Dienstag, 31. Januar 2012
Deutschland vs Griechenland
... the game is on again.

Vielen Dank an jene rührende Kopfschüttelung, die alte Gefühle wieder an die Oberfläche bringt. Erinnert sei nach dem deutschen-griechischem Protektorat selbstverständlich auch an die grosse Leistung der Treuhand, die neuen Bundesländer so zu verkaufen, dass am Ende 250 Milliarden Schulden zurückbleiben. Ganz groß.

Das lässt auch diesmal auf Einiges hoffen. Nur dass wir diesmal schon vorab den Soli-Obulus für Griechenland an die Deutsche Bank abdrücken dürfen.

"Bockwatschen", sprich schwere Schläge, insbesondere auf die Frontpartie des Hauptes, also schwerse Gewalteinwirkungen auf den Träger der Gehirnmasse, lassen so vieles vergessen, dass man dabei auch vergisst, dass sie ja gerade hierfür verabreicht werden. Die denkende Restmasse der urdeutschen Schafsherde - nicht nur finanziell - durchgängig so abzuwatschen und niederzuprügeln hat Sinn und Methode. Die Maßnahme nennt sich "Dem Opfer ins Gesicht zu spucken" und soll jegliche Gegenwehr im Keim ersticken.

Deshalb möchte ich nochmals daran erinnern, dass das letzte deutsch-griechische Gefecht - wie alle sonstigen Kriege auch - von Deutschland erst 1972 bei der Olympiade in München verloren wurde.
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Daran möge sich auch dieser Tage jeder deutsche Finanzinfantrist erinnern. Ihr werdet in diesem Krieg (wieder mal) die Gelackmeiertern sein.
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Dienstag, 31. Januar 2012
Sehr geehrter Herr BundespräsidentIn
Da will ich Ihnen mal als gutes Vorbild dienen und ein wenig Selbstkritik üben, bevor Knüppel aus dem Sack es tut. Denn wer nicht hörren will, muss füllen - und nicht sein eigenes Säcklein. Auf die Knie, Marie!
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Touchdown or Breakdown - auf der Suche nach dem Schlachtausgang
Ist immer wieder interessant, wie brisant und rasant sich der rechte Flügel des Bundesadlers auf und ab hebt. Vorwiegend "ab" - aber kaum glaubt man keine Glut, sondern nur noch Asche (siehe Aschenbahn der Olympiade 1936) zu verspüren, dann auch wieder "auf" wie ein Phoenix. Da ist es gut, seine Mittäterschaft mit einem mit einem kurzen Stopover, bzw "hit and run", nur latent neu aufzufrischen.

Griechenland in ein Protektorat verwandeln zu wollen und die Bundestagsparteien nicht von Rechts wegen, sondern von links weg zu verbieten. Darf man diesen Gedanken Glauben schenken, dann darf man eigentlich alles glauben und nichts mehr schenken.

Wenn digitales Blut vergossen wird und Unehrenhaftigkeit alternativlos wird, dann ist man schon froh, wenn man in den anderen Hiers nicht in die gleiche Schublade wie Blut und Ehre geschoben wird. Ist dann vielleicht Österreich die Fackel, die uns den Weg leuchtet?
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Aus den Archiven der hartelinie-leaks, erste Bilder der Bodentruppen

.............b....t.e.x.t..................................................

