Ich kann ihn thermophylen, den Flaschenhals, die schmale Gasse, durch die er kommen muß. Auch die Leukozyten sind spartanisch vertreten, will heißen, es sind nur wenige da, 300 vielleicht, um die Stellung zu halten. Nur wenige Tapfere, um sich den Horden der viralen Brut zu stellen. Im Schein der Nacht drehen sich die Schatten der Kessel über den spärlich entzündeten Feuern, vielleicht auch ein Fünkchen Mut. Es gibt heiße Zitrone am Vorabend der Schlacht. Doch schon am frühen Morgen, der Tag von röchelnden Kehlen geweckt, liegt sie vor uns, die Hügel von Klagen mit Schnee bedeckt, die spartanische Hoffnung; mit aufsteigender Sonne in Rotz und Wasser. Blutrot glüht die Nase im thermischen Wettstreit mit der Sonne.
Fiebernde und verfaulende Körper sind mit Schuld an der Klimaerwärmung. Mutig, wenn auch nicht siegreich, setze ich voll auf die Steigerungsfähigkeit, den wichtigsten Aspekt jeder Krise. Gestählter denn je, wird mein Körper wiedergeboren. Mein Wangenknochen lebt glücklicherweise in einer Zeit, in der er sich auch sehen lassen darf. Aus der Asche steigt der Phoenix. Gute Besserung.
Freiheit oder Determination - Die Grundlagenforschung der hartenlinie (Teil 2)
Die Linie muss immer härter sein als das Leben und so manch anderes. Hineingeschmissen in einen Wust aus sich verändernden Realitäten wuseln wir uns ans Licht. Von der Mutterbrust - in ihren Größen ganz verschieden - zu Überlegungen wie: Reicht mir die Schachtel Kippen heute noch? - das ist ein weiter Weg. Und so frei wir uns auch fühlen, unsere großen Hintergrundsmuster sprechen uns dies eher ab.
Da wären die monotheistischen Religionen, hier speziell das Christentum. Der liebe Augustinus hat sich da besonders und besonders früh hervorgetan. Während sich in den ersten 3 Jahrhunderten nach Jesus das Christentum vorwiegend um die Frage nach der Trinität, der Göttlichkeit oder Menschlichkeit eben dieses Jesus die Köpfe einschlug, kam mit Augustinus 400 die Frage nach der Vorherbestimmung des Menschen hinzu. In der sogenannten Prädestinationslehre geht es um den Willen Gottes der uns unabhängig von unserem Tun der Erlösung oder der Verdammnis zuschlägt.
Die Gnadenwahl Gottes ist bei Luther noch etwas aufgeweicht. Calvin und die späteren Protestanten sind dann aber schon knallhart. Da können wir bußen und beten, fluchen und bescheißen, wie es ausgeht weiß der liebe Gott allein. Die Katholiken, die mich in letzter Zeit immer wieder positiv überraschen, sind in der Gnadenwahl in sich etwas gnädiger und gestehen uns doch eine Restentscheidung zu. Gottergeben sein Schicksal zu erleiden. Das ist der Plan.
Waren die Götter der Griechen in ihrer Macht vielleicht göttlich. In ihrem Handeln und in ihrer Weisheit waren sie allzu oft nur allzu menschlich. Unser heutiger lieber Gott - und schade daß es da keine demokratische Einflußmöglichkeit gibt - der läßt da nichts mehr anbrennen. Mit der Erbsünde auf dem Buckel haben wir einzig die Freiheit zu sündigen und Leibniz nennt dies dann auch noch die beste aller Welten. Ja, sag mal ... echt? Was ist denn bei dir in der Kindheit schief gelaufen?
Der Wissenschaftsapparat hat zwar schwere Einbrüche erlitten mit der Heißenbergschen Unschärferelation, der Chaostheorie und anderen neuzeitlichen Störungen, prinzipiell aber deutet er die Welt als wirklich und vorwiegend berechenbar. Daß die Funktion unseres Denkens es ist, Ordnung zu schaffen, und somit die Unordnung einen schlechten Stand hat, kommt hier deutlich zum Tragen - mit der Wirklichkeit hat das nicht viel zu tun. Die Axiome, also Grundverständnisse der Wissenschaften selbst, sind wissenschaftlich nicht beweisbar. Das Wetter wird immer vorhersagbarer, aber daß es die Welt gibt, läßt sich nicht beweisen. Wir haben ein massives Beobachterproblem.
Wie STIRNER sagt, ist es die Effizienz, die uns bewegt. Nicht die Wahrheit. Es ist mir egal, ob es nun wirklich Atome, Quarks oder Strings sind, Hauptsache ich kann damit meinem Nachbarstaat eins auf die Mütze geben. Der Antrieb für einen CERN Ringbeschleuniger ist weniger die Idee, der Wirklichkeit näher zu kommen, als die Idee der Macht und des Überlebenstriebs.
Es ist mir etwas rätselhaft, wie sich das hinten raus rechnet. Denn eigentlich sind wir im Westen dabei mit den Gletschern auszusterben und weltweit auf dem besten Weg uns in einem oder in vielen Streichen zu vernichten, Erde, Wasser und Luft zu vergiften, um das ganze dann auch noch in die Luft zu jagen. Naja, ich bin ja nicht in der Buchhaltung.
Um weiterhin den Machtanspruch aufrecht zu erhalten, ist es für die Wissenschaft wesentlich, so zu tun, als hätte sie den Überblick und könne daraus Lösungen schaffen. In beidem fährt die Wissenschaft einen erfolgreichen Kurs. Mit großem Erfolg hält sich die wissenschaftsgeschichtliche Tatsache, daß altes Wissen immer durch neues widerlegt wurde und somit das jetzige Wissen bald auch widerlegtes sein wird, auf dem Grunde eines trüben Teichs.
Ich weiß noch, in der Schule: Moleküle, Atome, Protonen, Elektronen und irgendwo waren da noch Photonen, masselos und scheinbar auch nicht von langem Leben. Wie aus einer Handgranate wurden daraus fünf Sekunden später Quarks und jetzt die Sache mit den Strings. Wäre schön, wenn unsere Lebensmittel dadurch besser geworden wären in den letzten 2000 Jahren. Sind sie nicht und daß das Rentenproblem uns jetzt wie ein Gespenst aus dem Dunklen anspringt widerspricht auch stark meinem Reptiliengedächtnis an die Schulzeit und die Alterspyramide. Ist weniger weil unsere Politiker besser BWL als Jura studieren hätten sollen, sondern mal schnell die Altnazis ausbezahlen, für die auf ihrem Rußlandfeldzug die Rentenleistung mehr Feindkontakt bedeutete als ein Haufen Batschaken. ... nun gut ich schweife ab ...
