Opferzüchtung zu Ostern
Oh je, oh je. Die vergessenen Menschen in Misrata, wie es Springer titelt. Sie scheinen mir mit die Unvergessensten aller Unvergessenen. Kaum tönt es Misrata, schon ist der Rest vergessen - so ist das wohl gemeint. Leider wurde Misrata auch von jenen nicht vergessen, die nicht so gut auf die Rebellen zu sprechen sind. Und diese Feinde der Friedenskämpfer handelten bildgemäß nun auch noch "unmoralisch und hinterhältig".



Eieiei, ein unmoralischer, hinterhältiger Krieg. Das geht nicht! Wir wollen keinen pietätslosen Krieg - und das auch noch an Ostern - Wir wollen die libyschen Heere im Wüstensand sterben sehen, um 20:15. Weil wir das aus unerfindlichen Gründen nur aus der Luft dürfen, sind wir nun ganz konsterniert, daß unsere libyschen Mujaheddin das nicht hinbekommen.

Eine merkwürdige Haltung finde ich. Denn wer auf das Selbstbestimmungs- und Völkerrecht scheißt und Rebellen in fremden Ländern finanziert, wer Länder schon seit jeher hochrüstet bis ultimo und dann ihre eigene Bevölkerung benutzt, um sie zu stürzen, wer sozusagen Waffen sät und erntet und den Rest der Welt als Vielfelderwirtschaft der eignenen Rüstungsindustrie heranzüchtet, der zeigt mit seinem Feingefühl für Details, mit der Weigerung, doch auch den letzten Schritt seines Drecksgeschäfts selber zu erledigen, wie soziopathisch unsere Regierungen denken und handeln.

Es ist in Mode gekommen, dem sterbendem Opfer auch noch ins Gesicht zu spucken. Unsere landeseigenen jugendlichen Totschläger unterscheiden sich von der Außenpolitik darin, daß sie im Affekt handeln und nicht planen, oder sich gar Opfer züchten. Ich finde den Begriff soziopathisch zu gelinde für die Haltung der Politik. Wenn man Soziopathie als Krankheit betrachtet, so scheint noch Gesundes vorhanden zu sein. Dies scheint mir bei unseren Bürgervertretern nicht gegeben.

Da muß man sich dann aber nicht wundern, wenn plötzlich libysches Militär in Stuttgart 21 und in Kreuzberg mal mitmischt. Wir setzen so eben Standards - die hartelinie kann das nur begrüßen. Der Standard muss auf die Antillen und Bahamas, nach Guersey und vor allem in die Schweiz. Frohe Ostern


c17h19no3 am 23.Apr 11  |  Permalink
chapeau - und fröhliches eierlegen!

jean stubenzweig am 23.Apr 11  |  Permalink
Rebellen
und Revolutionäre. Weitermachen. Mit dem Eierlegen.

jagothello am 24.Apr 11  |  Permalink
Begleitet
wird das, wie immer, von den dienstbereiten "Medien" und zwar nicht nur um 20.15 Uhr. Ganz schnell mutiert dann der ehemalige "Partner", der "Herrscher", zum despektierlichen "Machthaber".

einemaria am 24.Apr 11  |  Permalink
... eine Luftraumsicherung über Fukushima wäre wesentlich angebrachter.

jagothello am 24.Apr 11  |  Permalink
Sicher,
aber alles kann ich ja nun auch nicht machen.

jean stubenzweig am 30.Apr 11  |  Permalink
Bei Ihnen klickt's wohl nicht richtig.
Fünf Kommentare und nun ein sechster dazu, doch oben heißt es, man habe Sie nur einmal belästigt. Ein misratana Krieg verschleyernder Zensoren? Steckt da Frau Friede dahinter?

einemaria am 30.Apr 11  |  Permalink
da fehlt wohl ein
"/>". Die Klicks werden am Textende dargestellt, aber scheinbar am Beginn des nächsten Textes erst wahrgenommen. Sehr aufmerksam allerdings.

Nichts desto TROTZ findet der Krieg auf allenEbenen statt. Ich werde das gleichmal textieren, wo und wie die Zensur uns den inneren Frieden versaut.

einemaria am 02.Mai 11  |  Permalink
aber eigentlich stimmt: bei mir klickts wohl nicht richtig - eine echte unart eigentlich, dieser Klick-Counter. Peinlich peinlich und doch genug, um meinem Narzissmus zu dienen ... uaahhhh, gleich noch mehr peinlich ... ich hör jetz auf

einemaria am 03.Mai 11  |  Permalink
ach doch noch ...
kein Friede, nicht den Hütten und nicht den Palästen, kein Friede, nicht mit Tüten und TV. Ein Burgfried soll sie werden, die hartelinie, gezeichnet vom Kampf, ein Stein in der Brandung.
Kein Friede, nein. Sondern Gift und Galle auf allen Kanälen. Nicht nur Freunde kleben wie Pech und Schwefel, auch die hartelinie am Feind, hängt sich an wie ein maligner Virus.

Gebt mir mehr Futter, macht mir mehr Ärger. Ich habe Hunger. Kein kaloriereduzierter Friede, niemals. Nicht mit mir. Das Weiße im Auge des Feindes auf offenem Feld, das ist meine Nahrung.