Sonntag, 23. Dezember 2018
Trampen - in der Hauptstadt der Fortbewegung
Bei der heutigen Episode von "Auf Abgleisen" stimmt relotiusmäßig, ganz im süddeutschen Stil nicht alles. Die Personen sind erfunden, aber die Geschichte stimmt irgendwie. Fragen Sie den Streckenagent_M vom 22.12., den ich Ihnen nur wärmsten empfehlen kann, obwohl seit paar Tagen die Kundenreaktionen nicht mehr angezeigt werden. Ich vermute, weil es sich um russische Feindpropaganda gehandelt hatte.

Diesmal eine Probefahrt mit der nostalgischen Tram inklusive Geisterbahnfeeling.
An so was denkt man ja erst nicht, wo man eigentlich nur schnell mit der S-Bahn nachhause wollte, bevor der MVV den Betrieb einstellt. Mit einer von den ganz neuen sitzplatzarmen S-Bahnen, wo man wenigstens auf den neuen Bildschirmen mitverfolgen kann, was sie nicht alles hat und kann und wie sie sich theoretisch verhielte, wenn sie fahren würde.

Ich komme ins Träumen, wenn ich an die Neuen aus der modernisierten Flotte denke, wo man sich dieser Tage in familiären Eckplatzsofas zum Plausch trifft. Komisch, daß bisher nie das erwartete Bordbistrowägelchen vorbei kam. Mit dem neuen Migrationspakt der Bundesregierung sollen vermutlich fliegende Händler aus dienstleistungsstarken Dritt-Welt-Ländern angelockt werden, die jeden unvermuteten Zwischenhalt zum kulinarischen Abendteuer machen.

Im Grunde ist das ein weiteres Wunder des MVV, daß man sowohl bei den neuen Trambahnen wie auch bei den futuristschen neuen S-Bahnen bei so viel Platz so wenig Sitze einbauen kann. Jetzt passen endlich so viele Rollstühle rein wie Sitzplätze drin sind. Ist auch nicht gut fürs Kreuz, das ewige Sitzen. Da denkt endlich einer mit. Gut, bei den Vierersitz-Arrangements passen vier Leute drauf, aber leider ist kein Platz für acht Schuhe. Naja, irgendwo muss man auch mal sparen.

Die Begründung, daß wegen weniger Sitzplätzen das Ein- und Aussteigen und somit die Abfertigung am Bahnsteig schneller funktionieren soll, hinkt aus meiner Erfahrung in der Praxis etwas. Das ist, als würde man das Überschäumen eines geschüttelten Weißbiers dadurch verhindern, daß man dickere Flaschenhälse baut. Nun ja.

Doch dann werden wir voll tricky wegen Polizeieinsatz auf die Tram verwiesen. Im Tunnel ist tote Hose. Ich denke, das wird man auf längere Sicht schließen. Vielleicht ist es ein wenig übertrieben, wenn man gleich alle Passagiere der Linien S3,S4,S5,S6 und S8 auf eine Tramlinie umleitet, aber hey, wegen Spaßeffekt und Bürgernähe, die man ja auf den einsamen Sitzplätzen garnicht zu spüren bekommt, macht das dann schon Sinn.

Ich denk mir dummerweise, es handle sich noch um die Betriebsstörung von der Hinfahrt wegen polizeilicher Ermittlungen und hätte fast gewartet, ob nicht doch eine kommt. In Wirklichkeit waren es aber ganz aktuelle Personen im Gleis.
Hätten wir entgegen der Lautsprecheransagen nur eine Viertelstunde länger am Bahnsteig verbracht, wir wären um die halbsstündige Fahrt mit der netten bummsvollen Bummelbahn 19 betrogen worden. Die Personen blieben nämlich nur kurz im Gleis. Vielleicht sind sie ja nur drübergelaufen, um die Trambahn zu erreichen mit den vielen lustigen Leuten drin. Partytram - leider vorwiegend miese Gesichter drin, weil Ihnen scheinbar aufstößt, daß der Münchner Verkehrsverbund so was jetzt täglich anbietet. Miesepeter eben, wo man Angst haben muss, daß gleich einer statt das Geld aus der Weste die Gelbe Weste rausholt. Ich wundere mich, warum man überhaupt eine Stammstrecke gebaut hat, wo doch im Westen alles ganz prima mit zwei Trambahnlinien, 17 und 19, läuft.

Um das nostalgische Tram-Feeling auch besser zu treffen, handelt es sich natürlich nur in dem Sinne um eine beschleunigte Tram, weil beim Anfahren alle durcheinander purzeln. Wenn man nicht so dichtgedrängt stände, wärs echt lebensgefährlich. Bis ins Letzte durchgeplant die Sache, das merkt man in jedem Detail. Bei allen Ampeln hält sie selbstverständlich an, daß man was von der Umgebung sieht und wegen dem neuen alleatorischem Fahrplan (wie im vorigen Artikel erwähnt).

Besser könnt man es nicht machen, wenn man vorhat das Fahren mit den Öffentlichen attraktiv zu machen. Dieser außerplanmäßige Halt wurde Ihnen gesponsort von [Name einer Autofirma]. Revanchieren Sie sich bei uns mit dem Kauf eines Weihnachtsgutschein "Ich tanke Dir" für 50€, oder einem "Tankeschön" für 100€, und ähnliche Werbegags, das hat Pep und gibt München so einen agilen, nostalgischen Touch. Wie letztens werde ich fast schon melancholisch als wir nach einer halben Stunde Face-to-Face in Pasing eintrudeln.

