucht und mit der Steuer überwiesen. Leider war vorher nicht viel drauf - wir halten nichts von Taschengeld - so ist es jetzt eben bei rund 3000,- Miesen. Naja, auf diese Art und Weise lernt man den Umgang mit Geld, also dessen Negativform, Schulden im Falle unserer Kinder, gleich von der Pieke auf. Prokopfschuldenbefreit.

Zudem haben wir, selbst überzeugte Atheisten, unsere Brut so früh als möglich taufen lassen. Am liebsten wäre mir ja so ne Art Kombi wie Wassergeburt mit Taufe inklusive gewesen. Der Pfarrer war hellauf begeistert von meiner Idee. Irgendwie logisch bei diesen Seelenhäschern. Vom Mutterschoss in den Schoss der Kirche. Aber Hebammen sind da irgendwie empfindlich.

Im Mutterleib taufen geht scheinbar nicht, also musste ich die gefährliche Fahrt mit dem Frischgeborenem zum Taufbecken in Kauf nehmen. Nun aber können unsere beiden Kleinen bei der ersten Beichte gleich ihre Erbsünde gestehen und Einlass in die etwaigen Himmelspforten ist ihnen gewiß. Weil sie noch so jung sind, ist es dann mit zwei drei Vaterunsern und einem Ave Maria hinterher getan. Damit bleiben ihnen später jedenfalls die Kosten für eine Walfahrt erspart. Und wenn sie später ihre Termine für Risikosportarten auf einen Sonntagnachmittag legen, kurz nach dem Beichten, stehen sie mit größter Wahrscheinlichkeit vor einer mir eher unwahrscheinlich erscheinenden Himmelspforte. Naja, der Kostenfaktor multipliziert mit dem Wahrscheinlichkeitskoeffizienten ergibt für mich immer noch ein klares Ja.

Unserer Kleinen, Cindy Melodie, haben wir gleich mal als Baby die Brüste mit etwas Implantat aufgepeppt. Und, wie das bei Kleinkindern nun mal so ist, auch gleich das Fett etwas absaugen lassen. Nicht wegen GermanysNextTopmodel, sondern weil man sonst garnicht sieht, um was es sich so handelt. Mädchen oder Junge? Rosa Kinderwagen könnte ja auch ein Fehlkauf gewesen sein oder weil man ihn eben geschenkt bekommen hat. Da muss nicht zwangsläufig ein Mädchen drinliegen.
Aber mit ner kleinen OP ist sie fast von Geburt an ein ganzer Mensch.
Beschneidung für den Kleinen wollte mir nicht so recht einleuchten. Die Kasse zahlts nicht, also scheiß drauf. Soll er doch selbst blechen, wenn ihm das mal wichtig wird.

Wenn man das noch etwas weiter denkt, könnte man auch gleich Steißbein und Blinddarm mitrausnehmen. Gewicht sparen, dass es nicht so zu Lasten der Karosserie geht. Ich würd mir auch gleich beide kleinen Zehen abnehmen lassen. Paßt man besser in die Adidas-Sneakers und spart sich im Alter das umständliche Zehennägel schneiden, statt 10 nur noch 8.

Und weil wir stets linear zukunftsorientiert denken und planen, wollen wir die Austragszeit für unser Drittes von neun auf acht Monate reduzieren. Frühling ist doch was Schönes und auch schneller wieder aus dem Haus. Also aus wirtschaftlicher Hinsicht ein Muss. Die Avantgarde der Frühgeburt, damit sind wir ganz vorne dabei und könnten vielleicht sogar noch die Chinesen abhängen.
Kein Wunder, dass man eine Laktoseallergie kriegt, wenn man fast ein Jahr faul im Bauch herumschwimmt und dann nicht mehr von Mamas Eutern lassen kann. In einem Alter, wo andere früher schon am Frästisch oder unter Tage ihren Dienst für das Volk leisten konnten. Wie soll sich in einer solchen Eierschale auch nur das kleinste Ehrgefühl entwickeln. Stolz auf die Eltern vielleicht, aber auf was sonst?

So aber sollte es klappen. Kinder kriegen und die Zeit danach 2.0. Das Geburtstagsgeschenk von Oma war, dass ich die beiden vorgestern frühmorgens bei ihr abliefern durfte. Ein voller Tag Partnerglück, denn wir planen schon das Dritte. Jetzt wo wir schon all die Ausrüstung haben. Literarisch wäre natürlich nach ihm und ihr ein Es schon perfekt.
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Dienstag, 7. April 2015
Vom Leben überfahren

Alltagsvoodoo - aus dem Leben eines Wozumbies


Wer schreibt, dass er so viel erlebt, dass er nicht zum schreiben kommt, wirkt irgendwie unglaubwürdig. Aber wie sonst könnte ich mich rausreden, dass es hier etwas stockt - auf dem schwarzen Blog. Jeder Handwerker mit drei eigenen Häusern, jeder Gemüsebauer mit drei Hektar Grund und jede Mutter mit drei Kindern wird das nachfühlen können. Bei jedem Menschen mit hochgesteckten Zielen, wie beispielsweise noch vor 70 in die Rente zu gehen und die Kinder aus dem Haus zu treiben bevor sie senil werden, wird garnicht die Zeit finden, das hier zu lesen.