Nur kurz mal aufzuschlagen auf der momentanen Eisfläche, genannt Deutschland, gibt einem die Möglichkeit, dieses Land auch mal aus einer gewissen Entfernung, bzw aus der Luft zu betrachten. Dabei hat sich die Geschichte beschleunigt. Tag für Tag neue Meldungen, die einem eigentlich den Schuh ausziehen - wäre es nicht so unglaublich kalt, am Boden wie im Herzen seiner Bevölkerung, das sich diesem immer mehr nähert, dem Boden einer scheinbaren Bodenlosigkeit der Unehre. Vor mehreren Jahrzehnten hätte sich so manche Volksmasse noch erhoben, wenn es um ausländische Protektorate, einen verfassungsfeindlichen Verfassungsschutz oder einer Regierung Ali Baba gegangen wäre. Heute ist es mal ein Bahnhof oder es muss wie Occupy über den Atlantik an uns herangetragen werden - Partikularinteressen eben. Wo ist nur der Ausgang aus diesem Schlachthaus der Demokratie? Ich möchte da nochmals an die Champignon-Theorie erinnern: Immer schön im Dunklen halten, viel Scheisse drüber und wenn die Köpfe rausschauen, ab damit! Das klingt gefährlich und aus meiner Sicht ist es das auch. Mit Lohnerhöhung und vereinzelten, vorübergehenden Rücktritten (von einem Verbrechen kann man eigentlich nicht zurücktreten) wird der Blutfluss nur gemindert, geschlossen wird die Wunde dadurch nicht, und das Ausbluten bleibt somit nur eine Frage der Zeit. Der Finger deutet dabei nicht nur nach oben. Wie der weltgrösste Pizzahersteller schon bemerkt hat: Er würde gerne lieber gute Pizzas herstellen, doch die will der Konsument nicht bezahlen. Wer lieber Netto bezahlt, wird bald kein Brutto mehr bekommen. Da wird es mit dem Wunsch nach einer demokratischen Grundordnung einer Gesellschaft auch schwierig, wenn diese den Einzelkampf bevorzugt. Ich muss mich nur wundern, denn jene, die diesen fast schon einfordern, werden auf dem Schlachtfeld verlieren. Da wäre es kein Fehler, mal einen Blick auf die Rückseite des weisen Fähnleins zu werfen - denn dort prangt der knochige Totenkopf der Piraten. Sie haben die Wahl der Waffen. Think twice!
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Back to Schbackenland,
diesmal zurück aus den atlantischen Bundesländer wie Mallorca und den Kanaren.

Gut, daß das Volk hier bleibt, wenn ich dort bin, aber um so schlimmer, wenn es gleichzeitig mit mir reist. Denn erst im Kontrast zum gechillten Mediteraneum und den Bewohnern der elysischen Gefilde wirkt die panische Angst der Deutschen vor Verspätungen und dem Unverständnis gegenüber der Unverständnis gegenüber der deutschen Sprache so intensiv und ekeleregend.

Am Check-In-Schalter wie beim Boarden verhält sich das Volk der Schbacken nicht recht viel anders als an meinem Heimatbahnhof. Bei Endzielen und auf dem Weg dorthin, also durchs ganze Leben hindurch, reagiert der deutsche Angstgeist panisch und entsprechend sind die Auswirkungen auf seine Umwelt - befremdlich und horrend, beinahe tödlich.

Am liebsten würde man gleich wieder umdrehen ... aber da stehen sie ja auch schon. Im kalten Schweiß das Angesicht gebadet. Laßt dieses Volk doch mal einen Krieg gewinnen, vielleicht wird dann vieles besser.
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Dienstag, 17. Januar 2012
Die Liebe ist wie das Leben
Die Liebe ist wie das Leben und das Leben ist wie Leberwurststrang, in einem einzigen Darm einzeln abgedrehte Würste. Wie Phasen oder Epochen hängen sie bei unserer Geburt schön aufgereiht vor uns.

Und immer wieder hat sie ein Ende und dann wieder einen Anfang, die Wurst wie die Liebe. Warum ich Ihnen das erzähle? Weil mein Herz nun auch wieder erweicht, nachdem ich diesen großen literarischen See zwischen uns mit Brackwasser habe fluten lassen. Lassen Sie uns Deiche bauen, Ziele für den nächsten Krieg.

Mit weißer Fahne ist bei hartelinie kein Frieden zu gewinnen. Die Dekonstruktion wurde nicht auf dem Papier erfunden. Wer im tiefsten Katholizismus unserer Zeit Schlittschuh fährt, der bricht schon mal gern ins Eis ein oder trifft die Inquisition.
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Das letzte Gerät
Zwanzig Jahre drogenabhängiger Drogensozialarbeiter und endlich Schluß. Gekündigt und freier Konsument.
Endlich mal kiffen und morgens nicht in der Arbeit Pupillentest bei den KlientInnen, ob sie Steckies (stecknadalgroße Pupillen vom Opiatkonsum) haben, die eigenen Äuglein aber rot wir gekochter Hummer. Endlich mal sich nicht mehr vom Klienten sagen lassen müssen, daß man nach Marihuana riecht, hundert Meter gegen den Wind. Endlich vielleicht mal einschlafen können, ohne an die Schicksaale von anderen Menschen denken zu müssen, endlich mal Tatort glotzen und nicht an die Arbeit denken - ohne nebenher mit der Dreischußtechnik gegen die harte Panzerung zu arbeiten, Dübel, Schnaps, Bier.
Ich bin ja nicht aus Zuckerwatte, habe aber lange nicht begriffen, warum es in ehemaligen oder noch Kriegsgebieten durchaus vorkommt, daß der morgendliche Kaffee erst nach dem Schnaps gereicht wird.
Das kann auch nur den Frauen einfallen, dann auch noch mit dem Kiffen aufzuhören. Aber weil Männer eben eine weiche Prinzipienmasse sind, mach ich's hald. Einen Automechaniker, der Pannenfahrzeuge fährt wird man gut verstehen, aber einen Drogensozialarbeiter, der selbst zu viel kifft und säuft? Endlich gekündigt, das letzte Gerät.

