Dienstag, 12. März 2024
Manöverkritik - die nächste Katastrophe kommt bestimmt
Ein Land, das seine politische Spitze als Frontfrauenmänner medial in Katastrophengebieten inszeniert, ist für mich nicht ernst zu nehmen. Um sich ein Bild von der Lage zu machen, sollten wir heutzutage die technischen Möglichkeiten besitzen, das auf Monitoren im Kanzleramt viel besser darzustellen. Um meinen Kontostand zu prüfen, fahre ich auch nicht in die Schweiz. Für Laschet ist das ja kräftig schiefgegangen mit dem Katastrophenbesuch. Bei Scholz muss man hingegen keine Angst haben, dass er mal lacht. Selbst sein verschmitztes Schmunzeln sieht immer noch nach Sorgenfalte aus. Ganz vielleicht auch wegen den Kontoausständen.

Politik hat in einem Katastrophengebiet nichts zu suchen. Da gibt es nichts zu verkaufen und anfangs auch noch keine Provisionen. Und eigentlich hat auch die Bundeswehr da nichts verloren. Sondern, der Katastrophenschutz ... dachte ich.
Scheinbar hat die Bundeswehr aber die bessere Ausrüstung, wofür sie ja auch reichlich bekannt ist, die Bundeswehr. Kann mit dem G36 um Ecken schießen und so Sachen. Da will man garnicht wissen, was dann das THW so mit sich führt.

Erschreckend auch, dass die Bundeswehr bei der letztjährigen Dürrekatastrophe nicht ihre weltberühmten Brunnenbauerfähigkeiten an den Tag legen konnte. Man könnte fast den Glauben gewinnen, selbst die Banken hätten bei uns besseres Material. Sollte jemals ein Vulkanerdbebentsunami zeitgleich mit einem Asteroiden die Münchner Schotterebene in Staub verwandeln, dann wird das einzig die Allianz und die Münchner Rück überleben. Ich will mir garnicht vorstellen, was bei Krieg passiert. Schicken wir dann unseren Katastrophenschutz an die Front? Vermutlich unsere Banken und Versicherungen.

Vielleicht erinnern Sie sich noch an 1914, als Österreich den Serben nur zögerlich den Krieg erklären konnte, weil alle Soldaten wegen der Kartoffelernte auf Heimaturlaub waren.
Betrachten wir die Fregatte Hessen, die die Staatsregierung ins Rote Meer gesetzt, um den Huthis mal die volle Breitseite zu geben. Weil vorwiegend überhaupt.
Schießen also, so berichtet Augengeradeaus mit dem Bordsystem Power-RAM für 2 Millionen pro Schuss eine 2000 Dollar Drohne der Huthis ab. Bei augengeradeaus.net lohnt sich auch mal ein Blick in die Kommentare. An diesem Punkt 2000 Dank an Fefe für die 2 Millionen glücklichen Zeilen, die ich bisher bei ihm verbringen durfte.

Bei diesem finanziellem Ungleichgewicht werden uns die Huthis befliegen wie Aas. Das ist ein Wirtschaftskrieg, den wir verlieren werden, sobald Temu die Billig-Drohnen nach Huthi-Land ausliefert. Davon abgesehen lesen wir in der Tagesschau, dass von den drei Raketenarten an Bord nur eine nachgeliefert werden kann und das nur minimal. Das verhindert immerhin einen durch die Fregatte Hessen hervorgerufenen Staatsbankrott (mit 50.000 Power-RAM hätten wir die 100 Milliarden Sonderetat bereits verbraten).

Unter meiner Ägide wäre die Gorch Fock in See gestochen. Bis Alexandria wären wir unter napoleonischer Flagge gesegelt. Dann schlügen wir uns wie Lettow-Vorbeck durch bis Ostafrika, um wie anno dazumal in der Schlacht von Ngomano ausreichend Vorräte für die Hessen zu erbeuten. Fertig, Schluss. Früher hätte ein schneidiger deutscher Schlosser jede Art von Munition für die Kaliber der Fregatte Hessen per Hand zurechtgefeilt. Egal. Früher waren wir da schon mal in der Ecke, um unseren zivilisatorischen Vorsprung zu exportieren. Geschichte ist wie Dengue-Fieber, beim zweiten mal tuts richtig weh. Zurück zum Katastrophenschutz.

Wir bräuchten eher eine Agierung, die agiert, als eine Regierung, die reagiert. Wer kann die Zukunft - die laut Karl Valentin früher natürlich besser war - heute noch wirklich vorhersehen. Logo. Aber wer bei den eventuell anstehenden Großwetterlagenkatastrophen heute noch mit spontanen Krisenstäben arbeitet und kein Katastrophenministerium hat, der spart meines Erachtens an der falschen Stelle. Wenn 30 Zentimeter Schnee eine deutsche Großstadt für fünf Tage lahmlegt, "You dont learn how to fight during a fight," hat mein sizilianischer Onkel immer gesagt.
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Mittwoch, 15. November 2023
Cher amis,
es sind Zeiten, wo es keinen Raum gibt, obwohl es vorwiegend um Raum geht; so sehr um Raum geht, dass man die Zeit vergißt. Es sind Zeiten für die ein Adjektiv zu finden schwer ist.

Tägliche Kriegsberichte und eine Krise nach der anderen. Krisen, bei denen sich erst in Jahrzehnten zeigen wird, ob sich die Politik irgendwo versehentlich mit Ruhm bekleckert hat. Eine Polikrise, während das Tik nur noch im Verbot von TikTok-Verboten und Tic Tac UFOs vorkommt. Zumindest im Politischen scheint es kein Über-Ich mehr zu geben. Eine Verrohung, die meines Erachtens vorwiegend zentrifugal von den Machtzentren in die Peripherie strahlt.
Der Herbst der Zivilisation.
Von der Steinzeit zur Keinzeit eines postmodernen Deutschtums.
Ich-Zeit für manche im Keinraum für viele Andere.

Ich jedenfalls flüchte mich in die Geschichte, in ferne Zeiten, die das Jetzt besser verorten lassen als alles Aktuelle.

Nachdem meine Ohren eine Art Taubheitsgefühl entwickelt haben, ob der Polarierung, die von Politik und der zu ihrem Handlanger verkommenen Presse vorangetrieben wird, löst sich der Rotz und Schleim in meinen Nebenhöhlen durch "Deutschland - Erinnerungen einer Nation" von Neil McGregor oder Florian Illies "1913 - Der Sommer des Jahrhunderts" als wäre es eine medizinische Anwendung.

Es ist keine Neuigkeit, dass der Blick in die Vergangenheit ein Zwielicht auf die vermeintlichen Wahrheiten der Gegenwart wirft. Rom hat nie einen Angriffskrieg geführt. Jede Expansion war wohl begründet. Amerika wurde von jungen weißen Männern entdeckt, als hätte es dort vorher nichts gegeben, und der Bau der Mauer im Süden soll nun verhindern, dass die Indianer zurückkommen. Die gelbe Gefahr, wie sie schon zu meinen Schulzeiten bestand, muss sich nachträglich wohl auf den Mongolensturm des 13.Jahrhunderts beziehen. Und wenn man hört, dass die gegenwärtige Opioidkrise der USA den Taliban und Chinesen angelastet wird, wird man irgendwie an den britischen Opiumkrieg erinnert und verwundert im Merkur lesen "Nach Taliban-Übernahme wird in Deutschland das Heroin knapp - mit drastischen Folgen".