Wissenschaftlich ist es mit dem Überblick nicht weit her. Mit der Beseitigung der selbstproduzierten Probleme noch viel weniger weit, auf kurze Distanz findet sich dann aber doch immer eine Firma, die die Symptome vorübergehend in den Griff bekommt.
Die wiederum kommt aus einem ganz anderem Lager. Die Konkurrenz wartet schon in den Startlöchern.
Das was Max Weber in seiner Untersuchung der Entwicklung des Kapitalismus und der prothestantischen Ethik schon 1900 festgestellt hat, feiert derzeit - ich hoffe - seinen Höhenflug. Ganz kapiert hab ich's noch nicht ... wir sind frei in unserem Tun (weitab von der evangelischen Mutterkirche) und durch unsere kräftige Einmischung in den kapitalistischen Prozeß und den uns daraus beschiedenen Erfolg bezeugen wir den Willen Gottes und unsere ... Nähe zu Gott? baldige Erlösung? Das ist religiös fundamentierter, deterministischer Kapitalismus. Das Geld als Gott. Das ganze verbunden mit der Enteignung der Menschen wird es nicht mehr lange dauern und wir schießen die Arbeitslosen zur Glaubensprüfung ins Weltall. Wer nicht zurückkommt hat Einlass gefunden oder den Glauben nicht gefunden. Bei so einem Ausflug fühlt man sich wie eine Spermie, denn nur wenige finden Einlaß. Der nette Tele-Prediger von ProChrist2006 in seinem Smart ist für mich angstbesetzter als Kierkegaard, Kafka, Munch und das dritte Reich in einem.
Laßt uns nicht Spermie, sondern Sprengmine sein. Wir lehren den Quarks und Strings das fürchten. Aufpassen ihr Fäden und Membrane, jetzt knallts dann gleich gewaltig ... und zwar diesmal der Urknall aus dem Ich heraus. Bis dahin beten wir für die Opfer des kapitalistischen Kreuzzugs oder hoffen wir etwa, daß es noch ein wenig dauert, bis wir uns von unseren reslichen Aktiengewinnen trennen. Nur noch dieses eine Hoch ... Fragen über Fragen. Und die hartelinie bietet die Antworten. Wir nehmen diesen Gewinn auf jeden Fall noch mit. Es muss so viel übrig sein, daß wir wenigstens noch die Bastion Berchtesgaden gegen diese Aldi-Religion aus dem Norden halten können. Denn was der wissenschaftlichemn Europa auf dem Stier folgt ist der Jäger. Es sind adrett in schwarz-weiß gekleidete junge Herren mit amerikanischem Akzent, die den Virus in unsere Köpfe tragen, in deren Schafspelz wir uns kuscheln bis uns die Titten platzen. Die Jäger aus dem Norden ... oder Westen eigentlich eher, und vielleicht sehen sie auch anders aus. Aufpassen, auf jeden Fall. Die Jagdgründe sind knapp geworden und die Jagd mehr ein EgoShooter.
Da werd ich doch lieber Vampir. Ewig leben und nicht altern, also gut wenn man sich früh entscheidet. Hallo ich will garnicht erlöst werden, ich find's eigentlich ganz cool. Ich bin Freispruch, nicht Kreuzigung. Ich find aber auch Albert Camus ganz gut: Determiniert durch was auch immer, aber voll verantwortlich. Hat so was Radikales. Oder Moritz Schlick, der findet, daß es um jedes Papier schade ist, das darüber geschrieben wurde, weil es unentscheidbar bleibt. Ich glaube, daß wir die Freiheit erst einmal kennenlernen sollten, ehe wir darüber urteilen. Und da haben wir einigen Nachholbedarf, noch viele gemeinsame Stunden, wir und die Freiheit, allein unter einer Decke ...
Wem bei Metal nur Metalica einfällt, dem fällt auch bei Rennpferd nur Schockemöhle ein. Wenn Sara Wagenknächt etwas zu Sozialismus sagt, so zählen die Ideen und nicht der Name Wagenknächt. Und wenn sie sagt, ihr schmecke Nutela am Morgen, dann zählt die Idee und nicht das Produkt. Die Ideen sind es und die kennen keinen Besitzer. Ein Plagiat, da lach ich ja. Wer hat denn heute noch Orginale?
Sarah Wagenknecht, das glaub ich doch nicht. Ihre Geburtsurkunde wurde vermutlich am gleich PC ge-faket wie die von Obama. Ich bin davon überzeugt, sie in den 70ern schon mal am Strand von Rimini getroffen zu haben.
Kein Name ist heilig. Schon garnicht der eigene. Critizise me, attack me, fuck me hard ... I need your energy. Eigentum ist Diebstahl. Du gehörst dir nicht selbst. Und wer ihn braucht, seinen Namen, seinen Ruhm ... stay tuned, der Volkskörper Hooligan United baut den Luden eine Stadt. Eine Stadt mit Straßen und Häuser mit Namensschildern. Wir begrenzen die mit Persönlichkeiten operierende Geschichtsschreibung auf einen Ort. Da wohnt dann Cäsar gleich neben Mao und Alexander teilt sein Klingelschild mit Hindenburg. Eine Koordinate für alle Geschehnisse.
Wählen wir doch sittsam demokratisch die Bedeutungslosigkeit als das Ideal. Nehmen wir endlich Kontakt zur Realität auf. Wir brauchen Bücherverbrennungen - jetzt wo wir alles digital haben. Wir brauchen E-Bookverbrennungen, unter Verweis auf die Weapons-of-Mass-Destruction. Aber eines brauchen wir nicht, noch einen Namen. "Was tönen ihre Posaunen, Schellen, Hörner und Flöten anders als: herbei zu uns, ihr Henker! Ihr Raubvögel!"
Nicht Branding oder virales Marketing, sondern Burning. Nicht wie die seltsamen Puderfinger, sondern wie diese Helden der Verhaltensforschung. Burn your name today.
Reden wir doch mal über unsere eigenen schwarzen Kassen. Vorab von den Kaffeetassen finanziert aus den Kaffeekassen, den legalen und den illegalen. Oder kennen Sie: Alle zahlen rein, aber der Chef gibts aus; füttert seine Günstlingswirtschaft. Nehmen wir den steuerwerten Vorteil. Das Gratis-Essen als Koch, das Getränk des Kellners. Das unversteuerte Trinkgeld. Das ist alles noch Erdgeschoß ... da wo jeder reinschauen kann.