Man könnte metaphorisch sagen, meine Familie hätte mich mit einer Art sozialem Waterboarding zum Weingenuß hingefoltert. Inzwischen habe ich den schweren kanadischen Wein entdeckt, der mir nun ganz von selbst schmeckt, sogar sehr. Wie eben auch das B.C.Bud, bisher. Schweres hochgezüchtetes Gras, genetisch auch gerne verändert. Und viel rein - keinesfalls der homöopathischen Theorie folgend. Der Draller, die Verschiebung, vermischt mit 15prozentigem Jackson-Triggs, die quantenphysikalische Verschränkung. Die Anderswelt, Neuland zuhause. Laudanum, das geht nicht mehr, aber kanadischer Rotwein mit ortsgleichem Bud, das hebt sich und mich ab. Hob, das letzte Gerät.

Hausdurchsuchung und die halbe städtische Drogenarbeit hochgehen lassen is nu auch nicht mehr. Alles schon in die Zelle gepumpt und wie ich seit neuestem auch immer öfter zu lernen genötigt werde, auch genetisch infiziert. Das ist gut. Ein passiver Suchtträger - entstanden aus einem Suchtbekämpfer. Der Kreis schließt sich. Die Larve entpuppt sich und wird zu dem, was sie gemacht hat.
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Love is a function
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Ich bin ein wenig verklemmt, ähnlich den früheren Internetverbindungen mit 36Kb, analog also. Leider sind wir inzwischen im digitalen Zeitalter angekommen. Nicht wir, sondern eigentlich nur alle ausser mir. So habe ich mich entschlossen, zumindest meine Partnersuche zu digitalisieren. Probiern Sie's aus.

Man sieht es vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber dem Script wohnt eine loop-funktion inne. Das mit dem "Willst du" klappt in den seltensten Fällen beim ersten mal. Meistens muss man es eben loop-mässig öfter fragen - wir nennen das Hinbenzen. Das Programm muss auch noch auslesen, daß mit "kiss" eigentlich "poppen" gemeint ist, was sich dann Crossbrowsing schimpft. Und dass es sich nicht um die function(liebe), sondern function(sexuelle Appetenz) handelt, das wird dem Gegenüber, nicht aber der Maschine bewusst sein - spätestens durch die Tags und sollte das der Leser fühlen. Beim Debuggen hat sich bisher kein Ausnahmefehler aufzeigen lassen. Wollen wir mal sehen, wie es in der scripted reality hinhaut.
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Gas für die Deutschen - ein historisches Gefühl
Eine große Empfehlung, ist der Bericht des österreichischen Reporters Martin Leidenfrost über das Gasgeschäft. Ich muss das heute noch bloggen, da der Bericht nur noch 20 Stunden auf arte zu sehen ist. Also ran an die Photonenscheiben.

Kurz umrissen gibt es vorwiegend Gazprom, den halbstaatlichen russischen Gasproduzenten, sowie die Länder Aserbeidschan, Turkmenistan und Qatar, die Erdgas in größeren Mengen ihr Eigen nennen. Nachdem 2009 entweder Gazprom/Russland oder das Transitland Ukraine die Gasproduktion unterbrochen hatten, versucht sich Europa nun aus diesem Würgegriff zu befreien. Während Gerhard Schröder nun russischer Staatsbediensteter - eine logische Konsequenz, nachdem er bezahlt von unseren Steuergeldern in seiner Amtszeit als Bundeskanzler die North-Stream-Pipeline vorantrieb - setzt sich sein ehemaliger Aussenminister Joschka Fischer für das europäische Projekt Nabucco ein, einer Pipeline, die das Gas des Kaspischen Meeres unter Umgehung Russlands nach Europa befördern soll.
Die dritte Alternative, Flüssiggas aus Qatar, ist die Luxusvariante und der Preis dafür entsprechend.
Fracking, dessen Einführung in Deutschland ein uns so vertrauter Name, wie der des ehemaligen Ministerpräsidenten Wulff, zu vertreten hat, scheitert an der Risikoabwägung, wie der Vernichtung des Grundwassers und unberechenbaren Erdbeben. Danke auch hierfür, Herr Wulff ;(