Aber hey, nicht so beim Münchner Verkehrsverbund. Der legt für Ihr Geld (meins ja nicht) noch was drauf, denn voll geisterbahnmäßig hat er in Pasing auf allen Bahnsteigen der Öffentlichen das Licht und alle Anzeigetafeln ausgeschaltet. Spooky Döfi, die Lokomotive - ich habs kapiert. Da bekommt der Begriff Geisterbahn eine ganz neue Bedeutung. Das wird dann auch noch theatralisch gefördert, indem man keine Durchsagen macht. Kino der Extraklasse und wie jedesmal: für den ganz normalen Fahrpreis ohne Aufschlag. Ich bin beeindruckt. Leider konnte das der Streckenagent_M nicht dokumentieren, da er aufgrund der stromlosen Überwachungskameras in Pasing praktisch erblindet war.
Daß die Bahn so was nicht drauf hat, merkt man, weil bei denen noch die Lampen und Anzeigen brannten. Man kann nur hoffen, daß wenigstens mit deren Kameras ein paar Fetzen Filmdokument dieses Schauspiels der Nachwelt erhalten bleiben.

Seltsamerweise werde ich schon kurz darauf von meiner S-Bahn aus meinem "München, wie es vor hundert Jahren war"-Feeling rausgerissen, die neue S-Bahn ohne Sitzplätze, aber dafür so beleuchtet, daß man garnicht merkt, wenn mal eine ausfällt, weil die nachfolgende schon rüberleuchtet. Energiemanagment vom Feinsten.

Ich muß schon sagen, daß ich mich da ein wenig ärgere, wenn dann irgendwelche Krummhälse wie die Bayrische Eisenbahngesellschaft, alles ins Negative ziehen, oder spitzfindige Obernaseweise nicht verstehen, daß heutzuge Innovation und vor allem Transparenz gefragt sind, obwohl er bei der Betrachtung von Bahnübergängen den Grundgehalt der Hauptstadt der Bewegung das nötige Kunstverständnis an den Tag legt. Aber wer ist schon so perfekt wie der Münchner Verkehrsverbund.
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Mittwoch, 19. Dezember 2018
Auf Abgleisen - unterwegs mit der S-Bahn München
Mit der größten Erfindung seit der Diesel-Glühbirne versucht die Deutsche Bahn innovativ wie noch nie, sich einen Spitzenplatz in der Moderne zu erobern: dem aleatorischen Fahrplan.

Der @streckenagent_M haut wieder was aus der Postille zur aktuellen Betriebslage, denn alles liegt und nichts fährt. Darum heißt sie ja auch 'die stille Zeit', die die Deutsche Bahn mit ihrem Spruch 'Zeit für Dich' auf das ganze Jahr auszudehnen versucht.
Ich aber bleibe gelassen, seit ich meinen ehemaligen Arbeitgeber mal aus Kundensicht geniesen darf. Kein Bier mehr in der S-Bahn? Das war dann das berufliche Aus für mich. So habe ich endlich auch genügend Zeit, um mich auf das zeitintensive Abenteuer Öffentlicher Verkehr einzulassen.

Da hat man dann auch mal die Muse, sich genüsslich ein Satiremagazin wie Der @DB-Bahn reinzuziehen, wo man so überraschende Fakten gepresst bekommt, wie die vom kleinen ICE und seinen Freunden, die man dann in Kisten verpackt per DHL-Fracht verschickt, so daß die Bahn vielleicht sogar mal pünktlich ankommt. Schauen Sie selbst mal rein, ein echter Lacher. Die haben professionelerweise auch ein paar chinesische Bots, die hin und wieder mal den Herzchen-Button drücken, ganz in Gegensatz zum @streckenagent_M, der ein verbitteretes Leben in einer gehässigen Follower-Schar führen muss.

Dann ein überraschender Wechsel der Betriebslage zur Betriebsfahrt. Meine rote Bimmelbahn hat neue Kohlen eingeworfen - vermutlich meine 8,90€ - und nimmt langsam Fahrt auf. Die rostigen Weichen knarzen unter dem ruckelndem Gefährt. Zum Glück wird das alles durch die vielen vielen Überwachungskameras auf Film gebannt, sonst würde es keiner glauben, daß man noch im 21.Jahrhundert mit einem so nostalgischem Gefühl beschenkt wird beim Münchner Verkehrsverbund.

Vorbei am 'alten' Südbahnhof, wie verklärt saust die Böschung an mir vorüber und ich sehe Dinge, die ich in einem halben Jahrhundert München noch nie zu Gesicht bekommen habe. Ich wusste garnicht, dass es so etwas gibt: einen Münchner Halbsüden.