Man kann schon sagen, dass das mit der Kolonisierung der restlichen Welt durch die westliche Welt 'tempi passati' wären. Aber dann sollte man das Fach Geschichte auch aus dem Schulunterricht ausgliedern. Insbesondere in Deutschland, das als heutiges Staatsgebilde letztendlich auf Kolonisierung beruht, woran man sich auch westlich der westlichen Welt noch erinnert. Und ich meine nicht nur die Volksrepublik China, Burundi, Ruanda, Tansania, Namibia, Kamerun, Gabun, Republik Kongo, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Nigeria, Togo, Ghana, Papua-Neuguinea, und mehrere Inseln im Westpazifik und Mikronesien, sondern die innerdeutsche Kolonisierung.

Deutsche Geschichte in einem Absatz:
Während das römische Reich noch eine strikte Containment-Politik gegenüber den Germanen fahren konnte, könnte man die Zeit der Völkerwanderung nach dessen Zerfall sehr wohl als die ersten Sommerferien Europas bezeichnen, wo jeder hinfuhr, wo er wollte - Hauptsache weg. Als zentralen Punkt für die spätere Entstehung eines deutschen Staates sehe ich die Christianisierung und Kolonisierung Preussens durch den Deutschen Orden während der Zeit des heiligen römischen Reichs deutscher Nation. Ein Kreuzzug also als Eisprung der knapp tausend Jahre darauf folgenden Geburt eines wilhelminisch-kaiserlichen Deutschlands. Erst erobert Deutschland Preussen, dann schluckt Preussen Deutschland - ein Reconquista der anderen Art.


Man darf es wohl als Witz der Geschichte betrachten, dass die entscheidende Schlacht, die den Versuch Napoleons verhindert, eine säkulare EU zu bilden, wie 'Wassertoilette' klingt. Und vielleicht war es das Scheitern dieses Interregnums, das uns zwei Weltkriege beschert hat und bis heute die Bildung eines selbstbewußten Kontinentaleuropas behindert.
Meine Truppen wären auf der Seite Napoleons gegen Blücher gezogen. Wer den Rechtsverkehr erfunden hat, kann in seinem Leben nicht mehr viel falsch machen. Eine napoleonische EU - das hätte geklappt. Das hätte unter der damals zeitgemäßen monarchischen Ägide ein ausgedehntes Familientreffen werden können. Ohne Kanonenfutter, ganz gemütlich und gerne auch beschwipst.

Aber was zeichnen ein genetisch deutscher Zar, ein halbpolnischer französischer König, ein ehemaliger Minister der österreichischen Niederlande und einige andere auf dem Wiener Kongress - ein europäisches Versailles, von der Abschaffung des Sklavenhandels mal abgesehen. Stabilität auf den alten morschen Knochen. Und was hat's gebracht: vom Krimkrieg 1850 bis zum heutigen Dilemma. Great Britain and it's far reaching interest for Crimea - a story for itself.

Ob Prussen, Russen oder Borussia Dortmund, ob Sachsen oder Niedersachsen, ob Anrainer oder Ukrainer, ob undeutsch oder antisemitisch oder semitische Sprachen wie das Maltesische, irgendwo ist immer der Wurm drin bei der Nationenbildung. Und dieser Wurm kann sich einzig nähren von der Zwietracht, die gesäht wird, um später seinen persönlichen Vorteil zu ernten. Trau, schau, wem!
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Mittwoch, 20. September 2023
Die Wiesn und das Freibier - die heimliche Geschichte des Oktoberfests
Die Wiesn. Eine Freifläche inmitten der Stadt. Für viele Monate ein flacher, größtenteils asphaltierter Platz mit ein wenig Grün als Ausrede. Ein Platz, der bereitsteht für das große Spektakel im September. Eine zentrale Freifläche zu Füßen der Bavaria zwischen Hauptbahnhof Hackerbrücke und der Poccistr, die sich einerseits weigert, zum Park zu werden, sich andererseits aber auch nicht zur Mega-Shopping-Center korrumpieren läßt.

Es gibt Verschwörungstheorien, dass jene, die jemals versucht hatten, die möglichen Mieteinnahmen mit den städtischen Einnahmen beim Oktoberfest gegenzurechnen, sehr plötzlich aus dem Leben geschieden. Ein gewisser Felix-Markus Laplace soll noch vor Abschluss seiner Berechnungen aus den Augen der Bavaria gestürzt sein, sagt man. Der Mann also, der mit seinen Berechnungen, wie beispielsweise denen zum Drei-Körperproblem, so viel zur Wiesn beigetragen hat, also von einem Wirtssohn versehentlich zu Tode befördert. Das ist dann die heimliche Wiesn, die mehr bietet als nur das leidliche zu Grabe tragen von Tradition und Anstand durch den Konsumrausch.

Viele kennen nur die Hauptstraßenwahrheit über das Oktoberfest. Bierzelte fein aufgereiht zur Linken und Rechten. Die meisten interessiert nicht mal der aktuelle Bierpreis. Sie interessiert, ob sie rein kommen und dass sie mit möglichst vielen Erlebnissen wieder rauskommen. Rausch, Weiber, Burschen, Fressen, oder sich nur gemütlich einen "Suri" antrinken. Die Entfesselung der Triebe - wie sie keiner jemals besser eingefangen hat als die große Kunstausstellung auf der Seite "muenchenkotzt.de".

Aber die Wiesn hat natürlich auch eine über vordergründige 200jährige Geschichte. 1810 durch Hochzeit geboren, 26 mal ausgefallen, einmal bombadiert und immer randvoll.

Und dann das Freibier, das auf der Wiesn eine vage Randexistenz führt - als Noagerl (siehe Noag-Interview 2018). Das Freibier irrlichtert als immaterieller Gedanke über die Wiesn wie einer dieser unzufriedenen Geister, die unterhalb der Wiesn 'leben'.
Denn wo sonst landet das verschüttete Bier als im Untergrund, in jenen Katakomben unter der Wiesn. Keine Bierkeller, wo das flüssige Gold in Fässern gestapelt, sondern feuchte Katakomben, wo sich aus dem verschütteten Bier in seinem freien Aggregatszustand neues Leben bildet.
Aus dieser Ursuppe hat sich in den über 200 Jahren eine Geisterarmee entwickelt, die nun nach oben drängt, die auch auf und nicht unter die Wiesn will.
Vielleicht ist Ihnen bereits aufgefallen, dass gleich oberhalb der Wiesn eine versperrte Halbruine verwaist, in deren Innereien Sondereinheiten von Polizei und Militär das geisterhafte Biergesindel in den Katakomben hält. Die Wiesn-Zombies.

Ebenso ungesehen, das Noagerl-Zelt am Kotzhügel, der sich seit Jahrhunderten an den eigenen Haaren aus dem Unrat zieht. Das Noagerlzelt als Fels in der Brandung des Konsumkapitalismus (siehe Wiesn Almanach). Hier schrammt der Bierpreis noch an der Freibiergrenze. Hier wird noch gratis ausgeschenkt - allerdings sickert hier durch die vielen Schichten 'fester Unterlagen' nichts runter zu den Zombies. Es handelt sich beim Noagerl-Paradies um eine Kreislaufwirtschaft, wenngleich mit sehr schwachen Kreisläufen.
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Dienstag, 19. September 2023
Lieber Leser,
Wen das Jetzt nicht interessiert und gleich weiter will zu den ekligen Bildern und ausgekotzten Sätzen der letzten Jahre, der klicke hier auf die Saufside.


