Mittwoch, 9. November 2011
Weekend in Österreich - in der Reihe "Das Andere in der Fremde"
Kruzideife no moi * do is nix entschband, in da Fäiswand. Soi i ma jetz de bromotion, säiba moin, es Grrrattla, es grrreißlichen, Sakra Himmiheagott, es Gfrrrett, es daherglafas. Varrrecka soids an eira Gia, es aufblosene Brunzkattler, es varrreckde. Mim Sauhofa duach n Stoi gfotzt und daschlogn käads es, mim Sackl Zement an Odl neigschmissn, dakoichd und ozundt, es ausgschamde Bandidngschweal. Nix zum doa ham woids mid mia ... kummd ma nua recht. So kon i a.
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Ich muss das mal gleich korrigieren, ehe ich falsch kopiert werde. Ich bin zwar ein Geschöpf der Berge, komme aber eigentlich aus der Schotterebene.

In der Vorebene entwickelt man ein ganz anderes Verhältnis zu den Bergen, weil man stets viele von ihnen sieht. In den Tälern der Berge - wer lebt schon auf den Gipfeln - ist der Blick viel begrenzter. Eine Bergkette, die den Süden verstellt, ist romantisch, darin zu leben, dunkel.
Bis heute ein Zentrum des stationären Raubrittertums, der Transitschmarotzer und der eingekesselten Zwietracht, denn im Dunkeln ist gut munkeln.

Ich kenne das heimische Munkeltier - am Rande - diese verfeimte, dumpfe Art mit DJ Ötzi und Hochprozentigem sowohl Gast als auch Kultur zu eleminieren. Nachhaltigkeit ist in diesen dunklen Tälern nur die Auswirkung des Billigfusels, den es hier scheinbar aus Gebirgsbächen zu regnen scheint.

Erosion ist bei der Schräglage dieser Kultur eine Naturgegebenheit. Betrachten Sie den Alpenländer mal als alternden Bergchampignon - Sie werden einiges entdecken.
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The God, the Bad and the Ugly - die Innenarchitektur des Gambit
Ich suche ein säulenfreies Leben, denn die Säule trägt nicht mich, sondern die Decke über mir. Mir verstellt sie die Sicht.
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Tu-tunk, tu-tunk, klopft der Blutmuskel, die Turmuhr schlägt. Das heißt, ich lebe. Aber es ist, als wolle sich nichts daran hängen, als wäre die erste Staffel gelaufen und keine zweite geplant. Wenn wir schon bei der Fernsehserienmetapher sind: ein Standbild - leider so verschwommen, daß damit keine Kontrasteinstellung mehr möglich ist. Ich taste nach meinem Halfter.

Seit gut zwanzig Minuten sitze ich nun vor diesem Flackern. Es bildet sich Schweiß auf der Haut und die Haare stellen sich auf. Ich gehe auf und ab, weil mich eine unsichtbare Hand an den Brusthaaren packt und durch
die Wohnung schleift. Im inneren Dialog versuche ich herauszufinden, was die Hand möchte. Vermutlich möchte sie mir die Seinslosigkeit vor Augen führen, meine wahllos zusammengewürfelten Möbel, die ich aus der Studienzeit herüberretten konnte, das Flachbild einer humanen Vision, die man der Bildröhre beraubt hat. Der Halfter ist leer.

Als der Himmel kurz aufreißt, entsinne ich mich der Kreuzspinne auf meinem Balkon. Ein Gast seit drei Jahren, aber auch sie schon im Winterlager, sozusagen unbekannt verzogen. Selbst in den Resten ihres Netzes kein Nachsendeantrag. Wo ist meine Waffe? Wo bin ich?

Es fühlt sich falsch an, meinen Güterzug leer durch den Winter zu steuern. Es fühlt sich verdammt falsch an, ohne Proviant in ein Rennen zu starten, das man alleine läuft und trotzdem verliert. Endlich ertaste ich den kalten Stahl. Nachdem ich sie ergreife, wirkt der Holzgriff warm und handlich. Ich weiß wieder, wer ich bin. Ich und mein kalter Stahl verlassen das Triangulo del Muerte.

Welcher Gedankenfamilie soll man sich bedienen, wenn einem dieses tu-tunk, tu-tunk beginnt auf den Senkel zu gehen. Ein fremdes tu-tunk in der eigenen Herzkammer. Ich stelle mir Fragen, die sich eigentlich andere stellen sollten, nur weil ich sie irgendwo aufgeschnappt habe. Wer hat das Gedankengut entlassen, als Frage ohne Antwort ... oder bin ich beim zweiten Teil der Bücher einfach eingeschlafen? Was für ein bekacktes Dorf, wo man vor lauter Krugscherben den Brunnen nicht mehr findet. Ich bin mir fast sicher, daß es sich bei mir um einen schadhaften Filter handelt, die Zylinderkopfdichtung im Arsch. Und deßhalb liege ich hier im Schlafwagen nach Morgen.

In all den Stunden, die an der Zeit vorbeigehen, bin ich den Zug auf und ab gelaufen. In jeder Ecke ein Schaffner, die Fahrerkabine allerdings verwaist. Ich will mal hoffen, daß nur ich alleine diese Strecke befahre. Nochmal Fahrgast-Check, könnte ja sein, daß sich der ein oder andere Bekannte an Bord befindet. Falsch fühlt sich auch der Griff zum Bordtelefon an. Auf dem Weg zum Duell werden keine Fragen gestellt. Wäre günstig, wenn das meine autonomen Nervenbahnen endlich auch begreifen würden.
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Grundlage, Zug und Waffe, sind die Requisiten aus dem Film The Good, the Bad and the Ugly, einem der außergewöhnlichsten Western.

Der unterlegte Handlungsstrang ist mein Erwachen aus der Bewußtlosigkeit, die mit dem Verliebtsein einhergeht.
Als ich aus dieser Bewußtlosigkeit allerdings erwache, bin ich nicht mehr auf dem Weg zum Duell (siehe Film). Ich trete nicht mehr in Konkurrenz, wie das beim Damentausch in einer Dreiecksbeziehung so üblich ist, sondern ziehe mich aus dieser zurück, bzw. bin schon fast wieder ich selbst. Ich selbst bin natürlich die gesamte Dreiecksbeziehung zwischen God, Bad and Ugly.
Mit der Waffe in der Hand, meinem Selbst-Bewußtsein, das ich wiedergewonnen habe, fühle ich mich wieder komplett. Es ist wieder mein eigenes Leben, das ich lebe, meine eigene Entscheidung, und nicht mehr die anderer.

Wenn ich aus dem Fenster blicke, sehe ich noch die Ruinen und die Schadhaftigkeit, aber der Zug fährt und fährt und ich werde - wieder Eins - ankommen. Spätestens dann wird es auch mein Körper begriffen haben, daß er die Spannung wieder rausnehmen kann.
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