Wären wir in Leiden statt in München, dann könnte man den täglichen Wahnsinn fast als doppelbödig bezeichnen. So aber kotzt sich der Kundenpöbel #stammstreckenwitz mit so unflätigen Behauptungen aus, man solle doch mal nur Durchsagen machen, wenn alles normal läuft, wodurch man enorm Personal sparen könnte. Oder es schwirren ganz schräge Verschwörungen durch den Twitter, die behaupten, die S-Bahn wolle mit ihrer Leistungsverweigerung den Kunden auf die Straßenverkehr zurückdrängen, um der eigenen Überlastung zu entkommen.

Ich kann den Ärger garnicht verstehen. Die Nostalgische Stadtrundfahrt mit der Dampflok ab Ostbahnhof kostet sonst mit 16€ fast das Doppelte als ich heute für drei Stationen hin und zurück zahle und man sieht nur die Hälfte wegen des vielen Rauchs. Aber heute, wie eigentlich inzwischen fast jeden Tag, beschenkt mich der MVV mit einem elektrischem Triebwagen, der zwar auch nicht schneller fährt, dafür aber den neuesten Emissionsbestimmungen entspricht und wirklich ausreichend Gelegenheit bietet, die Landschaft und andere Schönheiten rund um die Stammstrecke zu erkunden. In einer 30er-Zone würde er garnicht auffallen. Er hält sogar viel öfter als er müsste.

Wir bremsen erneut und ich stelle mir vor, wie Lukas, der Lokomotivführer heraushüpft und mit seinem meterlangem Weichenstelleisen uns wieder auf das richtige Gleis führt. Vielleicht werden am Gleissaum sogar kostenlose Erfrischungsgetränke angeboten. Ich aber möchte mich nicht aus meinen Gedanken reissen lassen und ob des Gedränges wäre es vermutlich auch garnicht möglich, den ein oder anderen Ausstieg zu finden. Und schwupp, als wäre es ein Kinderspiel, geht ein Ruck durch den mich umgebenden Menschenberg, und unser Zug schiebt sich weiter, da taucht leider schon die verträumte Skyline des heldenhaften, 2013 für zwei Millionen sanierten Stellwerks Ost auf. Schade, denn hier endet meine Fahrt, wie auch für all die Tausend anderen, aus ungeklärter Ursache. Ganz leise, fast unbemerkt, kann man über die Lautsprecher den zeitlosen Schlager 'Mein Feld im Gleisbett' hören. Mein geliebter MVV, ein Traum, der ganz im Gegensatz zu diesem Kurzepos über Münchens berühmten öffentlich Verkehr nie zu Ende geht.

Demnächst auf ~Plus~Puls~, ihrem Magazin für die Nachrichten von morgen: "Bahnsteig-Hopping, das brandneue Keep-Fit-Programm des MVV"
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Dienstag, 20. November 2018
Fakir Nius - ein Leben gegen den Tag, auf dem Nagelbrett
Bing bing bing bing 08:05:03 bing bing bing schon wieder livestream. Wachsein ist nicht für jeden was Tolles. Zum Glück geht das nach gut 16 Stunden wieder vorbei. So muss sich meine Gehirnredaktion anschicken in den wenigen Wachminuten schnell und gezielt auf die veränderte Weltlage zu reagieren. Espresso statt langwieriges Kaffebohnenmahlen, ein Stück Schoko für den Zuckerhaushalt und los gehts - Weltrettung in einem Aufwasch.

Ich freue mich, sollte das Bargeld demnächst abgeschafft werden. Dann würde sich mein jetzt schon prekärer Alltag durch etwas Übergeordnetes erklären lassen. Gong 08:15:01 Imperium & friends schlägt wieder zu, in Hodeidah/Yemen und auf Kashoggi. Weltweit entblöst sich fundamentalistisches und rassisches Gedankengut ... und Round Up von Monsanto bleibt, schließlich haben wir es ja gerade gekauft. Wie lächerlich klein wirkt da ein von Neidern befeuerter Dieselskandal.

Die Uhrzeit stimmt, aber doch nicht das Jahr. Während der paar Stunden Schlaf muss der Planet durch ein Wurmloch zurückgefallen sein, zurück auf ein voriges Jahrhundert, als Völker- und Menschenrechte noch kein Thema waren und Schornsteine noch keine Filter hatten, als man in den Flüssen noch bleichen durfte und Europa von Stieren geraubt wurde.

Wenn man bedenkt, daß Rudolf Diesel pleite war als er sich über die Reling der SS Dresden stürzte oder gestürzt wurde, hätte man den Dieselskandal auch schon vorausahnen können. Benzin hingegen steht für Ortsteile in Wedendorfersee und Kritzow und für eine Oper von Emil Nikolaus von Reznicek, in der besagtes knapp wird für den Zeppelin-Kommandanten Ulysses Eisenhardt. Obwohl mir nicht bekannt ist, mit welchem Treibstoff das Luftschiff des Randolph St. Cosmo in Thomas Pynchons "Against the Day" lief, hätte man mit ein wenig Kombinationsgabe so einiges für den Alltag lernen können: "But the heavens and the earth, which are now, by the same word are kept in store, reserved unto fire AGAINST THE DAY of judgment and perdition of ungodly men."

Die seltsame Prämisse unserer Gesellschaftsordung, das Ewige Wachstum, hat eben einen gravierenden Denkfehler, den wir im Sternbild des Orion, dem großen Verführer, jeden Tag an uns vorüberziehen sehen, der geboren wurde aus einer Kuhhaut auf die die drei höchsten griechischen Götter gepisst hatten, um in Windeseile bis hoch in die Wolken zu wachsen. Als Jäger, der alle wilden Tiere töten wollte, gab ihm glücklicherweise zeitig der Skorpion den Todesstich.

