goodbye India - mia ham uns gsehn April 09
Well well well,
ganz so war es dann auch wieder nicht. Und mit seinem maximalen Bevoelkerungswachstum streckt es seine glibbrigen Krakenarme auch noch bis in die entlegensten Winkel dieser Erde. So werd ich in London auch nicht ganz drum herumkommen.
Zudem war der Rueckweg ja auch nicht bodenlos. Von Nepal will ich mal lieber nichts sagen - dazu ist es mir innerhalb der einen Woche zu sehr ans Herz gewachsen. Dann kam aber nochmal Dehli Airport 12 Stunden Hoelle vom Feinsten. Die Entscheidung bei einem Stopover mit Ueberlaenge ist ja zumeist: Transit oder Immigration. Und weil ich dem Teufel eigentlich entwischen wollte, fiel meine Entscheidung auf Transit; insbesondere weil mir der Immigrationsbeamte versicherte, dass es eine Smoking Zone gaebe, die es tatsaechlich nicht gab. Also irgendwie sich gemuetlich einrichten und versuchen ein wenig Schlaf zu finden. Fehlanzeige! Alle 10 Minuten gibt es Anordnungen vom Flughafenpersonal. "Passport!" "Ticket" "Where do you go? Do you live there?". Auf ein Bitte warte, wer an den Weihnachtsmann glaubt. Weil es aber noch Franzosen gibt, die in der Lage sind, Feuerzeuge durch ungelogen 6 security checks zu schmuggeln,(Streichhoelzer uebrigens auch verboten) gab es die revolutionaere Moeglichkeit, es Indien mit einer Kippe am Clo nochmal richtig heimzuzahlen. Das war dann sozusagen auch die offizielle Raucherkammer des Transits.
Endlich also 10 einhalb Stunden sich sinnlos belaestigt haben zu lassen und endlich kuemmert sich jemand wirklich darum, dass das Gepaeck weitergeschickt wird. Leider war dann mein Electronic Ticket nicht in Ordnung und fuer die Umbuchung sollte ich nochmal 85$ zahlen. Problem: Kein Bargeld, sondern nur Bankkarte, im Transit kein ATM und von den indischen Grenzern die Weigerung mich raus oder reinzulassen, bis ich einwilligen musste, dass das Flughafenpersonal mit meiner Karte und Geheimnummer zum Geldautomaten außerhalb marschiert und abhebt. Um da auf Vertrauen zu schalten, muss man schon seine Synapsen neu verschalten.
Dann war es aber schon ziemlich knapp fuer den Flug und mir wurde schliesslich nur eine halbe Zigarette genehmigt. Seit ich in Dehli ankam hab ich so fluessigen Stuhlgang, dass ich noch nicht einmal runterspuelen muss. Ich bin die Spuelung.
einemaria am 22. Juni 10
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True Coffee - True Love: A Lovestory covered in scams - where to find ... in Laos - April 09
Wanderer kommst du nach Luang Prabang, dem Weltkulturerbe, have a second look. Stay one more day and experience the romantic and relaxed feel that can captivate even the most jaded traveller. Lass deine Augen und Beine ueber den Nightmarket streifen und dich umnebeln von der meditativen Stille. Selbst den Tuk-tuk-Fahrern entweicht nur eine schwaches Fluestern "Smoke, Opium, Lao Girl". Suntam sabai - take it easy. Drogen und Prostitution sind ein klarer Fall von Weltkulturerbe. Auch die chinesische Exportware wuerde ich inzwischen zum Weltkulturerbe zaehlen.
Ich weiss nicht, ob es die mich mit Bananen fuetternde Guesthouse-Mutter ist oder der aufgesetzte Charme der Stadt. Irgendwas laesst mir (komplementaer zu Indien) zum ersten mal seit Reisebeginn die Magensaefte gerinnen. Vor lauter Freundlichkeit sind mir hier schon die Mundwinkel nach oben eingefroren. Es kommt mir nicht ueber die Lippen ... dieses unwuchtige Gefuehl. Something is wrong. Alles scheint sehr billig und schon ist das Geld alle. Der Geldautomat dankt mir fuer meine Transaktion, will aber keine Kohle rausruecken. Bilder wirds erstmal keine geben, weil der Lao-Virus meine Fotospeicherkarte befallen und gesperrt hat (never put any memory card on Lao-USB). Du planst, dich mit deiner Traumfrau zusammenzurufen und faehrst ins kommunikationsfeindliche Muang Noi. Du laesst deine Regenjacke in Bangkok und in Laos beginnt die Regenzeit ein Monat frueher. It's the Hmong time in the Hmong place. Ist es der Regen oder die Hitze, die meinen Zynismus aufweichen. Selbst mein Witz geht den Bach runter und der Kaffee schmeckt ausgezeichnet. Laos - I love it. True Coffee - True Love.
einemaria am 22. Juni 10
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Luang Prabang - ein Falang auf Abwegen - Mai 09
LUANG PRABANG - mir fehlen die Worte. Da war Vientiane literarisch noch einfach. Es waren zwar nur 24 verregnete Stunden; die dafuer um so aussagekraeftiger. Abends noch einen heben mit einem deutschen Studentenpaerchen, anschliessend aber noch bis 2 Uhr morgens einen satten Kontrapunkt gesetzt mit einem gemischtem Saufgelage vor dem Hotel. Das macht die Tropen doch immer noch etwas tropischer - nicht wahr, Silke und Peter - und es haemmert sich mal so richtig ins Gedaechtnis. Von dem verbalen Erbrechen meines australischen Buskollegen ist dann zwar nur die Haelfte zu mir durchgedrungen, aber selbst die war es nicht wert noch etwaige Gehirnzellen zu riskieren. Da lasse ich dann mal lieber meine schmerzende Hirnschale auf dem Vordersitz ruhen und von Zeit zu Zeit mal so richtig auf die Halterung knallen. Theorien zu Schlaegen auf den Vorderkopf sind mir bisher wenige zu Ohren gekommen, ich halte sie allerdings fuer ebenso essentiel im Urlaub wie die Malaria Tropica.
Dass ich mit Laos in unbekannten Gewaessern segle musste ich spaetestens bei Fahrtende in Luang Prabang feststellen. Der Charakter eines Ortes spiegelt sich wohl in nichts so deutlich wie in der ansaessigen Schlepperszene. In Santiago de Cuba sitzen sie schon mit im Bus. Luang Prabang ist davon nicht mehr weit entfernt. The Reason is:
Die Partyszene bleibt zumeist schon auf dem Weg in Vieng Vang haengen. Der Rest, und das sind verrentete Pauschaltouristen und 30jaehrige, die sich auf schnellstem Weg dazu hinentwickeln. Von den genussorientierten Englaendern mal abgesehen bestehen diese vorwiegend aus Australier und Hollaender, die eben mal ihr Leben veraendern wollen (seit 5 Jahren Vegetarier, seit zwei Jahren unregelmaessig buddhistische Meditation und vom Hobby her gehen 90% Richtung Fotografie.
Der klassische Ablauf in Luang Prabang besteht aus einem Hoehlen- oder Wasserfallbesuch. Dem schliesst sich an, eine ein oder zwei Tagestour mit 15 Minuten Elefant, 1 Stunde Fahrrad plus Begleitfahrzeug und 2 Stunden wandern. Auf dieser Individualtour hat man dann noch die einmalige Gelegenheit ein bisher unentdecktes Eingeborenendorf zu erkunden. Das ganze kostet dann 90 Euro, weil Oeko-Tourismus. Weil das auch noch im Lonley Planet steht, finden es alle ganz wunderbar und wuenschen sich, dass sie weltweit doch so viel zahlen koennten. Klar, was nichts kostet ist nichts wert. Und kroenender Abschluss ist das grosse Treffen der Weit- und Fernwinkelobjektive auf dem Klosterberg zum Sonnenuntergang. Einfach mal reinschauen bei Youtube, da muss man dann nicht vorher zwei Euro Eintritt zahlen und ist anschliessend dann nicht enttaeuscht, dass die Sonne eben wie in Indien schon ne Stunde vorher im Smog ueber der braunen Bruehe des Mekong sich verklaert.
Eine 4-stuendige Fahrradtour kostet uebrigens 42 USDollar. Wir wissen warum. Von den Katalogtouren, die in jeder Agency angeboten werden, abgesehen, gibt es ... nichts. Schien mir uebrigens so aehnlich in Bangkok, deren aussergewoehnlichste Abenteuertour "Rise of the Gibbon" (landesweit zu buchen) darin besteht, dass man an Stahlseilen durch den Urwald gleitet.
