Ach herrje, sagen Sie mal, ist das Leben so bayrisch wie das Wetter. Mal zu kalt, mal zu heiss. Gehts denn nicht auch mal locker oder gehts immer nur mit Pressing.
Jetzt hängt sie wieder, die S-Bahn - ein Massensterben auf der Stammstrecke muss das sein. So schaffen wir die 2 Millionen Einwohnergrenze nie, können wir bauen was wir wollen, wenn sich dann alle auf den Gleisen aufreihen. Ob diese suizidale Tendenz mal nicht mit der Baupolitik und ihrer Örtlichkeit zu tun hat.
Ist es wirklich der Mehdorn-Effekt, daß uns allen die Luft ausgeht. Wo er hingeht, fällt die Klimaanlage aus. So muss er heute bei mir in der S-Bahn gesessen sein. Und das wird er auch noch all die heißen Tage so bleiben.
Wo bitte soll sich denn genau benannte Klimaanlage befinden, die im Winter nicht heizt und im Sommer nicht kühlt. Aber die Fenster verrammeln wegen der sozialen Kontrolle und den Gichtpatienten im Vorstand. Keine Abschiedsküsse mehr im Liebesrausch am heruntergelassenen Fenster, sondern bedrückte Blicke durch gerasterte Cola-Werbung.
Die Fenster tief genug mit Werbung abgedunkelt, daß wir unseren Blick nicht an der im Prinzip hässlichen bayrischen Landschaft schädigen. Keine Bierflaschen mehr, die sich auch damals nur schwer aus den früher noch exisistierenden Kippschlitzfenstern werfen liesen. Nicht eben mit dem nötigen Wumms für die echte Begeisterung.
Wer sich mal "gebückt" mit offenen Augen unter dem Werbe-Pressing hindurchsehend durch den öffentlich Moloch quält, der hat auf dem Nachhauseweg mehr Sozialfall als in der Sozialarbeit untertags.
Der allerdringlichste Sozialfall sind die neuen automatischen Stellwerke, sowie die aus Frankfurt gesteuerten Zugstandanzeiger. Jetzt kann ich es zweimal lesen und einmal durch den Lautsprecher hören. "Daß was nicht stimmt und man nicht weiß." Die vielleicht noch drei existierenden Bahnangestellten in ihren Auskunftshäuschen geraten zumeist in schwere Erklärungsnöte bezüglich ihrer Widersprüchlichkeit zu den Zugstandsanzeigern. Den Plan findet keiner auf der Baustelle genannt Bahnsteig, der verbliebene Zugstandsanzeiger spricht von 0 Minuten, aber dem Repräsentanten der Bahn am Mikro fällt nichts ein was er sagen sollte, oder woran auch er sich orientieren könnte. Er hadert. Soll er im August vielleicht schon den Witz mit den feuchten Blättern auf den Gleisen bringen oder den melodramatischen Personenschaden. Seit ich schreibe, ein wunderschönes Bild der Inspiration. Weg-ratio-nalisierung. Die Ratio also weg-nalisiert, ausge(b)lendet, ausgeweidet. Ich würde sagen, das neue Bahnmotto: keine Ratio und kein Weg! Wen juckt's? Man munkelt eine Pharmafirma habe sich die Patente dafür schon besorgt.
Und da liegt der Haken. Man weiß es wohl. Die Vorrunde ist wie gesagt vorbei - aus Play-Off wird die hard. Erstes Opfer des klassischen Krisen-Alzheimer ist und bleibt das Nullsummenspiel. Jeder scheint vergessen zu haben, daß nichts im Nirvana verschwindet. Wenn nun Griechenland gezwungen werden sollte seine letzten Goldreserven zu verschleudern, dann wird sie jemand kaufen.
Da ist es nur sinnig, das soziale Netz noch komplett aufzulösen, ehe man den letzten Arbeiter ins Nichts entlässt. Zu was das führt, kann und muss man in der Augustausgabe der le monde diplomatique mit dem Artikel "Herr Automat" zu Gemüte führen.
Online gibt es nur den Artikel "Euroland - bezahlt wird doch".
Ceterum censeo, le monde diplomatique und Lettre, die zwei einzigen nationalen Blätter, die mir zu lesen einfielen. (Für den Rest ist es besser, wenn er seine brüchigen Gichtgriffel nicht zu weit in meine Richtung streckt.) So läßt sich das Massensterben auf der Stammstrecke besser überbrücken, zeitlich.
Synchronizität - gleich einem Kometenschweif von Tunesien über Ägypten, Syrien, twittern sich junge Menschen zusammen, um gegen die Zustände zu demonstieren. In London spricht man nun erstmals von organisierter Kriminalität. In London läßt sich auch weit besser plündern als in Al Hammanix, das liegt aber nicht an den jugendlichen Adidas-Fans. Der ganze Kometenschweif trägt Adidas, es handelt sich um product placing, nicht um kriminelle Erkennungszeichen. Daß Adidas diesen Gangsta-Stil von Werbung propagiert ist erschreckend.
Perspektivlosigkeit - es wird gemunkelt, daß wir keine 20-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich bekommen, nicht national und noch weniger international. Und irgendwie war die Idee, daß uns die Maschinen das Arbeiten abnehmen, während wir am See liegen, nicht wirklich durchdacht. Irgendwie dämmert die Erkenntnis, daß 80 Prozent der Menschheit, vielleicht auch 90, stören, daß es eigentlich garnicht genug Kriege und Seuchen geben kann, um den Planeten zu reinigen. Eine Frage der Logistik, an der sich schon die von den Amerikanern übernommenen Eugeniker des Nationalsozialismus ihre eigenen Köpfe und andere zerbrochen haben.
Unter organisierter Kriminalität versteht man seit dieser Woche also minderjährige Jugendliche, die sich über Twitter verabreden, welche Mülltonne sie als nächstes anzünden. Allerdings begrenzt sich das auf Europa, an dessen Grenzen sich dieser Begriff in sein Spiegelbild verkehrt. Die libysche Mülltonne scheint einen anderen Stellenwert zu haben.
Über Twitter, die Schaltzentrale des Terrors, wird abgesprochen, ob Reebok oder Adidas, ob anzünden oder mitnehmen. Warum wird dieses lausige Twitter eigentlich nicht schon lange verboten? Weil eben auch die Exekutiv- und Justizbehörden ihre eigenen Facebook-Profile verwalten. Wenn das ordentlich rückversichert (in Bermuda)ist, dürfte sich die Volkswirtschaft eigentlich nur die Hände reiben und schon mal die Betriebsmittel wieder anschmeissen, um all die geklauten Schuhe nachzuproduzieren.