Aber gehen wir doch mal in den Keller, dahin wo es dunkel wird in den Kassen. Das Abstempeln für Kollegen, Abrechnen auf andere Kollegen, die Veruntreuung! ... ein schlechtes, ungutes Wort. Ein unbehändes Wort, weil es schon im Ansatz abschreckt. Veruntreuung? Ich doch nicht! Ein Wort bei dem man sich augenblichlich abwendet und ihm nicht die Aufmerksamkeit gewährt, die ihm gebührt (gebührt: ein sehr schönes Wort für diesen Augenblick).
Der Becher Kupfergeld und der Pfandklau als Einzeltat, ausgefeilte Tabellensysteme von Teamgemeinschaften, die das Optimale rausholen, und sich keiner wundert, daß seit Jahren keine Krankheitsschicht unbesetzt war, als Großtat des Kleinverdieners.
Inzwischen hat es der Dümmste verstanden, wie im großen Stil abgesahnt wird, daß Korruption im Ausland für deutsche Firmen bis vor zehn Jahren noch steuerlich absetzbar war. Ich nenne es Abkasse, wo Absahnen unter Fixkosten läuft.
Vielleicht ist es nur meine Wahrnehmung, daß es nun doch einige Reiche auch erwischt hat. Ob die wohl alle von den zwei drei CDs kamen? Nicht mal DVDs.
Aber prinzipiell wird es einem eher bei der Kleinkriminalität schwer oder zumindest madig gemacht. Die rein rechnerisch dümmste Bereicherung ist Schachtel Kippen an der Kasse. Gelder abzweigen bleibt dem Nachsteuer-Bürger zumeist vorenthalten. Besser fährt, wer den Banken und dem Staat sein Säcklein nicht zeigt, sondern Ebiges wo anders investiert. Schlechter fährt, wer sich dem Kredit verschrieben. Meine Bank ist trotz bester technischer Ausrüstung nicht in der Lage, mir meinen Dispokredit auf Null zu setzen. Ich sag mal, nicht Mannens genug. Wer da kein mulmiges Gefühl bekommt, hat schon verloren.
War das nicht schon bei Opel so, daß er den gerade noch selbst produzierten und doch schon gammligen Cheeseburger auch noch selber in seiner kurzen Ruhephase konsumiert und dafür den steuerlichen Vorteil an den abführt, der ihn bei der nächsten Maidemo mit Tränengas füttert.
Zurück also zu dem Geld, das keiner hat, und das trotzdem überall unter uns schwelt und glimmt. Das Geld, das jeden Tag mehr wird und nicht weniger. Das Geld, das viele jeden Tag weniger nicht haben. Das Geld, das so gefragt ist, weil es nie da ist und dann doch immer mehr wird. Was machen die in Vaduz nur damit, mit all dem Geld, in so einem kleinen Tal? Ich kapiers nicht.
Denn in den kleinen schwarzen Kassen finden Sie heute Schuldscheine und Verschreibungen, heute kann man schon froh sein, wenn man in der Umkleide nicht vom eigenen Kollegen beraubt wird, daß er Spielsachen für Weihnachten besorgen kann. Hungertuch?! Welches Tuch?
Wir sind hier nicht bei Ali Baba und den 90 Millionen Räubern, sondern es sind wirklich nur vierzig geblieben. Das Fußvolk der Räuberbande sieht Geld heute nur noch aus Schlitzen kommen und gehen. Auch das ist eigentlich bereits Nostalgie. Künftig wird es auch nicht mehr aus Taschen gezogen. Es wird vierzig Scanner geben, die es von der Karte buchen. Selbst die Geldeinheit wird metaphysisch werden. Sie werden ihr Konto in Farben sehen. In der Probephase vorerst noch skaliert in GrünGelbRot und vermutlich, so wie ich Schlandland kenne, auch Schwarz.
Ich sage es nochmals, Lohnarbeit delendam esse, und gleich danach die Arbeitsteilung. Keine Jeans mehr mit Taschen, aus denen es zu ziehen gäbe, was es nicht geben darf. Hände aus den Taschen und Kassen! Sonst wird hier gleich europäisches Elitegehaben mit klassisch europäischem Elitegehaben beantwortet, sonst siehts hier gleich aus wie bei Prinz Leopold II. im Kongobecken und es hagelt Arme.
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Am schönsten ist es in den Kommentaren, an dieser sprachlichen Imbißbude, wo man leicht vergißt, daß der Nachbartisch mithört. Nun gut, so sei es.
Ceterum censeo papam (gleich mal zukunftsweisend denken: et mamam) delendam esse, denn ganz im Gegensatz zur Imbißbude, steht am Fluß der Wahrheit wohl kein Johannes und wäscht die Kleider des Herrn. Zerlumpt und zerfleddert reinigt er jene Fleischfetzen an einem Nebenarm, der Lumpenchrist, an einem Abluß, einer trüben Brühe, und wenn er nicht länglich wäre, jener Fluß, würde man ihn wohl eher als Tümpel vermerken. Die Mono-Religionen also eher Seen- als Flußfischer, mehr Netz als Reuse. Die Schäfchen ins Trockene gebracht, merkt der Glaube nun, daß es ohne Wasser auch nicht geht. So kommt er ins Schwimmen ... in der Wüste, der arme Petrus, eine Brandung, wo einst Fels war. Jetzt muss er sich selbst annageln. (Glauben Sie mir ;) solche Workshops wird es bald geben.)
Während das Bächlein der Wahrheit also plätschert, denn momentan ist Trockenzeit, wundert sich der am Ufer stehende Betrachter über den schippernden Kahn in flachen Gewässern. Niemand zu sehen an diesem gewaltigem Fluß, auch in der Trockenzeit. Selbst das Navi hat einen Namen für das nasse Hindernis: Styx. Die Wahrheit ist der Tod - so einfach. Nicht mehr und nicht weniger. If the river was a whiskey ... I was diving down. Well, I would dive to the bottom. I swear I would never come up again.
Dafür haben wir Fernsehen und Werbung, Fußball und Lotto, Auto und überhaupt alle Maschinen erfunden ... daß wir uns diesem nicht stellen müssen. Nicht dem Tod, sondern der damit verbundenen Wahrheit. Das menschliche Gehirn als gepriesener Superlativ der Evolution? Eine These und bei Gott! eine schlechte. Ich hab glücklicherweise frühzeitig die mechanische Notbremse gezogen, um mich dem nicht stellen zu müssen. Zugegeben, mehr Zufall als Planung, mehr Glück als Verstand.