Der Kung Si Wasserfall ist ohne Zweifel der beste Deal. Kostet 3 Euro Anfahrt und zwei Euro Eintritt. Also ungefaehr etwas mehr als unsere Freibaeder. Samstags hat er dann auch den gleichen Charme wie unsere Freibaeder Samstags, naemlich so gut wie keinen.
Weil ich euch heute meinen gesamten Abend geopfert habe, habt ihr mir vermutlich das Leben gerettet, denn der eigentlich Plan war, mich mal an gegrillter Ratte oder gekochtem Frosch zu vergehen. Jetzt bleibt mir nur noch das, was auch alle Einheimischen um die Uhrzeit machen. Schnell noch ein Bier Lao besorgen! Gute Nacht Deutschland und moege der ewige Fruehling mit euch sein.
Euer Chaos in Laos
einemaria am 22. Juni 10
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Mumbai - zweiter Teil - the good sides - Maerz 09
Ich habs ja schon erwaehnt, Mumbai ist garnicht so schlecht wie es beschrieben wird. Wenn es heisst, es sei laut und dreckig, so gilt das sicher nicht fuer alle Orte hier und der Park hinter dem Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya (Prince of Wales Museum of Western India) ist beinahe eine Oase des Friedens. Vielleicht ist auch mein Gehoerschaden in Indien durch das Gehupe und das Surren der Ventilatoren so weit fortgeschritten, dass ich es einfach nicht mehr wahrnehme. Die Hauptstrassen in Shrivilliputur oder Kodangallur stehen dem Laerm, Gestank und Chaos in Mumbai in nichts nach.
Dass mir heute heisser ist als sonst (einzige Abkuehlung die auf den Gehsteig tropfenden Klimaanlagen) und sich der Dreck dreckiger anfuehlt, liegt wohl groesstenteils an meiner Erkaeltung, die ich mir gestern im Kino eingefangen habe. Nein, kein Bollywood, sondern ein Hollywood-Schinken im klassischen Regal-Cinema bei gut 18 Grad. Das Interessanteste war die Pause in der Mitte. Ich haette eigentlich Eiskrem erwartet, es kamen aber Warnungen der Polizei bezueglich Verhaltensweisen bei Bombenanschlaegen, und Hinweise ueber Sicherheit im Strassenverkehr. Was aber tut man, wenn der Anschlag vor der Pause geschieht ?! Wie das Ding ueberhaupt rein soll, ist mir nicht klar, nachdem selbst jeder Kinobesuch mit Detektoren und Taschendurchsuchungen beginnt. Das Polizeiaufgebot hier in Mumbai ist schon enorm.
Zurueck zu den guten Seiten: Kofi und zwar den einheimischen Milchkaffee. Doch auch hier schwingt die entsetzliche Vorstellung mit, dass es den im Norden nicht mehr geben soll. Und die hiesigen Gold-Flake-Zigaretten, billig und ausgesprochen rauchbar. Und dann waere da noch das Mango-Slice-Getraenk. Mir schmeckts, vielleicht auch wegen seiner umweltschonenden Grundhaltung: Contains no fruit, 100% artificial flavour guaranteed.
Dann ist da noch die Muellfrage. Wenn man sich mal umgestellt hat, erleichtert es den Alltag ungemein. Muell schmeisst man einfach dahin, wo er entsteht. Ist die Wasserflasche leer, laesst man sie fallen, sitzt man im Bus, schmeisst man sie raus. Wenn sich speichelt ansammelt spuckt man ihn aus, ob auf meine Fuesse oder woanders, scheissegal. Morgens kommen dann die Muellsammler und kehren (fast) alles zusammen. In kleineren Staedten macht man ueberall kleine Haufen draus und zuendet sie an. Ganz simpel. Womit wir wieder bei der Hygienefrage waeren. Ich hatte vergessen, die Missachtung fuer Fensterputzen auch auf Spiegel in Hotelzimmern zutrifft. Teilweise siehts vor lauter Colgatespritzern echt so aus, als ob einfach nur die weisse Wand umrahmt worden waere. Was mich wundert, denn irgendwie ist Aussehen doch ein "Issue". Hochmodern: Schlaghosen und 60er-Jahre-Frisuren, besonders im Laendlichen. Gesehen hab ichs noch nicht, aber es gibt: skin-whitener-creme, macht die Haut heller. Bei den Zaehnen spaltet sich das Volk in blendend Colgate-Weiss und die roten Zaehne der Betelnuss-Esser. Wenn letztere lachen, sehen sie aus wie kleine Kali-Teufelchen,
Jetzt wuerde ich gern mit meinem Namen schliessen, obwohl in mir langsam das Gefuehl erwaechst, dass ich in Wirklichkeit "Sir Mister Hello" heisse, fuer gute Freunde kurz "Schoolpen". Hoffentlich hat mich Indien jetzt nicht am Wickel - geht schon so weit, dass ich selbst mit der Hand "ae" statt "ä" und "ue" statt "Ü" schreibe. Ich bleib dabei, ich heisse Markus und bin kein Monotheist! Soviel ist sicher.
einemaria am 22. Juni 10
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Koh Tao/Thailand - im Land der Tausendfuessler und finnischer Dominanz - Mitte April 09
Eine Asienreise soll ja auch immer eine Orient-ierung sein. Ueber die Laender hier ist nicht viel zu sagen. Das Leben hier laeuft so glatt dahin, ohne Akzente, ohne Jahreszeiten - eine freundliche, fade Gesellschaft. Um die Zeilen voll zu kriegen also ein kleiner Kulturvergleich und die Fragestellung, wer zuerst da war, der Touri oder der Scam(=Betrug). Leider faellt mir bei Kulturvergleich nur das deutsche Volk als Musterbeispiel ein. Es wimmelt zwar von Finnen, aber im weiteren Sinne koennten auch sie als Deutsche durchgehen.
Vorab nun die Beobachtungen, die ich unter freundlicher Mitwirkung der Einheimischen vor Ort vornehmen konnte. Die Voelker Suedostasiens sind sogenannte Aufputzgesellschaften. Wie koennte sich auch eine tieferliegende Persoenlichkeit entwickeln, eingezwaengt zwischen duennwaendigen Bretterverschlaegen. Eine unter Moskitonetzen verborgene Pokemon-Gesellschaft. Warum konnte der deutsche Wachdienst in den Muenchner Fluechtlingsunterkuenften so gelassen von Pfannkuchengesichtern und frittierten Reisfladen sprechen? Vorwiegend weil sich keiner beschwert.
Und genau hier scheinen sie mit der deutschen Mentalitaet deckungsgleich. Wie Lenin gesagt haben soll, ist mit den Deutschen einfach keine Revolution zu machen, weil sie sich erst eine Bahnsteigkarte kaufen, bevor sie den Bahnhof stuermen.
Die deutsche Front steht heute am Tresen und der bereifte Nachschub steht im Stau, der Vorstoss der Panzerdivisionen ausgebremst durch Tempolimit und Baustellen. Mehr hochgeschossene blasse Pickelgesichter,die stummgeschaltet mit ihrer Gesichtsmimik alleine vor sich hin meckern, keine windgederbten Pickelhauben mehr. An welcher Schnittstelle driften die Kontinente allerdings auseinander ? In der Abgrenzung als Individuum. So fehlt dem westlichen Verstand das Gefuehl fuer die Wohltat der Masse. Ueber Wochen verteilen sie sich wie Gaspartikel mit den groestmoeglichen Abstaenden ueber den Strand. Kaum regnet es allerdings, bilden sich Gruppen und Gespraeche, sammeln sich tropfnasse Einzelgaenger und Soldaten des Ich und Selbst in fast schon asiatisch freundlicher Gelassenheit. Auch in der von Lawinen verschuetteten Schutzhuette entstehen oft Gemeinschaften fuers Leben ... manchmal auch ueber den Tod hinaus. Katastrophen, das Wetter, das Geld und die englische Premier League sind der Fugenkitt der menschlichen Rasse, der Aufputz- wie der Unterputzgesellschaften equillibriert.
Die Frage des zuerst Dagewesenen, laesst sich sehr leicht aus der wissenschaftlichen Position des Beobachters herleiten. Der Touri war immer Erster, denn erst seine Beobachtung brachte den Einheimischen zur Existenz. Und weil sich der Tourist prinzipiell zuhause am wohlsten fuehlt und nicht belaestigt werden moechte mit zuviel Fremdheit, zuviel Ungewoehnlichkeit, kam der Betrug an den Start. Der recriational Tourist als solcher will sich erholen.