Ewiges Wachstum und die Idee, daß der Bankräuber zumindest einen kleinen Teil zurückgibt, statt ihm alles wieder abzunehmen und ihn einzuknasten. Gnade vor Recht - wie ich vermute wegen der wenigen noch nicht der Automatisierung zum Opfer gefallenen Arbeitsplätze - durch das Bundesamt der Autoproduzenten. Wenn es doch nur nicht diese verfluchte EU gäbe, die sich scheinbar gegen unser wichtigstes nationales Erzeugnis, das Auto, verschworen hat.

Man kann nur hoffen, dass sich aus den Opfern dieses grandiosen Wachstums- und Bereicherungswahns, so sie genug geruht in ihren Gräbern, die fossilen Brennstoffe der Zukunft gewinnen lassen - menschliche Leiber als das Öl unserer Nachfahren. Gegen den Tag und gegen jegliche Vernunft. Zeit daß es Abend wird auf diesem unseligen Planeten und ich mich wieder meinen ganz persönlichen Alpträumen widmen kann. Pfiadi God, scheene Wäid!
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Mittwoch, 14. Februar 2018
Auch deine Arbeitskraft ist Gold für Deutschland
Es tut mir leid, dass ich mich heute gleich mit zwei Beiträgen an Sie wende, aber der frühe Rausch hat bewirkt, dass ich noch vor dem politischen Aschermittwoch wieder zu mir gekommen bin. Um mir die Zeit in dieser fremden Wohnung zu vertreiben, zappe ich durchs Fernsehprogramm. In meine Hütte passt so eine Flimmerkiste rein stilistisch ja nicht rein.

Zum Glück hat der Gastgeber ausreichend Doping-Material, so dass auch ich an den olympischen Disziplinen teilnehmen kann. Ich starte wie ich aufgehört habe mit einem Verfolgerrennen in der Bier-Schnaps-Kombination. Hier könnte ich es durchaus aufs Treppchen schaffen, so ich mich im Ziel noch irgendwie bewegen könnte.

Zapp. Die SPD streitet sich um die Spitzenpositionen und schon werden alle Aufstiegskandidaten bis zur Basis runter ganz zappelig. Sie drängen wie Wasserleichen an die Oberfläche. Ich frage mich, bekommt man da mehr Geld oder höhere Rentenansprüche. Auf dem Reichstag steht ja schon die halbe Wahrheit: "Dem Deutschen Volke". Es fehlt "kostet es viel Geld".

Mir wird wieder schlecht und ich versuche wie beim Riesenslalom das Bad oder die Küche zu erreichen. Ich muss zugeben, eine meiner schwächsten Disziplinen. Ich schaffe es noch nicht einmal aus dem Zimmer. Beim Sturz versuche ich wenigstens im Skeleton zu punkten. Vielleicht hätte ich mich eher aufs Skispringen konzentrieren sollen.

Wegen zu wenig Curl im Abschluss ausgenockt vom Türstock muss ich hilflos mitansehen, wie sich ein Politiker brüstet mit Sachkenntnis die Landesprobleme anzugehen. Auch im Biathlon bin ich nicht Weltspitze und so geht die einzig mir verfügbare Flasche weit an der Glotze vorbei. So wechseln sie vom Finanzministerium zur Verteidigung, um sich als Familienminister schließlich in die Frührente zu flüchten. Und alles in einer Person. Das ist wirklich ehrfurchterregend, so man nicht zufällig mal so nüchtern ist wie ich im Moment. Frontmänner und -frauen eines Konglomerats aus multinationalen Unternehmen spucken mir durch den Bildschirm ins Gesicht und ich soll mich nur erwehren können durch eine vierjährige Stimmabgabe. Mir wird schwindlig vor Machtlosigkeit. Im Moment kann ich noch nicht mal ausschalten.

Ohne Doping werde ich diesen Abend nicht überleben. Unter heftigen Magenkrämpfen quäle ich mich bis zur Ziellinie, dem Tisch mit den Flaschen. Der Politiker ist nur die Flasche, das Gefäß, innen als Wirkkraft sitzen verbeamtete Staatssekretäre wie der SPDler Jörg Asmussen unter der Fuchtel Merkels und beratende Fachkräfte aus Wirtschaft und Finanz, die wissen, welche Gesetze ihre Unternehmen wünschen. Die Politiker, die wir zu Gesicht bekommen, sind nur die Karosserie. Den Motor oder was im Kofferraum liegt sehen wir nicht. Wer fährt, könnte man nur erkennen, wenn man Einblick bekäme in diverse Steueroasen oder Treuhandgesellschaften. Da hab ich ihn endlich, den Palinka ohne Etikett. Ein schneller 10-Stamperl-Sprint bringt mich wieder an die Spitze der Athleten zurück.

Zapp. Exportweltmeister Deutschland, also nicht nur im Medallienspiegel ganz vorne. Um das zu schaffen, darf man nicht zögern, den Türken den veralteten Leopard-Kampfpanzer nachzurüsten. Es hieß damals ja auch nur, dass er nicht gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden darf. Aber jetzt in Syrien, da is es eben brenzlig! Sind wir nicht alle ein bisschen NATO.