Nach der Arbeit kommt das weitere Tüfteln, beim Gemüsebauern ein Schneckenjahr und bei Müttern eben Elterntage, Kindergeburtstage und Arztbesuche bis einem der Kopf raucht. Eigentlich löst sich das Ich komplett auf und wird übernommen von seinem Hab und Gut, vom Haus, vom Acker und von den Kindern. Wie das Vieh vor den Wagen gespannt hat man ein Ohr bereits an das nahende Surren der Peitsche verloren, mit dem anderen stets auf Lauschstation, was sonst noch für Probleme auftauchen könnten. Aber die latente Paranoia geht vollends unter im Alltag, weil selbst sie stets von neuen Schwierigkeiten überrannt wird.
Die Balken werden dir vom Holzwurm weggefressen ehe du den letzten verbaut hast, die chinesische Riesenkrabbe hat sich plötztlich auf deutsche Rüben spezialsiert und mit der Anzahl der Sekunden, die deine Kinder heranwachsen, werden neue Allergien erfunden und Richtwerte gesenkt, dass sich die Erziehung letztendlich nur noch auf Überlebenstechniken reduziert.
Und weil man nach außen wie eine Lokomotive wirkt, hängt sich der ein oder andere gleich hinten dran. Wer kennt das nicht, wenn man als Chefarzt vormittags nach ner 16 Stunden Schicht heimkommt und der ganze Bekanntenkreis zur telefonischen Sprechstunde für Hypochonder sich meldet. Oder denken Sie nur an den Systemadministrator, der sein Geld vorwiegend durch hohe Stundenzahlen verdient und in seiner Freizeit zwischen seinen Freunden im Kreis fahren könnte, um alle Systeme am Laufen zu halten. Im letzteren Fall spart man sich zumindest das Abendessen und im Grunde könnte man gleich die eigene Wohnung einsparen. Dein Auto ist das einzige groß genug, um den Sperrmüll der anderen zu transportieren, du bist der beste Ansprechpartner den ganzen Tag und vorwiegend nachts, wo Probleme offensichtlich an Gewicht zunehmen, weil du eben kein Arschloch bist, wie alle anderen, und im Grunde macht es auch keinen Unterschied mehr, ob du mit drei oder mit zwanzig Kindern duch die Gegend eierst - keiner will säen, aber alle wollen ernten.

Mancher träumt davon, daß er kollabiert unter all den hereinstürzenden Ereignissen, aber vor der endgültigen Löffelabgabe wird das nicht passieren. Denn der Körper und insbesondere der Zentralcomputer sind so beschäfgtigt und kämpfen mit stets leichtem Fieber darum, an der Oberfläche zu bleiben, daß Schmerzreize einfach nicht mehr weitergeleitet werden oder im Wahnsinn des Data Overflows einfach untergehen. Man ist so davon besessen, Listen abzuarbeiten, so man diese überhaupt hat, und weiß letztendlich garnicht mehr wozu.
So stand auf der heutigen Liste: Blogeintrag über 50 Zeilen ohne Tricks bei der Schriftgröße. Nur wozumbie?
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Donnerstag, 19. März 2015
Die Bachfäule
Ich laufe, wie auch zufällig der Gebirgsbach, bergab und denk mir: Na, du bist mir ja einer, immer nur bergab, du fauler Bach. So auch der Regen, immer nur abwärts, talwärts, immer nur bergab. Und wer solls richten? Die Wolken und ihr Gesums? Mit Kübeln wird dich keiner rauftragen, mein Bächlein, das du so plätscherst. Das is mal ne arrogante Einstellung. Ich fliese über Stock und Stein hinein ins Meer. Der Rest geht mir am Arschwasser vorbei. Pfui.

Ich wünsch dir, dass du es nicht schaffst, sondern vorab im Grundwasser versickerst, im Moor versandest. Ich bin ab heute für Staudämme, die dich zum See machen, ehe wir dich in der Turbine zerhäckseln. Ein See hat Anstand, er bleibt da wie ein treuer Freund, der dich durch die Zeit begleitet und nicht nur, wenn man wie ich zufällig dem Bachlauf folgt.