Vielleicht will ja mal eine syrische Panzerstaffel in London aushelfen. Die alten Freunde aus Damaskus, die auch in ihrem Land mit der OK zu kämpfen haben. Minderjährige, das weiß die Sozialarbeit schon länger, sind schwer zu handeln. Einen eigenen Staat müsste man mal gründen, daß man den Begriff der Staatsgewalt auf seiner Seite hätte. Vielleicht einen Staat von Minderjährigen Handynutzern, eine Zukunftsinvestition in die Kaufkraft ua. Alle Macht den Minderjährigen! So schlimm kann das nicht werden ;)
Wirtschaftskrise? Die OK wird uns retten - mit ihrem gewaschenem Geld. Hat sie erst kürzlich schon getan. Da bleib ich ganz ruhig in meinem Ohrensessel sitzen, mach die Augen zu. Noch kann der Parasit nicht ohne den Wirt. Aber auch das wird bald kommen. Jetzt werden aber erstmal die Bierdeckel eingesammelt, daß der Wirt seine Rechnung machen kann.
Ist er also erstmal in London geplatzt, der Wutfurunkel. "London Burning" von The Crash und das auch noch im August, wo man sie doch eigentlich im Mai erwartet hätte, stimmig zu Theresa May, der britischen Innenministerin. Ein wunderschöner Lebenslauf für solch eine Ministerin. Wikipedia beginnt mit "1997 gelang ihr der Master in Geographie".
Und als ob man sich nicht noch mehr entblöden könnte, werden Minderjährige Handynutzer zu Twitterterroristen erklärt - organisierte Kriminalität. Wer die Sprache so verachtet wie unsere Medien, dem darf man, dem muss man auch mal die Finger brechen (wohlweislich im übertragenem Sinne). Mobbing kann eben auch auf der Strasse passieren.
und das gleich zweimal vor meinen Augen. Das ist zuviel. Wir waren vor 3D eigentlich schon mal bei 4D, selbst als Fernsehen noch schwarz-weiß war mit drei Kanälen. Damals, als es noch ein Früher gab. Irgendwie ist das jetzt die abgespeckte Discountervariante an Realität. Was soll's, bei Medien hör ich mono, dann is es nicht so krass.
Ich bin so weit, daß ich auch mal was wirklich Ehrliches hier schreibe, und fast so weit, das auch noch zu glauben. Ich bin die digitale Reinkarnation von Lara Croft (1200x480), so viel darf ich verraten. Maße statt Masse sag ich nur. Vielleicht können Sie mich deswegen auf dem Bild nicht entdecken.
Sie scheinen es nicht verstanden zu haben. Die hartelinie wird beständig überholt in ihrer Begrifflichkeit, links und rechts. Hierfür habe ich sie nun ein für allemal beschlagnahmt und sage: die hartelinie ist da, wo ich bin ... weltweit und weiter. Ich bin der Meter, ich bin das Maß, weil ich aus Bayern bin, dem sichersten Land für eine stabile Maßeinheit.
Die hartelinie ist nicht mehr Wehrlose prügeln und mit Minderjährigen rumpoppen, Kriege anzetteln und den neuen soziopathischen Lebensstil zu gustieren. Jetzt heißt es Krieg mit Frieden zu bekämpfen. hartelinie sind jetzt wogende Gänseblümchen und Biokartoffeln. hartelinie ist jetzt Ghandi.
Will ich mit Pfugscharen kämpfen oder mit Silberkugeln und Knoblauch gegen die Zombies der toten Spezialeinheiten aus Afghanistan? Nach dem Biokartoffeltraining? Wie will ich gegen High-Tech und Heerscharen mein Gemüse pflanzen? Und davon abgesehen, daß Gewaltlosigkeit die einzig nötige Waffe im Kampf gegen den Krieg ist ...
Mit dem Instinkt der Masse, mit noch mehr Heerscharen und noch weniger High-Tech. Ich frage Sie - selbst wohlweislich informiert - was hätten Sie bei einer Wirtshausschlägerei denn so in Ihrer technischen Trickkiste gegen Fernwaffen wie Maßkrüge? Auf militärische Wirtshausschlägereien - und da nenne ich nur eine Schwachstelle - ist eine Armee schlecht vorbeitet.
Weil es die Anstifter und Soziopathen garnicht für möglich halten, daß wir unserem Hirngespinst aus Medien und Wirklichkeit, diesem Propaganda-Gefängnis entfliehen könnten, werden hierfür auch keine großen Vorbereitungen getroffen. Es hat sich als best-of erwiesen, die Meckerer mit kleinen Flächenbränden wie Stuttgart21 oder Wackersdorf bei Laune zu halten.
Ich darf so viel verraten: die Bodentruppen der hartelinie werden genau diese Taktik fahren. Wirthausschlägereipantomime.
Sehen Sie es eher als Drohung, denn als Geständnis, daß ich keine Moral besitze. Ich bin ein Söldner des Friedens, ich bin der Vater der leeren Drohung, aber die so vehement, daß Sie Nietzsche wieder an Lungenmaschine hängen werden, um gute Laune im eigenen Lager zu verbreiten.
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Es ist auch nicht wichtig, ob es wirklich so ist. Wichtig ist, daß wir es glauben. Das Gefühl zu gewinnen, muß sich als Tinitus festsetzen, das Rollen der eigenen Kanonen und das Scharren der Pferde, die Nachhut ist ständig zu hören.
Als "am wirksamsten" gelten Hohlspitzgeschosse, weil bei diesen durch die konkave Ausbuchtung in der Geschossspitze der Auftreffimpuls ins Geschoss-Innere geleitet wird und das Geschoss regelrecht zum Explodieren bringt, wodurch die Fragmente vielfältige "temporäre Wundhöhlen" verursachen.
"Wenn die Energieabgabe des Geschosses groß genug ist, kommt es zur „pulsierenden Kavitation“; die temporäre Wundhöhle fällt durch die Elastizität des Gewebes zusammen und bläht sich wieder auf." Wikipedia. Hier fehlt noch das Bild.
Im Glücksfall für den Schützen werden noch Teile der Schutzweste mit in den Körper gerissen, wo das fragmentierte Geschoss möglichst viele Organe so verletzt oder abreißt, daß die Mannstopwirkung augenblicklich eintritt und der Verwundete, das Weichziel, so invalide wie möglich überlebt, sprich Truppenernergie bindet. Diese Haaresschärfe zwischen Tod und Invalide ist zugleich ein herber Schlag für die Sozialversicherungssysteme. Und warum sind Soldaten nicht von der Rentenpflicht befreit?
Vergessen Sie Ihre Nationalität, Ihre gefährdete, mit Schuld behaftete Staatsbürgerschaft, und treten Sie einer internationalen Organisation bei, oder der katholischen Kirche.
