Die Sinnlosflut oder nach mir die Austerität
Athen, Sommer 2013, Syntagma-Platz. Der übliche Auflauf nur steckt diesmal was Anderes dahinter, namentlich die magischen 300 Spartaner. Die Zeiten sind bereits dunkel. Warum also nicht auch noch den Himmel mit Pfeilen verdunkeln. Merkt doch eh keiner mehr, wenn die Lichter schon aus sind. Hinter der üblichen Phalanx an Vermummten stehen diesmal 300 Bogenschützen auf der Seite der Demonstranten.
Es dauert nicht lange bis sich die staatlichen Einsatzkräfte in Schildkrötenformation zurückziehen, die Hasen gestrichen voll.

Syntagma Square - so sieht er also aus der Platz der Verfassung. In einer schlechten Verfassung, wenn man so will. Aber was heißt das schon? Da habt ihr euer Öl: eure Steine, eure Erde, eure Zukunft, in Flammen, in Schutt und in Asche. Wer wird sie denn bauen, eure Maschinen, wenn ihr eure arbeitende Bevölkerung hinschlachtet. Wer wird ihn denn halten, den europäischen Rettungschirm, wenn ihr unsere Hände brecht?
Was denkt ihr euch denn, was passiert, wenn man die Bevölkerung auf die Straße treibt, wenn man jedes Prozent Jugendarbeitslosigkeit feiert als wären es Aktien. Wollt ihr den totalen Krieg? Und wer seid ihr? Sind wir nicht alle glücklich, wenn die Gewalt endlich Oberhand gewinnt? Wenn wir endlich unsere unglücklichen Schwänze in den Rauch und die Flammen werfen können. Wenn uns einer abgeht, weil der andere blutet oder brennt. Wenn wir endlich die Action auf jener Straße finden, die uns vorher nur leer und hoffnungslos erschien.

Hofft ihr, daß sich auf unserer Seite auch ein Haufen Scheiße und Gewalt angesammelt hat? Richtig gehofft. Das wird ein Gemetzel, das nur der gewinnt, der es im eigenen Interesse angefacht haben wird. Jene, die nur ein Ei in der Hose tragen, jene, die ihre Erektion nur noch mit Lack und Leder, mit Sado und Maso erreichen. Gewinnen wird nur die Perversion.