Lieber Sid,

da muss ich dich enttäuschen: Kolbermoor hat mich ausgespuckt wie die Dicke Bertha ihr 42cm Kaliber und wie eine menschliche Kanonenkugel in das Verdauungszentrum Bayerns flugbahnisiert, hat mich - ich lüge nicht - am eigenen Schopf aus dem Kolbermoorast direkt in die Peristaltik des bayrischen Bierbauchs verfrachtet.

Und selbst im Flug war ich nicht untätig, sondern habe mit der gesamten Heeresleitung der hartenlinie-Bodentruppen korrespondiert. Und siehe da ... brandneue Erkenntnisse, ich will sagen, verheerende Brände, die sozusagen alkoholfrei verkatern, die Symptome ohne Ursachen erzeugen, ich will sagen, im Grunde eine somatische Geisteskrankheit.

Danke Kalle, für diese Hiobsbotschaft. Du Vergil, der mich begleitet beim Durchfliegen der sieben Höllenkreise, denn wie muss es sich erst anfühlen in der Hölle, wenn man eigentlich meint auf der Wiesn gelandet zu sein. Und ich zitiere nun direkt aus dieser doch eigentlich geheimen Depesche "Gekotzt wird jetzt woanders":

Vor nicht so langer Zeit war München noch komplett, zumindest, was seine Peristaltik anbelangt. Die Wohnhaften haben gesoffen, gefressen, geschissen und gekotzt. Klar, Wildpiesler („Wuidbiesla“) gab es auch und überhaupt wurde auch viel gepisst. Und einmal im Jahr haben wir uns – ja, wir, der Gastronomieverband, das Referat für Arbeit und Wirtschaft, die ortsansässig-zugelassenen Brauereien –, haben also wir uns eine Großstadt voller Freizeitschluckspechte aus aller Welt eingeladen, uns kräftig mit der Peristaltik zu helfen. Daran halten wir fest. Ein Paar Millionen Trinkbegeisterte haben mit uns wie jedes Jahr die vorgenannten Verdauungsprozesse ausgelebt und würden das noch immer tun, wenn wir sie nicht verlassen hätten. Diesmal wir anderen.
Klar, nicht nur pissen wir – die Letzteren – mehr denn je, auch scheißen wir eifrig und nie konnten wir so befreit über die Vorgänge im Darm reden wie heute, mal abgesehen von den Adeligen unter uns, die ja seit jeher recht viel oder eben überhaupt eine Redefreiheit besitzen. Nur um den Fraß, den Suff und das Rauskotzen ist es schlecht bestellt. Gesoffen wird Wasser – siehe die klugerweise auf der Wiesn installierten Gratistrinkbrunnen –, ab und zu eine Mass Bier, lieber aber das schicke Nulldreier vom Tegernsee. Fressen können wir es, müssen wir es aber nicht mehr nennen. Schließlich steckt mehr Wissenschaft hinter jeder Frostmatte (Anm.: Tiefkühlpizza), als Geilheit. Und auch klar, das Nulldreier ist ähnlich wie die Hightech-TK oft dann doch schlicht aus der Not geboren, morgen früh anständig zu performen, in shape zu bleiben und über das liebe Geld wollen wir garnicht erst reden. Nur ein bisschen. Wer kann sich den Kater noch leisten, wenn sich die morgendliche Fitnessnase, bitter und vom Butterbrot abgespart werden muss. Wieder klar, die Münchner halt. Stimmt aber nicht. Unter „den“ Münchnern leiden die läppischen Paar Hunderttausend, bei denen es halt eng wird oder ist, die den Schotter für die Miete zusammenhalten muss oder für die Finanzierung eines Stückchens Eigentum, zum Beispiel einer Psychose. Manch Jugendliche kotzen noch für ihre Follower, den Rest müssen unsere Wiesntouristen übernehmen. Wir Münchner kotzen woanders.

Kalle Bargeld ad urbe conditia xiii kal. okt, anno 2776

Das Prost geht an Dich, Sid.

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Montag, 18. September 2023
Scheiße ...
Wiesn. UND ICH WAR NICHT DABEI. Wieder total verpennt. Wenn mich da münchenkotzt da nicht regelmäßig vom häuslichen Bierfassl wegreissen würde ... ich würds garnicht mitkriegen.

Schon wieder Wiesn. Die war doch grad. Ist das die Inflation, von der gerade alle reden. Aaahh, ich seh's grade, der Wiesnbierpreis geht da parallel. 30 Deutsche Mark für zwei Halbe. Prächtig. Da sind dann auch die Freimarken plötzlich viel mehr wert. Sehr gut.

Wurschtsalat und Ochsensemmel. Ozapft is, beziehungsweise ozapft hams, weil bei mir vor lauter Dauerrausch die scheinbare Gegenwart eher wie ein Geschichtsbuch wirkt. Alles war immer schon geschehen. Gut zu sehen ist das am Wiesn Almanach der letzten Jahre.

So sitz ich hier gefangen in Kolbermoor an einem Montag Nachmittag und kann nicht zeitgleicht reagieren auf den großartigen Wiesnbeginn.

Ich kann nicht berichten von der Bierfront, als am letzten Samstag um 10 Uhr vormittags (vermutlich sonnig, in Kolbermoor wars irgendwie dampfig bedeckt) die Masse der Willigen mit von Mut zerfurchten Gesichtern aus ihren Schützengräben stürmt, um die Biermassen niederzukämpfen. Um all die toten Halbhendel zu verschlingen und sich auf Fritz, den diesjährig ersten in Semmeln verpackten Ochsen zu stürzen.

UND ICH WAR NICHT DABEI.

Die Bodentruppen der hartenlinie an der Bierfront im Eifer des Gefechts und ich, der Generalfeldmaschall sitzt beim Nachmittagskaffee natürlich nicht, sondern beim ungefähr achten Flötzinger in Kolbermoor.
Bitte verzeihen Sie, wenn ich hin und wieder in Dialekt verfalle. So schnell kann ich da nicht umschalten. Den Schlader hauts mir aus dem Mei, wenn ich daran denke, meine Truppen alleingelassen zu haben. Das nützt natürlich nichts, wenn man im Winter vom Bierblitzkrieg berichtet, der im Herbst schon endet.

Ozapft ist bei mir natürlich seit ich das erste mal die Mutterbrust berührt und dieses Faß hat sich auch nicht mehr geschlossen.

So muss ich hier kurz stoppen. Der Regionalzug nach MUC Hbf geht in 20 Minuten und ich muss noch Reiseproviant beim Brückenwirt (wie passend) holen. Erste Bilder gibts frühestens am Freitag.

Saufts nei dawei, Burschn ...
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Sonntag, 20. August 2023
Freud-Feind-Erkennung
ich schreib mal im stehgreif ganz schnell nieder, was mir hier nach einem alklassichem Sommerabend so zu Sinnen kommt. In der Stadt der Baustellen - da fühlt sich jetzt natürlich jeder angesprochen - ich meine München - unterwegs an einem lauen Augustabend - da hat man viel Zeit. Vor allem, wenn man aus dem Umland kommt. Viele Gründe, sich zu ärgern oder einfach wertfrei nachzudenken.

Wie James Sexton, Scheidungsanwalt und einer der größten Philosophen, sagt: "Wir sind Steinzeitmenschen, beherrscht von mittelalterlichen Instititutionen, mit gottgleicher Technologie." Eine kataklystische Situation also, dass man sich eigentlich nur hemmungslos besaufen und hoffen kann, das baldige Inferno möge einen möglichst schmerzlos hinwegraffen.