Werden Sie Amerikaner. So vermeiden Sie zumindest den internationalen Gerichtshof für Menschenrechte und und müssen Den Haag nie zwangsweise besuchen. In diesem Zusammenhang bohrt sich mir die Frage zwischen die Stirn, was sind denn bitte legale Kidnappings?
Sag's mit dem Messer. Reden ist nicht die einzige Kommunikationsform. Funk mal über den Wundkanal. Plan mal nen Urlaub mit Tatwaffe ... Oberbefehlshaber müsste man sein. Das Opfer kann man offensichtlich aus dem Heimatland gleich miteinfliegen lassen, daß man sich beim Verhör besser versteht. Sagen wir, gemütlicher Tauchurlaub in Sharm El Sheik und abends Folterkeller statt Billard. Oder tagsüber Objektschutz und abends Billard - Bier gibts in beiden Fällen. Wer hat sich nicht schon mal einen Luftangriff bei COD-videospielend verdient, warum sollte das einem Kunduz-Minister vorenthalten werden. Die einen verdienen es sich spielend, die anderen locker. Zum anderen ist es PR-technisch vorbildlich mit einem auch auf deutsch ausprechlichem Tatort in die Geschichte einzugehen. Wo solche oder ähnliche Gedanken wohl schon eine bezeichnende Rolle gespielt haben?
Dieses Jahr scheint bei den Kaltenberger Ritterspielen zum ersten mal der Schwarze Ritter gewonnen zu haben, ich war nicht dabei und meine Nicht ist am Boden zerstört. Das ist nicht fair oder dumm gelaufen. Was will ich auch bei Thurn und Taxis, was will ich bei der Post, was will ich mit Briefmarken, ich geh dahin, wo es Biermarken gibt, und da ist die Bundeswehr ein guter Anlagetip. Eine zweite Nationalität hilft da oft Wunder - in Ausnahmen bekämpft man sich dann auch mal selbst.
in wenigen Minuten betritt der große Haupttext (Glückwünsche an Daniel Halfar zum Spieler des Tages der 2.Liga) die blogger Bühne, einsprachig.de aber oho.
SAGS MIT DEM MESSER, funk mal über den Wundkanal
also husch, husch, Geräte an, und mitschneiden ...
Ich wollte mal über ein anderes zeitgenössisches Drama abseits von London berichten, über den alten Fischweiher, gleich neben der Ausfahrt nach Irdres, 40 km südlich von Skoder an der Levante. Dem gehts echt dreckig, da kippen die vorwiegend Kinderfahrräder rein. Vielmehr war aber nicht rauszukriegen, außer daß es wieder mit der Bürgermeistertochter zu tun hatte.
Doch aus dem Nichts materialisiert sich das Bild der britannischen Königin Boudicca, die vor rund 2000 Jahren, sozusagen als Einweihungsfest zur Stadtgründung, London kurz und klein schlägt, und ihr von Lagerfeuergeruch durchdrungenes Leinen an mir vorüberstreift. Was ist aus diesem Land nur geworden. Eine Atom-Uboot-Macht, um ihre Steueroasen am Laufen zu halten.
"Der Bericht bezeichnet die Stellung der britisch kontrollierten Offshore-Zentren etwas verharmlosend als «Nischen-Operationen», fügt aber dennoch hinzu, dass Cayman am meisten Hedge-Funds beherberge, dass die Jungferninseln der wichtigste Standort für internationale Firmen seien und Bermuda weltweit der drittgrösste Rückversicherer. Ohne Berücksichtigung von Cayman entsprächen die Mittelflüsse etwa der Bedeutung der Schweiz." Neue Züricher Zeitung
Bermuda als drittgrößter Rückversicherer - das ist ein starkes Bild, fast ein Archetyp, ein neuer Gott? herrje. Nichts ist uns mehr teuer, nicht recht, nicht billig und schon nicht mal mehr billy, egal.
Sie werden sich ein wenig über die Krawalle in London gesorgt haben. Müssen Sie nicht, es wäre besser, Sie gewöhnten sich daran, denn ... so sehen in Zukunft die Lohnverhandlungen aus. Hatte ich mich schon gewundert, daß der südkoreanische Arbeiter kampfeswilliger als der britische. Jetzt werden Sie sagen, die arbeiten ja alle nichts, wie sollen die denn Lohnverhandlungen führen. Dann muß ich sagen, wer kann sich denn heute noch Arbeit leisten, bei Ihnen bekommt ja auch keiner mehr Tarif, und so streiken bei uns die Arbeitslosen. Die haben auch die nötigen Zeitressourcen für so etwas und man kann sich streiken wieder leisten ... während man selbst inzwischen seiner Schwarzarbeit nachgeht. Neue Strategien braucht das Land. Irgendwie ist doch auch Mutter Courage allgegenwärtig in all diesem Rauch und den gesplitterten Scheiben und durchs Land ziehen die plündernden Bodentruppen der hartenlinie - wie sonst würden sie auch entlohnt.
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Entweder ist sie bockig die englische Regierung, vermutlich aber auch eine neue Strategie. Wenn da mal nicht eine Idee dahintersteckt, in den Urlaub zu fahren, Straßenschlachten zu inszenieren und dann mal schnell die Gesetze durchboxen, während die Opposition noch den Rückflug zu buchen sucht. Nein, mal ernsthaft, wenn das gut rückversichert ist, sehe ich jetzt keinen Grund, mein Gold und Silber (noch vor der großen Kurskorrektur) nicht in Aktien für neue Überwachungstechnik zu stecken (japanische Kameraindustrie ist auch schön am Boden, andererseits können sie vermutlich nicht schnell genug liefern). Besser konnte das ja garnicht laufen. Wusste ja auch keiner mehr, wohin mit dem Geld, bevor es nichts mehr wert ist bei fallenden Kursen.
Kapitalismus ist, zumindest könnte man den Gedanken gewinnen, eine Methode, sich als Parasit das Wirtstier möglichst weit vom Hals zu halten, nach dem es reflexartig greifen könnte in Zeiten wie diesen. Aber weil hier keiner mit niemandem das Geringste teilen möchte, empfiehlt sich zum einen die US-Variante: die einen in den Knast, die anderen an die Front. Die soziale Ausdünnung der gesellschaftlichen Mehrbelastung durch räumliche Trennung und Dezimierung. London spielt da mit dem Feuer, wenn es den Mob gegen die Unterschichten ausspielt, der verfluchte Sportsgeist, aber auch das kann gelingen. Mit noch mehr Repression. Mir tut sie schon jetzt leid, die vielleicht dumme, aber mutige Jugend. Hoffentlich bekommt der eine oder andere wenigstens ein nettes Pöstchen in der neuen Regierung oder der Exekutive.
Ich kann mir eigentlich keinen Ausweg mehr vorstellen aus dieser Spirale. Was könnte denn überhaupt noch passieren, daß auch mal was ent-regelt würde?