Ausser Chang Mai und Bangkok besteht Thailand vorwiegend aus Strand und einer artificially flavoured sea. Zwei drei einheimische Woerter (Hallo und Danke), dass es sich auch so anfuehlt wie Ausland, den Rest bitte in verstaendlichem English. Das Essen schmeckt ueberraschenderweise garnicht so scharf, wie man denkt und irgendwie ist die Kueche fast wie daheim - die sogenannte pancake kitchen. Der grosse Bier Lao Hype rueckt die Tatsache, dass vor 10 Jahren in Laos eigentlich kein Bier getrunken wurde, etwas in den Hintergrund. So bleibt das Ausland das, was es sein sollte. Ein leicht kulturell eingefaerbtes Naturerlebnis zwischen Vorgluehen und Saufen, zwischen Flughafen und Strand.
Ich freu mich schon ein wenig wieder auf Indien (zwei Tage Kalkutta) und anschliessend Kathmandu. Heute gilt es erstmal Neujahr unbeschadet zu ueberleben. Weniger ich als meine elektrischen Geraete. Wasser von allen Seiten und Strassenkaempfe mit mit den SuperwasserBAzookas. Ich glaub ich geh einfach an den Strand.
Ihr seht, irgendwie geht mir hier der Stoff aus, vielleicht ist es aber auch die Tatsache, dass mein Herz (und somit auch mein komplettes Hirn) sich in Kambodscha befindet. Viele wird das freuen, fuer meinen Zynismus ist das Gift.
einemaria am 22. Juni 10
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Bangkok Nights Upgrade Vientianne - Maerz 09
ohne jetzt meine eigene Privatsphaere verletzen zu wollen, muss ich gestehen, dass es insbesondere die Naechte waren, von denen ich hier berichten will. Und ohne mich zu sehr eurem Belaecheln aussetzen zu wollen, geht es hier eigentlich auch nur um die Khao San Road, von der ich bis heute nicht genau weiss, wie man sie schreibt. Wenn ich hier nicht nur mit meinem eigenem Erkaeltungsvirus noch zu tun haette, sondern auch noch mit den viel verbreiteteren USB-Viren, koennte ich euch auch noch das einzige Photo beifuegen, das ich in Bangkok gemacht habe.
Die komplette Kapu-Crew mit samt ihrem Hauptstamm Martin wird dieses Gefuehl gut nachempfinden koennen: warum das Viertel ueberhaupt verlassen, es gibt einfach alles hier. Ein kleines Universum, wo sich T-shirt-Kaeufer, Sextouristen und Pauschalisten friedlich die Haende reichen. Eisgekuehltes Internet und SevenEleven 24 Stunden. Alles, was das Herz begehrt, und das ist nicht so viel, waehrend im Hintergrund die Holzfroesche quaken. Alle Speisekarten bebildert und jedes Essen die europaeische Schaerfe. Ein bischen Chang hier und ein bischen Singha und Leo da und kaum verlaesst du dein Klasse-Gemach (Four Suns - 500 Baht Doppelzimmer mit Balkon, 63-Programm-TV und AC, blenden rein, fuer mich alleinam naechsten Tag), schon geben dir die Saufkollegen vom Vortag die Hand und der Reigen (vicious circle) kann von vorne beginnen. Neue Gruppen bilden sich und Halbleichen reisen wieder ab. Wer Glueck hat, schafft es vorher noch zur Full-Body-Massage mit oder ohne Happy Ending. Dazwischen dann noch ein paar verlorene Seelen, die nehmen aber auch niemandem den Sitzplatz weg, oder trueben die Stimmung.
Nachdem ich trotz AC dann doch meine Erkaeltung zu grossen Teilen auskuriert hatte, hab ich es jetzt nach Vientiane geschafft. Der Wellblechhuettenhauptstadt wie viele sagen. Aber sie basteln und schrubben hier als waere es noch eine knappe Woche bis zum juengsten Gericht, der finalen Bauabnahme. Man sucht Zeichen der volksdemokratischen Republik und findet sie erstmal nicht, vollgeparkt mit Toyota Hilux und bahangen mit den neuesten AEG-Durchlauferhitzern. Erst im unteren Preissegment der Uebernachtungsmoeglichkeiten entdeckt man dann doch ein Volk, das Fenster und Bettgestelle bei Preisen um 10 Dollar fuer zu luxurioes empfindet. Dann aber doch ... ganz hinten im T-Shirt-Laden ... der rote Stern. Kommi-Nostalgie wird heute vorwiegend von der mit Fernreisen beschaeftigten jungen Mittelschicht gepflegt. Ich vermute sogar, dass der Stromausfall im HighspeedInternetCafe heute eher einer dieser subtilen nostalgieheuchelnden Werbetricks war.
Jetzt muss ich aufhoeren, weil ich sonst noch der ins Skype bruellenden AmiTussi aufs Maul haue. Hoffentlich gibts auch nen Virus, der solchen Leuten gravierende Probleme bereiten kann.
einemaria am 22. Juni 10
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Back to Inia - April 09
back to Kolkatta/Kalkutta and guess what, there is lots of new things to mention. All of a sudden kann ich mich wieder richtig aufregen. Fing ja schon in Bangkok an: waehrend alle Schlangen beim nationalen Auschecken sich ordentlich und gesittet verhielten, war ich natuerlich eingekesselt von Indern. Das heisst vorne geht nichts vorwaerts, weil man sich kaum duemmer anstellen kann und von hinten wird gegen den Rucksack gepresst, gezupft, gerissen und geschoben, was geht. Obwohl das Flugzeug mehr als halb leer, wollte die fette Hindernin dann auch meinen Platz nicht freigeben. Und der Klassiker, bei Start und Landung werden logischerweise (weil oben geht ja nichts) dann auch noch schnell die letzten Anrufe getaetigt und empfangen. Welcome back to the uprising nation.
Dass das Prepaid-Taxi auf den festen Farhpreis von 230 Rupies noch 200 Service Charge draufschlagen will, schliesslich zu einem ganz anderem Hotel faehrt, weil das viel besser zu mir passt, als meine Wahl, und dann als keine Tour wirklich zieht, der endlose Sermon, dass es wichtig ist, ehrlich zu sein, weil nur dann fettes Trinkgeld kommt - das kennt man schon.
Der erste ATM ist dann natuerlich gleich im Arsch. Beim zweiten bekomme ich dann mit der zweiten Karte endlich Geld. Und das scheinen die Schlepper gerochen zu haben, denn jetzt lassen sie nicht mehr locker, waehrend ich mich durch die Menschenmassen zwaenge, schupse und draengle, obwohl es mir eigentlich garnicht pressiert. Aber nur wer sich mit Gewalt vorwaertsbewegt wird respektiert. Nur wer sich beim Ticketschalter und am LiquorStore vorne hinstellt und sich gewaltsam Zugang zum Ausgabefenster erzwingt, ist ein Kunde, der Service verdient.
Ich hab mir schon beim letzten mal den Kopf zerbrochen, wie sich die Gerueche beschreiben liesen. Klar kommt einem erstmal der Begriff 'Toilette' in den Sinn, aber da liegt noch ein Schleier von was anderem drueber. Man erkennt es mit geschlossen Augen und Ohren, dass man in Indien ist, wenn dieser stechende suessliche Geruch durch die Nuestern stroemt. Da schwingt noch das Stechende von schlechtem Parfum und dieser dumpfe modrige Geruch von alten Schubladen drueber. Den Geruch von Smog und Abgasen konnte ich unter dieser Geruchswolke noch nicht entdecken.
Ich muss gestehen, dass der Verkehr und der Laerm hier in Kalkutta verglichen mit Mumbai fast schon einen schweizer Charakterzug traegt. Die Touris sind genauso Scheisse drauf. Scheinen fast alle unter einem Angstsyndrom zu leiden, die Augen weichen allen Blicken aus, von einem Laecheln ganz zu schweigen. Ich kanns ja verstehen, wenn man 24 Stunden beschossen wird mit den freundlichen Anfragen der Verkaeufer und Bettler.