Dass diese These nicht auf Alles zutrifft, beweist unser öffentlicher Verkehr an einem Wochenende im August, wo alle Beschäftigten der Auto- und Militärindustrie zuhause im Ausland oder eingezwängt auf einem strandnahen Campingplatz ihr Dasein fristen. Daran ist nichts gottgleich, nicht mal humanoid. Es besteht minutengetakteter Rumpfbetrieb, losgelöst von jeglicher Sinnhaftigkeit.
Baustellen, Personalmängel, dazwischen geparkt die Fliegerflotte der Bundesregierung, das Verschwinden von Briefkästen, Telefonzellen und Fahrkartenautomaten. Ein instiktives Treiben in Funklöchern und wie aus dem Nichts, dann doch ein vereinzelter, gestresster Bus mit einer Verspätung, die das Sonderfahrplanversprechen auf die Ebene politischer Aussagen hebt. Fahrpläne ohne Realitätsanspruch, eine Informationspolitik wie im Religionsunterricht ...

Eine absurde Welt, in der ich Menschen per Anhalter mitnehme, weil sie mit ihrem leeren Handy-Akku den E-Roller nicht mehr zum laufen bringen, einem Fortbewegungsmittel, das unserem Straßenbild wirklich noch gefehlt hat - neben den tonnenschweren E-SUVs.

In dem vielen Blabla (dessen Wortschöpfer Louis-Ferndinand Celine mit seinem meine-Welt-bewegenden RomanReise ans Ende der Nacht heute aus politische Gründen nicht mehr genannt werden darf) gibt es dennoch ein paar Highlights wie das Lied von Ray McGovern vor dem UN-Security Council (min 29:30 bis 32:00)

Blabla! Eines der Wörter, das inzwischen eine Großteil der Kommunikation übernommen hat, die wir früher als Nachrichten bezeichnet hätten.

Am Beispiel Niger kann man sich im Guardian den "Explainer: What’s behind the Niger coup?" reinziehen. Die Menschen im Niger sind irgendwie unzufrieden, die bösen Wagner-Russen sind gleich am Start, die Franzosen aufgrund ihrer Kolonialgeschichte unbeliebt, Victoria Nuland - wer hätte das geahnt - muss direkt vom Maidan nach Niger geflogen sein. Und die ECOWAS droht mit dem D-Day, dem Einmarsch. Die ECOWAS als Kolonialverwaltung mit dem nigerianische Präsidenten Bola Tinubu, einem Gespenst aus dem Drogenhandel (siehe im Westafrica Weekly oder in der Grayzone) als Vorsitzenden.

Das ist also unser Mann in Westafrika.

Oder wenn ich verwundert im Merkur lese "Nach Taliban-Übernahme wird in Deutschland das Heroin knapp - mit drastischen Folgen". Und als Hintergrundsbericht das Interview mit Jere van Dyk, einem Entführungsopfer der Taliban.
Sind wir jetzt sauer, dass diese bärtigen Freedomfighters uns kein Heroin mehr liefern, was in den 20 Jahren westlicher Besatzung doch ganz gut geklappt hat. Sollen wir unseren Junkies nun das Fentanyl aus den von den USA beschlagnahmten 7 Milliarden Dollar der afghanischen Staatsbank finanzieren.

Das sind also unsere Feinde? Und das ist unsere momentane werteorientierte Aussenpolitik?
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Freitag, 17. Februar 2023
Es wahr einmal ...
Ich habe über Vieles hinweggesehen - bei knapp 2 Metern Körpergröße ist das Teil des Alltags. Aber jetzt ist er voll, der Kompromatkoffer.
Im Unterschied zu Pandoras Box ist ist der Koffer voll mit Krankheiten, die der
Jeweilige schon mal hatte, beziehungsweise mit Krankheiten an denen der Jeweilige immer noch krankt und kränkert.

Nehmen wir den gerechten Krieg der lieben Guten gegen die bösen Schlechten. Die Macht korrumpiert, sagt man. Ich aber glaube, dass in jedem von uns ein Täter steckt, der, wenn man ihn von der Leine lässt, tut, was er tun muss. Tat, Täter, am Tätesten.

Wer immmer gedacht hat, daß die anderen ganz von alleine das tun würden, was man selbst für das Beste hält, der wird, so er von der Leine gelassen, verbieten und erzwingen, was nicht freiwillig werden will.

Wer Ayn Rand oder Max Stirner für die Ausgeburt der Wahrheit hält, wird, von der Leine gelassen, wie Atlas die Welt abwerfen und tun, was er schon immer tun wollte, nur diesmal mit hegemonialem Anspruch über das nackte Leben (Giorgio Agamben) und uneingeschränkter Gewalt. Homo sacer gegen Homo sacer - die Griechen hatten schon echten Wortwitz.

Wer geschlagen wurde, wird schlagen, und wer es immer schon mal gerne mit Topfdeckeln getrieben hätte, wird dies auch tun.

Und wenn wir schon vom Singular sprechen, von der Unilateralität, vom Einzigen und seinem Eigentum, der einzigen Wahrheit, dann sind wir auch gleich bei der Singularität, einer Super-KI, die uns wie ChatGPT das Summa Summarum des vorselektierten Internets als faschistoide EINZIGE WAHRHEIT präsentiert. Eine Wahrheit, die wie Noahs Arche uns über die stürmiche See der Sintflut aus News und Fake News hinwegrettet. Nur führen wir nicht mehr Zwei, sondern nur noch Eine:*' mit an Bord. So beschissen hirnlos wie die Dualität schon war in einer Welt, die uns die Wissenschaft inzwischen als bunt und multidimenional darstellt, wo wir uns Filme 3D, also im Grunde 4D, ansehen. So beschissen noch hirnloser wenden wir sturen Höhlenmenschen, die wir kurz mal den platonischen Horizont erschnuppern durften, uns der Eindimensionaltiät hin.
Der Monotheismus hat da sicher das Seine dazu beigetragen.

Man kann nur hoffen, daß es sich wie Norbert Elias verhält, wo sich das Zentrifugale der Gewalt auch wieder in ein Zentripedales verwandelt und die Gewalt nach außen eiert, dass das Gewaltmonopol auch wieder mal mehr multipolar verteilt wird. Dass beispielsweise die vier Säulen der Demokratie, Judikative, Legislative, Exekutive und die Presse wieder unabhängiger agieren. Daß, wie Jeffrey Sachs zu werben nicht müde wird, aus der UNO auch mal DUE oder 193 werden und daß ein Uno-Sicherheitsrat sein Veto nicht aussprechen kann, als wäre er der Elternteil am Tisch der Gewalt.

Die einzige Wahrheit ist eigentlich nur eine Idee von vielen.
Wie wir die Wirklichkeit wahrnehmen? Ob wir sie verfälschen oder selektieren? Die Frage ist eigentlich, ob sie überhaupt existiert. Für mich ist sie gestorben, die Wirklichkeit. Ein für alle mal begraben unter dem Laster der unilateralen, einzigen Wahrheit, wie wir sie heute präsentiert bekommen.
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Donnerstag, 26. Januar 2023
Achtung Achtung - dies ist keine Übung
Klargetextet wollte ich mir eigentlich im Rahmen der Begriffe "Biopolitk und Ausnahmezustand" den Film Society of the Spectacle von Guy Debord von 1976 zu Gemüte führen. Ganz so nebenbei. Leider hat dieser eine Altersbeschränkung. Ich besitze glücklicherweise noch einen alten Youtube-Account, allerdings reicht das nicht, sondern ich müsste mich für den Altersnachweis mit meinem Personalausweis oder einer Kreditkarte verifizieren. FÜR SOCIETY OF THE SPECTACLE???