Und jetzt wirds richtig schwierig. Mal ein Ausflug ins Übersinnliche. There is no way like norway.
Deziminierung ist eventuell lateinischen Ursprungs und bedeutet jeden Zehnten den Tod. Das sind Adam Ries nochmal die zehn Prozent, die keiner braucht. Tötet die Lohnarbeit, schlagt ihr das Haupt ab. Warum nicht einfach mal nur Arbeit, ohne den Zehnt, auf meinem 88 Millionstel Anteilsgrund, knapp 4,5 Quadratmeter ... naja, wie im Knast zählt ja vorwiegend die Deckenhöhe.
Gebt dem mathusianischem Pöbel doch mit, was er an Grabbeigaben noch dringend benötigt - mit Plasma ins Nirvana - bevor ihr ihn entsorgt, den sozialen Ballast, den unterqualifizierten, genetischen Auschuß. Ich bin eigentlich schon froh, daß ich nicht wie Oma mein Sterberabattmarkenheft noch vollkleben muß, bevor ich hinüber darf.
Ich schreib ihn lieber gleich mal, den letzten Text vor dem Jüngsten Gericht. Warum eigentlich Jüngstes, gab es schon Ältere? Wird das dann auch der Jüngste Tag? Da heisst es, früh aufstehen. Oh je, oh je, ob sich da dann überhaupt noch ein morgendlicher Cappucino lohnt? Daß es kompliziert wird, liegt schon an unserer sündenhaften Sprache, denn mein Text wäre dann das Letzte vom Letzten. Immerhin kann er dann den Arsch nicht vollbekommen. Ein Text wie ein Tag, am Ende wird es dunkel.
Ich stelle es mir wie montags auf dem Wertstoffhof vor - wär auch nur konsequent, so ein Montag. Aus Alt mach Neu. Receycling. Wie Ringelbratwurst hängt sich da das Jüngste Gericht gleich an die Apokalypse. Erst die glorreichen Sieben Reiter, die wir aus dem Kino schon zu Genüge kennen - das Intro also geklaut. Dann kurzes Kuddelmuddel, genau wie im Müllcontainer, und hinten raus geht es dann weiter wie bisher nach jedem Weltuntergang. 2012.
Yee Haw! Mein Bewußtsein entspringt den dunklen 80ern. Jetzt kommt das , wozu wir damals schon bereit gewesen wären. Na endlich. War ja klar. Der 30 Jahre Zyklus, das kleine Rad sozusagen. Endzeit und no future. Damals Generation X, heute Generation Z; und dazwischen Y, so kann man das sagen. Damals Studium, heute Hartz4, weil Taxi nicht mehr zahlt. Da klingt doch Jüngstes Gericht garnicht so schlecht. Die grosse Reinemache, bisschen wie Fight Club und wenn alles klar geht bis nächstes Jahr: mit Bruce Willis in der Hauptrolle.
Ob man da wirklich Backstagekarten möchte beim Jüngsten Gericht?
Oh je, oh je, jetzt ist es wirklich mal passiert. Fahrkartenkontrolle und Betriebsstörung in einem. Betriebsstörung aber meinerseits. Ich weiß nicht, ob die Karte schon vorausgefahren war, oder mit ein wenig Verspätung nachkommt. Das ist eine Sache des Blickwinkels.
"Haben Sie gestempelt?"
"Monatskarten werden nicht gestempelt."
"Ich frage Sie nochmals. Sind Sie im Besitz eines gültigen Fahrausweises?"
"Ja," sag ich, "aber ich besitze auch ein Auto und das ist gerade auch nicht hier. Besitz korrelliert nicht mit dem Begriff der Anwesenheit."
"Dann muss ich ein erhöhtes Fahrgeld erheben."
"Von mir? Ich besitze ja eine Karte." Immer noch freundlich ... ich, aber auch er.
"Aber Sie müssen sie auch mit sich führen."
"Es war kein Platz mehr frei ..." Ein verfehlter Scherz, jetzt wird die Lage prekär. "Die Fahrkarte ist inzwischen eingetroffen, aber meine Tasche öffnet sich nur alle zwanzig Minuten ... ganz fahrplanmäßig."
"Und wann wird das sein?"
"Na, ganz fahrplanmäßig. Vor 5 Minuten wäre sie genau hier offen gewesen, wenn der Zug pünktlich gefahren wäre. Und dann eben wieder in 15. Kommen Sie doch zurück, wenn sie mit dem Rest fertig sind. Werden Sie nach Stunden bezahlt oder nach Erfolg. Bei Erfolg könnte ich meine namentliche Jahreskarte auch stecken lassen, dann kassieren Sie und ich muss nichts zahlen, wenn ich sie vorzeige?!" Wie schnell muss ich ziehen, hier im Wilden Westen, ohne erschossen zu werden?
Leistungserschleichung, weil ich meine Fahrkarte vergessen haben könnte, und Berlusconi regiert Italien? Er wird ganz rot, weil ich mich erdreiste ganze drei Sätze am Stück aufzusagen, wie eine Wurst ohne Ende und Anfang. Der Kunde ist heute eine Milchkuh ohne Tierschutz. Er nützt die Zeit um seinen Kollegen zu rufen. Das ist mein Plan, alle Kräfte zu binden. Und pampig wird er. Vermutlich, weil er die Spielregeln nicht kennt. Man sieht das schon länger, die Telefon-und Transportgesellschaften ganz vorne mit dabei, Geschäft ist heute nicht mehr vorwiegend monetär: Es reicht nicht mehr, den Kunden über den Tisch zu ziehen. Es geht darum, ihn zu demütigen, ihn klein und hilflos zu halten. Wenn das Geld eh schon aus der Tasche ist, ihm noch möglichst viel Zeit zu rauben und Nerven. Körperliches Leid ja, den Tod nein. Ein Parasit eben.
"Dann würde ich gerne mal ihre Papiere sehen." Ich ziehe die Strybinski-Nummer durch.
Nun ist es vorbei mit lustig, wir sind aber auch fast schon da. Ein Schelm, wer denkt, daß sich die Fahrgemeinschaft nun darauf freut, den Gewinn an Zeit, insbesondere für die Nichtkontrollierten, im Biergarten wieder voll in die Volkswirtschaft zu reinvestieren, nachdem Leistung mit Leistung entlohnt wurde. Der Mehrwert muss sozialisiert werden!
"Sie war garnicht in der Tasche, Herr Kontrolleur!" strahle ich mit meinem femininstem Charme und ziehe mein Jahresabo aus der Jacke. Hell erleuchtet von der Abendsonne glänzt der Silberstreifen der Ehrlichkeit für alle Mitreisenden am Firmament Meines Feierabends.