Ein Bächlein im Walde ist in aller Munde, von Wolken spricht man freudlos, weil sie den Regen bringen. Selbst er wird gut geredet. Ohne ihn gäbe es keine Pflanzen und keine Regenmäntel. Nur der Verdunstung wird nicht geschuldet, was ihr gebührt. Ich vermute, weil man sie nicht sieht und der Mensch an Sinnesmangel leidet. Oh Verdunstung, du sanfte Fee, die du dein Tagwerk auch nachts verrichtest. Dir hat kein Dichter seinen Odem je gewidmet. Das was man sieht, wenn Nudelsuppe gerade anbrennt, Hansdampf. Luftfeuchtigkeit im erweiterten Sinne. Schwitzen, das ist ordentlich, nur herabrinnen darf es nicht, sondern verdampfen, wie nasse Socken auf der Sommerterasse.

Bächlein, Bächlein, dir kauf ich nicht nur den Schneid ab, sondern ich schneid dir auch den Mäander ab und schick dich wieder zurück. Bergauf sollst du kriechen unter Glucksen, dass dir das Plätschern vergeht. Aus eigener Wasserkraft sollst du dich wieder hochschleppen bis mindestens an die Quelle. Aquakinese. Das verstehen wir Menschen unter Recycling. Mal selber wieder richten, was man angerichtet hat. Wir, die wir so blöd geworden sind in den Jahrmillionen, dass wir unsere eigene Grundlage vernichten, wir nehmen uns ein Herz, denn Hirn kann ja nicht da sein, und machen alles wieder sauber. Mit genau den Mitteln, mit denen es wir kapput gemacht haben. Da nimm dir mal ein Beispiel dran, Bächlein.
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Freitag, 20. Februar 2015
Augen auf beim App Use - Der Tod ist eine Endung Kapitel 2 Teil 1
Ich weiß nicht, ob Sie's schon mitbekommen haben, aber auf Skype lassen sich nur rechte Arme darstellen. Das Emoticon mit dem Muskelarm, also dem Arm, der reich an Muskeln. Kann man sich direkt bildlich vorstellen, wie dieser sich martialisch streckt. So ein klassischer SA-Arm, der die Hand zum Gruße hebt. Jene Drecksbande um Ernst Röhm, die, nachdem sie die Drecksarbeit für die Nazis erledigt hatten, mal schnell '34 vom schönen Tegernsee weg im Zuge des Röhm-Putsches liquidiert wurden, also in den Dreck beißen mussten.
Der Röhm-Putsch, ein politischer Klassiker wie auch kürzlich der Schlag gegen das organisierte Verbrechen der Rocker, nachdem die SPD in Rente ging, da beide nach meiner Hannover-Theorie nicht nur aus der gleichen Quelle allen Übels stammen, sondern viel mit der Röhmputschvariante gemein haben. Oder denken Sie an die APO Dutschkes, dahingeraft. Die Revolution beliebt nach wie vor, ihre Kinder zu verspeisen. Als Totengräber steht man sehr nah am Grab.

Und so schleicht der faschistische Gedanke mit all der seltsamen Mystik um sich herum bis in die heutige Zeit. Bis hinein in die netten Apps wie Skype, wo es eben nur rechte Arme gibt. Recht haben statt jemanden zu linken, von Rechts wegen mit Rechts schreiben, jemandem seine Rechte vorlesen, das Rechtsfahrgebot (obwohl wir das eigentlich Napoleon verdanken) und rechts stehen, aber links gehen.

Da freu ich mich doch mal auf Urlaub. Norditalien, also gefühltes Nachbarland, weil man die Nächsten, die Österreicher einfach nicht mögen kann. Dafür sind sie eben zu nah. Dank ihrer großen Anzahl in der SS und nicht nur weil sie einen Hitler zeugen konnten, sind sie eher ungeliebte, und wenn sie beim Blitzen so weitermachen, als Transitvolk, das seinen K&K-Komplex noch nicht überwunden hat, auch eher unbeliebte Nahbarn, zu nah. Desshalb Norditalien.

Da weiß man, wo man hinfährt. Da werden die Kinder nicht wie in Österreich im Keller versteckt, sondern man bildet ein eurokonformes Gesellschaftssystem, das verhindert, dass sie es finanziell überhaupt aus dem Elternhaus rausschaffen. Hausarrest durch finanzielles Aushungern der jungen Italiener.

Hier in Norditalien war Mussolini vor seiner großen Karriere mit eigenen Händen am Volkskörper tätig, als Volksschullehrer . Bei aller Liebe zu ihrem Duce - sehr anschaulich durch das noch heute existente Wandbild des Duce - wird eigentlich selten eines seiner höchsten Verdienste erwähnt, die Zerschlagung der Mafia durch den eisernen Präfekten Cesare Mori.