Eines ist auf jeden Fall sicher, das ist der Sicherheitswahn Indiens. Bei der Einreise wars diesmal ziemlich zivil, aber um ins Kino zu kommen, musste ich durch drei Metalldetektoren und zwei Durchsuchungen - abgenommen wurden mir diesmal die Zigaretten und das Feuerzeug, das ich dann nach der Vorstellung wieder bekommen habe. Aehnlich laeufts im Museum. Die Simkarte war aussergewoehnlich einfach zu bekommen, wobei es mir diesmal scheissegal ist, wenn sie mir nach zwei Wochen wieder gesperrt wird. Viel schwieriger war es diesmal, ins Internet zu kommen. Da brauchts hier in Kalkutta naemlich inzwischen einen verifizierten Fingerabdruck. Da sich mein Daumen aber zu veraendern scheint, durfte ich fuer diese mail sogar ohne Kennung ins Internet. Und genau desshalb, lass ich mich nochmal richtig ueber dieses Land hier aus.
Essen und Trinken hab ich mir fuer die zwei Tage hier aus Bangkok mitgebracht. Leider muss ich wieder auf Kingfisher zurueckgreifen (fuer Silke), dafuer kommt mir diesmal aber mit Sicherheit nicht ein Wort Hindi ueber die Lippen. Ich versteh ja auch das hiesige Englisch nicht. Gut so, weil wir uns eh nichts zu sagen haben. Wir sind geschiedene Leute, Indien und ich. Trinkgeld gibts jetzt auch keins mehr und wenn ich mal irgendwo in die Ecke scheissen kann, dann hab ich hier mein Soll erfuellt. Wie kann man sich nur so zielgerichtet unbeliebt machen ... das muss was religioeses sein.
einemaria am 22. Juni 10
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Mumbai - Maerz 09
Guten Morgen Deutschland und der Rest,
es ist kurz vor elf und ich habs schweissgebadet in meinen Internetshop geschafft. Mumbai ! Abgeraten hat mir ja jeder, jetzt bin ich hier und es ist bei weitem nicht so schlimm, wie es beschrieben wird. Es erschreckt mich fast, wie wohl ich mich fuehle.
Entgegen allen Erwartungen ist das Hotelzimmer zentral gelegen und kostet gerade mal 6,5Euro. Selbstverstaendlich ohne Aircondition, ohne Mosquitonetz, ohne Fernseher und ohne Dusche, Toilette am Gang. Die Luft hier ist miserabel, aber dass sie so schlecht ist, dass ich ohne Mosquitostiche aufgewacht bin, haette ich nicht gedacht (Mexico City das gleiche). The Mosquito already dies in the suburbs. Der Schlaf hat sich schon um 6 Uhr verabschiedet, nicht etwa wegen der Totenstille auf den Strassen, sondern weil mich gestern schon abends die ersten Schluck "Knock-Out"-Bier von den Socken gerissen haben. Ich habs nicht freiwillig getrunken. Nur gab es ansonsten einzig das Kingfisher-Bier und das krieg ich nicht runter ohne eine Wuergereflex.
An Kaffe war um die Uhrzeit noch nicht zu denken - das mit der Totenstille ist schon ernst gemeint. Da ist in Puchheim um die Uhrzeit mehr los. Also ein wenig lesen und waschen. Asienreisende werden das System kennen: ein Wasserhahn, ein grosser Eimer und ein Becher zum drueberschuetten. Ich finds sehr effektiv. Auch das Abwisch-system auf den Toiletten find ich jetzt nicht so schlecht. Warum ich aber zum Essen nur die rechte Hand benutzen soll, mit der ich den ganzen Tag Tausende von wurmstichigen, leprakranken, kretzeverseuchten Haenden schuettle, das leuchtet mir nicht wirklich ein.
Endlich halb Acht ordere ich beim Zimmerservice meinen Guten-Morgen-Kaffee (30Cent). Im ganzen Hotel riecht es als haette ein Brandanschlag mit Raeucherstaebchen stattgefunden. So war das wohl vor jahrhunderten auch bei uns so. Nicht waschen, aber einen Haufen Parfum drauf.
Der Hygiene-Aspekt ist hier wohl unter einem anderen Blickwinkel zu sehen. Es wird mehr geklopft, als gewischt. Fensterputzen findet nur im hoeheren Einkommensbereich statt. Noch kein Hotel bisher, das jemals seine Fenster geputzt haette. An Orten, die den Augen nicht augenblicklich zugaenglich sind, wird prinzipiell nicht geputzt, auch nicht geklopft. So kommt es auch, dass die angeblich professionell frisch gewaschene Unterhose, jetzt schwaerzer ist als zuvor.
Der Tag koennte jetzt beginnen ... wenn das nahegelegene Internetcenter nicht erst um 10 aufmachen wuerde. Also wandere ich etwas ziellos durch die Strassen zwischen Colaba und Fort, vorbei an der Boerse, und suche das schier Unmoegliche. Einen Kaffestand neben einem Zigarettenstand, um beides zugleich zu konsumieren. Im Allgemeinen ist unter Strafe nicht gestattet auf der Strasse und in den Kaffees/Restaurants zu rauchen.
Ich lese gerade "The White Tiger" und kann nur bestaetigen, was da geschrieben steht. Es ist ein wenig wie im Mittelalter, jeder verrichtet geduckt das ihm zugeteilte Schicksaal. Die Strassenkehrer, die Wassertraeger und was es sonst noch so an Kasten gibt. Stillschweigend schleppt, buckelt und kriecht jeder wie es ihm zugeteilt ist. Und wenn ich dann die Horden von jungen Maennern an den Strassenraendern sitzen sehe, einige die Stellenanzeigen in der Hand, andere ganz geschaeftig an ihren - ich vermute zumeist fast Fake-Handys, dann wird klar, dass das Heer der Arbeitslosen die eiserne Hand ueber den Unterbezahlten und Ausgebeuteten ist.
Es ist halb neun und schon kriechen die ersten Schweissperlen in meinen Nacken. Zum Glueck schwitzen selbst die Locals hier.
Endlich angekommen an meinem Best Coffehouse - weil man danbensitzen und rauchen kann - sitze ich mehr oder weniger im Wohnzimmer von zwei Grossfamilien, die den von Betelnuss verspuckten Gehsteig ihr zuhause nennen. Aber ich darf sitzen ohne Miete bezahlen zu muessen, werde noch nicht einmal angebettelt. Es lassen mich die meisten ungeschoren ziehen, vielleicht auch weil ich lange Hose und ein Hemd trage, ganz geschaeftig auch noch die India Times unterm Arm.
Fruehstueck waere auch angesagt, aber das Angebot entspricht nicht meinen Vorstellungen von Nahrungsaufnahme. Ueberbackenes Gemuese und undefinierbar beschmierte Broetchen sind fuer mich Ausdruck einer eingestandenen Niederlage des geschmackvollen Lebens. Na, dann mal weiter etwas Sightseeing. Runter zum Gateway of India, der mit dem Arc de Triumph soviel zu tun hat wie der Haupteingang vom Pasinger Bahnhof. Noch dazu ist er eingeruestet (siehe Facebook-Fotos). Ich vermute, dass mit dieser Massnahme verhindert werden soll, dass sich neue Feinde ins Land schmuggeln. Gleich daneben das Taj Mahal Palace Hotel. Auch hier wieder ein anderer Eindruck fuer mich, als ihn die Reisefuehrer vermitteln moechten. Es sieht eher aus wie abgestandenes Lagerhaus aus der Kolonialzeit. Da bin ich schon froh ueber mein kleines 400-Rupee-Zimmer.
Es wird waermer und im Nacken naesser. Rueber in den Internetshop. Siehe da, mein Ticket von Mumbai nach Thailand und zwei Wochen spaeter zurueck nach Kalkutta ist bestaetigt. Na also, liebes Indien, du kannst mich jetzt erstmal mit deinem Essen. Hatte bisher zwar keine Magenprobleme, aber ab jetzt gibts dann Thai-Kueche, so scharf, dass man anschliessende eventuelle Magenverstimmungen garnicht mehr mitbekommt. Freitag nacht gehts los, Samstag morgen dann Bangkok. Soll ich wirklich in die Kao-San-Road ? Das Schicksaal und eure Tips werden mich fuehren.
einemaria am 22. Juni 10
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Ghana - Nov 09
Diesmal wieder auf deutsch, weil eben jeder mitlesen kann. Eigentlich ist es mir inzwischen ziemlich egal geworden. Es ist nicht nur die Hitze die einen hirntot macht. Der ewige Laerm, das staendige angemacht werden. where are you from my friend, whats your country, you have to talk to me when you visit my country. WHATEVER!!! Vor Ghana kam es noch auf franzoesisch, hier versteht man den Mist auch noch.