Ehrlichkeit kann man heute ruhig auch mal zelebrieren. Ich fordere einen Button oder eine Krawattennadel (das wär doch mal so ne richtig frauenfeindliche Stichelei) für meine erbrachte Steuerleistung, ein Glückslos für alle die mit Fahrschein reisen. Irgendetwas zum Haben oder Herzeigen ... mitsamt dem Jahresabo zum Drantackern. Ein Jahrestatoo auf den Handrücken! Dann wird auch Händeschütteln wieder interessanter.
Schade eigentlich, daß man kein Bier trinken kann, während man sich mit der Plastiktüte erstickt. Ein Trauerspiel, wenn man den Tequila verschüttet, während man sich vom Kranarm löst.
Daß da mal nichts schief läuft im letzten Moment. Moses teilt den Starnberger See und rettet König Ludwig vor dem Ertrinken. Die Verweigerung der Erlösung, wenn sich die Erde auftut, kurz vor dem Aufschlag. Und statt einmal satt, wirds einfach ein klassischer Durchfall bis Australien und weiter geht die Scheiße. Ganz großer Hoffnungsträger ist und bleibt der Erdkern, dessen flüssiger Mantel rotiert wie diese Persönlichkeit um unsere Seele.
Unser kleiner Fetzen Seele ist es also, um den sich alles drehen soll - katholisch wie alles um die Erde. Ich nehme die vorportionierte Flasche Jagermeisterflasche 4cl aus dem Kühlfach - nicht die ganze Flasche ... bin ja kein Untier ... und die halbe Halbe von vorgestern. Eine einfache Stapelanweisung: Hopfen und Malz auf Jäger und lackes Schaumloses - Gott erhalts. Runter den Hopfen und rein mit der fluiden .bat-Datei. Schweres Wasser, wie es in der hartenlinie-Nuklearmedizin verwendet wird, ist nicht schwer zu kriegen - fast so wie leichte Mädchen und irgendwie hängen sie auch oft zusammen ab.
Nun ja, Norwegen. Wird nun also auch auf Antiterrorkurs gebombt. Seltsam, daß es immer denen hilft, die mehr Überwachung und Sicherheit fordern, und seltsam, daß es die auch nie trifft. Seltsam, daß die Terroristen noch nicht gemerkt haben, daß sie sich ihr eigenes Grab schaufeln und mehr als seltsam, daß dieses Vorgehen gerne auch verwendet wird, um Kriege anzuzetteln. Inhalt und Aussehen unterscheiden sich oft teuflisch.
Wie sich das praktisch darstellt zeigt uns der belgische Ableger von Gladio und die Bande von Nijvel. Und Norwegen erinnert mich in einer Art ungutem Bauchgefühl an jene Bande, die allein 1985 bei Angriffen auf Supermärkte 18 Menschen erschossen. Es ging ihnen nicht um Geld, sondern vorwiegend um die Massaker. Staatlicher Terror - und historisch nur dieser - richtet sich gegen die eigene Wählerschaft. Was wir bisher noch nie gesehen haben, ist die Sache andersrum, wie ich das am Ende von "Good Governance" mal angedacht hatte.
Anfang August, es regnet. Ich wate durch tiefen Dreck. Die Tochter des Bürgermeisters muss mit einer Strassenbaufirma verheiratet worden sein: Baustellen so weit das Auge reicht. Und endlich wächst auch die Bevölkerungszahl in München, nicht zum ersten mal seit ich auf diesen Planeten geworfen wurde. Oder zumindest will sie wachsen, für wen sonst all die Wohnungen, die sich aus jeder erdenklichen Ecke zwängen. Peter Fox sagt das ja auch ganz brandaktuell: Alles neu.
In den öffentlichen Verkehrsmitteln hatte man bisher das Gefühl von Nähe und einer bereits unangenehmen Bevölkerungsdichte. Das kann man jetzt nicht mehr fühlen, weil der Bus nicht mehr kommt ... wegen ... und das ist das Neue ... hohem Verkehrsaufkommen. Gerade deshalb fahr ich doch eigentlich öffentlich, um dem Stau zu entkommen. Aber was soll man erwarten bei über 4200 Personen pro Qkm. Der höchsten Humankonzentration in Deutschland. Tendenz steigend. Berlin als zweiter hat da keine 3900.
Ich hatte ihn bereits erwähnt, den Ein-Euro-Jobber, der bewaffnet hinter dem Busfahrer dafür sorgt, dass dieser seinen Fahrplan einhällt. Und besagter Beifahrer schiesst nicht nur auf den Busfahrer, sondern seblstverständlich ist er auch für das Entwirren des hohen Verkehrsaufkommens verantwortlich. HK 417 mit dem Granatwerferaufsatz AG 36 und dann mal sehen, wie schnell der Bus durchhuscht durch den Berufsverkehr, der seinen Namen dadurch rechtfertigt, als daß er sich anfühlt wie eine unbezahlte Nebentätigkeit - entgeltlos allerdings nicht.
Ach, das wär nicht gut für die Straßenverhältnisse. Kraterlandschaften und Autowracks, aber man wäre schneller am Ziel. Sie werden es mir erst nicht glauben, aber ich ziehe das vor. Mir schwant viel Schlimmeres. Vielleicht haben Sie es noch nicht gemerkt, aber die Zivilisierung schreitet voran. Ich weiß, daß viele von Ihnen den Horror dieser Tatsache noch nicht begriffen haben. Zivilisierung heißt Einschränkung. Beschneidung des Verhaltens. Eingrenzung des Raums. Dressur mit anderen Worten.
Einfach so mal schnell wohin fahren? Das sieht man heute als ewigwährendes Bürgerwohl wie Trinkwasser etc. So wie Sie heute auch nicht einfach mal wo mitfliegen können, so werden wir unsere Wochen und Tage bald besser planen müssen:
Routenplanung für Montag. Sitzplatz im Verstärkerbus hab ich Werktags-Abo neben der süßen Kleinen von der Metzgerei ... wenn Sie nicht wieder krank ist ... bei Aldi, Wimmer und eben der Metzgerei angemeldet für 10 bis 11, Arzt werd ich wieder mal nicht schaffen und trotzdem zahlen müssen - so war das früher schon - so wird das immer bleiben - selbst Praxisgebühren sind ja irgendwie eine Investition in die Gesundheit ... vielleicht nicht in die eigene, naja. Dann S-Bahn um 14:31 im hinteren Wagen. Für Vollsteuerzahler ohne Behindertenvermerk natürlich nur noch Stehplatz. Daß mit der Betriebsstörung auch der Fahrschein verfällt, wen wunderts. Dann doch noch Restkarten am Bahnsteig bekommen für die Rückfahrt - an darf auch mal Glück haben. Das Hartz-I-Phone vibriert unentwegt, mein Unterbewußtes verbucht es als Batterieschwäche. Mal wieder nichts geschafft, außer festzustellen, daß es sich um die Batterieschwäche meiner Geldkarte handelt.