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Mein Psychodynamo macht schon länger kein Licht mehr. Ich krieche Tag um Tag bewußt blind durch meine Gehirnwindungen. Früher ... im jugendlichen Wahnsinn als man noch ... hab ich dann irgendwann meine Hooka entsorgt. Ich bin jetzt fast 60, die Hebephrenie hat sich gelegt, aber die Tabakpreise sind inwischen so gestiegen, daß ich Filterzigaretten eigentlich nur noch in der Wasserpfeife rauche - Einzugstopf mit Schußloch. Kommt man mit zwei drei Luckies über den Abend. Meine Empfehlung.
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hARTELINIE ... the real bad fucking ErfinderIn of "Der Tod ist eine Endung" §1StGBVerfolgung. Wenn Du Sinnloser das also irgendwo schreibst ohne daß ich nein gesagt hab, dann komm ich und kratz ich dir mein Logo in deine bekackte Homepage. Capito?`"! Und wenn du Schbba ckeine hast, dann schick ich dir die Unterhose von deiner ... Mutter.
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(Schreiben wird auch immer teurer: Ja: Nein: )
Wundern Sie sich nicht. Erst wegen der Werbepausen hat man die Schlafphasen eingeführt. Früher hat man durchgeschlafen wie ein Stein.
Repeat! Ich Schbback lese nur und schreibe nicht. Ich bein eine CD und fühl mich wohl in meiner Welt. Weil unsere Spindeln viel größer sind als die von den DVDs oder Einzelverpacketen. Repeat! Your hand likes me and my face, book me for tonight. I will come again tomorrow and every day to read the same shit over and over. I am the father of my ex-wife. Also: Nochmal DEUTLICH FÜR Wenn-Du-die-Milch-über-den-Berg-bringst-kommst-du-an-die-dhonau zum kopieren und einsetzen: Do not use THE-MoFu-My-Word: Tod ist eine Endung!!!!!!!!!!!Thank you. Und danke für die Blumen.
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Der Bordschütze des Apache-Helikopters hört Bruce Springsteen. Die Opfer am Boden, die Bodentruppen der Zivilisten hören Six Feet Under, weil sie da auch bald liegen werden. Erst noch hundert Meter unter dem Heli, schon bald 2 Meter tiefer. Nun, warum hören vorwiegend die Opfer so aggressive Mucke? Weil es vorwiegend der Bordschütze ist, der mal zum Takt der Musik, mal zu dem des Trommelfeuers entspannt mit dem Fuß wippt. Im Kugelhagel ist es wesentlich schwieriger, sich auf die Akkustik zu konzentrieren.
Wärme steigt nach oben, dennoch findet sich der mörderische Moment der napalmesischen Gluthitze stets in Bodennähe. Brennendes Fleisch lädt nicht gerade zu Ice in the sunshine ein.
Erst wenn der Spuk vorüber ist, hat die Melodie wieder eine Chance. Wenn die Schwefelschwaden vom Wind vertragen werden und ein dumpfes, kühles, feuchtes Gefühl das Bein hochschleicht, darf auch wieder Klassik gespielt werden - gerne auch ein portugiesischer Fado. Während des Walkürenrittes aber gibt es Wagner und Beethoven nur im Cockpit oder im Kino aus einer auswärtigen Perspektive. Im Busch und in den Büschen herrscht Heavy Metal. In einem Dickicht aus diversen Kalibern, eigentlich schon gefangen im Netz und doch noch auf den Beinen. Die Schläfen pumpen unter Hochdruck und du hoffst, daß dir dein Herz nicht davonläuft. Du bist eigentlich schon tot. Das motiviert, denn alles weitere ist ein geschenktes Freispiel. Move, move!
Du läufst allein in der Grube mit anderen. Andale, andale! Alles nur nicht arriva. Vom Wind der Kugeln getragen fliegst du endlich Baron von Münchhausen durch Szenerien ... stets nur Gast. Maskierte, Soldaten, Jugendliche und Kinder, keine Frauen. Alle stehen, nur du läufst. Warum nur du ? Run, baby, run, bis nichts mehr surrt und splittert. Aber du fällst nicht. Du läufst dich kalt und zer-fällst zu einem Häufchen Asche für den Rest deines geschenkten Freispiels. Und dessen Titelmelodie ist nun mal zwangsweise die Bodentruppen-Mucke. Prost, Mahlzeit.
Das Bier mit den Kollegen nach Feierabend? Ich habs jetzt mal von der Steuer abgesetzt, war ne ganze Menge. Vorwiegend Spitituosen. Ich muss nochmal recherchieren, ob das nicht eh auf Arbeitszeit läuft. Eigentlich ist der Feierabendstammtisch der Ort, an dem oft das Wichtigste bezüglich Arbeit besprochen wird. Lieber mal als Teambildende Maßnahme deklarieren, für den Fall, daß man es protokollieren müsste. Heute ging es um das Peter Prinzip und es wurde klar, daß es für unsere Vorarbeiter und -gesetzten Chefs nur eine Auszeichnung geben dürfte, die Hohlbohrkrone als Diadem der lobotomischen Arbeitswelt Deutschland.
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Ich bin ein Soldat der Arbeit. Für mich ist Wochenende schon lang, seit es keine Schwarzarbeit mehr gibt. Die eine Herzkammer schlägt für meine sozialistischen Ahnen die Blut und Tränen vergossen haben, daß ich heute nur fünf Tage arbeiten muss. Zur anderen Herzkammer haben Betriebsräte keinen Zutritt, für die gibt es keine Arbeitsschutz- und Urlaubsgesetze. Und beide schlagen 24 Stunden, rund um die Uhr bis zum letzten Gongschlag - hoffentlich kein Arbeitsunfall.
Wenn es dann wirklich mal passiert, daß sich ein Tag nicht terminieren läßt, sehe ich halluzinatorisch wie ganz reel meine laufenden Kosten an meinem Konto nagen. Spätestens nach 12 Stunden Freizeit werd ich unruhig. Jede Clospülung wird da grafisch sichtbar auf meinem mentalem Kontoauszug. No income. Finanziell bin ich ein Sammler. Ein Soldat der Arbeit fürchtet nur einen Feind, das negative Saldo. Da bin ich dann doch froh, wenn die Freizeit auf einen Sonntag fällt, weil sich da selbst im Affekt nicht leicht Geld ausgeben läßt am Land.