Endlich hat der wärmende Palinka die Magenwände erreicht und mir bleibt erspart, mich darüber aufzuregen, dass von all dem postkolonialem Machtgehabe der Industrie und den irrwitzigen Gewinnmargen nichts in meiner Hosentasche hängenbleibt. Wie hoch war gleich der Euro-Rettungschirm: 1576 Milliarden Euro. Da frägt man sich dann schon, warum bei einem Bundeshaushalt von jährlich 330 Milliarden kein kostenloser öffentlicher Verkehr oder genügend Kindergartenplätze dabei sind. Was solls, am Ende zählt doch nur, wie hoch man auf dem Treppchen steht.

Wo der Palinka nun endlich die Magenwand durchdrungen hat, kann ich auch mit geschlossenen Augen die Rodelbahn auf der perfekten Spur hinunterschießen. Es presst mich in die Rodelschüssel, die Flasche fest auf meinem Bauch. Die Goldene ist mir im Doppelsitzer sicher. Leider wird mir die von meiner Sozialhilfe vermutlich abgezogen werden. Leistung ist einfach nichts Mehrwert.
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Sonntag, 4. Februar 2018
Analoge Gletscherschmelze
Voll flammender Sorge habe ich mich aus drei Metern Schnee ausgegraben wie Ötzi aus dem Eis, habe meine durchanalogisiserte Felsspalte verlassen, um meinen gelähmten, ausgetrockeneten Blog mit ein paar Richtigstellungen zu berieseln.

In meinem Alter, wo man mehr Gold im Mund hat als Geld am Konto, fängt man an sich über die Effizienz und Sinnlastigkeit der eigenen Zeit mehr Gedanken zu machen. Nicht dass ich mich ver-antwort-lich fühle für den ein oder anderen Blog, aber doch verantwortlich für meine eigene Zeit und deren Befüllung. So kam mir der Gedanke an den Passwortschutz für den ein oder anderen Blog, um irgendwie über meine Schreiblähmung hinwegzukommen, die ich auf das Gift der Belanglosigkeit durch Blogtsunamis zurückführe.

Es lag mich nichts ferner als meinen eigenen Blog verbrennen. Auch nicht die in den Kommentaren verlinkten Blogs. Den aus Kordoba hab ich als warnendes Signal nicht gelöscht, wie ich das sonst so tue. Wenn ich sage, dass sich das nicht aus Verärgerung sondern aus Nichtigkeit von alleine erledigt, muss auch keiner hinsehen. Bei der hartenlinie warte ich eigentlich nur drauf, dass sie im Rahmen von hate news und fake speech endlich verboten wird. Eine Frage der Zeit, aber vorwiegend der Ehre.

Keiner hat also die Absicht, einen Blog zu verbrennen. Ausser uns. Wie ich das beim Thema Bücherverbrennung bereits erwähnt hatte. Die Sache hat einfach einen schlechten Ruf bekommen, weil man die falschen Bücher reingeschmissen hat. Wenn man vor gut 60 Jahren ab einem gewissen Bekanntheitsgrad nicht als entartet galt, hatte man wohl was falsch gemacht. münchenkotzt.de hat diesen Umstand ja bereits am eigenen Leib erleben dürfen. Hier nochmals ein Dank fürs Nichtaufhören.

Salz und Feuer sind eigentlich eine lebenswichtige Sache. Man hat's hald nicht gern unterm Arsch oder an der Karosserie. Aber gut durchgekochte Salzkartoffeln ...
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Dienstag, 7. Juni 2016
Das Milchmonster und ihr Preisverfall

Die einzigen bisher bekannten Aufnahmen vom Milchmonster

Wenn das mal keine Kuh vom Hocker haut, mich schon.

Eine Milch, ein Preis. Wie der Preis für ein Barrel Öl oder sehen Sie sich mal an der Börse um, was eine Rinderhälfte kostet oder eine Tonne Weizen. Weltweit die gleichen Preise. Wie soll denn das funktionieren. Als rühmliche Ausnahme möchte ich mal eine Flasche Nusschnaps in Saudi-Arabien anführen. Aber rühmliche Ausnahmen bestätigen eben die traurige Regel.

Das Zweitwichtigste an einem T25-Bit oder einem Salatkopf ist vielleicht seine Qualität. Das Wichtigste ist, dass er da ist, wenn man ihn braucht. Ähnlich verhält es sich mit einer Tonne Edelsplitt, die meinetwegen auch mal gerne 40 Euro kosten darf. Hauptsache, das Material ist vor Ort, wenn man es braucht. Ebenso verhält sich das - zumindest in meiner Welt - mit Rinderhälften, Öl und Milch.

Wie Herr Fletcher-Prouty sehr erheiternd darlegt sprechen wir beim Öl von einem fossilen Brennstoff, obwohl es mit Fossilien so wenig zu tun hat wie Edelsplitt, Torx-Bits oder lebende Salatköpfe. Fossil klingt eben als würde es gleich ausgehen. Peak-Oil! das treibt den Preis hoch, egal wieviel davon wirklich noch da ist.