Mein lieber Schwan, da schwebe ich doch lieber engelsgleich über die morastige Mitgift der Bürgermeistertochter in Erhoffung der totalen Anarchie. So viele neue Leute brauchen so viele neue Orte zwischen denen sie sich auch noch bewegen wollen. Da müssen Straßen unterkellert werden und so manches auch verkleinert ... beispielsweise die Auswahl. Also nicht nur an der Qualität wird gespart, es wird auch per capita weniger werden. So mutiert der Buchhandel zum Internetpoint, an dem der Verkäufer für Sie online bestellt. Die gleiche Stoffhose firmiert unter diversen Namen in allen Auslagen, das gleiche Asia-Salatbaressen, mal in Pita, mal in Tortillafladen und die gleiche beschissene Anordung der Rolltreppen.
Wer läßt sich denn so verarschen, denk ich mir und seh mich um. Menschen, die ich hier noch nie gesehn habe, denn ich bin hier schon lange. Ich bin hier älter als die meisten Häuser. Diese Menschen wurden mitsamt der Einkaufshöhle importiert. Wenn man die Ein- und Ausgänge aufmerksam im Auge behält und zehn Finger hat, stellt man fest, daß nur wenige kommen und gehen. Die meisten leben hier - zwischen Fishbone, Asia-Snack und Body-Gallery.
Wer ohne Smartphone nicht weiß, wo hinten und vorne ist, wer sich keine Telefonnummer mehr merkt, wer nicht mehr rückwärts gehen kann und ohne Facebook viele Freunde einfach vergessen würde ... der kann das dann auch nicht mehr und dann ist es gut, wenn man unter Gleichgesinnten ist, an Orten und Passagen, die das Denken übernehmen.
... oder nennen wir es die durchschlagende Parabel. So läuft der Morgen schon mit starken Sinnenseindrücken an. Die frische Kaffeetasse landet direkt auf meinem Ringzeh. Hätte ich doch nur Desinfektionsmittel eingefüllt, hätte es auch Sinn gemacht. Schnell unter die Dusche und die verbrühte Wunde abkühlen, die aber nur wenig vom Strahl abbekommt; dieser trifft vorwiegend meinen kompletten Oberkörper. Jetzt bin ich hoffnungslos wach und dem Schmerz hilflos ausgeliefert - noch ohne einen Tropfen des schwarzen Goldes im Magen. Was für ein Etappenstart ... es muß sich heute um eine Bergstrecke handeln.
Ich hab das ganze System jetzt erstmal runtergefahren. Wieder in die Heier und nochmal nachdenken, ob das heute wirklich sein muss :(
Ich kann ihn thermophylen, den Flaschenhals, die schmale Gasse, durch die er kommen muß. Auch die Leukozyten sind spartanisch vertreten, will heißen, es sind nur wenige da, 300 vielleicht, um die Stellung zu halten. Nur wenige Tapfere, um sich den Horden der viralen Brut zu stellen. Im Schein der Nacht drehen sich die Schatten der Kessel über den spärlich entzündeten Feuern, vielleicht auch ein Fünkchen Mut. Es gibt heiße Zitrone am Vorabend der Schlacht. Doch schon am frühen Morgen, der Tag von röchelnden Kehlen geweckt, liegt sie vor uns, die Hügel von Klagen mit Schnee bedeckt, die spartanische Hoffnung; mit aufsteigender Sonne in Rotz und Wasser. Blutrot glüht die Nase im thermischen Wettstreit mit der Sonne.
Fiebernde und verfaulende Körper sind mit Schuld an der Klimaerwärmung. Mutig, wenn auch nicht siegreich, setze ich voll auf die Steigerungsfähigkeit, den wichtigsten Aspekt jeder Krise. Gestählter denn je, wird mein Körper wiedergeboren. Mein Wangenknochen lebt glücklicherweise in einer Zeit, in der er sich auch sehen lassen darf. Aus der Asche steigt der Phoenix. Gute Besserung.
Freiheit oder Determination - Die Grundlagenforschung der hartenlinie (Teil 2)
Die Linie muss immer härter sein als das Leben und so manch anderes. Hineingeschmissen in einen Wust aus sich verändernden Realitäten wuseln wir uns ans Licht. Von der Mutterbrust - in ihren Größen ganz verschieden - zu Überlegungen wie: Reicht mir die Schachtel Kippen heute noch? - das ist ein weiter Weg. Und so frei wir uns auch fühlen, unsere großen Hintergrundsmuster sprechen uns dies eher ab.
Da wären die monotheistischen Religionen, hier speziell das Christentum. Der liebe Augustinus hat sich da besonders und besonders früh hervorgetan. Während sich in den ersten 3 Jahrhunderten nach Jesus das Christentum vorwiegend um die Frage nach der Trinität, der Göttlichkeit oder Menschlichkeit eben dieses Jesus die Köpfe einschlug, kam mit Augustinus 400 die Frage nach der Vorherbestimmung des Menschen hinzu. In der sogenannten Prädestinationslehre geht es um den Willen Gottes der uns unabhängig von unserem Tun der Erlösung oder der Verdammnis zuschlägt.
Die Gnadenwahl Gottes ist bei Luther noch etwas aufgeweicht. Calvin und die späteren Protestanten sind dann aber schon knallhart. Da können wir bußen und beten, fluchen und bescheißen, wie es ausgeht weiß der liebe Gott allein. Die Katholiken, die mich in letzter Zeit immer wieder positiv überraschen, sind in der Gnadenwahl in sich etwas gnädiger und gestehen uns doch eine Restentscheidung zu. Gottergeben sein Schicksal zu erleiden. Das ist der Plan.
Waren die Götter der Griechen in ihrer Macht vielleicht göttlich. In ihrem Handeln und in ihrer Weisheit waren sie allzu oft nur allzu menschlich. Unser heutiger lieber Gott - und schade daß es da keine demokratische Einflußmöglichkeit gibt - der läßt da nichts mehr anbrennen. Mit der Erbsünde auf dem Buckel haben wir einzig die Freiheit zu sündigen und Leibniz nennt dies dann auch noch die beste aller Welten. Ja, sag mal ... echt? Was ist denn bei dir in der Kindheit schief gelaufen?