Hier in der Hochburg des italienischen Faschismus kamen auch keine Amerikaner durch, die Waffen eingesammelt hätten. Im Gegenteil, sie hätten sie gerne verteilt, wenn ihnen noch welche übriggeblieben wären, nach ihrer Landung auf Sizilien, nachdem sie die Mafia wieder nach Italien zurückbrachten. Für die tatkräftige Unterstützung des in den USA inhaftierten Mafia-Bosses Lucky Lucianos wurde er 1946 begnadigt unter der Auflage, daß er nach Sizilien zurückkehrt. Die beiden Paten der Cosa Nostra Calogero Vizzini und Giuseppe Genco Russo wurden kurz nach der amerikanischen Invasion die ersten Bürgermeister der Nachkriegsjahre, der deportierte Vito Genovese immerhin Übersetzer des amerikanischen Gouverneurs. Diese Rekonsolidierung der Mafia durch die USA hatte zudem zur Folge, daß allein auf Sizilien 1944 bis 1949 über 500 Sozialisten und Kommunisten von der aus dem amerikansichen Exil zurückgekehrten Mafia eleminiert wurden. Ein voller Erfolg also.

Mit der Mafia gegen die Faschisten, aber mit beiden gut Freund, so sind sie eben, die Amerikaner. Kaugummis für die Kinder, Fluchthilfe für die Nazis und Care Pakete für die Daheimgebliebenen. Stinger Raketen für die Taliban, Giftgas für den Irak und Drogen für die, die es daheim bezahlen. You name it, irgendwie kriegen sie dich immer rum. God’s own country. So is er, der amerikanische Gott, könnte einen ganzen Planeten haben und nimmt sich nur ein Land. Deshalb muss die USA auch so eng mit Israel zusammenarbeiten. Das reicht diesem Gott und er sagt, Jungs, nehmt euch den Rest, macht euch die Erde Untertan. Bescheiden für sich selbst, aber alles für die Sache. Toller Bursche, dieser amerikanische Gott.

Aber lassen wir die Kirche mal im Dorf. Wir sind hier in Norditalien. Hier konnte die Loge P2, also Italiens Jahrzehnte währende Schattenregierung unter der Medusa Licio Gelli bis hin zur ihrer ultimativen Ausgeburt, Silvio Berlusconi, ihre schlagkräftigen Erfüllungsgehilfen von der Avanguardia Nationale oder der daraus entstandenen Ordine Nuovo, bzw den NAR in den Kampf gegen die italienische Linke schicken. In Norditalien hatte diese Schattenarmee ein gutes Auskommen und einiges zu tun. Die ganzen Bombenanschläge der tempi di piombo muss man erst mal planen und bezahlen. Im Norden waren sie auch gut stationiert, diese Legionäre des rechten Wegs, denn über Sizilien wie die Amis würde der Russe wohl kaum kommen. Hunderte Kilometer kultureller Wüste. Wenn kam er aus dem Norden und eigentlich war er ja schon mitten im eigenen Land. Hätte man Aldo Moro, den Christdemokraten, der mit den Kommunisten koalieren wollte, nicht in letzter Minute hingerichtet, wären die Kommunisten, zumindest jene, die den Faschismus, die Mafia und die Amis überlebt hatten, 1978 mit ihm an die Regierung gekommen.


Vor der Grenze zieh ich noch mal raus auf die letzte Tanke in Österreich. Es ist auffällig, dass gerade in den krisengeschüttelten Staaten Europas das Benzin gleich um knapp 50Cent der Liter teurer ist, wie auch die Grundnahrungsmittel. Aber dem in den Schrank gehängten Faschismus Norditaliens ist das sicher nicht abträglich.
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Sonntag, 25. Januar 2015
Die Samenbankpleite
... oder wie ich meine Frau kennengelernt habe
Wovon, glauben Sie, zahl ich all die Kippen und Biere, die mir tagtäglich so über den Weg laufen. Wer kommt für all die Schadensklagen und Strafgelder auf, die mir mein Verhalten täglich ins Haus schleppt. Meine Eier! El Marcon tiene cojones, wie man so sagt.
Was für eine verkommene Lebensform der Mensch doch ist - Verhütung, wie läßt sich das denn rechtfertigen? Ganze Völker landen in bloßen Händen oder auf nackter Haut, in Kondomen verschiedenster Geschmacksrichtungen, kurz vor dem Ziel an einer Spirale in den Händen eines Spermizids oder schlicht auf dem Laken. Bei mir werden Sie in einer Ampulle feinsäuberlich gesammelt.

Könnte man sich einen besseren Job vorstellen, als jeden Abend statt in ein Taschentuch oder auf eine Bauchdecke in ein Glasröhrchen zu masturbieren, das man einmal wöchentlich auf die Samenbank schleppt. Und das nun schon seit über einem Jahrzehnt.

Und jetzt ist sie alle, pleite, bankrott. Wie soll das denn gelaufen sein?

