Cruising Irrawaddy - Mandalay to Bagan
Auf den Spuren des Tizian Terziani und des halluzinatorischen Heiligenscheins Buddhas.
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Mir waers erst garnicht aufgefallen. Nach den Karaoke-Shows auf indonesischen Faehren, nach den in allen Neonfarben funkelnden Bussen Indiens, nach den allabendlichen, die Strassen der 3.Welt beschallenden SitComs und Telenovellas, nach all dem unstillbarem Hunger der 3.Welt, etwas mehr Pepp und Farbe in die armseligen Bambushuetten zu bringen,
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war ich anfangs blind gegenueber jener burmesischen Eigenheit ... dem rythmisch blinkenden Heiligenscheinen der Buddhastatuen.
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Und wenn man es genau bedenkt, fuehlt man sich zurueckversetzt in die Zeiten, als man noch bunte Glasperlen gegen die Schaetze der Neuen Welt eintauschen konnte. Jetzt sind es Lichterschlangen und Videogames. Und trotz all der Technik erst Neue Welt, jetzt Dritte Welt. Was fuer ein Werdegang.

Nun, wer 40$ fuer eine Schiffsreise in Myanmar bezahlt, muss zwangslaeufig damit rechnen, dass er auf einen Haufen Schbacken der eigenen Art trifft.
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Verhaermtes Westvolk, das sich lieber am Oberdeck von den Abgasen des Kamins einheizen laesst, als das wohlige Klima in der 1.Klasse im Unterdeck zu geniessen (wieder einer jener seltsamen raren Orte, an denen man hier nicht rauchen darf). Erst hier findet man die noetige Ruhe vom aufgeregtem Gebrabbel jener, die verzweifelt nach burmesichen Aschenbecher suchen (das Land selbst ist der Aschenbecher!) und sich gegenseitig die Umgebung erklaeren. Schon ueberraschend, dass auf jedem "Lonley Planet" die gleichen Dinge vorkommen - ich faende den Arbeitstitel "One Word View" wesentlich passender.

Zurueck zu Terziani, der diese Reise 1991 gemacht hat. Seine Berichte ueber dieses Land schillern vorwiegend in zwei Farben, in Schwarz und in Blutrot. Letzteres fuer die Vergangenheit und Schwarz fuer die Zukunft. Irgendwo geistert mir auch der Spruch im Kopf, dass George Orwell, den es auch mal hierher verschlagen hatte, drei Buecher geschrieben hat - alle ueber Burma.
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erst seit diesem Monat erlaubt - das Bild der Oppositionsfuehrerin Aung oeffentlich zu zeigen
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Wenn ich also hoere, welch innere Kraft und Schoenheit von den Tempeln Bagans ausstrahlen, so kommt mir der Brecht wieder hoch: denn diese Superkoenige werden die Tempel wohl nicht selbst gebaut haben. Im guenstigsten Fall waren es unbezahlte Fronarbeiter. Und es waere schon verwunderlich, wenn nicht hunderte von Menschenopfern die vermeintlichen Goetter hierfuer guenstig stimmen sollten.
Wie Koenig Mindon vor 150 Jahren und sein Nachfolger Thibaw, denen 600 Opfer für einen Tempel noch nicht genug waren.
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siehe da - eine rauchende Koenigin
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Zumindest vom Erbauer des Ananda-Tempels heisst es, dass er nach Fertigstellung des Tempels gekoepft wurde, wie auch der Schoepfer der Glocke von Mingun. So laeuft das hier - warum sollte es sich nach 1000 Jahren nun aendern.
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Sobald das Erdgas nach Thailand und China verkauft, sobald die letzten Rubine aus der Erde gesprengt und das letzte Teakholz verschippert, soll das Volk seine Demokratie ruhig haben. Denn was wird es schon wollen. Ein Moped, einen Samsung Flachbild und Orginal Adidas. Mit was aber wird es die Importgueter bezahlen, wenn es seine ausgeblutete Seele dem Kapitalismus ueberschrieben hat? Vielleicht mit seinem Fleisch?
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bis dahin bleiben die Fahrradreparaturgeschaefte vorerst noch sehr antiquarisch - uns gefaellts, den Einheimischen weniger