Selbst eine singuläre Nebentätigkeit wird gesetzlich so durchlöchert, daß es als Rettungsboot für den Wenig-Verdiener nicht mehr dienlich ist. Gefangen gehalten soll man werden, im Dienstverhältnis. Die Löhne immer weiter runter, so daß man sich an seinen Altvertrag klammert, wie ein Säugling an die Mutter. Nicht so wie in den Top-Etagen, wo sich jeder Wechsel mit Abfindungen bekleckert.
Wie soll sich der Friseur des Ostens denn jemals einen Urlaub in Ungarn finanzieren, wenn er mehr ruhen muss, als er arbeiten darf. Selbst auf zweite Lohnsteuer muss er betteln, daß er wochenends noch Brötchen verkaufen darf. Und falls sie es noch nicht wußten, während des Urlaubs zu arbeiten ist verboten! Obwohl ihm also Ungarn finanziell verwehrt bleibt, muss er sich der Idylle des Plattenbaubalkons (gabs das?) hingeben, und darf sich noch nicht mal spaßhalber hinter den Bäckertresen klemmen ohne gegen die Arbeitsschutzgesetze zu verstoßen. Da darf man als low-income-workoholic nur hoffen, daß sie nicht demnächst die Zahl der Urlaubstage heraufsetzen.
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Ich nenne das moderne Sklaverei. Die Arbeit ist die Arbeit und die Ketten sind die Gesetze. So wie sich Kriegskontrollgesetze zum Verniedlichen des Horrors anschicken, tun Arbeits- und Urlaubsgesetze dies, um uns an der Kandare zu halten. Körper und Geist zur vollen Verfügbarkeit der Entlohnung. Ceterum censeo Cartaginem defendam esse.
Ich bin manchmal bißchen langsam. So mag das erscheinen. Aber ich als Russe in Europa muss immer umrechnen. Euro in Rubel und umgekehrt. Für mich als Solipsist existiert ihr nicht. (Und Max Stirner hat es auch nie getan!) Da wird die Frage, ob ich mich als durchschnittlich betrachte mal schnell zu einem gravierendem Problem. Das muss ich umrechnen:
wenn sie also existieren würden und ich einer von ihnen wäre, dann wäre ich im Vergleich zu so und so so und so und hochgerechnet in der Masse damit eventuell durchschnittlich. Viele Faktoren, viel Rechenarbeit und ein sehr hypothetisches Ergebnis.
Nach dem zweiten Bier ist das unangenehm und lästig. Besser Fußballergebnisse und hard facts. Ich könnte mir vorstellen, daß Autisten nicht nur eine sprachliche Nähe zu Solipsisten besitzen:
Ich erreiche mein gesamtes Ich erst durch die Auflösung im Gesamten. Wie der liebe Herr Dhonau das schön sagt, ist der Schritt in die Freiheit zugleich einer ins Gefängnis. Das Gehen, ein Fallen und sich fangen.
Zwischen Ich bin alles oder alles ist Ich ist kein Haarbreit.
Solipsisten und Autisten, zwei Seiten einer Medallie. Ein klares Beispiel bin ich mit meiner Vergesslichkeit. Ich kann mir nicht nur nichts Neues mehr merken, sondern vergesse auch Altes. Und ich bin nicht Senior und trinke auch kein quecksilberhaltiges Wasser! Stellen Sie sich vor in Sibirien zu leben im ewigen Eis ohne Jahreszeit und oft in völliger Dunkelheit. Da kann man leicht mal das Gefühl haben, daß es kein Außen gibt. Das bleibt hängen auf die Jahre. Da kommen mehr Gespenster im Jahr zu Besuch als Leibhaftige aus Fleisch und Blut ... und Wasser ... und Eis. Gespenstern scheint die Kälte weniger zuzusetzen.
Habe gestern nichts getan, bin aber nicht fertig geworden - so geht mir heute wieder der halbe Tag damit flöten. Wie soll ich da fertig werden? Und alles zu. Wenn mal nicht ich, dann die. Ich verbringe hilflos all die freie Zeit, ohne zu wissen, wo ich anfangen soll.
Diese Stille, dieser wohltuende Produktionsverlust. Die Vöglein zwitschern sanft, da sie keinen Autoverkehr mehr übertönen müssen. Ein Großteil der Bevölkerung nihiliert sich zu diesem Zeitpunkt gegenseitig auf Autobahnen und in Ferienparadiesen. Ferien haben die, das Paradies aber ist hier.
Ein Sonntag ganz zu meinem Vergnügen. Wer sich noch nicht an den See traut, wendet sich flanierend Richtung Innenstadt, wo die Eiskugeln wachsen. Das ist wunderbar, denn so bleibt es totenstill bei uns. Kein Technogesabber oder brüllende Kinder im Hinterhof. Kein heimlich Nachbartratsch, der die Brüstung hochkriecht. Mein Sonntag.
Nun lauscht auch mein Ohr den taktfreien Geräuschen der Tastatur.
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An welcher Realität hält sie denn fest, die sogenannte Gesellschaft - die gute wie die schlechte. Wie ein Affe am Seil hangelt sie über dem Nichts von Statistik zu Statistik, von Bezugspunkt zu Bezugspunkt, gleitet durch den Tag wie ein Aktienchart mit Schlußkurs zum Börsenende. Wie mit Bambus und Kabelbinder rüsten wir unseren Realitätssinn ein mit Tabellen und Theorien. Warum habe ich den kältesten Winter seit 40 Jahren wohl schon mehrmals erlebt?
Über Jahrtausende benzen Philosophen an die Gesellschaft hin, daß wir doch eigentlich garnix wüssten. Dem stellt sich aus der Beschränktheit der menschlichen Erkenntnis die Religion und (Hilfs-)Wissenschaft Scienzia die längste Zeit entgegen, bis letztere selbst seit rund hundert Jahren auf den Kurs der Bewußtlosigkeit einschwenkt, daß wir nämlich wirklich überhaupt nichts wüßten ... zumindest nicht so genau und wenn bliebe es uns verborgen.
Wir aber wurschteln mit Sicherheitseinstufungen, Plaketten und Ernährungshinweisen, als ob wir die Weisheit mit Löffeln gefressen hätten. Wir verlieren unsere letzten Dioptrin bei der Entzifferung der Zusatzstoffe, wohlwissend daß wir den Rest lieber nicht wissen wollen. Wir sind die universellen Meister im Selbstüberlisten. Unsere Lernfähigkeit muss im Alter nicht degenerieren, unsere Lernwilligkeit tut es offensichtlich. Pragmatisch ja, aber dumpf und unüberlegt. Ohne unseren Wissensvorteil zu nutzen, ergeben wir uns der eigenen Fata Morgana und sperren uns in unser eigenes Gefängnis. .