Wer Schlimmes hinter der Altersbeschränkungsfunktion vermutet, der möge sich Giorgio Agamben. Language, Media and Politics. 2011 als schickliches Beispiel wie man über Guy Debord nachdenken kann, ansehen. Oder Schwarz auf Weiß als The Visual Theories of Foucault, Debord and Baudrillard in Explaining Contemporary Power Structures.

Für Youporn muss ich noch nicht einmal den Button "Ich bin über 18" drücken, aber eine staatsphilosophische Abhandlung bedarf meines Personalausweises oder einer Kreditkarte? Gib mir Tillidin, ja ich könnte was gebrauchen ... von Capital Bra & Samra, das Propagieren von Opiaten, das geht dann ganz ohne Perso oder Kredit. Die alten Musikvideos von Anonymous gegen die Scientology Church nicht mehr auffindbar. Dinge verschwinden. Nicht nur RT oder Sputnik, sondern jegliche vermeintlich 'Feindpropaganda'.

Plötzlich springt einen das Gespenst des Ausnahmezustands förmlich aus dem Bildschirm an. Die Farbenlehre Goethes danieder, da nun das Licht nicht mehr auf das Gesehene fällt, sondern aus ihm heraustritt. Der additiven Machtstrukutr des herrschenden Diskurses, der nicht mehr beleuchtet wird, sondern aus sich selbst heraus strahlt, sich selbst in Szene setzt, habe ich es zu verdanken, dass diese Woche der ARD-Hauptstadtkorrespondent, Herr Stemple, ins PR-Zentrum des Verteidigungsministeriums drehtürwechselt. Die 'grüne' Aussenministerin erklärt heute "We are fighting a war against Russia ..." - dabei ist der implizite Witz des Begriffs 'Bär-bock', nicht besonders tiefgründig, sondern einfach schmutzig. Der 'grüne' Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, "Wir freuen uns über jedes (französische) AKW, das am Netz ist". Die Sprache ist gestorben, jetzt sprechen nur noch die Bilder der additiven Farbpalette. Die Überlagerung der Ampelfarben steht auf olivgrün.

"Where the real world changes into simple images, the simple images become real beings and effective motivations of hypnotic behavior. The spectacle is the nightmare of imprisoned modern society which ultimately expresses nothing more the its desire to sleep." ... wobei wir wieder beim Tillidin wären.
Die Begeisterung mit der sich Europa in den Ersten Weltkrieg gestürzt hat, ist im Nachhinein kaum zu begreifen. Die Schlafwandler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog von Chrisopher Clark, beschreibt das in aller Ausführlichkeit. Darauf bezieht sich die kürzliche Warnung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres: "Ich fürchte, die Welt schlafwandelt nicht in einen größeren Krieg hinein - ich befürchte, sie tut dies mit weit geöffneten Augen."

Es ist kein Schmutz, den man wegwaschen könnte. Es ist Satre's Ekel, der sich weder mit Sophie Tucker noch mit einem Tsunami an Nusschnaps bereinigen läßt. Das Spektakel ist der Wächter des Schlafes. Ich habe die Befürchtung, dass es der Anfang des Endes der Parabel sein könnte. Im ersten europäischen Angriffskrieg gegen Jugoslawien noch konventionell, im zweiten nuklear gesättigt.

Abschließend zur Befriedung meiner Gemüter etwas visuelle Sekundärliteratur zu Guy Debord.
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Freitag, 20. Januar 2023
Der Zaunlöwe
Ein Schneeflöckchen fallschirmt vom Himmel herab. Ich muss an die Luftwaffe der Löwenzahnsamen denken. Sind sie nicht alle Migranten. Ganze Horden von Baumsamen, die nach der letzten Eiszeit über die Alpen hinweg wieder in den Norden gezogen. Die Buddleja davidii, der Schmetterlingsstrauch, der es vom Fernen Osten als Balloonflieger bis zu uns geschafft hat.

Migration, wo man hinsieht. Und hätten die Palmen und Aprikosenbäume die Fähigkeit der Gebäudetechnik entwickelt, wären auch sie ohne unser Zutun in den Norden gewandert.

Der Homo homini - das sapiens mag man anzweifeln - bildet da keine Ausnahme. Der Migrant als Neozoon fühlt sich überall wohl, wo das Klima und die Fressfeinde dies erlauben. Dem Homo africanus, der durchaus die Fähigkeit der Gebäudetechnik und des Gelderwerbs entwickelt hat, sieht sich vorwiegend mit den Fressfeinden von Frontex und Ausländerbehörde konfrontiert.

Doch wie die zuerst genannten Neophyten keine Neozoen sind, die Pflanzen keine Tiere, ist der Homo homini im Gegensatz zum Rest der Bioten und Neobioten kein Anarchist, sondern ein nationaler Kapitalist unter der Herrschaft globalisierter Unternehmen, deren größter Feind, wie für jeden absoluten Herrscher, der Anarchismus ist. Die Welt von Mad Max ist kein fruchtbarer Boden für ein stabiles globales Wirtschaftssystem, das versucht den Planeten und einen Großteil der Homo homini mit größtmöglicher Effektivität auszusaugen.

Für eine Maximalherrschaft der Minderheit ist ein geordnetes System von Nöten, das die Lebewesen in Schranken und Grenzen hält und nur dem Unternehmen ein Handeln im globalen Raum bietet. Deshalb sind wir eben keine Löwenzähne, sondern zahnlose Tiger und kastrierte Ochsen, Mad Max nur auf der Großleinwand und 4D nur für 88 Minuten, Bewegungsfreiheit nur bis zur Stalltür und Meinungsfreiheit nur so es über ein Blöken und Fauchen nicht hinausgeht.

Für ein Survival of the Fittest, wie es die Marktwirtschaft insgeheim zu predigen versucht, ist sie selbst nicht geschaffen. Bei der Selbstversorgung mag bei unserer Elite vielleicht nach Hoffnung bestehen, doch ihr asoziales Verhalten wird sie in der Stunde Null, wo ihnen keine Armee zur Seite steht, augenblicklich vom Planeten fegen. Ohne Kooperation, wie sie der Schmetterlingsstrauch und der Schwalbenschwanz repräsentieren, werden Soziopathen als erstes ihre Geschichtlichkeit finden. Wie Jeffrey Sachs es schön formuliert:"Rather than our three billionaires going in space. Well, they can go there and stay there and leave their money behind. That would be one idea."
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Montag, 9. Januar 2023
Supermarktforschung - der Supermarkt regelt alles
Gesinder ! Schabunderliches Folk. Suger und Kauer. Sie merken schon, ich kaufe nicht gerne ein.
Den schnellen Mokka, 300 Meter Dose - kein Leichtes, Schwerkaffee, kein leichtes Unterscheiden und der Milden Sorte. Ich sehe ein
kleines Fräulein bietet mir spanische Tomaten an blondes Obstfräulein, Du schenk mir deine Gurke, eine flagrane Banane, dein gelbes Herz. Schenken für 1,99 das Bündel, Gesinder! Seit wann kosten Geschenke dem Beschenkten Geld?

Kein leichtes Unterscheiden, das Unternehmen Ein- und Auskauf. Und hilft auch kein Fräulein oder ewiges Gedudel. Letzteres ist ja glücklicherweise nicht mehr Usus. Muzak, so hieß das doch.

