Die Liquidatoren der scripted reality
Eigentlich ist es doch ganz einfach. Das Gute bleibt, das Schlechte muß gehen. Sei es nun mit Waffelgewalt bei verdorbenem Eis, das zu viel Sonne abbekommen hat, sei es durch passive Entlinkung der bad words. So bleibt uns die unkrautleere Idylle, die fettarme Salami und beeb, beep, wir haben uns alle lieb.

Aber wie sich das Gute glücklicherweise nur durch das Schlechte definiert, braucht jede Antithese eine These, jede Bloßstellung eine Opposition, jede Vernichtung einen Feind ... den sie zu ihrem eigenem Fortleben niemals vollständig vernichten darf.

Wir wären alle arbeitslos, hilflos. Hätten wir nicht jene Unterabteilung, jenes Personalbüro des Terrorismus, das uns ständig eine neue Opposition schafft, das uns ständig mit Feinden beliefert. Auf daß der Konflikt, unser Metier, Krieg und Terror, kein Ende findet, denn dessen Ende wäre auch das Ende unserer Welt. Im Grunde bekämpfen wir also beständig, für unsere eigene Existenz, unser eigenes Fortbestehen. Und dieser Kampf kann nicht hart genug geführt werden. Der Friede und die fatale Idee der Freundschaft wären unser vorübergehender Tod auf dem Weg zum Leben. Unser Doppelkammer-Herz schlägt einzig, um den Konflikt, unsere Verteidigung und somit den Angriff am Laufen zu halten.
Lautere Prinzipien, aber auch leisere Ideen, aber zu allererst die 'whistleblower'; hunt them down, die them all, hang them or suicide them. Wer nicht umgebracht wurde, hat niemals die Wahrheit erzählt. Die Wahrheit ist tödlich. Sie fragen mich, ob ich nicht mal die Seite wechseln möchte. Welche Seite, bitte? Wer so auf den Punkt lebt wie ich, für den gibt es keine B-Seite, kein Schellack, das man umdrehen kann. Keinen zweiten Song ... kein duales System.


jean stubenzweig am 20.Sep 12  |  Permalink
Was für ein Lied
befand sich eigentlich auf der B-Seite von Heintjes Mama? Papa? Zu der Zeit gab es immerhin noch zwei Seiten.