Ich reagiere nicht mehr auf Zurufe, Anhupen, Drohungen, selbst ein nettes Hello geht bei mir total in die Leere. Ich bitte nicht mehr, sondern erteile Befehle, ich ordne an.
Ich wundere mich nicht, dass Taxifahrer prinzipiell nicht wissen, wo es in Accra ein Kino gaebe, oder wo das Nationalmuseum ist. Ich aergere mich nicht, dass das Gratis-Internet-Terminal im Hotel von den Bediensteten besetzt ist, um das Nichts im eigenen Facebook-Account zu checken, dass es im besten Hotel am Platz zwar einen Kuehlschrank, Fernseher und Nachttischlampen gibt, aber nur eine Steckdose. Ich waere sehr ueberrascht, wenn ich das zum Abendessen bekommen wuerde, was ich auch bestellt hatte. Es ist ueblich dass die Bedienungen und Shopbesitzer das Restgeld prinzipiell als Trinkgeld betrachten und sich nicht mal die Muehe machen, was zurueckzugeben.
Es ringt mir kein Laecheln mehr ab, wenn ich die Zombies rumsitzen sehe, waehrend das Land zerfaellt. Ich bin im Grunde kurz davor, mir die ghanaischen Sitcoms anzusehen, bei denen es prinzipiell darum geht, dass sich die Frau darueber beschwert, dass ihr Mann den ganzen Tag rumsitzt und sie dann noch anbruellt, dass sie ihm das Bier nicht schnell genug bringt. Nachdem was in der Zeitung so steht, kann sie sich eigentlich gluecklich schaetzen, dass er ihr nicht die Haende abschlaegt.
Es hat nichts mit Rassenzugehoerigkeit zu tun, dass die (zumindest die sichtbare) Mehrzahl ghanaischen Maenner faul und fett auf irgendeinem Plastikstuhl flacken und kuhgleich das Geschehen betrachten, waehrend sich alle paar Minuten ein Schmatzen als Ausdruck der Missbilligung von ihren Lippen loest.
Dieses Land hat ausser schoenen Straenden landschaftlich nicht viel zu bieten. Wem Fufu und Banku schmeckt, der lebt hier im Paradies. Wer Initiative und Respekt als negative Eigenschaften betrachtet, dem kann ich hier den Urlaub nur ans Herz legen.
Mein Hirn ist, wie bereits erwaehnt schon so breiig, dass es sprachlich mit den Newslettern nicht mehr weit her ist, und ich versuche mich von Ghana moeglichst nicht korrumpieren zu lassen. So ist das hier Erwaehnte ausnahmsweise mal nicht uebertrieben, sondern schlichtwegs so. Den anderen Travellern, die wir hier sehr selten antreffen (wen wunderts), denken da keinen Deut anders.
einemaria am 22. Juni 10
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reislos - Aachen Sept 09
es ist kurs vor viertel nach acht im schönen aachenland - Mitte september also kurs vor Märs - und vor dem kalten fenster sirpt die grille bei nahendem bodenfrost.
das bier ist getrunken und es ist auch noch genügend da. die sufriedenheit sitst kampfbereit neben mir. su schreiben in momenten wo es nichts su sagen gibt - reislos sosusagen ... es müsste eigentlich Märs sein wo kein Korn mehr wächst.
doch der untergrund kocht ueber mir. die maenner hinter den steuern von Modellbauautos rühren in ihren Bensingemischen und feilen an Bereifung und Dämpfern für den nächsten Einsats. Es lodert die lunte im Rauschen des Baches. Nichts ist mehr heilig. Es wird durchflossen von libertärem Schwemmgut. Es tröpfelt und wogt. Auch so kurs vor der wahl - es ist September 2667.
FlashMob und die YesMen stehen schon länger nicht mehr auf der Tageskarte der Gerüchteküche. Der Präsidentenstuhl bereits geraubt und .... Das Ende liegt weit hinter uns. Ein Weimarer Ende und aus der Asche steigen die Trümmerfrauen - ein Begriff für den die deutsche Sprache geschaffen wurde! - und wollen jetst ihre Rente die sie selbst nie eingesahlt haben. Sollen sie doch ihre eingekochten Marmeladen aufmachen ... oder vielleicht kommt ja noch das ein oder andere Frontpaket unsustellbar surück. Was tut ihr Menschen die ihr nichts tut und wenig schläft? Viele meckern.
Da treten die Kümmermänner jetst mal den Rentenverweigererinnen gans gehörig auf ihre Gichtgriffel. Die Siegel stecken derseit nämlich in den alten VIllen während sich die unbeerbte Brut in Plattenbau und Spritsbeton tummelt. Und ob der massiven Bestrahlung von Alpha- bis Radiowellen von Quanten und Strings mutiert das Monster der unverrenteten Nachgeburt sum postmodernen Realitätsverweigerer. Ich hab keinen Gesellschafts- oder Generationenvertrag unterschrieben. Ich war nie in Brüssel sur Vertragsunterseichnung und frage mich sudem woraus meine Aktienanteile an der BRD bestehen.
Die Strassen sind gratis aber eben auch für alle die nicht den deutschen Fiskus bedienen - sudem bin ich Mountainbikefahrer. Bei den fast nicht mehr auffindbaren öffentlichen Toiletten fühlt man sich wie in eine indischen Paralleldimension versetst - sudem ist nur stehen umsonst sitsen kostet. Schule kostet noch nichts studieren schon ein bißchen und Kindergarten mal so richtig. Interessant wäre es sich den Militärdienst vergüten su lassen wie einen Volkshochschulkurs mit bißchen mehr Action. Ich glaube schon su erkennen daß da so viel nicht mehr fassbar surückkommt von meinen Rentenrücklagen. Und sollte ich den Umwelt- und Nahrungsmittelterror bis ins Rentenalter unbeschadet überstanden haben dann werde ich wünschen ein Wal su sein um im sosialen fadenwirrwarr mich überhaupt noch su verfangen.
Von staatlicher Seite sehe ich keine Hand die sich mir helfend entgegenstreckt. Aber auch bei der aus Liebe geborenen Altersvorsorge sehe ich keine Rettung fressen dir Kinder doch schon in deinen rüstigsten Seiten das Fleisch lebendig von den Knochen. There is no hope but dope :-) Die Sukunft ist reislos.
einemaria am 22. Juni 10
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Winter in Deutschland - kein Märchen 09
die gefrorene erde knarzt wie ein schlecht verlegter Bodenbelag. Wenn der Bauch erstmal voll ist, hat der Kopf nicht mehr viel zu sagen. Die Fangemeinde waechst und schrumpft wie ein Blasebalg und doch heizt sie nicht mehr das Feuer aus dem die Newsletter geboren werden. Der Schwung ist raus seit der kulinarische Himmel ueber mich gekommen ist. Das Wechselgeld stimmt. Toene und Gerueche scheinen vertraut - Totenstille am 1.Advent.
Muss mir garnicht gross vorstellen welche Stimmung im Moment in der Trambahn herrscht um ein Bild vom weltweit groesstem Friedhof "Deutschland" zu bekommen. Die Schweinegrippe scheint eine Herzerkrankung zu sein, denn vom Husten ist nicht viel zu hoeren. Selbst die Studentenproteste scheinen schon in der Vorrunde zu Boden gegangen zu sein ohne dass jemand die Uni wirklich in Brand gesteckt haette.
einemaria am 22. Juni 10
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T.I.A. - This Is Africa I & II
This Is Africa
qui en africa parliamo il Italiano ... not quite but as i speak no French Italian works well.
After staying in Dakar for two days our roadbook led us up to St.Louis close to Mauretania. One day trip to Djoudj Nationalpark: except for seeing millions of birds and millions of Flamingos I met my first Waran and my first Python.
Next day Trip to Lampoul Desert. This miniature Mauretania is a nice little show. That the real desert around is the poverty of the people living there is well hidden behind the curtain of traditional village life.
The Billard, soccer; beer and cigarette situation is quite well. No problems playing billard with cigqrette and beer aside while watching Champions League. Food is suprisingly diverse and "Fanta cocktail" is something we really miss in Europe. Up to now - and we will get to more isolated places - roads are once in while like home and traffic is a lot more relaxed than in India. Culture shock is something that i will be missing most in my life.
We are going to skip south Senegal for safety reasons and head straight down to Kedougou from Gambia - passing Nikolo Kombo Nationalpark. Visa for Mali was so easy and fast to get that i am even a little disapointed how simple and fast things get done.
