In einem Dorf am Rande der Welt lebte das Goldmariechen, sie vegetierte. Sie war arm und fand keinen Mann, obwohl wunderhübsch . Sie war so bitterarm, daß sie sich nicht einmal die Fahrkarte von Taufkirchen in die Innenstadt leisten konnte. Und von den Jungs am heimischen Mäckie wollte sie keiner und sie auch nicht.
Einzig die Großmetzgerei vor Ort bot die Möglichkeit, sich ab und zu ein paar Cent zu verdienen. Weil sie mit ihrer Großmutter am Waldesrand lebte war sie allerdings eine Freundin der Tiere. Sie konnte keiner Seele und keinem Leibe etwas zu Leide tun.
So lebte sie isoliert von der Welt und die Tiere aus Angst an den Waldrand gedrängt. An den Waldrand am Rande der Welt von einer Metzgerei bedroht - sozusagen an den äußersten Tellerrand.
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Als sie, wie fast jeden Abend, ihre Freunde am Waldesrand besuchte, hatten diese eine wundersame Überraschung. Sie führten Goldmarie an einen Ort tief im Wald, wo unter einer Wurzel vergraben ein Goldschatz und wertvolle Gemälde lagen.
Endlich konnte sie nun in die Innenstadt und weil sie so viele Jahre darauf gewartet hatte, war es die beste Lokalität vor Ort, in der sie ihren Prinzen kennenlernte. Zur Hochzeit kaufte der Prinz die Großmetzgerei und liquidierte die Firma. Für die Einwohner des Dorfes am Rande der Welt und somit auch für die übrigen Geschäfte gab es nun keinen Grund und kein Geld mehr, hier zu bleiben.
Und so leben sie seither glücklich mit der Großmutter alleine auf weiter Flur und auch die Tiere wagen sich wieder ans Licht, ohne Angst, aufgefressen zu werden. Vom Reingewinn der Firmenauflösung haben sie den gleichen Schatz unter der gleichen Wurzel wieder vergraben - in dem festen Glauben, daß ihn niemand mehr heben müsste.