I am so happy to be on TorTour with you, Sir
Schunkelfahrt mit Freunden von Bagan an den Lake Inle.
Ich sollte sagen: die beruechtigte 11-Stunden-Toertour vom Feuer Bagans ins Eis am Lake Inle. Wer kennt ihn noch den Song "We are family" von den Jackson Brothers. Doch selbst das ist zu individualistisch gedacht. Eine Masse von dicken und duennen Voelkerschaften, dich gestopft - nicht wie die allein lebende Sardine - sondern wie Bakterien im Darm einer Mastente. Der Bus also im Grunde ein Zellverband mit dem gleichen Ziel; halblebendig die Eishoelle (so sagt man zumindest) von Kalaw und Lake Inle zu erreichen. Zum Glueck ist es inzwischen der Beginn der warmen Saison.
Wer zumindest im Bus einen guten Ueberblick ueber die leidenden Gesichter der Touristen zu gewinnen, kommt nicht umhin, einen der Notsitze im Gang des klapprigen Busses zu bekommen - Mittelreihe also, ungefedert und lehnenfrei, denn eine ehrliche Haut (spaeter Lederhaut), weiss dass bei Bergstrecken nur so die typische schweissgeladene Huettenstimmung aufkommt. Wer wuenscht sich schon Federung, wenn bei Ankunft dann wenigstens zum erstenmal der Stuhlgang wieder hart ist.
Die Reise verlaeuft ohne Massenpanik, und ist gut so, denn jede Pinkelpause stellt ein logistisches dreidimensionales Problem dar, dass beim Einsteigen auch alle wieder feingeordnet nach Platznummer im Zellverband ihren nummerierten Platz finden, ohne sich totzutrampeln.
Grosse Leidensfaehigkeit beweist auch die in vielerlei "air-cushions" gepackte Koreanerin, die auf ihrem stark geneigtem Notsitz an den verschwitzten Bierdeutschen neben ihr gepresst wird, so dass sie sich im Grunde vermengen - doch manche Rassen scheinen im Zellverband geboren zu sein.
Die uns begleitenden Schluchten hinauf in die Kaelte mit der teils abgebrochenen Strasse, schrecken mich nicht, denn was soll einer Fleischkugel, die wir Insassen darstellen, schon passieren, wenn wir runterrollen. Schade nur um die zerquetschen Fische im Fluss an Fusse der Schlucht.
PS: Die geheimnisvolle Anti-3-Salbe von Dr.Win hat Wunder gewirkt. Die wenigen Muecken haben nun wieder eine Chance durch meine verquollene Haut ihren Ruessel durchzustecken. Mal sehen, was Burmesien krankheitstechnisch noch so zu bieten hat ;)
immer wieder stellt sich mir die Frage: Wann bringen Sie endlich Ihren Antireiseführer als Buch heraus? Sie sind einfach zu kompetent, um abseits des Urheberrechts zu dümpeln. Legen Sie's ACTA.
ich will mal ueber eine limitierte Auflage nachdenken, aber die gibts dann nur geschenkt. Ich weigere mich bisher standhaft mich auch noch mit der Last des Wortbesitzes zu beladen.
Bei der herrschenden Ueberwachung - was ja kein Fehler ist, weil dann vieles eben wie geschmiert laeuft - hab ichs ja im Grunde ad ACTA gelegt. Ich hoffe, dass da nicht nur der Verfassungsschutz fleissig mitliest (sobald er abgeschafft, bricht mir die halbe Leserschaft weg!), sondern auch die Tourismusbehoerden dieser Welt.
Man glaubt, mit einem deutschen Pass kaeme man wohl ueberall hin - bei mir wird es da bald haufenweise Einreiseverbote hageln. Mir ist zu Ohren gekommen, dass derzeit eine laenderuebergreifende Anfrage bei der Bundesregierung vorliegt, mir schichtwegs ein Ausreiseverbot zu erteilen.
Als letztes Beispiel moechte ich hier auch mal ganz offen darueber sprechen, was mit mir hierzulande in Burmesien soeben getrieben wird. Man hat mich so verbettwanzt, dass man im staatlichem Fernsehen meine Pulsfrequenz im Ticker laufen sieht. Und gleichzeitig bin ich gezwungen meine letzten Devisen fuer Bandagen zu verpulfern, um meine Haende und Fingern zumindest so weit zu stabilisieren, dass ein Teil meiner Schreibfaehigkeit erhalten bleibt.
Es gibt ja immer zwei Wege: die Finger zu brechen oder wie in meinem Fall den Willen. Aber da haben sie sich gewaltig getaeuscht, denn Insekten wie ich haben keinen Willen, sondern reagieren mechanisch in einem Ganglienverband. Und letztendlich werd ich mich durch die Kanalisation aus diesem Land herauswinden.