Today strawling Dakar with a short visit to Isle de Goree. Nothing special ... only one thing seems impossible: loading up my pictures to facebook
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T.I.A. 2.0
things are not easy but easy here. trying to upload pictures to facebook here in tambacounda/senegal ... but. CardReader, forget it, no DVDPlayer, no cables, Firefox never seen, DirectX absolutly NO. So i stick to what i have.
Dakar was an easy start off, a wicked African capital of a centralised country. Lots of Toubabs (white people) Spaghetti for dinner ... same for St.Louis in the north Senegal. Billard table and western jukebox music. As its not the tourist season yet we suffer the whole load of sellers concentrating on us - and they are even more desperate than in India.
things changed going down south. my personal problem not speaking French doesnt really make things easy. travelling we spend half the day for the Minibus to fill up as it leaves only with all seats taken ... and there are loads of seats in that cars. the rest of the day we spend in the car going slalom around the billion holes in the road.
In Mbour we crashed into a nice hotel with a pool and full of unexpected nurses volunteering at the local hospital. Outside that tourist hotel we havent seen any tourist yet.
So without a glue of what we should expect we stranded in Soma bargaining with the customs on the Visa which we officialy didnt need. Moses Motel is a more than basic truck-stop but friendly like hell. It doenst take half a day to have more than a handful of best friends that all play best soccer and always wanted to go to Munich. But even their help wouldnt accelerate the bus to leave - so hang out under the bus-stop-tree with the village eat their food eat their icecream drink their water. Since Mbour there is no use for a watch or time. things happen apart from a schedule.
U might be scared of sicknesses before u go ... once u r there the heat eats ur last brain cell and you just dont care. You dont mind cockroaches running in your food plate u dont care for unknown flying objects hitting your face constantly. The Mosquitos are horrible and i cant get used to ... espacially in the "stinking fever-belt of Gambia" as T.C.Boyle calls it.
No wonder all Gambia is by far more stoned red-eyed Reggae-Rasta than Jamaica as its an easy way to cope with things. right now i get bombarded even here in Tambacounda with gangster rap and reggae to be impressed. hard to stay focused on the text.
Long live Rock N Roll !!!!
So next chance will probably be Bamako/Mali where we plan to be in a few days after Kedougou and Nikolo-Koba NationalPark. Thats when my senegal number will die again.
It's not easy, my best and ever oldest toubab-friends, but it's easy
einemaria am 22. Juni 10
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Vancouver
Preface: this Newsletter comes in English. For some to make it understandable - for the others to learn a little more very best Englisch. For myself because the "z" doesnt work on my keyboard (as well as the "," and the "6") and English hasnt got that many "z", "," and "6".
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Well ... what would you expect me to comment on first. Right. The smokers situation in Canada. Sad, my friends, very sad. The first Canadian sentence I ran into, was: Would you please not smoke on your balkony down there as we are just having breakfast up here! So I know where I stand now: on the street. The law even prohibits smoking any closer than 10 meters from any house, inside anyway. A pack of cigarettes costs you 11 Canadian dollar (more than seven Euro). So you end up spending all your money to hide behind a bush to have a regular coffee and a cigarette in the morning.
dont even think about having a cigarette with a beer at the same time as beer is not allowed in public - i guess not even in a paperbag.
The rest is pretty much like in the States: Saveway and Sears, Starbucks and Subway. SUVs and Pickup-Trucks. At least people are not as tense, so you dont get shot asking for the time or directions. Still it's hard to get simple answers for simple questions. Asking if the Dunbar Line Nr7 gets me to Dunbar and 1st Street I got the answer: I am not sure. Right answer would have been: I dont know. Asking whether it's not dangerous to go with a bike with no breaks, the answer was: Are you his mother, being scared?! Seems like people over here don't question things. They want simple answers with no questions attached. So, no wonder that Southpark propagates the picture of farting Canadians as farts are simple answers.
I must confess that the Second-nation people over here (which are the ones that took the country from the Indians=first Nation) are not as fat as one country further down south. They look quite normal eventhough you see lots of them work-out. At least over here in Vancouver food is good. Eventhough they cut Italian ham as if it were a slice of bread they do offer a variety of Asian dishes unknown to the simple European. The dress-code is horrible. They would have the bodies to put on nice cloth - but they strictly refuse.
Public transport is quite astonishing and it's bike-friendly. I read some complaints on the traffic in the local paper. It said that drivers bikers and pedestrians dont stick to the rules. That person has never seen Naples. When you step off the sidewalk or just hold a little kid-monster on your hands ... most cars just stop with a friendly smile and let you pass.
I have very little to complain ... so I dont really feel well and my newsletter flattens out - it's got no grip. (may be it's the language).
Tomorrow off to Whistler. Now the nature trip starts. And may be it will change my theoretical view of Canada of being just one large forest - Monoton Gruen !
einemaria am 22. Juni 10
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Dakar to Bamako Okt 09
The BODY:
My lip is swollen by a mosquito bite. I think thats what African languages derive from, may be even the swollen lip became genetical.
My western skin is tense like a heated Djembe and slightly burning - hopefully of the sun not of wurms crawling beneath. I fell feverish having regular body temperature; what a wicked undetectable subtropical subfever. The very close coexistence and interaction between humans and insects here - cockroaches strawling feqrless through my foodplate and bugs of all button-sizes - make the tatoo on ,y body look different every day. The bites are hard to distinguish from the pimples, where non-body objects exit the skin. They take their chance whenever there is enough water coming to and from the shower to scrub off the layers of red muddy crust. Pus is not producesed as I am constantly dehydrated - if so I would look like a milky utter.
The good part: Whenever I get hurt by a nail or so my body closes that possible gate of infection immediately as some sort of shock reaction. I almost forgot to mention my heavy cold. Nose running constantly, which is well known to most travellers of this region (we have not met one yet by the way), but feels still bizarre in dusty heat. In contrast to Asia handkerchiefs are well-known, on the contrary toilet paper has got no visa to Westafrica; there seem to be import restrictions.
To make the visual aspect of my body complete: i am growing my belly even not eating much. The intestines are fine and well working. No sign of diarrhea yet, called the Banjul belly. So no need for dipers so far, eventhough we drink some of the unbottled water, eat salad, fruits and mainly order things we never heard of.
The Accomadation:
The hotel room has not been cleaned for a long timeand the Majestic had existed for a very long time. It actually more faded than ever existed. The sheer existence of some uncommon features like a bathroom mirror and a dust bin are a proof of better days. I guess once built it had been brandnew . The broken toilet seat seems to be a cultural basic around here. the toilet brush you wouldnt wanna get close to is leaning in the corner like a magical artefact destined to keep your sphincter from working. Bad Voodoo, my friend. Brums and water were never allowed to enter this room at any time. The soap is inseperable from the sink. The curtain dividing the toilet from the rest is hung up on a wooden stick with a nail that shoots down on you like a Mamba every time you pass it.The door's locking mechanismwill not survive annother week. Within the room there is nothing, so nothing to describe but the mattress flattened by tons of human flesh, so more an illusion than support. All that helps to prevent sleeping on the wooden frame is stretching out like a Jesus with stilted legs to four corners to the four corners.
Postscriptum:
If you wanna avoid the accomadation part in Bamako go to Hotel Tamana, clean and spotless; double the price but ten times worth it:
Postpostscriptum:
We had a ride through Bamako today with the taxi. I have seen slums in Calcutta and Bombay but I its not comparable somehow. I was seriously shocked by the feelings I got. Its kind of a brutal poverty that i have not seen in Guatemala, India, Cuba or anywhere else. It's a hopelessness far beyond hoplessness. This is NO GOOD. Thinking of seven more weeks here in Westafrica I am a little scared. Its getting to me heavyly - not only here in the capitals slums, but Kidira on the border of Mali\Senegal, in Janjanbureh\Gambia and so on and on. People take it with a certain wit as they got no chance to do anything else that helps better. I was told before, but being within is something else. As they say here: It's not easy but it's easy !!!
The colors are as intense as nowhere else I have been before and same thing for roughness and toughness.
Really strange things and really funny things happening almost every day. Two weeks feel like much much more.