Ich möchte betonen, daß es sich um eine Bank handelt, oder handelte, also nicht um Samenspenden, die am Ende noch nach Afrika verkauft werden, ne, sondern um höchstpersönliche Einlagen, die man vielleicht sogar selbst mal wieder abheben möchte. Vielleicht will man ja auch was vererben, wofür man keine Erbschaftssteuer zahlen muss, und wo sich dann jeder Erbe nehmen kann, was er möchte. Kann man ja auch weiterverschenken das Erbgut. Ein nettes Geschenk für ein befreundetes Paar, das es bis jetzt nicht geschafft hat, zu Weihnachten vom Christkind ;-)

Einen Samenbanküberfall könnte man sich ja noch bildlich vorstellen. Eine Gruppe aufgebrachter Mitvierziger-Single-Frauen, die sich mit Gewalt Einlaß verschafft und sich ihre Beute dann, so meine etwas unbeholfene Vorstellung, unten reinschiebt. Samen soll ja kühl viel wirksamer sein, weßhalb der Hodensack extra dafür geschaffen, die Eier im kühleren Körperäusseren zu verwahren.

Zumindest ist mir jetzt klar, daß ich mich nun doch nicht am Ende einfrieren lasse ... als entwendbare Organspende, statt in der Zukunft wieder aufgetaut zu werden.

Weg, das ganze angesammelte Genmaterial, mein Beitrag zur langfristigen Versorgung des Planeten mit astreinem Erbgut, mein gutes Erbe also für den Fortbestand des bayrischen Mischvolkes. Kelten, Germanen, Römer, Awaren, sicher auch ein paar Langobarden. Dann die ganze Transitmeute der Völkerwanderung, und anschließend der ein oder andere Türke, Ungar und 45 die äußerst geschlechtsfähigen Amis. Alles in mir drin, in mir gespeichert, in Desoxyribonukleinsäure materialisiert und in kleine Kaulquappen gepackt, die dann freudig abends in das Röhrchen, freitags auf die Bank und jetzt solln sie weg sein.

Wir ham das mal feuchtfreulich bei paar Kästen Bier am Wochenende durchgedacht und analysiert. Die ganzen Liter oder Kubikmeter Sperma, je nachdem bei welcher Temperatur es gelagert wird, hat sich doch die Alte vom Bankdirektor mit ihren Freundinnen bei ner Spermaröhrchenparty selbst eingeführt. Und um die Spuren zu verwischen, treibt sie, und ihre Freundinnen, ab.
Sie hätte das Zeugs ja auch dem Hund reinstopfen oder einfach den Abfluss runterpülen können, aber so durch sich durch und abgetrieben, ist es dann wirklich ein für alle mal tot, ausgelöscht und eleminiert, das Erbgut aller Bankkunden, terminal vom Planeten gefegt. So sind sie die Frau Bankdirektorinnen. Alles immer rein und weg damit, dass es kein anderer bekommt.

Ein Rettungsschirm seitens der Regierung, und ich denke darin stimmen alle Kunden und der Bankvorstand überein, wurde dankend abgelehnt.
Ich glaub, das werd ich einfach schlucken müssen, dieses, meiner Genschleuder entsprungene, freshe Topmaterial, das nun erstmal weg ist. Wie soll ich diesen Verlust nur wieder wettmachen. In den nächsten Urlauben wird jetzt erstmal nicht mehr dauernd radgefahren, rumgelaufen und Golf gespielt, sondern mal im Bett gelieben und Porno geschaut. Vielleicht sollte ich jemanden anstellen. Oder heiraten. Mal sehn.
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Samstag, 24. Januar 2015
Die Degenerationsfrage
Ist schon ein emotionaler Unterschied, ob der Regen auf stupiden Asphalt fällt oder sich Schneisen durch den Wald bricht, ob es einem dumpf auf die Schädeldecke prasselt oder rund um einen die Hölle losbricht, halbe Berghänge abwärts wandern. Dafür sollte man dem Planeten persönlich dankbar sein, dass er alleine alles wieder nach oben bringt.
Es schüttet als ließe jemand das Wasser ein in diesem Tal. Bäche ergießen sich durch die engen Gassen. Wir sind zur Flusslandschaft mutiert.Und mit der Bodenerosion verschwindet auch der ganze Restmüll, der sich in italienischen Dörfern wie von selbst einnistet.

Schlechtes Wetter ist in der Stadt, wo Stahlgürtelreifen sich durch Pfützen schieben und den menschlichen Wildwechsel vor sich hertreiben, noch schlechter als auf den Gipfeln oder in den Tälern, wo sich das Wasser ganz von selbst bewegt.

Scheinbar gefällt es aber vielen unter solchen Umständen zu hausen.