Aber die Milch wird man uns demnächst gratis hinterherwerfen ehe sie sauer wird. Man darf und sollte sich wundern, wenn Produkte plötzlich billiger werden. Bei der Breze würde ich das mal gerne sehen.

Das Verbot von Rohmilch in vielen europäischen Ländern und der Mythos von der Milchallergie passen da perfekt ins Konzept. Und das, obwohl der Anblick von Kühen auf der Weide so gut wie der Vergangenheit angehört. Die letzten Kühe an die wir uns bald nur mehr erinnern werden, stehen an indischen Straßenkreuzungen oder auf Milka-Verpackungen. Sie stehen auch nicht heimlich in Ställen herum, die inzwischen von Mastschweinen nur so überquellen.

Ich denke, die Null-Euro-Milch hat einzig den Zweck, die Kuh zum Fossil werden zu lassen, um anschließend Milchpulver aus Soja zu gewinnen.

Die Kuh und ihr Bauer sollen sterben, erstens und leider vorwiegend weil sie gesund ist, und zweitens weil wir aus dem ganzen Sojaüberschuss nicht immer nur Veggie-Burger machen können. Spätestens wenn man Milch aus Öl machen kann, wird diese Strategie ihr Ziel erreicht haben.

PS: Die ganzen Weihnachtskrippen können wir dann auch gleich wegschmeissen.
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Samstag, 21. Mai 2016
Der Tod der schwarzen Milch

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng ...

- aus der Todesfuge von Paul Celan

Unsere Angst vor dem Tod, ist, neben unserer Angst vor Schmerzen und einsamen Betten in emergency rooms, die Angst davor, nie wieder Sex zu haben oder irgendwelche Brüste zu begrabschen.

Aber wie nahe der Tod auf einen sinkenden Milchpreis folgen kann, darüber macht sich ausser den Milchbauern scheinbar niemand Gedanken oder gar Sorgen - Hauptsache der Preis stimmt. Ist doch schön, wenn ich Salatköpfe für nen Euro bekomme oder eine Mehrfachsteckdose für den gleichen Preis. Erst wenn man sich vor die Alternative gestellt sieht, nie wieder Brüste, nie wieder Milch oder nie wieder Salat, dann beginnt auch das Bedrohungspotential durch den sinkenden Milchpreis in unsere Nervenleitbahnen einzusickern.

Da ich noch nie in den Genuss kam, Mehrfachsteckdosen selbst zu produzieren, kann ich meine Erfahrungen nur für Salatköpfe hier zum Besten geben: für einen Euro ist das einfach nicht zu machen.

Schon beim Gedanken an Kopfsalatsamen steigen die meisten Gehirne aus als handelte es sich um einen Mythos. Wer dann noch säht, pikiert, wässert, düngt, das endlose Unkraut, Schnecken oder Wühlmäuse, womöglich noch ohne Glyphosat und Pestizid bekämpft und letztendlich widrigen Wettereinflüssen trotzt, der wird den Preis von einem Euro als Mysterium betrachten.

Erste Erklärungsmuster für den derzeitigen Milchpreis lassen sich meines Erachtens nur durch verschwörungstheoretische Ansätze entwickeln. Vielleicht wurden Zwischenhändler ausgeschaltet. Wie durch die Tierschutz-Theorie: Die Kühe liefern nun direkt an die grossen Supermarktketten, während die Bauern nur noch Brachlandsubventionen einkassieren, während sie vor dem Fernseher versauern. Die Kuh als selbstständiger Unternehmer, ohne Gewerkschaft. Krank oder schwanger scheidet auch sie aus der Produktionskette aus. On-the-edge-production. Aber wenn alles gut läuft, kostet sie dann eben nur 20 Cent.

Die Milch macht's, durfte vor einem Vierteljahrhundert unser Rodelweltmeister, der Hackl Schorsch, noch werben. Inzwischen darf man bundesweit aber nur noch bei rund 40 Bauern direkt vom Euter trinken. Der Rest wird pasteurisiert. Vom Rahm auf der Milch kann dieser Rest nur noch träumen, den schöpfen andere ab. Und entsprechend sollte uns die Entwertung des Milch und ihres Preises, der schleichende Tod der Milch, die zunehmende Entfernung von der Kuhbrust, an die anfangs genannte Angst erinnern, vor Schmerzen, der Einsamkeit in Sterbezimmern, denn mit der Milch stirbt auch der Sex. Schwarze Milch???
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Freitag, 8. Januar 2016
="§ 20:26 erste Mel$%?=")$%(Wie ?"§ uns $=%)$?)§ befreundete $%(% Dienste ?=)%&/)$(§%?§$%()&?§?$=)$§"%(&?=§$%&´"=$%(&
Huiuiui, die erste Druckwelle ist erstmal vorüber, die Presseflut durchgerauscht. Terror in der Weltstadt mit Herz. Obwohl es eigentlich garnichts zu berichten gab. Es war das Gegenteil von Wetterleuchten. Von Sylvester abgesehen, keine Explosion, aber ein Haufen Lärm. Bomben in Pasing, das hatten wir doch schon mal. Ein Mords Aufgebot und nichts kaputtgegangen. Technisch eigentlich optimal gelaufen. Für alle Beteiligten vorteilhaft, für alle anderen nur teuer, also marktfördernd.