Just one of the stories here: Leaving Gambia to Senegal we crossed at a pretty unknown border. I think it hadnt seen tourists yet. Soldiers having tea under a Baobab tree with their wifes and kids. Reggae bluring all over the seen. The Immigration officer of the Gambian side in charge is dressed in a Basketball shirt and pretty astonished seeing us coming in with the Minibus. He is friendly and curious but once he figures out by the stamp in our passport that we didnt stay more than 4 days in Gambia he refuses to let us go. He "threatens" us to send us back to the capital Banjul to see more of the country. Trying to talk our way out we pretend that Peter is some kind of official in Germany working with refugees and as Mr.Officer wants nothing more than going to Germany we agree to give him a vocal invitation and we exchange telephon numbers. We pass easyly. System africaine !!! We slowly learn our lessons. Gambia: you just talk until problems pass away. Best system for Senegal was: Speak very little French, just to bring your point across, but not understand what the otherone is saying. Smile stupidly and never show any urge or real interest. And very helpful: get a Senegal soccer shirt with the name Djouff (number 11) on it. He is the Bad Boy and people will like you. For Mali a little bit of both, though today walking towards the slums it felt like our system might fail. We will see.
einemaria am 22. Juni 10
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Hellride to Dogon Okt 09
U cant beat reality - at least not looking for public transport to Dountze\Dogon Country in Mopti around noon in the bursting sun. Dehydration and a sudden heatstroke seem the only exit strategies from Mopti at this time of the day. So we wait patiently till afternoon to fight for a few squarecentimeters on a Minibus.
The hellride starts slow motion with around a hundred bags being stapled to the roof until the car has reached double its hight
moaning like a donkey. It tqkes forever till everything is fixed to the roof like superglue - and we will find out later why.
We start with a stop and go, getting all the necessities like a spare tire, gasoline, cigarettes for the driver and passing several checkpoints - military and police - around Mopti.
The ride starts off with a sightseeing attitude. The sun diving down the famous African sky, painting all kinds of colors to the endless horizon; Baobabs and tamarinds giving structure to the spectacle.
Everything is really appealing except for the fact that I am sandwiched onto my windowseat like a defenseless dead sardine. For the first hour I even find a position that gives me the chance to fall into that universal lethargy ojf public bus rides in poor countries. The world seems still ok ... until i find out that my feet are resting on the plus and minus poles of the car battery, which to me is more minus than plus. Comfort decayed with accelerating speed when a fifth person was condamned to be bruised onto our seat row. For the first ten minutes my fertility was seriously endangered until i could pull a waterbottle between my legs with an inhuman effort pressing my thighs even harder and even more animistic to the carriage on one side and to the ladies hhips to the other side. The pain started off with a feeling of contusion, turned into a cramp and lasted with the sense of needles stitching my broken leg till the end of the ride 6 hours later. The lady beside me would know the excact change in my pockets even a week later by the impression I left on her skin.
The sun was down and the incidence of the carlights threw a totally different light onto the craters in the road.The atmosphere turned into a feeling of war well supported by the constant military roadblocks. It was clear that we will fall apart sooner or later, just a question of time. Bouncing and crashing with highspeed through the darkest night ever not seen it didnt really make any difference to my believes seeing crashed buses on the roadside, roofs off and burnt down. Life is a matter of moments.
einemaria am 22. Juni 10
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Bobo - Burkina Faso Nov 09
Staying at the best place of the second largest city of the second poorest country, L'Auberge in Bobo. While the air-con is on max sweat is dripping on my notes and its not only the notes that blur and melt but also my thoughts. Whatever the reason may be that our 50€ room is the hottest place in Bobo: reasons are way beyond thought.
Like in Kayes and Bamako smoking seems the best way to keep your lungs from collapsing. The reason therefor is well known even though theese Chinese mopeds can only rarely be seen through the thick clouds of smog they produce together with the open campfires and stoves on the cities main road. The mix of modern Audio and stoneage Vision does have some appealing beauty ... if you see it on youtube, not once you put your nose in it.
At first one thinks that people are extremly laid back strawling like zombies, sleeping on the sidewalk. Mosquitos outnumbered by hustlers that stick to you like ticks, not saying much but attaching themselves to you, gazing eyes staring at you with the empty expression of poverty. I'de even say their eyes expressions are poorer than themselves. Same as for ticks they are not to blame for doing that - its a matter of survival.
Talking of stone age you need to go back in time to figure the villages, compounds of round mud huts. Looks romantic - true. But its not the place where you would wanna stay more than a day. Malnourished, Malaria sucking away the only life you have.
Poverty does have the appearence of a simple life that we admire after having had a three course dinner but it is boring to death. The guy downstairs in the armchair didnt move a slightest bit since we have moved into our hotel. Walking Ouagadougou after 10pm you see these armchair people all over, not a word leaving their lips, apathetic. They die before they are dead. Poverty hurts even just standing by and in the end it kills before you get thirty. Finished !
Punctuality in Burkina and other unafrican behaviour.
Just when we thought we'de understand the "system africaine" we entered Burkina Faso and things came different.
There is something special about this country. It feels like being back 50 years in East Germany. Rakieta bus from Bobo to Banfora was kind of a culture shock to us.
Luggage properly and fast, nothing on the roof or in the aisle, no sheeps packed in bags or chickens in boxes loaded. Everybody had a seat and the bus left by the minute ... even by the second. No broken windows, no ripped upholstery. The bus to Ouagadougou was an even greater shock: airconditioned, everyone had a seatnumber, dust bins in the aisle and again: it left by the second showing African videos, same thing for arrival.
We have to rethink what we have seen so far, but I think one thing is for sure: Africa has always got a little surprise waiting especially when you dont expect it.
einemaria am 22. Juni 10
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Ouagadougou 15.11.09
The pool ranges from a shallow turquoise to deep blue. No insects are allowed to touch the surface. I am handed my towel swinging my fat belly over the pools edge.
No thanks, no tip "shlurfing" back to room 428. The AC really never stops running to keep room temperature below 15 Celsius. Just ordered a double espresso oux lait to the room to get my colonial brain started.
It takes hours for the room service to clean up my mess every morning, to put all the unnecessary items that i brought to this continent to the spot they think they belong, to wipe away all the crumbles and tissues from under the bed, to put my filthy bagpack very tidy into the same corner every morning and to wipe the floor again after my bag spread dry red mud all on its path.
Now the coffe seems to grasp my frontal brain tissue and a tear makes its way before i could even think of what is happening. Poverty is painful, unbearable, just not acceptable.
Its incredibly disturbing to me to see theese four black kids playing in the hotels negative edge pool, not to mention the volume of them blarring of joy. Its their white enthusiastic guarding "parents" that even support that. The game is easy: adopt a poor and greatfulness is guaranteed if not expected at least (till the vail of that crime is lifted) Besides it safes you the pain of giving birth and keeps your nipples uptight.
What is wrong and what is right? Should I try to have a word with Blaise the president or rather with that shady guy in the UNICEF-Jeep a block away? I think I will stick to the plan to see "Mummy III" at Burkina Cine rather than having a joint with Couscous at our Rastafriends. Poverty isnt easy, but choices are hell !!!!
einemaria am 22. Juni 10
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Final Destination Ghana Nov 09
ihr habt es also geschaftt in die Endrunde: Final destination Ghana.
21.11.09 Kumasi, Sanbar Hotel, vor dem Zimmer flattert die deutsche und die EU-Flagge. Leichter Durchfall, der rote Staub des Harmattan klebt wie ein Koss im Hals, das Schienbein schmerzt vom Fehltritt in einen der Abwasserkanaele und ein Teil vom Schneidezahn ist abgebrochen. An ausreichend Schlaf ist nicht zu denken, was mich zum ersten der drei Kulturtypen Kumasis bringt.
Der Tag beginnt morgens um 7 Uhr mit dem 180-Dezibel-Kulturtyp, 2 anglikanische Strassenprediger, weisses Hemd in der Hose, Mikro in der Hand, die uns Schlafenden die Liebe Gottes in einer Sprache erklaeren, die eher dem Aufruf zum Genozid gleichkommt. Aggressives Bellen und mit einer Gestik, um die ihn Herr Hitler nur beneiden koennte, schreien sie sich gegenseitig nieder. Wo man hinsieht die Formeln einer missgeleiteten Gehirnfunktion "God Savior", the Church of Holy Awakening, Presbytianer, Seminare zum Umgang mit Verfluchungen. Die Waende zugekleistert mit Todesanzeigen unter Titeln wie "Call of Glory" "Call Home" - sollte es mich hier erwischen will ich auch ein paar Poster mit dem Titel "Call of Duty 3b". Und weil es mit dem evangelischem Wahn noch nicht genug ist, packt sich in den ganzen Wahn auch noch ein fetter Klecks Naturreligion. Salif Keita (Albino-Musiker aus Mali) hat eine Vereinigung zur Hilfe von Albinos gegruendet, deren Gliedmassen+Ohren+Zunge in Tansania und Burundi derzeit fuer 50.000 Euro an den Mann (witch doctor) gehen.
