Die Plagegeister
Es waren Frauen anwesend. Denn die Putzmaterialen sind an allen strategischen Stellen positioniert. Ein Besen und ein Schäufelchen in jeder Ecke und zentral die Wischmobbaterie - besenrein, versteht sich. An den Wischstreifen läßt sich noch erkennen, daß selbst die Fenster geputzt wurden. Nur eines kommt dieses Jahr schneller zurück als der Staub. Das sind die kleinen und großen Knöllchen Kot der Nagetiere - der Mäuse und Siebenschläfer; diesen vertragslosen Mietnomaden, die sich nicht vertreiben, sondern lediglich dezimieren lassen.

Es soll Menschen geben, die Siebenschläfer süß finden. Das kann man wohl, wenn man sie nur aus Büchern kennt, oder sie zumindest nicht im Dach hat. Wer aber schon mal von in die Enge getriebenen Siebenschläfern angegriffen oder gar gebissen wurde, weiß von welcher Furie ich spreche. Flachgedrückte, heimtückische Rieseneichhörnchen, die erst in der Senkrechten ihr volles Laufpensum erreichen.
Mäuse haben diesen Sympathiebonus glücklicherweise nicht. Und wer schon mal Mäusenester in der Matratze hatte, weiß welches Unheil diese zu veranstalten in der Lage sind. Daher muß auch der Ausdruck "angefressen sein" stammen. Da lob ich mir jede Viper, die nicht scheißt, die sich nicht sehen und hören läßt, und die Mäuse frißt.
Die Viper, ein tolles Tier.


Fight, Giri, fight. Die Topi hatten keine Chance ... gegen den Mäusekleber. Aber der Siebenschläfer als solcher hat mehr Pferdestärken und nimmt die ganze mit Kleber beschmierte Platte komplett hinfort. Ich werde mir Bleiplatten besorgen müssen.
Der Nachbar tut sich da leicht, in seiner unbedarften italo-ländlichen Art. Während des Morgenschwätzchens stupst er leichtfüßig die vergifteten Mäuse und Siebenschläfer von der Terasse - ohne hinzusehen und ohne letzte Worte. Beiläufig erwähnt er erste Zahlen des Infernals: 200 Mäuse und 50 Siebenschläfer. Das sind nun also die Geister der Plage, die glücklicherweise nicht wiederkehren.
Wenn sie denn nur 7 Monate schlafen würden. Das glaub ich nicht. Soviel scheißen kann man nicht in 5 Monaten. Oder sie scheißen im Schlaf.

Nun wissen wir, daß das Gerücht, die Grünen hätten Labormäuse aus Hubschraubern abgeworfen, nicht der Grund für die diesjährige Mäuseplage ist. Alle x Jahre bilden die Buchen besonders viele Früchte, die Bucheckern, aus. Und im Jahr darauf gibt es - seit Jahrhunderten - eine Mäuseplage, gefolgt von einer Schlangenplage, wenn man das so nennen darf. Da darf sich dann jeder wappnen wie er will. Ob nun mit Gift oder mit Mäusekleber, oder mit einem leerem Regal in der Speis.


g. am 28.Dez 12  |  Permalink
Meine beiden Mädels finden Mäuse klasse. Endlich mal eine aufregende Jagd. Danach träumen sie mehrere Tage davon.

einemaria am 29.Dez 12  |  Permalink
Bin ja selbst ein Spitzmaus-Fan. Aber bei Hausmaus ... stören mich die Auswirkungen des Präfixes "Haus" so arg. Keine Gnade.

birgitdiestarke am 28.Mai 16  |  Permalink
Wir hatten mal einen Feldhamster im Haus. Da wohnten wir in Schweden umgeben von Kornfeldern. Die Zerstörungskraft eines einzelnen Hamsters ist unglaublich!

einemaria am 30.Mai 16  |  Permalink
Sie sagen es. Deswegen heisst er ja Feldhamster und nicht Haushamster, sonst wäre er in Laufradhaltung groß geworden.