Und wieder denkt man sich: das kenn ich doch aus diesem Film. Bei Gerhard Polt in seiner Rolle als "Der Profi" mit "Ich hab gesagt, ich sprenge Pasing in die Luft." Dem Gerhard wäre das nicht passiert. Von meiner Seite war das auch eher parodistisch gemeint mit
"Die hartelinie fordert: Tötet den öffentlichen Verkehr". Damals wollte ich noch einen Aufschrei herbeischreiben, dass sie doch endlich pünktlich käme. Heute hofft man nur noch, durch dieses Leben lebendig durchzukommen. Egal wann.

Wer sich dem Terror dann weiter ergegeben hat und die Fotos des wegen Sprengstoffverdacht gesprengten öffentlichen Telefons in Pasing erblicken musste, wird für Generationen ein Bild in sich tragen, das ihn mehr lähmt als eine orwellsche Diktatur. Seit wann ist ein öffentlicher Fernsprecher leer und enthält eine Videokamera auf einem Haushaltsschwamm? Ich denke, das ist der zentrale Punkt dieser verpufften Anschlagsserie. Wer solche Akzente setzt und Ausrufezeichen, der wird wohl auch etwas sagen wollen.

Die Verfolgung von Tätern, die es vielleicht garnicht gibt, ist ausserordentlich schwierig. Und die vielen Trittbrettfahrer;-( Die Polizei hatte gewarnt und zack, so ist es jetzt auch gekommen. Täglich fällt jetzt einer vor die S-Bahn. Wenn man das hochrechnet, können wir in einigen Jahren den Betrieb einstellen. Ob sich dann das Problem auf die Autobahnen verlagert. Wer kann das sagen. Auf der Umgehungsautobahn lohnt es sich eigentlich nur zwischen 10 und 11 vormittags zu springen oder nachts. Sonst fährt da keiner schneller als 40.

Es ist leidig. Terror outbound wie inbound samt ihrer Folgen. "so is", wie der Bayer sagt. Flüchtlinge oder Migranten, je nachdem wie schnell sie sind. Einerseits sollte ich, der ich selbst viel rumkomme, mit den anderen Reisenden mitfühlen. Doch wie bei einsamen Inseln und Konzerten, wo man noch die Bühne sieht, ist im Verkehr jeder andere Teilnehmer ein Störfaktor. Ausreisen geht ja noch. Aber bald kommt man nicht mehr zurück, will man der Presse glauben.

Was soll er denn tun, der Bundesgrenzschutz, der schon garnicht mehr wusste, wo er denn nun hinsoll, und jetzt wieder brav an den schon vergessenen Grenzen die Schnellstrassen verengt. Er kontrolliert Warnschilder und Verbandskästen, denn die Flüchtlinge fahren Zug.

Bei einer Gefährdungslage, die der Münchner Polizeipräsident kürzlich als abstrakt einstufte, bleibt auch der geballten Exekutive in den zwangseingemeindeten Banlieues Münchens nichts anderes als Jugendliche Kiffer zu extrahieren und im Weg zu stehen, jetzt zu zwölft. Als ob dann einer sagen würde, nee, jetzt zünd ich meinen Gürtel nicht, aus Respekt vor der Staatsmacht. Ich möchte nicht tauschen. Dass wir das alles schon einmal hatten, haben wir vergessen. Nur an die Filmszenen können wir uns noch erinnern. Auch Schlagzeile beats reality. Die bleiernen Jahre, die Schleierfahndung und jetzt noch die langen Bärte. Same same but different.

Es scheint an der Zeit zu sein, dass wir uns an kurze Planungszeiträume und die permanente Gefährdungslage gewöhnen. Zumindest will uns das die öffentliche Ordnung vermitteln und diesen Gesprächspartner sollte man sehr ernst nehmen. Hui hui, ich hör die zweite Druckwelle schon wummern, bis einer heult. Wir haben das schon öfter gesehen.

Roter Luftballon

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Sonntag, 27. Dezember 2015
He, Jungs und Gören,

hartelinie depesche: Die Brief an Hethiter

ich weiss nicht mehr, was ich euch letztes mal geschrieben habe. Ich denke aber, dass ich bereits erwähnt haben sollte, dass ihr euren Dreck nicht einfach so rumliegen lassen sollt.

Jetzt wo ihr wieder eine eurer Unternehmungen startet, die Reise nach Jerusalem oder etwas nördlich davon, nach Syrien, möchte ich euch daran erinnern, dass ihr den Dreck von letztem mal noch nicht weggeräumt habt. In Afghanistan ist noch ein riesiger Sauhaufen, der Balkan inzwischen bis Griechenland, ganz Nordafrika, Mali, you name it. Was sollen die Leute denn denken? Billigen Reis versprechen und Supermärkte mit teuren Markenspaghettis liefern, die keiner kaufen kann. Brücken bauen, für die man dann Maut bezahlt. Und jetzt ab zu den Hethitern, dem erweiterten Nahverkehrsgebiet Antalyas, wo sich jeder schon mal die Finger verbrannt hat, um mit Bomben den Flüchtlingen zu helfen. Nur zu, aber nicht nur wieder die feindlichen Minen räumen und die eigenen liegen lassen.