Welche Bedeutung die Angelegenheit für uns alle hat, läßt sich vielleicht schon aus den erwähnten Namen deutscher Politiker erahnen. Die Macht, die dahinter steckt, läßt sich nur schwer erahnen - die höchst empfehlenswerte Reportage ist allerdings ein erster Schritt dazu.
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Montag, 16. Januar 2012
Die Grenzenlosigkeit der Grenze
Wie lebt es sich in einer Welt, in der nun auch die Stechmücke angekommen ist, die Malaria im Schlepptau. Klimawandel. Der Afrikaner hat inzwischen genügend Sprungkraft entwickelt (siehe Leichtathletik-WM), um trockenen Fußes nach Lampedusa und Rotterdam zu gelangen. Die Tiefebenen werden geflutet und wir werden uns auch mit innereuropäischer Migration auseinandersetzen müssen. Mit einer Würstelbude ist man da ganz gut aufgestellt. Das essen alle.
Wie lebt es sich in einer globalisierten Gummikammer in der wir kollektiv unsere Ängste rauslassen. Denn eine Grenze hat zumeist zwei Seiten. Eine Grenze kann sehr wohl auch das Entkommen verhindern. Als Deutscher hat man da so seine Erfahrungen mit Grenzen und Grenzenlosigkeit. Deutschland mit Grenze wirkt auf mich irgendwie vertrauenswürdiger.
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Wenn man also frägt, wo das alles hinführen soll, mit oder ohne Grenze, wird sich keiner finden, der konkrete Antworten liefert. Das Modell der Globalisierung und des stetigen Wachstums treibt also dahin, wie ein Schiff ohne Steuermann. Wild laufen die Bediensteten die Takelage rauf und runter, während das Segel sorglos im Wind flattert. Segel sollte man sein, denk ich mir manchmal, mein eigenes Steuerrad fest in Händen.

Wo laufen sie nur alle hin? Sie machen einen Bogen um mich - Raumgewinn, mein erster Gedanke. Erst auf den zweiten Blick sehe ich, daß sich der Bogen mehr und mehr biegt, die Sehne mehr und mehr gespannt. Dann gilt es nur noch blind loszulassen und die Pfeilspitze findet ihr Ziel. Und dieses befindet sich immer im Inneren des konzentrischen Ganzen, das Ziel sitzt zumeist auf einem Thron oder ähnlich teuren Stühlen. Geköpft wird nur der Kopf - sprich, wer zu viel behauptet, hat schliesslich auch beim Enthaupten alle Hände voll zu tun.
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Samstag, 14. Januar 2012
Schlandmaul
Sitze hier bei Hirschschinken und Vino Nobile (weils billiger nicht ging) und denke: die letzte Bahn nachhause ist eigentlich die zukunftsträchtigste. Eine Zukunft so trächtig von Bushido und geiler Scheiße, daß man durchaus den Gedanken bekommen muss, daß die Vernichtung Deutschlands eine Forderung der Geschichte seit. Wenn man sich dann noch vorstellt, daß diese Nachteulen die zukünftigen Tage füllen werden, dass sie am Ende auch noch zusammenleben müssen, wenn sie ihre Persönlichkeit endlich mal voll ausgebildet haben, dann ist es gut, wenn sich ein offenes Bier in nächster Nähe befindet - besser noch Schnaps. Wenigstens eine volle Flasche unter vielen.
Ganz wertfrei dreht sich mir der Magen um. Drehte sich doch nur der Rest auch noch! Wer da den Glauben nicht verliert, der hat ihn, wie ich, noch nie gehabt. Andererseits, besser einen Glauben verlieren, als diese Gewissheit zu haben, daß man dem multikulturellen High-Heel-tum die Gebärfreudigkeit aberkennen möchte.
Im Reich der Mitte-lmässigkeit sind die Nächte dunkler als der Tag - eigentlich logisch wie Klossbrühe. Wo soll man da stehen?
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Donnerstag, 12. Januar 2012
Take good care of the kids ;)
- oder wer wird die Freundschaft mit Rußland sichern, wenn es der Gerhard nicht mehr tut


Wohin nur mit dem Kindergedöns, wenn sie zu alt werden für Oxford oder Harvard, und die Posten mit Geschmäckle im Entwicklungshilfeministerium schon von der FDP besetzt sind? Was liegt da näher als der „Deutschland-Russland – Die neue Generation e.V.“.

