frei raus - der "turn through"
zum ersten mal, virginal. Jede Geburt ist für sich das erste mal und so schreibe ich zum ersten mal frei Hand ins Netz. Direkt und live:
Frei fliegt das Wort dahin ... in ein Nirgendwo. Hoffentlich trifft es auf Irgendwas. Das hoffe ich nicht für mich.
Wenngleich die Sprache wohl eher schon virulent ist, muss das für das Wort nicht stimmen. Schon gleich dreimal nicht für ein Wort auf seinem Weg ins Netz. Ge-bit-tet, digitalisiert, analogisiert, vercodet, noch nicht mal verpixelt.
Und doch irgendwie fast biologisch, setzt sich mein neuronales Zucken, nachdem es sich kurzzeitig auf meinem Bidlschirm abbildet, wieder um in Maschinensprache, in An/Aus, in Stromstöße, Kupfer- und Glasfaserkabel, in Funkwellen und Photonenblitze.
Es zündet und brutzelt auf allen Frequenzen ... aber wohin? Wodurch, ja, wodurch? Durch ein Kabel. Mager mager. Wo soll es da auch hin? Wundert wen, daß da ein nächtlicher Anruf bei der Telekom nach einem Kneipenbesuch oft mehr bewirkt als tausend emails ... nämlich die Sperrung.
Ich möcht jetzt mal einen kleinen Plan verraten ... durch ein kleines Kabel, decoded, zerlegt, hexadezimalisiert, kurz auch mal im FileAsociationTable verankert ... das ist mir unerklärlich, wie sich all die anderen gleichzeitig durch die Leitung quetschen ohne sich zu stören, hin und her, kreuz und quer und trotzdem kommt jeder wie bei einem Wunderbillard fast! sicher in der richtigen Tasche an.
Aber eben nur fast! sicher. Ein wenig Datenverlust wird dem Wort hier auch noch zuteil, bevor es reassembelt, wieder hergestellt wird. Das hat mit der Verschränkung von Quanten soviel zu tun wie meine Oma mit dem FC Anderlecht.
Und wie viel ist es dann noch von mir? Da wird es dann doch schon wieder quantentheoretisch, in welchem Wahrscheinlichkeitsraum ich dann gesagt haben könnte, daß ich es eine prima Idee fände, dem nächsten Konzern, der mich verarscht, frühmorgens mal ne richtig saftige Rotweinwurst vor die Haustür der Konzernzentrale zu scheißen. Wenn ich mir den Rest des Tages dann noch frei nähme, könnte ich auch noch die Presse einladen. Dann muß die Wurst aber auch einwandfrei klappen. Das kostet dann mal vielleicht fünfzig Euro, die ich mit der Vermarktung samt Fahrtkosten locker wegmache.
Aber wie gesagt: Meine Oma spielt beim FC Anderlecht und Herostrat war ein Grieche.
einemaria am 25. Januar 11
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