... oder sollte ich sagen: die Tui-kaste unter den Landeklatschern, jene Lidl- und Aldiurlauber, die leider nicht mit dem Kreuzfahrtschiff vor der Insel Giglio untergegangen sind. Dieser Kapitän hat getan, was er tun musste. Ich hab sie nun mal selbst getroffen und sie mein Gemüt aufs Tiefste; mein Teneriffa Primer.
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Nur aus der der Mittelreihe tönt ein leises Stimmchen durch das Landegeklatsche: "Der Kapitän kann uns doch garnicht hören." So ist es und so ist es auch gut, sonst würde auch er uns im Mariannengraben landen lassen.
Ganz im Vergleich zum Linienflieger hat das Niedervolk einen Drang zur Bewegung, der ihre motorischen Kapazitaeten weit ueberschreitet. Alle Minute ne fette, ondulierte Oma am Knie. Wer da nicht an Tiertransporte denkt, an Schafe nach Teneriffe fliegen, an Wegezoll im Mittelgang, der hat das noch nicht erlebt.
Ein Kleinbuergertum, das Erster sein muss beim Gerangel um die bereits vorreservierten Fensterplätze, das glaubt, daß beim Boarden Medallien zu gewinnen, um dann, ganz so wie man sie auch zuhause kennt, den Gang zu blockieren, ohne auf die Idee zu kommen, daß auch sie selbst nicht losfliegen, solange nicht alle sitzen.
Wo ich noch ein wenig Einsicht habe, ist das Herausstürzen aus dem noch rollendem Flugzeug, weil es am luggage claim eben so gemütlich ist, wenn man meditativ auf das leere, stehende Band glotzt.
Ab hier nun trennen sich unsere Wege zwangsläufig. Ich in die Freiheit und sie in die Touristenburg, die so heißt, weil sie von hohen Mauern umgeben ist, daß sich das menschliche Gewölle von Pauschaltourismus nicht sintflutartig über das ganze Land verteilt. Für mich ist das der Inbegriff von sanftem Tourismus. Gut ist das auch für das zuhausegebliebene Resthirn, endlich mal nicht erdrückt zu werden von all diesem Fett und Fleisch, das zur Urlaubszeit sozusagen vorübergehend abgesauft wird.
Maximal sieht man das Elend dann noch einmal an einem der vielen scenic points, wenn sie für Sekunden aus ihrem Reisebus quellen, um anschließend wieder in die sichere Burg zurückzukehren. Zum Sonnenuntergang ist die Insel dann wieder ganz allein mein, schbackenfrei.
Aber das muss man doch verstehen, schließlich ist es zu Hause am schönsten. Woanders sprechen sie komisch, essen merkwürdige Sachen und haben seltsame Angewohnheiten.