Vielleicht hat es auch Kaviar gegeben, für unsere Volksvertreter wie Philipp Mißfelder, Chef der Jungen Union und außenpolitischer Sprecher der C-Partei, beim Abbau von Berührungsproblemen mit Mitgliedern der Putin-Jugend Naschi, den Jungschläger- und Jubeltruppen Putins, wie dem Duma-Abgeordneten Robert Schlegel. Oder vielleicht sind es die schlichten Lachsbrötchen, die Menschen wie Arkadi Dworkowitsch, dem wirtschaftspolitischen Berater des russischen Präsidenten für Angelegenheiten der G8 und Wirtschaftsfragen, auf solche Treffen treiben.

Zum Steering Commitee des Vereins gehört auch Anna-Marie Großmann, die Tochter des Chefs des Energiekonzerns RWE an. Unterstützt wird sie von Maximilian von Waldenfels, Sohn des ehemaligen bayerischen Finanzministers und bis zum Rücktritt des schwer geplagiatorten Theodor zu Guttenberg, dessen persönlicher Referent. „Vernetzt sind die Leute von der „neuen Generation“ in der Politik sehr gut“. schreibt Markus Wehner in der FAZ. Sogar Bundespräsident Christian Wulff (gut vernetzt mit häßlichen Gesichtern ist er ja zu Genüge), in dessen Umfeld ein Mitglied des Vereins sitzt, setzte sich für den Verein ein, damit Herr Putin sie in Moskau empfängt - so Jürgen Roth auf Mafialand, der diesem politischem Ausflugziel der hartenlinie zugrunde liegt. Ich bin mir nur nicht sicher, wer hier wen empfängt.

Im Vorstand auch Eileen Seibt von der Mayak AG, die zusammen mit Boris Sedov das auf russische Bedürfnisse zugeschnittenen Reiseunternehmen (Organisation von medizinischen Reisen und medizinische Untersuchungen, sowie Handel mit entsprechenden Produkten) betreibt, mit Sitz in der schweizer Steueroase Baar/Zuug - wie übrigens auch der an sich amerikanische Rohstoffhändler Glencore. Witzigerweise werden in der russischen Uran-Anlage Mayak auch Brennstäbe in die Schweiz exportiert, für deren Weiterverwendung sich Daniel Scheitlin zuständig fühlt, der früher bei der Eugen Steinmann Brennstoffe AG beschätigt war. Also auch er im Vorstand.

Mitbegründer ist Wladimir Kotenjow, russischer Ex-Botschafter in Berlin, Verbündeter Putins und lange Zeit Geschäftsführer der Gazprom Germania. Witzigerweise heißt sein inzwischen wieder gefeuerter Nachfolger Vladimir Kotenev - vielleicht weil sich das alte Namensschild so einfacher umgravieren liess. Und wer in einem Aufsichtsrat eines solchen Vereins nicht fehlen darf, ein Vertreter von McKinsey, Dr.Nico Raabe.

Wen wundert, daß dieser Verein schliesslich gesponsort wird von Größen wie Gazprom, der Gazprombank, sowie Eon, Wintershall/BASF, Siemens, Porsche, der Deutschen Bank, Henkel, den russischen Industrieriesen Sewerstal und Norilsk Nickel, Phillip Morris, dem russischen Bekleidungshändler lamoda und dem japanischem Hersteller für Fahrzeuginsassenschutzsysteme (es begann mit Reißleinen:).

Wie unangebracht ist da der Gedanke an Machenschaften - nein, glücklich dürfen wir uns schätzen, in einem Land zu leben, das sich so selbstlos um die zukünftige Energieversorgung seiner Bürger durch die Freunde aus dem Osten kümmert. Vielleicht haben diese schon früher verstanden, was mein Bundespräsident El Fefe heute in aller Kürze bloggt:

In Italien hat eine Untersuchung jetzt ergeben, dass die Mafia in Italien die einzige wirtschaftlich auf soliden Füßen stehende Bank ist.

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Dienstag, 10. Januar 2012
Europa ist keine Europäerin
Eine gemolkene heilige Kuh und der Rettungsschirm von Pan Tau


Gemolken wird, ob heilig oder nicht, die Kuh Europa. Schade, daß es seit der griechichen Krise keinen verfügbaren Stier mehr gibt (und somit auch keine der Besamung entstammende Kalbsleber mit Zwiebelringen).
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Ich hätt mal gern drei Helle auf die Schnelle, Frau Wirtin. Rücklagen? In Rückenlage gekommen vielleicht und vor Schreck verschluckt: da hilft nur Rückenschlagen. Ach, Sie kamen in Rückenlage, um eine Brücke zu schlagen. Aber warum denn Brücken schlagen? Zerschlagen vielleicht, abreißen, daß uns die Kuh nicht entwischt. Irgendetwas schien Sie zu Boden zu drücken. Aha! Die finanzielle Schwerkraft also.

