Mittwoch, 4. Mai 2011
Polen in Tunesien und die Plünderung Roms
War es nicht die Przeworsker Kultur, die um 400 über Südeuropa nach Nordafrika zog. Jene katholischen, weil arianischen, Vandalen, die 429 unter Geiserich nach Nordafrika zogen und die Getreideversorung Roms und 455 Rom selbst übernahmen. Eine missratene Integrationspolitik und die anschließende Invasion.

Ein außergewöhnliches Volk. Weil sie 400 in ihrem slawischem Siedlungsraum von Hunnen bedroht nicht reingelassen wurden ins Römische Reich - irgendwie auch doof sich unter diesen Umständen Vandale zu nennen - wandern sie 50 Jahre ums halbe Mittelmeer, um dann zur Seemacht zu mutieren und Rom von Tunesien aus anzugreifen. Als gereifter Spätburgunder hätte man ihnen wohl schon früher den roten Teppich ausgerollt.

Die Lampen in Italien wurden also auch damals schon duster und die Vandalen durften abgreifen, was der gesittete Westgote Alarich bei der Plünderung Roms 410 liegen ließ. Viel Konkursmasse kann 476 also nicht mehr existiert haben. Wollen wir hoffen, daß die letzten Gläubiger Roms gut rückversichert waren. Dem heiligen Stuhl jedenfalls gab es die grandiose Gelegenheit, seine vier Füße tiefer in die römische Erde zu rammen, den ehemaligen Erzfeind ... und ganz zu übernehmen.

Es war klar, daß es eine lange Durststrecke werden würde, bis der erste Pole Pabst wird und somit Herrscher Roms und der Welt und des Himmelreichs, Amen. Aber so sind sie die Polen, zäh.
 892 klicks