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In beiden Fällen laufen wir blind durch den Wald, doch im Falle der Wissenschaft stopfen wir uns noch Ohropax in den Gehörgang.
Warum sprechen wir davon, daß wir so vieles nicht ändern könnten, wo wir eigentlich wissen, daß wir das garnicht beurteilen können? Weil wir gerne blind bleiben wollen. Endstation Kaufbahnhof. Weil es eben bequem ist zwischen Sportschau und Tatort.
Um der Aufklärung nachträglich Sinn einzubleuen und auch einem Herrn Ohnesorg nicht ohne Ehr dahinwesen zu lassen, geziemt es sich immer wieder mal an der milchglasigen Schale zu klopfen. Immer wieder mal den Hoffnungsschimmer gedeihen lassen, daß sie bricht.
Versammelt in der enggewordenen Fruchtblase des Kapitalismus geht es zu wie in einem Sack Hackfleisch. Doch wenn die Schale bricht, stößt der MutBurger die Semmelhälfte auf und erblickt das Licht, die Liberte, die gurgenfreie Zeit. Und jedesmal wenn es besonders weh tut, denk ich mir: Endlich die Wehen! Finalmente.
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Jedes Staubkörnchen ist ortbar, jeder Herzschlag einer Krankenversicherungsnummer zuordenbar. Personenkennung wohin man geht, woher man kommt. Kein anonymer Kauf von Sim-Karten, kein anonymes Internet. Die bargeldlose Feinmechanik der Datenbeschaffung. Und wer sich windet, dem wird der Zensus ins Haus geschickt wie Knecht Ruprecht.
Aber wo so mancher Burger sein Hab und Gut versteckt, ist nicht rauszukriegen. Wer am 11.September Millionen gegen amerikanische Fluggesellschaften gewettet hat, ist trotz Clearstream nicht zu ermitteln. Und welche Gelder ein deutscher Minister versteuert, muss erst auf CD gebrannt werden, ehe es ans Licht gerät. Die letzten Geister und Geheimnisse scheinen in der Finanzwelt zu existieren.
So gespenstisch geht es auf den Cayman Inseln dann doch nicht zu, auf denen vorwiegend keine caymanischen Banken tätig sind. Es sind einige private, aber auch ganz dicke Internationale "too big to fail". In unserem Fall die Deutsche Bank, die mit Filialen in fast allen Steuerparadiesen vertreten ist, in manchen mehrfach.
Sagen wir mal, ich wäre die Bank von hartelinieLand. Jeder Burger vertraut mir 10 Euro an, macht rund 800 Millionen Euro in meinem Safe, Eigenkapital. 10 mal soviel darf ich als Bank nun verleihen, macht 8000 Millionen.
Und wer will die? Zum einen der deutsche Staat, um seine Verschuldung weiter voranzutreiben - derzeit fast 1800 Milliarden
- bei gleichzeitigen Ausverkauf des Staatseigentums. Und das gibt es nun billig für jene, an die ich die restlichen Milliarden verleihe. Gut 7000 Millionen aus dem Hut gezaubert und zinsreich verliehen. An meine ursprünglichen Sparer gehen jährlich gerade mal vielleicht 15 Millionen an Zinsen, was sie im Namen des Staates zigfach als Zinsen an mich zurückzahlen.
Bei 7 Milliarden läge die Rückzahlung vielleicht bei einer Milliarde, minus 15 Millionen, macht 985 Millionen Reingewinn für mich - bezahlt vom Burger. Für das leisten Banken sich einen Staat. Daß wir ihn bezahlen, soll uns vermutlich das Gefühl vermitteln, daß es unser Staat wäre.
So wächst mein Geldsäckle schneller als das von Onkel Dagobert. Und nach mehreren Jahrzehnten gehört mir der Staat. Da stellt sich nicht mehr die Frage, wer hier wen reguliert. Und weil wir es uns nun auch noch leisten, das deutsche Liebespärchen Banken und Wirtschaft im Ausland unter militärischem Begleitschutz spazieren zu lassen, so wird das richtig teuer. Das werden wir mit einer gekürzten Heizkostenpauschale für Sozialhilfeempfänger nicht stemmen können.
Ich bin mein eigener IWF, ich bin die Bank. Le Banque am I. Parkbank, unverrückbar, keine Schraube locker. Denn Sie müssen ihr Geld nicht selbst ausgeben. Das tun andere für Sie. Wer trägt das Risiko?
Also Gründonnerstag wieder peinlich umgedreht am Billardsaloon, den eigenen Queue gut sichbar, daß jedem gleich klar ist mit welcher Sinnlosigkeit man den Gehsteig verstopft durch die eigene sperrige Anwesenheit. "Haben Sie da Skizzen drin?" "Nein, eine Sprengfalle für dumme Fragen, denn Gründonnerstag muss ich zwar arbeiten, aber ich darf nicht Billiard spielen." "Ach, Sie spielen bei Wer wird Billiardär mit?"
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Wer war Jesus? Und wer kann bezeugen, daß er nicht klammheimlich mal was mitgehen hat lassen. Ein three-strike-out. Und wer hat hier wem das Ohr abrissen? Für die Römer war Jesus Bin Laden! Den haben Sie noch nicht einmal einfach ins Meer geschmissen, sondern für die Familie am Kreuz hängen lassen.
In Alabama ist es verboten, an einem Sonntag Domino zu spielen. In Uzbekistan ist Billiard-Spielen gesetzlich verboten.
Im heimtückischen Bayern dürfen am Aschermittwoch, Gründonnerstag, Karfreitag und am Ostersamstag sowie an allen anderen gesetzlichen Feiertagen ganztägig keine Tanzverstaltungen oder Glücksspiele durchgeführt werden. Billardsaloon geschlossen. Am Ostersonntag ist dann wieder alles offen, wie krank. Das ist trauriger- als glücklicherweise einzigartig in ganz Deutschland, wenngleich andere Bundesländer mit eingeschränkten Tanz- und Spielverboten nicht weit dahinterliegen. International spielen da nur Iran und Afghanistan in dieser Liga, historisch der Nationalsozialismus.