Die Wohneinheiten hochgezogen wie Supermarktregale und jede Freifläche zum schönen Schein von Spielplätzen geradezu überwuchert. Wo früher noch Bäume ihr Dasein fristen durften, stehen nun Klettergerüste und so ist selbst der Spielraum durcharchitekturisiert und jeglichen Erholungswertes beraubt. Man frägt sich, zumindest ich, in welche Nische hier eine Änderungsschneiderei sich überhaupt noch reinzwängen könnte. Stahl, Glas und Hartplastik von der Kindheit bis ins hohe Alter. Statt des Tante Emma Ladens nun drei Supermärkte, die alle die gleichen Produkte hervorbringen. Statt des regionalen Bäckers, der noch selbst bäckt, drei Bäckereien, die alle die gleichen Semmeln und Kuchen vom Großhändler beziehen. Und was man sonst noch so braucht, kann man auch schnell mal im Internet bestellen.



Da Kinder nicht blöde sind und das Strafmaß heutzutage auf ein Minimum reduziert, machen sie es wie die faulen Erwachsenen. Sie machen gerne mal mit, aber picken sich eben nur die Rosinen raus. Pflanzen abschneiden ja, aber zusammenrechen, nein. Holzhacken ja, aber Holscheite tragen und schlichten, nein.

Ein Leben zwischen Wäldern und Bergen, zwischen Holz und Stein, da spielt das Öl eigentlich keine Rolle. Außer natürlich bei den unersetzlichen Cubettis, den Feueranzündern; denn wer benutzt dieser Tage noch Reisig. Selbst in der urtümlichen Welt des Bergtäler ist also Handarbeit aus der Mode gekommen, dass uns rein evolutionär vermutlich bald die Arme abfallen.

Und alle findens toll.
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Samstag, 13. Dezember 2014
dhonau revived
Mein Blogkollege, die dhonau wurde offensichtlich von supranationalen Porno-Hackern niedergerungen. So wird reine Literatur heute von Staat und Gesellschaft behandelt, attackiert und ausgemerzt. Ich habe die dhonau ihren Häschern entrissen und sie gekauft, oder so. Ich bin jetzt Trähner und die dhonau-Truppe, oder was davon noch übrig ist, macht nun mal so richtig Trainingslager. Von der Presse abgeschottet und kein Frauenbesuch. Top Truppe, muss ich sagen, aber derzeit eben keine Punktespiele. Jetzt geht es, in meiner Überarbeiteung, bei der dhonau ums Eingemachte. Die tabula rasa wird neu bespielt.
Im Zuge dessen hab ich auch mal die Texte der dhonau sanft überarbeitet. Leider konnte ich nur noch wenig vom Orginal erhalten - jetzt nicht nur wegen der schlechten Qualität - aber die Fragmente sprechen für sich.


Kommentar von dhonau am 26.05.2011

... "mein herr, Sie sind doch nur einsam und krank, deswegen robben Sie jeden abend an die altherrenklappe und warten, bis Sie jemand in Ihrer trostlosen bedürftigkeit aufnimmt. Sie geben sich hier ab, sozusagen, aber ICH, ich bin hier nur als zufälliger beobachter gelandet, eigentlich bin ich reich und schön und sexy, total saturiert, habe nichts nötig, auch kein gespräch mit Ihnen. meine rolle ist alle adresselos herumliegende anträge (wofür oder worauf auch immer) mit dem ausdruck des bedauerns abzulehnen."

ja, eigentlich sollte man sich nur unter die leute wagen, wenn man nichts von ihnen will, damit man zu der arroganz in der lage ist, die scheint's gebraucht wird, um aufrechten gang simulieren zu können, so oder so ähnlich übernehme ich den staffelstab, den ich hier aufgefangen habe und trage ihn einfach ein stückchen weiter, wer ist der nächste?


Kommentar von einemaria am 01.05.2011

und apropos Bin Laden
... ich laß mir doch nicht in den Bach scheißen und plätschere dann etwas weiter flußabwärts wie ein spielendes Kind in den Folgekommentaren. Hier herrscht die hartelinie und was kann eine Linie schon verstehen. Eine Linie herrscht und teilt, divide et impera und sonst garnichts. Wenn der Kommentar besser wird als der Text, dann schlägts 13, also langsam reiten, Cowboy.


Kommentar von dhonau am 26.05.2011

... äh ... in spe, räumen gerne ein, daß wir uns zuweilen reflexhaft allergisch oder, wie wir in unseren nachbarkreisen gerne sagen, idiosynkratisch ungehalten verhalten. aber diese hegemonie- und äqivalenzketten-akrobatik kostet einfach nerven, wenn wir das zu unserer entschuldigung einflechten dürfen ... (Womit er auf meine exzellenten Fragmente zu den Theorien Gramscis anspielt. Anm.des Verfassers. In einer häßlichen herablassenden Art.)