Der ganze Wahn legt sich so Richtung Mittag und Kulturtyp II rueckt mehr in den Vordergrund. Die Ashanti-Kultur. Eher ruhig, weil auch nicht mehr viel davon uebrig ist, mit vielleicht 5 Dezibel, fluestert mir der Shopbesitzer seine Kaufangebote ins Ohr. Ein Museum und ein paar Holzmasken rund um die Touri-Bars, sowie die grosse Goldmine in Oubasi.
Das eigentlich Aequivalent der Gegenwart ist wohl der Markt in Kumasi - wieder mal einer der groessten in Westafrika. Ganze Gassen mit ausschliesslich Raeucherfisch und Obama-Keksen, Kasava wurzeln und Obama-Schlappen, chinesische IPods und kilometerweise Staende mit deutschen Kleiderspenden, erkennbar an ihrer Verpackung, deutschen Zeitungen der Jahrgaenge 2005-2008. Im Vergleich zu den massiven Stroemen in den engen Gaesschen ist Indien eigentlich menschenleer. Eine Richtungsaenderung oder gar ein Anhalten muss mit Bedacht und grosser Vorraussicht geplant werden, um nicht ueberrollt zu werden. Soviel zu der Frage nach den Zitronen: ich konnte sie bisher nur aus dem Augenwinkel beaeugen, die Chance sie zu beruehren war mir bisher nicht gegeben - sie sind auf jeden Fall schon geschaelt.
So verlaeuft der Nachmittag sich im Gewusel bis sich der Hunger zwangsweise durchringt und ich betone: zwangsweise. Mit dem Essen verhaellt es sich wie schon in Indien. Gutes indisches Essen in Deutschland, sprich gutes afrikansiches Essen in Deutschland. Die Standardantwort auf die Frage: Whats the best food you got? kann ich mir inzwischen selbst beantworten: rice and fried chips. Mit etwas Glueck laesst sich dann noch ein trockengebratener Huehnerschenkel oder ein todfrittierter Fisch ergattern. Wir essen inziwischen mit Vorliebe im Dunklen. Weniger sehen, mehr schmecken. Erwaehnt sei hier allerdings das "FanChoco"-Eis, eine der ganz grossen Erfindungen Ghanas - das allerdings die meiste Zeit "short" ist. Fanta cocktail gibts seit Mali schon nicht mehr. Das Bier hat inzwischen von Gazelle ueber Flag bis zum Star-Bier bewechselt, grosse Geschmacksunterschiede sind auch hier nicht zu verbuchen.
So neigt sich der Tag - hier in Ghana wieder mit einer Sonne die sich im roetlichen Dunst des Harmattan bis zur Unkenntlichkeit dezimiert. Und zu spaeterer Stunde tritt nun Kulturtyp III in Erscheinung - fuer Eingeweihte "Kulturtyp FarCry II". Ein eiskaltes Star-Bier unter der angeschimmelten Veranda - aufgrund des morgendlich zugefuegten Gehoerschadens wieder begleitet von 180-Dezibel-Gangsterrap. Auf den Strassen gleiten nun neue Jeeps und brandneue Mercedes (alle mit Stern - warum auch nicht). Die Musik kommt viel aus der Elfenbeinkueste und Kongo. Persoenliche Empfehlungen sind: DJ Arafat, DJ Zidane, Josip et Flanzy, die Sabar-Taenze aus Senegal, "Dimanche a Bamako" von Amadou & Maria - check on youtube. Dass das ganze nicht nur Jugendgangster-Charakter hat unterstreichen die Zeitungsphotos von abgehackten Armen und Strassenschlachten mit Schnellfeuergewehren und Schrotflinten hier in Kumasi. Oder die Tatsache, dass im November in bei Gao/Mali ein Transportflugzeug aus Suedamerika abgestuerzt ist, dessen Ladung 10 Tonnen Kokain dann auch schnell wieder weg waren. Ab 22 Uhr sind ganze Stadtteile hier wie in Bamako oder Ouagadougou eher ein Open-Air-Puff als eine Abendveranstaltung.
Sind nun in Cape Coast angekommen und schon sieht die Sache wieder anders aus. Meer und Sonne, Hummer und Kolonialbauten. Life is good again.
einemaria am 22. Juni 10
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Der Malteser Newsletter
i can see myself from 6 angles taking a shower at the Intercontinental Malta in St.Juliens. Whenever I come back to my room my cloth is neetly folded and my shoes paired up. To get breakfast to the room takes an extra-charge of 10€ and the smallest fruit juice goes for 4€. Um dem Anspruch zumindest äusserlich entgegenzukommen schien es mir unumgänglich, mir einen Rollkoffer (Handgepäcksgröße) und einen schicken Mantel zu besorgen, die Porsche-Turnschuhe zu waschen und die Nasenhaare zu rasieren.
Jetzt bin ich hier mal nicht Rucksackreisender auf dieser "englischen Schwuletteninsel" wie es einer meiner Leser so schön genannt hat. A mediterranien melting-pot! ... and guess what: they dont like Africa. (I actually think, nobody except for hunters, photographers and the ones that cant escape it do.)
Im FTI-Reisebegleitheft war dann auch gleich von der rauchfreien Insel Malta die Rede. Nach näherer Betrachtung gilt das aber nur für das Flugzeug und das Intercontinental. Die Malteser rauchen fleissig weiter, ob draussen oder drinnen, sei es Barbesitzer oder Busfahrer.
Nach all den Ländern, die mein Hirn dieses Jahr verarbeiten musste, spiegelt sich in Malta ein wenig die Zusammenfassung wieder. Wenn ich Straßen überquere bin ich mir nach all dem Hin und Her nicht mehr sicher von welcher Seite ich überfahren werde. Der Malteser zahlt in Euros, fährt aber links, sitzt am Steuer rechts und spricht mal maltesisch, mal englisch und essen tut er italienisch. Er ist überaus freundlich und hilfsbereit, sieht aus wie aus dem Balkan und irgendwo kommt einem die ganze Sache ein wenig arabisch vor.
Das erste Auto auf der Strasse kam tatsächlich von rechts, sein Fahrer saß allerdings auch rechts. Der Kassierer an der ersten Museumskasse spricht mich auf deutsch an und im Hotel werd ich gefragt, ob ich auch an der Tagung des OSCE teilnehme. Die Badehose ist seit vier Tagen im Trockendock und ich bin froh um meine Mütze. Ich vermisse es in meinem eigenen Schweiß einzuschlafen. Es hat 15 Grad. Als ich mit München telefoniere, werde ich auf mein Glück hingewiesen, daß dem ein Plus vorangeht. Ich kenn mich garnicht mehr aus.
Erst beim Capuccino für unter zwei Euro in Valleta gewinne ich die Fassung wieder. Leere Portionszuckerbeutel fliegen durch die schmalen Gassen. Links ne Kirche, rechts ne Kirche (pro Quadratkilometer im Schnitt eine), und wären da nicht vor jeder Wohnung die Erkerbalkonaden, wüßte ich mich in Siena. Etwas verwirrend sind die vielen kapputen Fensterscheiben. Dabei gehe ich allerdings davon aus, daß es sich hierbei um eine Werbemaßnahme der Tourismusbehörde handelt, um den historischen Wert Maltas hervorzuheben. Gleiches gilt scheinbar für den öffentlichen Verkehr, der mit Bussen aus den 50ern betrieben wird - die Türen offen und die Schaltung mit Gummischnüren fixiert. Es sind nicht nur die kniefeindlichen Sitzabstände die an Guatemala erinnern. Auch hier wieder Fahrer rechts, aber gezahlt wird in Euro. (Studentenpreismonatskarte 23 Cent)
Das weibliche Geschlecht ist da wieder eher albanisch inspiriert und versucht aus dem Grobschlächtigem mit glattstränigem Haar und stifliert wie die Ritter des Malteserordens das beworbene Frauenbild herauszuzimmern. Und ich muss sagen, auf den ersten Blick ist das auch nicht die schlechteste Wahl. Mehr scheint man da nicht herauszuholen können. Bei einem geschätztem Anteil von 96% Katholiken vermute ich unter den enganliegenden Shirts eine Art Brustpanzer. Sonst sind sie vielleicht auch nur etwas dicklich.
All in all I think I am still a confuesed European. So long my friends
einemaria am 22. Juni 10
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