Ich weiss, dass Kapitalismus eigentlich garnichts mit Aufräumen zu tun hat, aber wenn dann alles voll steht mit euren Panzern und Zeugs, dann lässt sich auch nichts mehr verkaufen. Und dass Destruktion ein natürlicher Prozess ist, hab ich auch begriffen. Aber desshalb muss es ja nicht aussehen, als wären die Hunnen durchgeritten. Das Nachkriegsdeutschland mit seinen
Trümmerfrauen und Enttrümmerungsarbeitern ist doch noch als Bild in unseren Köpfen. Dutzend Jahre Faschismus mal kurz in paar Monaten weggeräumt. So geht das.

Ach Jungs, ich seh schwarz bei euch, wie bei euch Gören auch. Da wird auch mein Brief nicht viel helfen. Ihr wollt nur immer reinwumsen in die Vollen. Der Gedanke, dass irgendjemand die Kegel auch wieder aufstellt, hat es nicht in euer Stammhirn geschafft. Generation Einzelkind, logo. Dass ihr dafür die Millionen Syrer reinlässt, glaubt ihr doch selbst nicht. Warum eigentlich nicht Kubaner. Die haben auch keine Arbeit, sprechen gleich ne romanische Sprache und brächten erstklassige Branntweinrezepte mit. Und die Mucke. Ich möchte da mal ein altes Wort dafür bemühen: Anschlussfähig.

Aber es ging ja um eure globalisierten Hackeleien und den Dreck, den ihr dabei verursacht. Man muss doch irgendwann mal aufhören mit dem pubertärem Quatsch und sich mit dem zufrieden geben, was man haben könnte, wenn man nicht dauernd den anderen vor die Türe kackt. Wir könnten hier im Paradies hausen und durchstreifen wegen euren wikingergeschwängerten Kreuzfahrten die Hölle. Homo neandertaliensis strikes back, Teil 8. Weil ihr die Füsse nicht ruhig halten könnt mit euren zu Wummen retardierten Geschlechtsteilen, haben wir Ärger mit anderen retardierten Geschlechtsteilen. Das hilft weder beim Verstehen von Schopenhauer, noch bei dem, was man eigentlich mit seine Geschlechtsteilen tun sollte. Kinder, ihr wollt das nicht verstehen, weil Mehr einfach immer besser ist.

Ich sags euch nochmal kurz und knapp, in Stichpunkten, bevors beim nächsten mal echt weh tut. Wenn ihr nach der Schule spielen wollt, gerne, aber nicht immer Kain und Abel mit Totschlagen und den ganzen Hinterhof verwüstet. Macht doch mal lieber auf Gladiatoren. Dann auch gerne mit Totschlagen. Und schön im Hof bleiben.
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Montag, 30. November 2015
Drunter und Drüber - ein Planet wird 4D
Hoffentlich ist das mit den Terroristen wie mit Bands. Erst die Live-Auftritte, dann nur noch CDs.

Ich vermute, leider genau andersrum. Und desshalb wird jeder einzelne Drohnenangriff auf einen Feind der USA inzwischen nicht mehr vom Präsidenten, sondern elektronisch unterschrieben. Der Mann muss ja auch noch regieren. Mit Algorythmen gefütterte Maschinen wachen darüber, wer eleminiert wird. So viel Gewalt und hinter allem eine Politik von Menschen, deren Worte wie Werbeeinlagen des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport hervorsprudeln. It's nothing personal, it's a signature strike. Hätten Sie im Monat Mai nicht genau so viel Wasser verbraucht wie der Gesuchte und statt alle nicht alla geschrieben, dann wär's nicht passiert. Was soll's.

In fünf Tagen schneiden wir die Barbarazweige, dass ausser dem Winterjasmin an Weihnachten auch noch was anderes in der Vase blüht. Und vor fünf Tagen war die Luft so klar als wär sie nicht da. Vor dem eisblauem Himmel schält sich die Papierbirke auf der mit Rußpartikeln geschrieben steht:
"Das Haus kann nichts dafür, wer in ihm wohnt."

Wenn ich daran denke, was ein Einsatz der Bundeswehr in Syrien kostet, dann sind Studiengebühren eine echte Kampfansage an die Bildung. Da zahl ich jahrelang für Frontex und dann kommen plötzlich alle viel leichter rein als vorher. Ich will mein Geld zurück.
Jetzt wollen die Verwalter meiner Steuergelder Soldaten schicken, um ... den Frieden zu sichern kann es nicht sein. Oder wollen sie gleich die Symptome bekämpfen wie die Hochzeitsgesellschaft in Afghanistan. Mit Bodentruppen ist es erstmal auch schwierig, weil schon alles besetzt ist. Allem voran gegen den Feind des Mannes, mit dem man nicht reden möchte und dann mal schaun, was kollateral noch so übrig geblieben ist. Den Russen auf jeden Fall nicht das Gelände überlassen. Mit ihnen aber auch nicht. Das wird ein seltsamer Krieg werden, so wie Reise nach Jerusalem, wo es immer einen Stuhl weniger gibt.

Mit den immer schneller aufeinander folgenden Veränderungen, die uns immer öfter vor neue Probleme stellen, kann auch mal eine alte Methode klappen, die bisher immer schief ging. Das stimmt schon.
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