Kommentare von dhonau 27.05.bis 02.06.2011

gelöscht


Kommentar von einemaria am 02.06.2011

Na, was ist denn nu mit dhonau?


Kommentare von dhonau 02.06.bis 06.09.2011

gelöscht


Kommentar von dhonau am 07.09.2011

so könnte man ja sagen: wer in systemen, priviligiert etwa durch ausbeutung anderer systeme, sein mehr oder weniger bescheidenes dasein fristet, durch äquivalenzklassen konsensualisiert, um diese terminologie aufzunehmen, wird deswegen nicht erreichbar sein, weil er seine korrumpiertheit nicht als solche empfindet, sondern seine "dumpfheit" als adresse aushängen hat, unter der er nicht zu erreichen ist.


... so oder so ähnlich.
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Dienstag, 2. Dezember 2014
Die östrogenetische Behandlung meines Mannes
Mein Mann ist vermutlich garnicht so dumm wie er sich gibt. Ich vermute, es ist eine männliche Strategie, die in der Kohl-Ära so richtig durchgeschlagen ist."Sorry Schatz, das hätte ich nicht gedacht." oder "Ach, das wußte ich nicht.". Und schon ist er raus aus dem Schlimmsten. Aber mit dieser Tour wird er nicht gewinnen. Sie macht ihn innerlich auch etwas zu selbstsicher und betriebsblind. Ein Mann, es sei denn, er ist in einer Todeszelle isoliert, benötigt Erziehung bis zum Tod.
Es gibt selbstverständlich auch männliche Einzeller, aber nur wenige davon sind auch Korbblütler. Letztere sind hübsch anzusehen, aber Sprache ist mit denen nicht zu machen. Meiner ist nicht nur sprachlich minderbemittelt, er ist auch nicht hübsch anzusehen. Ich hab ihn hald relativ einfach bekommen. Ein Sonderangebot sozusagen. Bei denen frägt man in Anbetracht des Preises auch nicht gleich nach der Qualität.
Abendunterhaltung mit Einzellern, das läuft einfach nicht. Ist ja schon absurd genug, wenn Singularitäten einen Plural bilden. Da muss die Ehe schon Abermillionen von Jahren halten, dass sich aus so einem einzelligem Partner ein Mund bildet, der auch zu einem Gute-Nacht-Küsschen fähig wäre.

Aber endlich habe ich meinen Mann dazu gebracht, dass er Geschmack am Hendlhaus gefunden hat. Jeden Sonntag geht er nun hin, wenn es heisst: all you can eat für schlappe 15 Ocken. Nu, da is er dann gut aufgehoben für den halben Tag, ich habe meine Ruhe und er wird mit Östrogenhendl gemästet. Er bekommt da mit dem Hendl so viel weibliches Hormon verabreicht, dass er irgendwann so wird wie ich. Eine männliche Frau mit Schwanz, nur unterwürfig und auf mich angewiesen, weil Östrogen auf die Denkfähigkeit meines Mannes vermutlich keinen Einfluss hat. Vielleicht gibt es ein wenig Streit um die Waschmaschine und dass das Bad ständig besetzt ist. Aber, kein Stehpinkeln mehr und seinerseits ein bisschen mehr ein Auge auf seine Gepflegtheit und die Sauberkeit ganz allgemein.
Du bist, was du isst. Im Falle meines Mannes also theoretisch Hendl, weil es aber aus dem Hendlhaus kommt, praktisch ein aus östrogenangereichertem Fischmehl bestehendes Kraftfutter. So mutiert er vermutlich nun zu einer glitschigen Frau, halb Frau, halb Fisch. Das wird den Streit ums Badezimmer nicht gerade entschärfen. Aber nur mit Billighendl klappt mein Plan.

Einen Versuch ist es wert. Wenngleich es das ein oder andere dabei zu bedenken gab. So wollte mein Mann kürzlich aufhören zu rauchen, was ich ihm ausdrücklich verboten habe. Ich will das nicht! So riecht er nun weiterhin nach Rauch statt nach ekelhaftem Hendl. Kinder wollen wir glücklicherweise eh nicht, damit muss ich da nicht auf seinen Hormonhaushalt Rücksicht nehmen. Aber sollte mal die EU auf die Idee kommen, Hormone im Essen zu verbieten, dann ist mein Plan im Arsch und mein Mann vielleicht erst eine halbe Frau. Na, immerhin. Solange ein Tier auf meiner Couch sitzt, wird es auch weiterhin Versuche geben.
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Montag, 1. Dezember 2014
hartelinie.mil vs. sauer@allesmögliche.org
Re: FW: dies und das
From: posteingang@hartelinie.org
To: mobile.defense.force@hartelinie.mil