Zwei kurze für zwischendurch und ein Rausch mit Langlaufzeit, eine Katastrophe in Raten, Frau Wirtin. In der Schule gut gemerkelt, heißt nicht, daß frau auch ein Luftschloß aus heißer Luft zu schaukeln weiß. Aber wer will das heute noch machen, ein besserer Lügenverkäufer zu sein als alle anderen. Mit dieser Art Parasitentum wird es erstes zur Neige gehen. Die Sekundärabsahner sind die, die später als erstes im Höllenfeuer landen. Da würd ich mal vorsichtig sein.
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Vorsicht auch mit der letzten Kuh, dem finalen Melken und der Schlachtung. Denn selbst diese ist Importgut. Europa war keine Europäerin, sondern kam aus dem Nahen Osten. Wollen wir hoffen, daß diese phönizische Kuh kein trojanisches Pferd ist.
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Sonntag, 8. Januar 2012
Alptraum Sprache
Ich wache auf, blutverschwitzt, aus meinem Mordstraum. Der Morgenwind streicht über meine kaltnasse Haut und verweht die abgesonderten Giftstoffe in der Wohnung. Erstmal Kaffee und ne Kippe, das kennt man und es bringt einen nicht augenblicklich um.
Welcher Teil von mir denkt sich solche Alpträume aus?

Schnell mal die Hool-Mucke aus dem Ordner geholt.
Die billigen Basswellen schieben mich vorwärts. In den letzten Zügen erreiche ich den Rand des Klärbeckens und treibe erschöpft im Abschaum. Endlich wieder schwimmen, endlich wieder treiben, endlich wieder toter Mann. 1966, 1984, 2012, kurz und gut 5 vor 12. Elf Uhr fünfundfünfzig, also noch Zeit genug die Kirchenglocken runterzubomben, ehe sie den Ohrenkrebs einläuten.

Das Volk spricht eine Sprache, die zu Alpträumen gut passt - zu meinen zumindest. Ich fühl mich wohl, wenn es heißt "Hau dem Volk aufs Maul". Schön platt und geradeaus, keine Textanalyse nötig. Glauben Sie Rilke hat in den Satzbauten auch gewohnt, die er erschafffen? Nein, in einem Haus aus Stein und Holz. Kein Überbau und keine herangezüchtete Komplexität bringen es deutlicher auf den Punkt, wenn das Essen eben mal Scheiße schmeckt. Und so ist es auch die Sprache des Volkes, die das Land der Vollidioten besser auf den Punkt bringt.
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Samstag, 7. Januar 2012
klargespült in der Version 2.0.12
DAS letzte Gerät, das letzte mal prall. Herrje, was für Aussichten für einen Hyperaktiven wie mich. Was für Aussichten erst für die mich umgebende Welt. Ich hoffe, daß ich dann wenigstens weniger schreibe. Und wer nicht prall ist, traut sich bekanntlich auch mehr - in meinem Fall also der Mut zum Weniger. Vielleicht wird es mir wie dem Möllemann ergehen - ich meine unprall absturztechnisch. Der Aufprall nach dem Prall also ... wie auch immer.

Dieses Jahr wird das Jahr der "klaren" hartenlinie. Hm, mal sehen, was das werden soll. Aber es fängt schon an. Nach dem Klarspülen bleiben keine Streifen oder Schmutzreste mehr hängen. Klar und durchsichtig eben - wie langweilig - aber ich hatts (mir) versprochen. Er rauft sich die nicht mehr vorhandenen Haare:"Wie konnte ich das der Welt nur rauben?" Ich wiege auch so wenig, wie seit der Pubertät nicht mehr. An den Haaren allein kann das nicht liegen, vielleicht an der Klarheit.


