Feierabend heisst so weil er nachmittags schon anfängt. Mit einem internationalem Freibierkontest. Aphrodite ist vom Olymp herabgestiegen und beschüttet sich mit uns mit Gerstensaft.
Hauptsache Chef hat Spass, dann läuft der Rest wie von selbst. Erst als wir seinen Schutz verlieren, werden wir in unserer Therapie der als DieJ Ruthloss in weltliche Erscheinung getretenen Aphrodite auf der Hochterasse gestört. Woraufhin die Gnadenlose in tiefe Bewusstlosigkeit fällt. Die Welt hat aufgehört, sich unter ihr zu bewegen, und sie sich auf ihr.
Unsere verzweifelten Versuche, im nächstgelegenen Bauwagen die gesunkene Göttin mit genügend Promille wieder auf die Beine zu bringen, scheitern.
Zum Glück haben wir Traumaspezialist Rolef an Bord des Bauwagens, der mit einem magischen Nektar aus den tiefen Tälern Österreichs tiefenbehandelt, mit dem man auch die dünne Luft in der Bauwagenhöhle besser erträgt. Es soll Menschen geben, die Kochrezepte vertonen, aber die Göttin der Skrupel- und Gnadenlosigkeit, deren Skrupel selbst in Nußschnaps sich nicht lösen. Beim zweisamen Ablaufen der Versorgungslinien schließlich nimmt sie meine Hand und nur mit letzten Kräften kann ich mich und die Biervorräte in die sicheren Gefilde des Bauwagens retten. Nur zu gut erinnere ich mich an ihre Verwandten Kronos und Uranos deren Gemächt es nicht gut erging.
Aber der Götterhimmel krampft; insbesondere unsere Schaumgeborene. Die Wiederbetankung gerät ins Stocken. Selbst bei der Pool-Party-Einlage bekommt sie ihren Bikini nicht ab. Die Kleidung klebt an ihr wie feuchter Pizzateig.
Letztendlich muss auch ich einsehen, dass Widerstand zwecklos ist. Die Göttin im Bauwagen ist ein schlafender Borg. Krug bei Fuß steh ich zur Seit,
denn Weiß-Blau ist der Götterhimmel, doch sie sinkt danieder, ein zweites Mal an diesem Feiertag, diesmal aus Schaum und nicht aus Scham, rollt sich ein, um mich und ich, erstarre erneut von Amors Pfeil ins dritte Auge getroffen. Ich, Rolef Polypos, der Zweiäugige, mit meinem Kampfgenossen und zwei Unsterblichen, davon Aphrodite mir ums Bein gewickelt. Morpheus schenkt mir noch ein letztes Gläschen ein und alles was mir bleibt, ist der leichte Druck ihrer zarten Hände.
Begleitet von Sphärenmusik sind sie bereits als Gewinnerinnen des Freibierkontests zum Olymp aufgefahren, und ich auf ewig gefangen in einer schalen Zwischenwelt, die vom Apfel kurz kosten durfte.