From: sauer@allesmögliche.com
To: hartelinie
Subject: dies und das
Date: Tue, 22 Jul 2013 09:13:17 +0200

Sehr geehrte Oberste Herresleitung der hartenlinie,

ich saß die letzten Tage mit einem sehr ungutem Gefühl in meinem Wohnzimmer. Zudem hab ich auch öfter mal draussen nachgeschaut. Aber ich muss sagen, daß ich der festen Überzeugung bin, daß Sie mich nicht überwachen.
Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass ich dafür ganz ordentlich Steuern bezahle, ganz im Gegensatz zu so manchem Taliban. Ich muss mich schon wundern, dass Sie diese Leistung vorwiegend Ausländern und Steuerflüchtlingen zugutekommen lassen, aber Menschen wie ich, die brav zahlen, bekommen von diesen Leistungen nichts ab. Sehen Sie mich wirklich als ein so unbedeutendes Häufchen Elend, dass Sie noch nicht einmal mein Telefon abhören oder meine mails lesen. Letzteres sollte inzwischen doch Standard sein.

Ihr äußerst enttäuschter Mitbürger,
Sauer

...

From: mobile.defense.force@hartelinie.mil
To: sauer@allesmögliche.com
Date: Tue, 22 Jul 2013 21:41:42 +0200

Nein, Sie sind nicht in der Zentrale der hartenlinie, der Obersten hartelinie Führung, dem OHF (gesprochen 'ooof'), gelandet, sondern Sie sprechen im Moment mit dem Schutzschild. Genauergenommen sprechen Sie gerade mit der Nachtschicht im Hauptquartier der Schutzschilde, der mobilen Einsatzleitzentrale für unerwünschte Anrufe und Besucher. Wenn Sie wollen kommen wir auch bei Ihnen vorbei und sparen uns die Telefonkosten. In zehn Minuten wären wir da.

...

From: sauer@allesmögliche.com
To: mobile.defense.force@hartelinie.mil
Date: Tue, 22 Jul 2013 09:01:36 +0200

Ich habe auf Sie gewartet. Aber es hat bis heute Morgen keiner geklingelt.

...

From: mobile.defense.force@hartelinie.mil
To: sauer@allesmögliche.com
Date: Tue, 22 Jul 2013 09:04:06 +0200

Wir sassen in Ihrem Schlafzimmer. Aber Sie mussten ja fernsehen bis morgens um was weiss ich. Wir sind dann gegangen, schliesslich haben wir auch Familie. Für das Wohnzimmer hatten wir keine Einsatzpläne und so ne Überwachungsdrohne von Typ MQ-1 Predator vor der Terassentür, wollte die Basis nicht riskieren. So ein Ding mit ner Hellfire-Rakete unten dran, kann Sie beim Fernsehen ganz schön erschrecken.

Aber wenn Sie uns versprechen, heute mal vor Mitternacht ins Bett zu gehen, könnten wir es nochmal versuchen. Wir hätten da noch einen Termin frei.

...

From: sauer@allesmögliche.com
To: mobile.defense.force@hartelinie.mil
Date: Tue, 22 Jul 2013 11:33:12 +0200

Heute passt mir das nicht. Ich bekomme Besuch über Nacht. Aber den Predator könnten Sie schicken, wenn ich da Abzüge von den Aufnahmen bekommen könnte. Es wird ne wilde Nacht. Das könnte sich auch für Sie lohnen.

...

From: mobile.defense.force@hartelinie.mil
To: sauer@allesmögliche.com
Date: Tue, 22 Jul 2013 11:34:27 +0200

Tut uns leid Herr Sauer, aber der Predator ist für heute nacht bereits anderweitig gebucht. Wir könnten Ihnen, so es die Zeit noch erlaubt, eine kleine Überwachungskamera im Schlafzimmer montieren. Dann könnten wir, mal ganz gegen die Regeln, unten im Wohnzimmer mitschauen und, so das auch in Ihrem Interesse ist, auf Ihrem eigenem Videorekorder einfach mitschneiden. Wir ziehen uns dann vor dem Morgengrauen noch eine Kopie und ließen das Orginal da. Das wär doch ne Idee.

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From: sauer@allesmögliche.com
To: mobile.defense.force@hartelinie.mil
Date: Tue, 22 Jul 2013 131:55:27 +0200

So machen wir das. Vielleicht könnten Sie noch ein Visitenkärtchen auf dem Rekorder liegen lassen, falls was mit den Aufnahmen nicht geklappt hat. Unter uns, das muß an meiner Kindheit liegen, dass ich im Bett wesentlich besser, fast schon leistungsbezogen bin, wenn ich weiß, dass jemand zusieht.

Im Voraus also schon vielen Dank für Ihre Bemühungen, echt klasse, dass das nu doch noch klappt. Wer hätte das gedacht.

MfG Sauer
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