Des Einen gesegnete Tage, sind des Anderen Unglück. Wenn die heiligen drei Könige, paritätisch mit einem Dunkelhäutigen, bei uns dieses Jahr vorbeischauen, sind die Mitbringsel bereits vor Ort. Gold für die Einen, Mürre für die Anderen. Und daß keiner sieht, was der andere bekommt, viel Weihrauch dazwischen. Lasst uns diese dritte Halbzeit der Menschheit etwas beleuchten.
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Sonntag, 25. Dezember 2011
Saufside 1.4
Ich möchte dort fortfahren, wo andere stehen bleiben, beim Vollsuff. Besoffen fahren läßt sich leicht, ist der Schein erst aufgeweicht - ganz wie der Ruf. Also ohne Ruf und ohne Schein, in den dunklen Wald hinein. Der Wald bin ich, umlagert, vernebelt. Mit der Flasche bewaffnet. Das einzige, was ins Bewußtsein vordringt, ist die Angst, sich ein Auge auszustechen. Ein schnöder Geist würd mich nicht schrecken.

Im Suff öffnet man sich der Corioliskraft. Man spürt den Trägheitseffekt am eigenen Leib, fühlt sich dem Strudel im Wasserbecken näher als nüchtern. Selbst die Erosion von Flußufern wirkt seltsam vertraut. Und spätestens beim Versuch den Schlüssel ins Zündschloß zu bekommen, kann man das Foucaultsche Pendel oft minutenlang bewundern.

Die Schein- oder Trägheitskraft mit ihren rotierenden Bezugssystemen ... genau, selbst beim Ausgießen verwirbelt der Wein und bringt Untergründiges nach oben. Bei sehr langsamen Objekten wie mir, fühlt sich die Rossby-Zahl noch dimensionsloser an als in den Büchern. Wer hätte gedacht, daß Saufen der Geophysik so ähnlich ist. Andererseits, warum auch nicht?

Wie soll ich das nur meiner Frau erklären, daß wir dank Coriolis im Grunde immer aneinander vorbeisprechen. Ich wendete mich von ihr ab, kam als Vorwurf, als ich die Achsen zu stabilisieren suchte. Ich wendete mich dem Alkohol zu ... Jedes ab ist ein zu, meine Beste!
Wenn ich mich nach rechts wegdrehe, komme ich ihr links irgendwie entgegen. Kann ich was dafür, daß die Flaschen zufällig neben ihr stehen. Ich finde, solange ich nicht ihr an den Hals gehe, sollte sie das gelassener sehen.

Interessant auch, das Dreikörperproblem der Himmelsmechanik - wie parke ich im All? Da bebt das arianische Herz. Hätte es Gaspard Gustave de Coriolis auf das Konzil von Nicäa geschafft, wäre es für die Dreifaltigkeitslehre vielleicht anders gelaufen.
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Samstag, 24. Dezember 2011
Urlaub, ich glaub, ich kotz
Ich hatte das schon, Weihnachten in Sri Lanka, Traumstrand, aber Weihnachtsgedudel und zu Neujahr Hitparade statt Meeresrauschen. Besser Phototapete und selber Musik auflegen.
Ich bleib daheim. Ich fühl mich wohl in der sozialen Saftpresse. Is ein Gefühl wie in der Milchstrasse, das sieht man auch nur horizontal eine Menge Sterne, wie auf 124 Programmen plus. Und hier stimmt auch die Versorgung, man kennt sich aus, wo es was gibt, wenn man es durch die Käufermassen schafft. Der öffentliche Verkehr bietet plötzlich Nähe und Geselligkeit, so er sonst alles Gute aufs Beste verhütet, leider kommt er, wann er will. Der Fahrgast pünktlicher als der Bus, der Bankkunde profitabler als die Bank, der Bürger ehrlicher als der Polizist. Aber gemütlich, irgendwie.

Nachdem ich Quagadougou nochmals gelesen habe, werde ich bei meinem nächsten Urlaub mit gutem Roomservice einfach mal meinen Ruchsack am Boden verteilen. Weiss der Roomservice eh besser, wo Ablagen und Staumöglichkeiten sind. Bin gespannt, wo sie die alte Wäsche verstauen. Ach, die werden sie gewaschen oben auf legen!
Bus kommt immer pünktlich, weil es in Burkina Faso eben gediegen zugeht. Wer mit Zeittafeln umgehen kann, kann dies auch mit Stromsperren und wird in Quaga oder Kathmandu zu jeder Tageszeit telefonieren und ins Internet können, nur eben nicht immer am gleichen Ort. In Afrika da zählt die Heißenbergsche Unschärfe eben noch was.
Da bin ich hin- und hergerissen, lieber guter Service in Quaga oder Weihnachten gemütlich zuhause.
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Gleich vorab mal,

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Freitag, 23. Dezember 2011
Apropos Apollo: Ich will nicht in einem Land leben, in dem der Betreiber von kino.to länger ins Gefängnis muss als ein Vater, der seine Tochter vergewaltigt.
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Mittwoch, 21. Dezember 2011
Unter Pfeiffen - modernes Arbeitsleben



