Montag, 26. August 2013
Mein Mann ist Kiffer
... und ich seine Mätresse. Ich darf die Schnittchen bringen, wenn der Husten nachgelassen hat. Ich bin der Platzhalter der schlechten Laune, wenn mal die Vorräte zu Neige gehen. Aber immerhin kann er seinen Lulli nicht in den Joint stecken und so bin ich sein einziges Lustobjekt, während seine Neurozellen sich nur mit ihr beschäftigen. Ich denke inzwischen als Reaktion darauf währenddessen an unseren Hund.

Ich nenne meinen Mann 'Sushi', kalter Fisch. Seinen Zustand nach der ersten Feierabendzigarette trifft wohl am ehesten die Bezeichnung "läppisch". Das Leben und auch unser Wir wird zur Lappalie. Ein Lappen, aber eben kein cooler, mein Mann. Eine Redelaune wie bei Besoffenen, aber solchen, die bereits am Wegschlummern sind. Ich lebe mit einem Mann der tagsüber recht intelligent Geld verdient und am Abend sich der Hirnlosigkeit preisgibt. Seine Sektretärin, so er eine hätte, würde ihm vermutlich zu Füßen liegen, bei mir hat er schon keine Füße mehr, so butterweich wie er in der Couch abchillt.

Sein Kopfkissen könnte ich im Grunde täglich wechseln. Himbeermarmelade, Honigreste, Brösel aller Art, aber vorwiegend Schokoladenflecken vom letzten Häppchen, denn gemeinsames Abendessen schafft er schon seit Jahren nicht mehr. Da ist der Hunger noch nicht gereift. Fressflash kommt erst, wenn ich duschen gehe. Auf dem langen Weg ins Bett wirds bei meinem Mann nochmal so richtig klebrig verzuckert.

Zum Glück haben wir keine Kinder - wie auch - so kann er sich nicht an ihren Vorräten bedienen und ich ihn nicht am Auskratzen ihrer Bong erwischen. Wenn ich nicht Schweralkoholikerin wäre, hätte ich das niemals bis heute durchgestanden, beziehungsweise -gelegen.
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