Sonntag, 16. Januar 2011
Der kommende Aufstand
Warum sehen die Köpfe unserer Sozialhilfeempfänger etwas flachgedrückt aus und seitlich quellen die Pausbacken raus. Weil ihnen schlicht die Zähne fehlen, die ein schönes deutsches kantiges Gesicht doch auszeichnen.

Mit diesen Gesichtern und der gepaarten Dekadenz des restlichen Volkskörpers schrammen wir näher an der Antike vorbei, als mit dem Rest unserer Kultur. Ein demokratischer Nationalstaat hat mit dem römischen Reich herzlich wenig zu tun. Die innere Haltung seiner Bewohner ist es, die sich an Rom orientiert.

Man könnte den Gedanken verspüren, wir müssten ein wenig aufs intellektuelle Gaspedal treten, um uns aus der Flut und Behagelung der Information zu befreien. Mitschreien, was alle schreien, und sei es die Opposition, bringt nicht viel Neues. Wir benötigen einen kleinen Boost, kurz mal nachbrennen auf diesem Hürdenlauf.
Wir dürfen uns Reptilien gleich fühlen, die noch ganz durchgefroren vom Kalten Krieg. Jahrzehnte der Trägheit. Und wie aus dem Nichts springt uns Internet, Mauerfall und neue Weltordnung an und swir sind plötzlich Wutbürger, mit schäumendem Blut und massivem Bluthochdruck. Das ist nicht gesund und führt zum Schlaganfall. Vielleicht dann lieber mal runter vom Gas und einfach einen Ausfallschritt wagen.

Ich möchte mal darüber nachdenken, ob ich darüber nachdenken darf, ob ich laut darüber nachdenken darf, ob ich eine Staatsform auch ändern darf. ... und wie?

"Der kommende Aufstand" vom Unsichtbaren Komitee wird ja nun wohl rezessiert. Bei Amazon wird es wohlweislich im Verbund mit Ernst Jünger billiger angeboten - allerdings mit dem Waldgang und nicht mit dem Stahlgewitter. Im vollen Text und umsonst zu lesen bei
Indymedia: "Die Tatsache, dass der soziale Angriff der Eliten in den verschiedenen Staaten der westlichen Welt zusehends ähnliche Formen annimmt, kann eine derartige Positionsbestimmung über alte kulturelle Grenzen hinweg tragen. Die Vermessung und Verwaltung des Menschenmaterials kommt uns allen bekannt vor, auch wenn Dateien und Polizeien andere Namen tragen. Der Klartext hinter der Billig-Propaganda von Managern und Kriegsherren tritt international so klar zutage wie die Erfahrung sich verschärfender Ohnmacht angesichts der unbelehrbaren Arroganz der Macht."

Der Text spricht von eroberten Kasernen und gesprengten Gefängnissen. Der Aufstand ist schon fast vorbei. Also schnell noch schauen, wo sich die letzten Barrikaden finden lassen.
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