Warum immer anlehnen, an den Tarifvertrag, warum nicht mal auch einfach ablehnen. Unter Tarif ohne Weihnachtsgeld und Sommerprämie mit einer halben Stunde wöchentlich mehr arbeiten. So sieht unsere Lohnerhöhung aus und unser Inflationsausgleich gleich mit.
Und ich bin noch Altvertrag. Bei Arbeitsstellenwechsel wäre es dann ein neuer Vertrag mit drei bis vierhundert Euro netto weniger. Das nenn ich mal Arbeitsanreiz. Diese Arbeit ist nicht gut, nur weil alles andere angeblich schlechter ist. Ich bin nicht darauf angewiesen, daß ich kaum etwas verdiene.

Liebes Management, ihr fahrt irgendwohin und nehmt uns nicht mit. Damit sind wir nicht mehr dabei. Wir bleiben da, ihr seid weg. Eigentlich nicht verkehrt.
Seit die leitenden Angestellten ihre Leitungsaufgaben darin sehen, den Untergebenen nur noch mitzuteilen, wie schlecht sie arbeiten; wenn der Controller-Wahnsinn darin besteht, zu subsummieren wieviele Fehler ich begangen habe, anstatt sich um deren Vermeidung zu kümmern, dann ist es auch nur sinnig, das Management einzig mit der Aufgabe zu "betreuen", uns klar zu machen, daß es für so schlechte Arbeitsleistung eben auch nur eine ebenso schlechte Bezahlung verabreicht gibt. Und wenn ich 1€ und 2,70€ steuerwerten Vorteil zusammenzähle, dann nenn ich die Zumutung von Amateurkantine mal kein gratis Mittagsmenu. Es soll sich im Magen ja auch wie in der Arbeit anfühlen.

Es geht nicht mehr darum, den Laden gut zu schmeißen, sondern darum, nach Erklärungen zu heischen, warum es eben nicht mehr so gut läuft. So wundert es nicht, daß Firmen versuchen, so viele Aufträge an Land zu ziehen, wohlwissend daß alle Produktivkräfte, alle Arbeiter bereits entlassen sind. Wenn ich nicht mehr dafür bezahlt werde, was hinten dabei rumkommt, sondern es eigentlich nur mehr um die Simulierung von Tätigkeit geht, dann kann ich auch verstehen, warum mein Arbeitgeber keinen Sinn mehr darin sieht, nach Tarif zu bezahlen.
Das ist schon richtig. Wenn Lohn nicht mehr geleistet wird, wie soll sich da Leistung lohnen? Wer aber keine Tariftreue kennt, der sollte auch keine Treue vom Lohnpartner erwarten.

Auf eine entsprechende Zusammenarbeit. Prost.
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Montag, 19. Dezember 2011
Ist es schon so spät?
2012, 2012? in Mittelamerika. Hm, bei uns war es kürzlich schon fünf vor zwölf. Eigentlich ist es fünf vor zwölf seit ich atmen kann. Was ist das nur für ein Volk, das sich eine Sanduhr der eigenen Lebenszeit vorsetzt? Fünf vor zwölf, gleich sind wir tot. Was für ein beschissener Start. Wer baut denn da noch Eigenheime oder gründet Familien.

In anderen Sprachen kann ich diesen Ausdruck nicht finden. Auch kurz vor knapp ist diesen mediterranen Geistern nicht bekannt. Das scheint nur bei den Mayas, den Deutschen und in Hollywood Erfolg zu haben ... das Leben am Abgrund, die Versklavung durch die Zeit. With one foot in the grave and the death ahead.

Vernagelt und verbrettert ist eigentlich nur der Sekundäreffekt neben der wesentlichen Auswirkung, dem rostigen Nagel im Hirn. Meine dreifaltig gesegnete Oma hätts gewußt, das Hirn braucht Eisen. Kopfschuß hat sie damit wohl weniger weniger gemeint. Es ging ums Essen. Vermutlich wollte sie mich hintergründig vor der Selbsttötung durch Fertigpizza warnen.

Im Sinne der selbsterfüllenden Prophezeihung hoffe ich, daß meine Stimme Gewicht findet und die Klimaerwärmung neben wärmeren Stränden auch neue Weinanbaugebiete schaffen wird, die uns vergessen lassen. Vergessen lassen, was wir sagen wollten und schwere Weine, die uns die Nagelbretter auswaschen und Wunden verschließen.
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