Der Wissenschaftsapparat hat zwar schwere Einbrüche erlitten mit der Heißenbergschen Unschärferelation, der Chaostheorie und anderen neuzeitlichen Störungen, prinzipiell aber deutet er die Welt als wirklich und vorwiegend berechenbar. Daß die Funktion unseres Denkens es ist, Ordnung zu schaffen, und somit die Unordnung einen schlechten Stand hat, kommt hier deutlich zum Tragen - mit der Wirklichkeit hat das nicht viel zu tun. Die Axiome, also Grundverständnisse der Wissenschaften selbst, sind wissenschaftlich nicht beweisbar. Das Wetter wird immer vorhersagbarer, aber daß es die Welt gibt, läßt sich nicht beweisen. Wir haben ein massives Beobachterproblem.
Wie STIRNER sagt, ist es die Effizienz, die uns bewegt. Nicht die Wahrheit. Es ist mir egal, ob es nun wirklich Atome, Quarks oder Strings sind, Hauptsache ich kann damit meinem Nachbarstaat eins auf die Mütze geben. Der Antrieb für einen CERN Ringbeschleuniger ist weniger die Idee, der Wirklichkeit näher zu kommen, als die Idee der Macht und des Überlebenstriebs.
Es ist mir etwas rätselhaft, wie sich das hinten raus rechnet. Denn eigentlich sind wir im Westen dabei mit den Gletschern auszusterben und weltweit auf dem besten Weg uns in einem oder in vielen Streichen zu vernichten, Erde, Wasser und Luft zu vergiften, um das ganze dann auch noch in die Luft zu jagen. Naja, ich bin ja nicht in der Buchhaltung.
Um weiterhin den Machtanspruch aufrecht zu erhalten, ist es für die Wissenschaft wesentlich, so zu tun, als hätte sie den Überblick und könne daraus Lösungen schaffen. In beidem fährt die Wissenschaft einen erfolgreichen Kurs. Mit großem Erfolg hält sich die wissenschaftsgeschichtliche Tatsache, daß altes Wissen immer durch neues widerlegt wurde und somit das jetzige Wissen bald auch widerlegtes sein wird, auf dem Grunde eines trüben Teichs.
Ich weiß noch, in der Schule: Moleküle, Atome, Protonen, Elektronen und irgendwo waren da noch Photonen, masselos und scheinbar auch nicht von langem Leben. Wie aus einer Handgranate wurden daraus fünf Sekunden später Quarks und jetzt die Sache mit den Strings. Wäre schön, wenn unsere Lebensmittel dadurch besser geworden wären in den letzten 2000 Jahren. Sind sie nicht und daß das Rentenproblem uns jetzt wie ein Gespenst aus dem Dunklen anspringt widerspricht auch stark meinem Reptiliengedächtnis an die Schulzeit und die Alterspyramide. Ist weniger weil unsere Politiker besser BWL als Jura studieren hätten sollen, sondern mal schnell die Altnazis ausbezahlen, für die auf ihrem Rußlandfeldzug die Rentenleistung mehr Feindkontakt bedeutete als ein Haufen Batschaken. ... nun gut ich schweife ab ...
Wissenschaftlich ist es mit dem Überblick nicht weit her. Mit der Beseitigung der selbstproduzierten Probleme noch viel weniger weit, auf kurze Distanz findet sich dann aber doch immer eine Firma, die die Symptome vorübergehend in den Griff bekommt.
Die wiederum kommt aus einem ganz anderem Lager. Die Konkurrenz wartet schon in den Startlöchern.
Das was Max Weber in seiner Untersuchung der Entwicklung des Kapitalismus und der prothestantischen Ethik schon 1900 festgestellt hat, feiert derzeit - ich hoffe - seinen Höhenflug. Ganz kapiert hab ich's noch nicht ... wir sind frei in unserem Tun (weitab von der evangelischen Mutterkirche) und durch unsere kräftige Einmischung in den kapitalistischen Prozeß und den uns daraus beschiedenen Erfolg bezeugen wir den Willen Gottes und unsere ... Nähe zu Gott? baldige Erlösung? Das ist religiös fundamentierter, deterministischer Kapitalismus. Das Geld als Gott. Das ganze verbunden mit der Enteignung der Menschen wird es nicht mehr lange dauern und wir schießen die Arbeitslosen zur Glaubensprüfung ins Weltall. Wer nicht zurückkommt hat Einlass gefunden oder den Glauben nicht gefunden. Bei so einem Ausflug fühlt man sich wie eine Spermie, denn nur wenige finden Einlaß. Der nette Tele-Prediger von ProChrist2006 in seinem Smart ist für mich angstbesetzter als Kierkegaard, Kafka, Munch und das dritte Reich in einem.
Laßt uns nicht Spermie, sondern Sprengmine sein. Wir lehren den Quarks und Strings das fürchten. Aufpassen ihr Fäden und Membrane, jetzt knallts dann gleich gewaltig ... und zwar diesmal der Urknall aus dem Ich heraus. Bis dahin beten wir für die Opfer des kapitalistischen Kreuzzugs oder hoffen wir etwa, daß es noch ein wenig dauert, bis wir uns von unseren reslichen Aktiengewinnen trennen. Nur noch dieses eine Hoch ... Fragen über Fragen. Und die hartelinie bietet die Antworten. Wir nehmen diesen Gewinn auf jeden Fall noch mit. Es muss so viel übrig sein, daß wir wenigstens noch die Bastion Berchtesgaden gegen diese Aldi-Religion aus dem Norden halten können. Denn was der wissenschaftlichemn Europa auf dem Stier folgt ist der Jäger. Es sind adrett in schwarz-weiß gekleidete junge Herren mit amerikanischem Akzent, die den Virus in unsere Köpfe tragen, in deren Schafspelz wir uns kuscheln bis uns die Titten platzen. Die Jäger aus dem Norden ... oder Westen eigentlich eher, und vielleicht sehen sie auch anders aus. Aufpassen, auf jeden Fall. Die Jagdgründe sind knapp geworden und die Jagd mehr ein EgoShooter.
Da werd ich doch lieber Vampir. Ewig leben und nicht altern, also gut wenn man sich früh entscheidet. Hallo ich will garnicht erlöst werden, ich find's eigentlich ganz cool. Ich bin Freispruch, nicht Kreuzigung. Ich find aber auch Albert Camus ganz gut: Determiniert durch was auch immer, aber voll verantwortlich. Hat so was Radikales. Oder Moritz Schlick, der findet, daß es um jedes Papier schade ist, das darüber geschrieben wurde, weil es unentscheidbar bleibt. Ich glaube, daß wir die Freiheit erst einmal kennenlernen sollten, ehe wir darüber urteilen. Und da haben wir einigen Nachholbedarf, noch viele gemeinsame Stunden, wir und die Freiheit, allein unter einer Decke ...