Unterfangen, unterschlagen. Gegenschlag: Ladendiebstahl. Wobei ich ja nicht den ganzen Laden mitnehmen möchte, sondern nur die mir so freundlich vom Fräulein geschenkten Bananen. Zumindest der Aufkleber lächelt mich an als stünde ich vor Robert Habeck. Den Kopf leicht schräg gelegt mit einem Dauergrinser wie der Joker. Verkörpern alle drei die Dreieinigkeit in einem Multiversum des Konsums?

Ich bin verwirrt und suche Halt an meiner Einkaufsliste:

PAN TSTRUD 2,99
NUSSSCHNAP priceless
PIZZA MARE 2,99
PRODOM 500G 7,49
Kaffee zum Schlafen ;-?
BERNBACHER 1,79
A&P MILCH 1,19
A&P ZUCKER 1,69
A&P MILCH 1,19
ZOTTARELLA 2,19
TABAKWAREN
5,00 österreichischer Preis plus deutsche Extrazahlung 2,20 macht 7,20
HAUSHALTSWAR 1,99

unterm Strich
DMokEUROzuviel

also Kommando kehrt. KaufDieHälfte semisuper. Wer beklaut hier eigentlich wen, wenn ich nur den Gesamtpreis zurechtrücke, wo mir Brutto für Netto verkauft wird? Ich kann es mir nicht leisten, was ich haben wollen soll, und ich will nicht auffallen durch einen mangelhaften Konsumanteil. Heißt es nicht:"Deutschland geht klauen" und Klauen für den Frieden.

Die Flatterhose im Baggerarsch immer noch vor mir. Stoßverkehr in der Obstabteilung, das passt ja wie die Titte zur Nonne. Durch mein blockiertes Vorderrad steuere ich die falschen Artikel an und mein Bewegungsmuster wird von der Kaufraumüberwachung skeptisch registriert:"Schau mal, die Olle mit der schleifenden Hüfte war doch noch nie bei den Tütensuppen." Am Ende werde ich noch als Regalauffüllerin in Zivil entlarvt und an der Kasse fürstlich entlohnt. Das wär mir dann doch peinlich. Ich sehe es eher als Nullsummenspiel, als klassische Entropie ... das ist ehrlich Physik.

unterm Strich

Mit dem Wagen an die Kasse. Das dauert neuerdings ja doppelt so lang wie der Einkauf selbst. Oh, Geld vergessen. Wagen stehengelassen. Arbeitsplätze erhalten geblieben. Meine doppelte Buchführung wieder auf Null und romantisches Candlelight-Dinner beim Nachbarn. Der nur halb so fett und ich hoffentlich nicht schwanger. Win Win.
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Freitag, 6. Januar 2023
Das ist schlimm, wirklich schlimm. Die erste Republik wird vom Vierten Reich geschluckt.
Das wird man auf Seite der kürzlich durchsuchten Reichsbürger nicht hören wollen, denn schlucken sollen ja die Anderen, jene die noch nicht verstanden haben, dass ihr Staat garnicht existiert. Da ist das Wort Putsch auch völlig unangebracht. Es wäre dann eher eine Übernahme eines Vakuums. Leerraumgewinnung sozusagen.

Wie anders hätte es auch klappen können, wenn 3000 Polizisten in 150 Objekten eine scharfe Schusswaffe, Schreckschusspistolen, Prepper-Vorräte und Tausend Euro Bargeld sicherstellen. Für ein Reichsvakuum mag das genügen, einen Putsch wird man damit maximal in der Dorfkneipe in Dinkenlage durchführen können.

Was mir Sorgen macht, ist die sprachliche Nähe dieser Putschisten zu mir als Reichbürger. Sie wissen schon, die mit Goldener Sonne auf goldenem Grund. Ich bin auch nicht mit Fürsten, Polizisten und Militärs befreundet. Für einen Reichsbürger scheint ein Nummerus Clausus also eher hinderlich. Aber dieses kleine s in der Mitte, das uns unterscheidet, ist leicht zu überlesen. Somit bin ich erstmal blogtechnisch abgetaucht für zwei Monate.

Ich hab mal nachgezählt, was bei mir so an Waffen rumliegt. Feststehende Klingen mit über 12 cm: 8 Stück. Eigentlich 9, aber das gute, scharfe hat sich mein Lebensgefährte, zwar kein Reichbürger, aber doch solide Mittelschicht, unter den Nagel gerissen. Ich besitze keinen Feuerlöscher als Wurfobjekt, aber einen leeren Benzinkanister und - oh mein Gott, da gibts nochmal ein Jahr Knast extra - die Kettensäge mit 40 cm Blatt von Oregon. Die verkaufen das tatsächlich völlig frei über den Ladentisch. Diverse Folterwerkzeuge wie Knipex. Im Grunde der ganze Werkzeugkasten, den ich heimlich im Schrank lagere. Wer hätte gedacht, daß man mir aus meinem Kaktus auch noch einen Strick dreht. Ein kleiner Schwiegermuttersessel - da kann ich mich juristisch vielleicht auf Familiendrama rausreden.

Man kann bei Tastaturschreibern glücklicherweise nicht sehen, wie meine Hände mehr und mehr zu zittern beginnen, wenn ich weiterdenke. Diverse Wurfgeschosse wie Glasaschenbecher, leere Flaschen und die geschmacklosen Tomaten. Und Prepper-Vorräte, ach hör auf, massenweise Bonduelle-Imitate, vorwiegend Karotten/Erbsen. Ich baue sogar mein eigenes Gemüse an, was mich, ohne an den Weltuntergang zu glauben, was mich vermutlich zum End-Prepper macht und mir auch noch das letzte Schlupfloch, die christliche Kirche, versperrt. Kann mich noch nicht mal drauf rausreden, dass ich vom Teufel besessen wäre. Die angeschimmelte Erdbeermarmelade habe ich glücklicherweise bereits entsorgt - erstens weil Voll-Prepper und zweitens weil biologischer Kampfstoff.

Nun gut, im Grunde ist es sinnlos, irgendwas zu verheimlichen. Meine Kameras sind nicht abgeklebt und ich bin bekennender Erfinder des Bier-Boardings (ein Brett, Handtücher und einen Eimer habe ich auch). Und dann die E-Book-Verbrennung, also Burner-Handys. Da pack ich die ganze Reichsbürger-Bande in einen Sack. Ich kann's noch nicht mal schnell runter auf die Straße stellen, sonst bin ich wegen Anstiftung zur Gewalt auch noch dran. Ich bin geliefert. Mich hat der Google-Algorithmus schon längst erfasst und schlägt mir als ausserhalb der gesunden Volksgemeinschaft stehend vorwiegend alte Bergsteigerfilme mit Luis Trenker vor. Warum? Weil ich vermutlich schon lange genauso tot bin wie er. Berge in Flammen! da muss man nur Eins und Eins zusammenzählen.

Ich bekomme kein Schmiergeld, weder von der FIFA noch aus Marokko, was mich förmlich als keiner anerkannten politischen Partei zugehörig abstempelt.
Ich nutze hin und wieder einen VPN, um die Feindpropaganda der doofen Russen zu lesen, kaufe chinesische Waren und hab gerade die Webseite der APPD geöffnet. Ich würde sagen, mein Browserverlauf buchstabiert sich förmlich wie Staatsfeind, obwohl ich doch ganz gern hier lebe. Das ist schlimm, wirklich schlimm. Der Feind ist überall und scheinbar wohnt er auch schon in meinem Herzen. Schwarz vermietet und somit auch noch Steuerhinterziehung.