Kommen alle Gekreuzigten in den Himmel? Haben die das Kreuz gebucht? Was ist damals nur passiert? Kein Wunder, daß sich die Phillipinen bis heute keine richtige allgemeine Krankenversicherung leisten können - da wirkt die Hammas wie eine Boygroup. Das Kreuz ist vorchristlich. Das Kreuz entstammt ethymologisch dem Fadenkreuz, lange vor Jesus.
Eine Wiederbelebung der katholischen Kirche ist medizinisch garnicht möglich, osteoporotisch durchgewaschen vom Fluss der Zeit. Wer ein Kreuz aus römischer Massenfertigung anbetet, für den ist das Jüngste Gericht schon gelaufen. Für kein Billiard am Gründonnerstag gibt es den prädkordialen Faustschlag von der Mehrsportgruppe hartelinie. Jedes weitere Wort wäre Leichenschändung. Vielleicht noch den Defi-Marsch und keine Blumen aufs Grab. Frechheit!
... aber nicht betroffen. Kein Bölkstoff, sondern besoffen mit erhobener Brust, ein stolzer Rausch.
Als Directors-Cut-Jubiläumsgelage nochmals das Ja zum Finalrausch. Erste Staffel.
Glauben Sie mir, werthe Dame, ich versuche Ihnen sehr wohl aus dem Weg zu gehen, um Sie nicht zu belästigen, mit meiner Welt. Die Ausfallschritte von Besoffenen dienen nicht, wie hinlänglich behauptet wird, dem Stabilitätsgewinn. Nein, es sind jene Ausweichbewegungen des schlechten Gewissens, das viele Betrunkene quält - mich nicht. Stabilität haben wir am Tresen lehnend genug - das kann ich Ihnen versichern.
Das vom Alkohol überwältigte Objekt versucht seiner Umwelt durch einen ganzen Maßnahmenkatalog gerecht zu werden:
Oben erwähnt, die Ausfallschritte, mit denen der Betrunkene auf sich aufmerksam zu machen versucht, um Begegnungen wie unsere zu vermeiden. Er versucht also nicht, sich anzuschleichen oder heimlich mit jemandem in Berührung zu kommen. Nein, er versucht sich durch Bewegung und Gestikulation und oft auch durch seinen Geruch von seiner Umgebung abzuheben.
Mehrfach hilft auch lautes Reden von Unsinn oder gezielte unflätige Bemerkungen, um sich unbetrunkenes Publikum vom Hals zu halten. Es muß nicht immer gleich eine offensichtliche Beleidigung sein, oft genügt eine persönliche Frage, um sich seinen Humor nicht von promillelosen Proleten kapput machen zu lassen. Unnötig zu erwähnen, daß sich scheues weibliches Publikum oder Kinder hierzu bestens eignen. Bei Ihnen, werthe Dame, wenn Sie mir diese Bemerkung erlauben, hilft das nicht.
Insgesamt gesehen, können wir also feststellen, daß sich Besoffene die allergrößte Mühe geben, keine unerwünschten Begegnungen zu riskieren. Und wenn Sie sich wundern, warum man in Deutschland überhaupt von Alkoholismus spricht, bei den vereinzelten rotzbesoffenen Stinkbomben, die uns mal über den Weg laufen - die Schüler des Dionysos, Botschafter des Rausches wie ich - dann lassen Sie mir Ihnen mal was aus den Straßengräben und Äckern in unserem Land erzählen. Wenn einer GPS-Geräte gespendet bekommen sollte, dann wären das all jene, die in der Kategorie "kriechend nachhause" an den Nachtläufen teilnehmen. All die unbekannten Soldaten der vierbeinigen Garnison, die sich im Einzelkampf durch stets unbekannte Gebiet robben. Wie soll man da sauber bleiben? Besoffen an der Waffe, das ist unsere Vision einer blühenden Zukunft.
Wie der Maikäfer seinen Monat kennt, gibt es auch hier in München ein kriechendes Tier, das sich scheinbar Ende September mehret. Dann mag es sich anfühlen, als stünden Sie in der Innenstadt umringt von Heerscharen des Rausches. Doch glauben Sie mir, die Echten, jene, die nicht vom flambierten Apfel und der Achterbahn berauscht, jene, die sich grenzenlos der alkoholischen Verwahrlosung hingeben, die werden Sie nicht an öffentlichen Plätzen finden. Wir kriechen über Zäune und durch Hinterhöfe, immer schön im Schatten haltend - und bei Verlassen der Genußstätte ist es zumeist schon sehr schattig.
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Diese Ihnen verschlossene Schattenwelt, meine Dame, existiert weltweit. In Indien hinter Bretterverschlägen, im kubanischen Slum ist es sinnigerweise der Medizinmann, der den aus Krankenhäusern entwendeten Desinfektionsalkohol zeremoniell trinkfertig macht; in Polen gibt es 90prozentigen Trinkspirituz ganz offiziell zu kaufen.
Ich lüge, 95%. Das ist schon fast Feingoldqualität - geht ja auch um die Vodka Masters 2009.
Nicht erst am Tage des Jüngsten Gerichts werden diese Horden und Kolonnen aus den Hecken und Gräben, Gruben und Löchern kriechen, besoffen an der Waffe. Wenn der Niedriglohn unter Sozialhilfeniveau fällt, werden jene sublimierten Kräfte der Gesellschaft zu den bayrischen Mai-Mai. Und hierfür betrete ich das wackelige Pflaster dieser schein-apollonischen Gesellschaft. Als Botschafter des Friedens torkle ich schreibend, weil sonst lallend lali lala ...
Edle Dame, wir wer den uns bald wieder sehen lesen hören
In einem Dorf am Rande der Welt lebte das Goldmariechen, sie vegetierte. Sie war arm und fand keinen Mann, obwohl wunderhübsch . Sie war so bitterarm, daß sie sich nicht einmal die Fahrkarte von Taufkirchen in die Innenstadt leisten konnte. Und von den Jungs am heimischen Mäckie wollte sie keiner und sie auch nicht.
Einzig die Großmetzgerei vor Ort bot die Möglichkeit, sich ab und zu ein paar Cent zu verdienen. Weil sie mit ihrer Großmutter am Waldesrand lebte war sie allerdings eine Freundin der Tiere. Sie konnte keiner Seele und keinem Leibe etwas zu Leide tun.
So lebte sie isoliert von der Welt und die Tiere aus Angst an den Waldrand gedrängt. An den Waldrand am Rande der Welt von einer Metzgerei bedroht - sozusagen an den äußersten Tellerrand.