Wem bei Metal nur Metalica einfällt, dem fällt auch bei Rennpferd nur Schockemöhle ein. Wenn Sara Wagenknächt etwas zu Sozialismus sagt, so zählen die Ideen und nicht der Name Wagenknächt. Und wenn sie sagt, ihr schmecke Nutela am Morgen, dann zählt die Idee und nicht das Produkt. Die Ideen sind es und die kennen keinen Besitzer. Ein Plagiat, da lach ich ja. Wer hat denn heute noch Orginale?
Sarah Wagenknecht, das glaub ich doch nicht. Ihre Geburtsurkunde wurde vermutlich am gleich PC ge-faket wie die von Obama. Ich bin davon überzeugt, sie in den 70ern schon mal am Strand von Rimini getroffen zu haben.
Kein Name ist heilig. Schon garnicht der eigene. Critizise me, attack me, fuck me hard ... I need your energy. Eigentum ist Diebstahl. Du gehörst dir nicht selbst. Und wer ihn braucht, seinen Namen, seinen Ruhm ... stay tuned, der Volkskörper Hooligan United baut den Luden eine Stadt. Eine Stadt mit Straßen und Häuser mit Namensschildern. Wir begrenzen die mit Persönlichkeiten operierende Geschichtsschreibung auf einen Ort. Da wohnt dann Cäsar gleich neben Mao und Alexander teilt sein Klingelschild mit Hindenburg. Eine Koordinate für alle Geschehnisse.
Wählen wir doch sittsam demokratisch die Bedeutungslosigkeit als das Ideal. Nehmen wir endlich Kontakt zur Realität auf. Wir brauchen Bücherverbrennungen - jetzt wo wir alles digital haben. Wir brauchen E-Bookverbrennungen, unter Verweis auf die Weapons-of-Mass-Destruction. Aber eines brauchen wir nicht, noch einen Namen. "Was tönen ihre Posaunen, Schellen, Hörner und Flöten anders als: herbei zu uns, ihr Henker! Ihr Raubvögel!"
Nicht Branding oder virales Marketing, sondern Burning. Nicht wie die seltsamen Puderfinger, sondern wie diese Helden der Verhaltensforschung. Burn your name today.
Reden wir doch mal über unsere eigenen schwarzen Kassen. Vorab von den Kaffeetassen finanziert aus den Kaffeekassen, den legalen und den illegalen. Oder kennen Sie: Alle zahlen rein, aber der Chef gibts aus; füttert seine Günstlingswirtschaft. Nehmen wir den steuerwerten Vorteil. Das Gratis-Essen als Koch, das Getränk des Kellners. Das unversteuerte Trinkgeld. Das ist alles noch Erdgeschoß ... da wo jeder reinschauen kann.
Aber gehen wir doch mal in den Keller, dahin wo es dunkel wird in den Kassen. Das Abstempeln für Kollegen, Abrechnen auf andere Kollegen, die Veruntreuung! ... ein schlechtes, ungutes Wort. Ein unbehändes Wort, weil es schon im Ansatz abschreckt. Veruntreuung? Ich doch nicht! Ein Wort bei dem man sich augenblichlich abwendet und ihm nicht die Aufmerksamkeit gewährt, die ihm gebührt (gebührt: ein sehr schönes Wort für diesen Augenblick).
Der Becher Kupfergeld und der Pfandklau als Einzeltat, ausgefeilte Tabellensysteme von Teamgemeinschaften, die das Optimale rausholen, und sich keiner wundert, daß seit Jahren keine Krankheitsschicht unbesetzt war, als Großtat des Kleinverdieners.
Inzwischen hat es der Dümmste verstanden, wie im großen Stil abgesahnt wird, daß Korruption im Ausland für deutsche Firmen bis vor zehn Jahren noch steuerlich absetzbar war. Ich nenne es Abkasse, wo Absahnen unter Fixkosten läuft.
Vielleicht ist es nur meine Wahrnehmung, daß es nun doch einige Reiche auch erwischt hat. Ob die wohl alle von den zwei drei CDs kamen? Nicht mal DVDs.
Aber prinzipiell wird es einem eher bei der Kleinkriminalität schwer oder zumindest madig gemacht. Die rein rechnerisch dümmste Bereicherung ist Schachtel Kippen an der Kasse. Gelder abzweigen bleibt dem Nachsteuer-Bürger zumeist vorenthalten. Besser fährt, wer den Banken und dem Staat sein Säcklein nicht zeigt, sondern Ebiges wo anders investiert. Schlechter fährt, wer sich dem Kredit verschrieben. Meine Bank ist trotz bester technischer Ausrüstung nicht in der Lage, mir meinen Dispokredit auf Null zu setzen. Ich sag mal, nicht Mannens genug. Wer da kein mulmiges Gefühl bekommt, hat schon verloren.
War das nicht schon bei Opel so, daß er den gerade noch selbst produzierten und doch schon gammligen Cheeseburger auch noch selber in seiner kurzen Ruhephase konsumiert und dafür den steuerlichen Vorteil an den abführt, der ihn bei der nächsten Maidemo mit Tränengas füttert.
Zurück also zu dem Geld, das keiner hat, und das trotzdem überall unter uns schwelt und glimmt. Das Geld, das jeden Tag mehr wird und nicht weniger. Das Geld, das viele jeden Tag weniger nicht haben. Das Geld, das so gefragt ist, weil es nie da ist und dann doch immer mehr wird. Was machen die in Vaduz nur damit, mit all dem Geld, in so einem kleinen Tal? Ich kapiers nicht.
Denn in den kleinen schwarzen Kassen finden Sie heute Schuldscheine und Verschreibungen, heute kann man schon froh sein, wenn man in der Umkleide nicht vom eigenen Kollegen beraubt wird, daß er Spielsachen für Weihnachten besorgen kann. Hungertuch?! Welches Tuch?
Wir sind hier nicht bei Ali Baba und den 90 Millionen Räubern, sondern es sind wirklich nur vierzig geblieben. Das Fußvolk der Räuberbande sieht Geld heute nur noch aus Schlitzen kommen und gehen. Auch das ist eigentlich bereits Nostalgie. Künftig wird es auch nicht mehr aus Taschen gezogen. Es wird vierzig Scanner geben, die es von der Karte buchen. Selbst die Geldeinheit wird metaphysisch werden. Sie werden ihr Konto in Farben sehen. In der Probephase vorerst noch skaliert in GrünGelbRot und vermutlich, so wie ich Schlandland kenne, auch Schwarz.
Ich sage es nochmals, Lohnarbeit delendam esse, und gleich danach die Arbeitsteilung. Keine Jeans mehr mit Taschen, aus denen es zu ziehen gäbe, was es nicht geben darf. Hände aus den Taschen und Kassen! Sonst wird hier gleich europäisches Elitegehaben mit klassisch europäischem Elitegehaben beantwortet, sonst siehts hier gleich aus wie bei Prinz Leopold II. im Kongobecken und es hagelt Arme.
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