Aber was wäre der Mensch ohne den Mut der Verzweiflung. Es gibt nur eine Lösung, ein Entkommen aus dem schwarzen Loch in das ich mich manövriert habe, um nicht in der Singularität hinter schwedischen Gardinen für immer gefangen zu sein. Ich muss den Ereignishorizont erreichen, ich muss den Schwarzschildradius überwinden. Aber dafür ist es in einem Raum ohne Zeit vielleicht auch schon zu spät. Wer weiß. Das ist schlimm, wirklich schlimm.
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Montag, 7. November 2022
Betriebsklimaschützer im Tempo real
Schade eigentlich, dass man viele Teile seines Körpers erst im Alter kennenlernt. Oberschenkelhalspfanne, Belker-Zyste, Mittelhandknochen etc. Dann aber oft gleich mit lateinischen Namen. Da zahlt sich der jahrelange Lateinunterricht endlich aus, wenn man durch das Geschwurbel hindurchblicken kann und weiß, das Knie hält nicht mehr lang. Man wundert sich, wenn ältere Damen wie ich im Hochsommer stets mit dicken Herbstmänteln die Straßen durchwandern. Aber uns ist immer kalt. An unseren Knochen hängt, so man sich nicht von Pralinen und deftiger bayrischer Küche, sondern vorwiegend von Sauerkraut, Klosterfraumelissengeist und einer kleinen Packung Antidepressiva ernährt, nur noch Haut. Keine Adipozyten mehr, nur noch Epidermis in ihrer trockensten Zustandsform. Kann man schon froh sein, wenn einem bei starkem Wind nicht die Haut abblättert.

Aber was erzähl ich. Das muss man selbst erleben, vorher glaubt man's nicht. Mein Wort gilt vorwiegend meinen Kampfgenossinnen in den post-coronaren Alters- und Pflegeheimen, sowie allen Leser von "Eine Frau bei 1000 Grad".

Ich erwähne das alles, weil der kommende Abfall von Raumtemperatur und das bevorstehende lauwarme Duschen sich vermutlich nicht unbedingt positiv auf meinen degenerierten Körper auswirken wird. Ich war nie Eisbaden in Sibirien und setze nun große Hoffnung auf die Klimaerwärmung. Wenn ich schon nicht mehr fliegen soll, dann kommt die Karibik eben zu mir, sonst wird es eng mit dem Schreiben. Wenn die auf Tischtennisballgröße angefrorenen Gichtknöchel beim Tippen aneinenderstoßen.


Die ich mich eh schon kaum mehr auskenne. Ich weiß garnicht, welche Knöpfe ich drücken muss, um in einen Bus hinein- und hinauszugelangen. Bakalit kennt keiner mehr, dafür leuchtet und summt es in jeder Ecke und an jeder Stange. Neuerdings finden sich selbst kleine blau beleuchtete Schlitze in der Businnenverkleidung, deren Funktion ich bisher nicht eruieren konnte. Warum gibt's eigentlich noch kein Jahresabo-Tatoo für den öffentlichen Verkehr, wo man nur noch mit seinem tätowiertem Unterarm in der Luft herumfuchtelt und alle Türen gehen auf. Ein 49?-Sesam-Tatoo. So was Idiotisches wünscht man sich, wenn man nächtelang denkt, statt zu schlafen. Nicht nur, dass bereits ein trockener Winter mein Jahresabo-Tatoo sofort abblättern ließe, auch hätte mein Barcode aufgrund meiner Hautfaltenanzahl die doppelte Strichanzahl, die unlesbar in den Kratern und Furchen meiner Haut verborgen blieben.

Ich habe scheinbar Lerndefizite entwickelt in den letzten Jahren, wo ich mehrfach zum angeblichen Selbstschutz gesellschaftlich abisoliert wurde. Erst wegsperren und dann totfrieren lassen aus Solidarität mit einem Land, zu dem ich bezugsloser nicht sein könnte. Das ist nicht das Ende, das man sich gewünscht hat. Das sind die ersten zwei der sieben Höllen, die man durchlaufen muss, bis man endlich wirklich tot ist.

Wenn man jung und ungestüm ist, will man nicht nur die Welt, man will gleich drei davon. Im Alter wünscht man sich maximal eine Welt, überschaubar klein, einen Schaltertypus, Smartphones mit Bakalittasten, wegen den Gichtknöcheln, und nicht schon wieder neue Nachbarn. Vieles ist verlorengegangen auf einem so langen Lebensweg. Aber ich will auch nichts Neues. Ich erwähne beispielhaft einfach mal das Tarifsystem des Münchner Verkehrsverbundes. Und bitte auch keine neuen Trambahnen, wo viele Sitzmöglichkeiten scheinbar nur Beinlosen zugedacht sind. Nein, nichts Neues.

Pitralon und Irisch Moos, zentrale Duftmarken meiner bescheidenen Menschheitsgeschichte, das sichere Gefühl beim Berühren eines Bakalitschalters, wo man noch multisensorisch das Gefühl von Macht über das Licht vermittelt bekommt. Tempi passati. Heute werden Prada-Handtaschen gemietet, die Software abboniert. Selbst die Sitzheizung in moderneren Autos kann man neuerdings zur Monatspauschale von 17 Euro mieten. Immerhin unsere Kommunikationskanäle konnte die Privatwirtschaft monopolisieren.

Weil eben alles im Fluss und nicht tempi rigidi, zum Abschluss ein paar Regierungsgedanken von mir.
- Ganz oben steht der Verlust des Wahlrechts mit 75.
- Zudem der Soli postmortem - wer es nicht bis zum Renteneintritt schafft, dem werden die restlichen Rentenbeitragszahlungen vom verbleibenden Erbe abgezogen.
- Und noch was 'Grünes' für's gute Gewissen und die Wokeness: Betriebsklimaschützer. Da hat man Alles in Einem. Der Dienstwagen ist dann natürlich ein Betriebsklimaschützenpanzer. Und der Job ist auch für körperlich instabile Persönlichkeitsstrukturen geeignet. Top.
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Donnerstag, 13. Oktober 2022
Mir fehlen die Worte, aber
es ist das ... wie in Blut auf den Straßen. Endlich kündet der Morgenthau den frühen Winter im Reich der Mittel.
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Donnerstag, 15. September 2022
Wiesn Almanach 2022
Startklar zu Wiesn geht das CO2 für die Bierherstellung aus - aufgrund der hohen Gaspreise in einer Welt, in der es ansonsten an CO2 nicht zu mangeln scheint. Lieferkette, sag ich da nur, sollen sie es doch absaugen aus der Atmosphäre, die alten Frischbierpanscher.
Für angestammte Noagerltrinker wie uns ist der CO2-Mangel eher förderlich. Dieses für den Noagerlrachen so unangenehme Prickeln, dieses irritierende Gefühl, als hätte jemand Brause ins Bier gemischt. Und dazu die galoppierende Inflation des Preisunterschieds - rund 13 Euro plus Service gegen Gratis minus Service.

Es soll sehr kalt werden, was viel kuscheliges Aufeinander bedeutet. Man sollte die Wiesn alle 9 Monate machen, dass wiesngezeugte Menschen auch auf der Wiesn geboren werden können. Und wegen den Einnahmen, dass die Wiesnwirte und Hoteliers nicht am Hungertuch nagen müssen. Eine Stadt im Wiesnzyklus, wo man doch auch von der fünften Jahreszeit spricht.