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Als sie, wie fast jeden Abend, ihre Freunde am Waldesrand besuchte, hatten diese eine wundersame Überraschung. Sie führten Goldmarie an einen Ort tief im Wald, wo unter einer Wurzel vergraben ein Goldschatz und wertvolle Gemälde lagen.
Endlich konnte sie nun in die Innenstadt und weil sie so viele Jahre darauf gewartet hatte, war es die beste Lokalität vor Ort, in der sie ihren Prinzen kennenlernte. Zur Hochzeit kaufte der Prinz die Großmetzgerei und liquidierte die Firma. Für die Einwohner des Dorfes am Rande der Welt und somit auch für die übrigen Geschäfte gab es nun keinen Grund und kein Geld mehr, hier zu bleiben.
Und so leben sie seither glücklich mit der Großmutter alleine auf weiter Flur und auch die Tiere wagen sich wieder ans Licht, ohne Angst, aufgefressen zu werden. Vom Reingewinn der Firmenauflösung haben sie den gleichen Schatz unter der gleichen Wurzel wieder vergraben - in dem festen Glauben, daß ihn niemand mehr heben müsste.
Es gibt nicht mehr genügend Raum. Wir sind eine bewegte Gesellschaft und da gibt es keinen Platz für Rumstehen. Ich will es mal ganz deutlich sagen: Wir benötigen verschiedene Fahrspuren für verschiedene Leben. Oder noch deutlicher:
Schon Minuten vor Ankunft an meinem Heimatbahnhof bewegen sich ganze Horden von Rentnern, Rollkoffern, Invaliden, Kinderwägen und ganz allgemein Leuten die eigentlich Zeit haben, zu den ersten Türen des Nahverkehrsmittels - scheinbar aus Angst, den Exit nicht zu erwischen. Oder - wie ich vermute - aus Boshaftigkeit. Bei SeniorInnen ist das ja bekannt, aber auch bei Kinderwägen?
Vom gegenüberliegenden Bahnsteig muss es herrliches Schauspiel sein, wenn sich die Türen öffnen wie beim Theater und sich die komplette Palette an möglichen Gehbehinderungsarten in Zeitlupe zur einzigen Treppe bewegt - daß es die Einzige ist, scheinen allerdings alle instintiv zu wissen.
Einige flinke Lichtgestalten können sich vorneweg retten, ehe sich die Masse kurz vor der Treppe anstaut und nun hunderte von Augen stumm und starr Zeugen ganz rührseliger Szenen werden. Die gehbehinderten Leithammel meiner Heimatgemeinde helfen sich gegenseitig die steile Flucht hinab. Kinderwägen werden getragen, als ginge es ums Barrikaden oder Straßensperrung. Selbst sportlich wirkende Anführer dieser Stampede an Lähmung verfallen in tiefgreifende Gespräche und scheuen sich nicht zurückzublicken, ob alle noch da wären.
Ja, ich bin noch da. Und ich kann die Muskeldystrophie spüren, während ich in dieser zähen Masse gefangen bin, den Knochenverfall. Ein fliesender Übergang zwischen Gehen und Vergehen. Mein Gestänge blockiert.
Viele Rollkoffer-User erkunden am Treppenabgang zum ersten mal wie ihr Koffer überhaupt funktioniert - ist ja auch die Flughafenlinie. Verstehen sich mich nicht falsch ich bin kein Deutscher, aber wenn ich die Deutschen für etwas bewundere, dann für "Rechts stehen, links gehen" und die Höflichkeit, Menschen erst aussteigen zu lassen, bevor man sich im Nahkampf auf die freien Sitze stürzt. Bei Treppen würde ich sagen: vorne links schnell, hinten rechts langsam ... oder garnicht.
Die deutsche Höflichkeit schien für mich immer gepaart mit dem Sinn für die Sinnigkeit von Ordnung. Ich glaube allerdings nicht, daß das verloren gegangen ist. Ich vermute, daß diese Höflichkeit und Ordnung gezielt untergraben wird. Ich vermute, daß der soziale Friede ein By-product, ein Abfallprodukt des kalten Krieges war, und daß sich das nun ändert ... also garnicht. Tötet den öffentlichen Verkehr.
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Ich vermute, daß ich keine eigene Fahrspur, oder wenigstens eine Fahrrinne bekomme. Für mich als Spitzmaus ist das besonders schlimm. Zu Raum und Zeit ... ein Livebericht von der harten-front-linie:
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Ich lebe in einer Parallelwelt. Bei mir hat es auch einen 11.September gegeben. Da wurde Bin Laden aber nie deswegen angeklagt und war ganz im Gegensatz zum Hauptangeklagten, Omar Scheikh Mohammed, auch nicht beteiligt. So haben das zumindest die nordamerikanischen Gerichte entschieden - in meiner Realität. Bin Ladens Wirkungsbereich war Afrika, Nairobi, Daressalam, Aden und Mogadischu. Nun ja, vielleicht waren die Feiern am Ground Zero zum Tode Bin Ladens keine Trauerfeier, sondern mir unbekannte christliche Nachosterfestlichkeiten.
Meine Welt ist auch in ihrer finanziellen Geometrie ganz andersartig, als das die Medien zu sehen scheinen. In meiner Welt leisten die führenden Nationen etwa so viel Entwicklungshilfe wie die Internetpornoindustrie im gleichen Zeitraum einnimmt. Mit den Ausgaben für die Olympischen Spiele in Beijing und den weltweiten Videogamemarkt, liese sich jedes Kind meiner Welt ein Jahr lang ernähren.
Einen schönen Eindruck und viele weitere visuelle Erkenntnisse vermittelt das Billion-Dollar-Gram.
In meiner Welt gibt es eine andere Welt, die es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Wahr zu scheinen, um den Schein zu wahren. Dazu sei auf den Artikel "Wikileaks - Slavoj Zizek" im Lettre 92 verwiesen, wo es auch heißt:
"Bei den 'freien Wahlen' haben wir es daher immer mit Höflichkeit zu tun: Diejenigen, die an der Macht sind, geben höflich vor, daß sie gar nicht an der Macht seien, und fragen uns freundlich, ob wir nicht freiwillig entscheiden möchten, ihnen diese Macht zu geben - auf gewisse Weise eine Geste, die abgelehnt werden will."
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Und zwischen diesen beiden Welten liegt ein Vakuum, in dem der Sturm der Mutbürger förmlich verpufft, ohne auch nur den Hauch einer Brise durch die Flaute zu bringen. Es helfen nur vakuumresistente Kommunikationsmethoden!