Man übernimmt das Bier, um nicht vom Bier übernommen zu werden. Was für die Maoisten der Fisch im Wasser ist, ist für den Münchner der Münchner im Bier. Man muss das Bier neu denken.

Wiesn 2022

Wiesn 2021

* Wiesn, 2021, Servus

* Die Leberkässemmeltragetasche

Wiesn 2020

As Noagerl

Was kostet die Noagerlmass?

Dazu muss man etwas ausholen.
Die reguläre Mass entspringt dem kapitalistischen System der Fülle. Somit kostet sie so viel, wie sie nur irgendwie kosten kann. Das Noagerl, das entgegen allen Aberglauben schon lange vor der Mass existiert hat, kommt aus einer vorkapitalistischen Zeit. Das Noagerl ist das Urbier. Die Noagerlmass kostet somit nichts. Man denkt, das Bier wird zwar stets zum Noagerl, aber das Noagerl nie zum Bier - was ab Erfindung der Noagerlmass nicht mehr richtig ist. Beim Noagerl geht es um Leben und Sterben. So entspricht der Ritus des Noagerlzeltes auf der Wiesn der christlichen Osterzeit. Die Wiederauferstehung des Urbiers, die Rückbesinnung auf vorchristliche, vorkapitalistische Werte, also ganz im Zeichen der Zeit, eine werteorientierte Aussenpolitik des eigenen Magens. Ein Abwerfen des In-sich-Gefangenseins, ein Hinein und Heraus, erst Bier dann Emotionen.

Und wieviel ist nun drin in so einer Noagerlmass?

Das Noagerl kann durchaus über seine geglaubte Größe hinauswachsen. Für einen Hirschen, also ein 200-Liter Fass, sind drei Liter ein Noagerl, während es sich, aus einem Schnapsglas getrunken, um Milliliter handeln kann. Es steht immer in Relation zum Gefäß in dem es dargereicht wird. Die Frage, ob das Glas halb leer oder halb voll ist, beantwortet sich beim Noagerl stets mit mehr als halb leer. Man kann Noagerl nachschenken, wird aber nie ein volles Noagerl erhalten. Das Quartl, wie es meine Oma konsumiert hat, steht dem Noagerl noch am nächsten. Aber die Mass, die schließlich aus vielen Noagerln besteht, ist der natürliche Feind des Noagerls. Und so widerspricht die Wiesn mit ihren Massen in jeder Hinsicht der Idee, die das Noagerlzelt auf diesen Planeten zurückbringen will. Ein Prost wider der Mass.

Ich gehe bei meinen Stammleser davon aus, dass sie wissen, dass maßloses gemeinsames Trinken ein Zeichen des Vertrauens ist, eine Spontaninitiation von Fremden. Diese Gemeinschaftsumtrünke, im hohen Norden auch als Sveitardrykkjur bekannt, bringen geheime Absichten schneller ans Licht als eine banale Befragung. Das beginnt und endet meist eher lustig, kann aber auch, wie Egils Saga zeigt, manchmal schiefgehen. Diesem Ritual steht das auf der Wiesn propagierte Einzeltrinken, nordisch einmenningr, völlig entgegen. Letzteres ist der Invidualverkehr des Alkoholgenusses. Die Mass ist der SUV unter den Gefäßen, die Egoland aufbietet, um möglichst viel Hirnmasse zu vernichten - die ja bekanntlich nicht gesund ist für Konsumenten.
Menschen, die vorhaben, auch noch in 50 Jahren genüsslich ihr Bier zu schlürfen, ohne dass ihnen die Klimaerwärmung das frisch Eingeschenkte in Sekundenschnelle aus dem Glas herausverdunstet, trinken Noagerl. Nur um das mal allen Frischbier-Assos vor den Latz geworfen zu werfen. Bagage, elendige.

* Das leere Glas

Wiesn 2019

* schee wars

* Die Ausstellung

* Bierabstellenangebot oder Wurfzelt

* Verbierung - Volksfestverwirrung in Zeiten der Globalisierung

* Europa kotzt - ein Vorbericht zur Europawahl 2019

Wiesn 2018

* We are the change we need

* Mit der Schbei-Cam unterwegs

* Die erste Bierfotzn

* Noag-Interview 2018 - 1.Teil

* Die Wiesn FAQs - Bauchbuch 1.Teil

* Wiesn FAQs - das Bauchbuch zum Oktoberfest

* Mir ist kotzübel vor lauter Gedanken

Wiesn 2017

* I had a dream - der Bierpreiß beim Noagerlwirt

* Erst der Krieg hat das Bier gebracht - und das Bier den Krieg

* Der Noag - Interview mit einem Pestwirt

* Das Noagerlzelt manifestiert sich

* Dirndl und Bierpreis, Sex und Rausch, C-Stoff und T-Stoff, das Triebgemisch des Nationalsozialismus

Wiesn 2016

* Des Bier des hod da Deifi gseng - Analyse der Bodentruppen 2016

* Die RegenbogenWiesn - Der Masskrug als Zeichen seiner Zeit

* Wiesn 2016 - erste Opfer der Palastrevolte

* Alle Hände für die Allmende - Wiesn 2016

Der Pasinger Komet

Wiesn 2015

* Bierealismus - eine quantenphysikalische Herangehensweise an die Wiesn 2015

* Über das Kotzen hinaus - ein Gastbeitrag von Kalle Bargeld

* Das Bier ist deutlich zu teuer.

* Wiesnsimulator 2016 - Der Pabst muss auf die Wiesn

Die eigentlichen Verursacher der Maßlosigkeit sind die Nichttrinker.

Wiesn 2014

* Das kotzt mich an - der Brezensalzer in Verruf

* Scheiss auf Weihnachtsgeschichten ... Wiesngeschichten, da glaubt noch jeder dran

Wiesn 2013

* Der Biergärtner

Wiesn 2012

* Kotzen, scheißen, pissen - die Über-Wiesn und das Ich

* Bier-Boarding im Haberfeld

* Besoffen? na klar.

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Wiesn, 2022, Servus,
seid gegrüsst, liebe Stammgäste des Noagerlzelts. Es geht wieder los.

Das Zelt steht noch nicht, aber der geistige Aufbau beginnt stets auch mit dem Abbau des Vorherigen. Eine Weisheit, die jeder professionelle Biertrinker aus- und vorwiegend inwendig kennt. Das gleiche gilt fürs Trinken, wie das Ernest Hemingway in den Raging Twenties bemerkte:" The fuller the pitcher the more empty the mind." I war ja dabei!

Erst wenn das Glas sich leert, füllt sich das Bierhirn. Dafür steht nicht nur symbolisch das Noagerl in der Brandung der Gegenwart, ebenso wie für die Überschaubarkeit des Zukünftigen, für die Absehbarkeit dessen, was auf einen zukommt.

Auf unserem diesjärigen Symposion sind Experten geladen, um uns zu zeigen, dass das Noagerl mehr ist als es die Mass je sein könnte.

Wir haben hierzu dieses Jahr so manche Koryphäe geladen, uns kulturhistorisch zu begleiten. In unserem Kreisel begrüßen dürfen wir das Institute for Strategic NOAG Studies, einen weltweit anerkannten Denktank. Einen Denktank wie jedes Bierfaß es auch ist.

Exemplarisch an einer der urbairischesten Familien wollen wir die herausragende Rolle des, nennen wir ihn mal, gordischen Knotens bestehend aus Bier, Baiern und der Familie S. in der Weltgeschichte herausspinnen.

und jetz gäds los
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