Donnerstag, 18. August 2016
hate the hate-speech und Tod allen toten Faschisten
Man kennt das ja von früher, die Hundehasserhasser und die No-Go-Zone-Goer. Die Frage ist ja immer, ob die zerstrittenen Parteien irgendwelchen Argumenten zugänglich sind, den richtigen Argumenten natürlich, oder ob die Fronten schon so verhärtet sind, dass nur noch scharf geschossen wird, sobald einer den Kopf rausreckt. Aber selbst wenn der totale Krieg herrscht, wie in den beiden Weltkriegen, sollte man hoffen, dass irgendwann auch wieder geredet wird. Sonst wird man um eine erneute Bombardierung a la Dresden oder die Hiroshimabombe nicht umhin kommen. Die totale Auslöschung des Feindes ist und bleibt immer eine der möglichen Lösungen.

Sachliche Argumente ok, aber unsachliche Argumente, wie dass Preussen und Bayern in einer Nation zusammengefasst sein sollten, ich weiß ja nicht. Am Ende könnte man gar denken, dass Deutschland ein Land war und immer gewesen ist, wo lauter Deutsche leben. Gerade noch einer der letzten Flecken Europas, die es aus einem Flickchenteppich zur Nation geschafft hatten und keine 100 Jahre später sah man sich durch irgendwelche blutigen Bande aneinander gefesselt. Ob man das noch gelten lassen soll, kann, darf? Für mich ist das Rassismus aus der untersten Schublade.
Manch Unding wie eben genanntes hat sich ja bereits so eingeschliffen oder ist gerade im Begriff des Einschleifens, wie das Verbot von Raucherkneipen. Mit diesem Schleifen werden zugleich die Messer gewetzt für eine unselige Zukunft. Meine Schwester sagt immer: die Toleranz hört da auf, wo die Intoleranz anfängt.

Im Internet ist das natürlich doof, weil die Leute da was schreiben, ehe man ihnen das Maul stopfen könnte. Da muss die Zensur schon schneller als das Licht reagieren, um wenigstens noch ein wenig Anstand zu retten und uns vor dem Schlimmsten zu bewahren. Da liest man dann Sachen, die man, noch ganz verklärt von all der Werbung und sonstigen Einblendungen, schnell mal glaubt oder gar für richtig hält, ehe einem einer erklären könnte, dass es totaler Mist und schlimmste Propaganda ist.

Da wünscht man sich die Delete-Taste voll in der Mitte der Tastatur und viermal so groß wie die Return-Taste. Und man frägt sich, warum das eigentlich alles so ungefiltert rein darf. Keine Einlasskontrolle, wie sich das für gute Veranstaltungen so gehört. Oder einen Internet-Führerschein. Glaubt man garnicht, dass es so was in unserer zivilisierten Welt noch geben darf. Freiheit kann es doch nur geben, wenn man die Scheisse der anderen verbietet.

Glücklicherweise erklären sich die letzten Kämpfer für das Gute und Schöne wie Facebook und Google bereit, diesem Wust an Unsinn und Amoralität entgegenzutreten und rauszuwerfen, was nicht reingehört. Hätte man schon früher mehr von China oder Nordkorea lernen können, wie das geht. Nachdem das halbe Land schon lichterloh brennt, wird endlich wieder ein wenig gelöscht. Dass man die Kommentare aus den Online-Zeitungen rausgenommen hat, ist bei einem Wahlvolk aus Schafen und Wölfen nur konsequent.

Einfach mal das Falsche zu löschen? Warum nicht. Merkt doch nachher keiner mehr, dass da ein Fehler war. Das ist wie bei der Rechtschreibung, wenn man über den korrekten Text nochmal hinwegliest, weiss man nachher nicht mehr, wo die Fehler waren. Den Fehlerteufel mal ausgetrieben, lebt es sich einfach besser, zumindest für einen selbst. Also nicht nur die Fehler müssen raus, sondern die Fehlerteufel gleich mit. Ist doch wie bei ner Wohnung. Wenn man die mal so gründlich durchgereinigt hat und alle Fenster und Türen geschlossen hält, dann bleibt das so für ewig. Merkt man ja schon bei der Autoreinigung.

Warum sollte das für den Faschismus nicht gelten. Wenn man ihn erstmal so richtig ausgemerzt hat und all die Flausen eleminiert, dann sollte es eigentlich passen. Denn woher käme denn dieses krebsartige Hirngespinst, wenn es endlich bis auf die letzte Zelle ausgelöscht ist. Gedankengut kann man es ja wohl nicht nennen. Die entsprechenden Bücher müssen selbstverständlich gleich mit auf den Scheiterhaufen.

War es Marcuse oder so ein Spinner, der gesagt hat: Im Falschen kann es kein Richtiges geben. Dann doch im Richtigen auch kein Falsches. Und wenn doch, muss man hald ein wenig nachhelfen. Wie mein Vater gesagt hat: Das ist doch nicht schwer zu begreifen. So gehört das eben. Sonntag geht man in die Kirche und nicht auf den Spielplatz. Die CSU regiert hier aus gutem Grund schon seit Menschengedenken, weil die Sozis hier eben nichts zu suchen haben. Die Wähler der Grünen fliegen doppelt so viel mit dem Flugzeug, weil sie beim Rest schon so sparen. Und wo Gutmenschen ihr Wesen verbreiten, kann das Unwesen der Falschmenschen nicht weit sein.

Jetzt wird es nur schwierig bei den Witzen, die sich doch zumeist daran erheitern, dass eine ihrer Zielgruppen fehlerhaft oder einfach nur dumm ist. Bei den Ostfriesen ist das offensichtlich, bei den Preussen geschieht dies aus dem Gefühl der Minderwertigkeit des Bayern heraus, dem Seppl, der die von deutschen Steuergeldern finanzierte Kuh auf eine imaginäre Alm treibt. Dem Ösi, der sich bis heute noch irgendwie angeschlossen fühlt, darf man auch gerne mal eins auf die Mütz geben. Wenn der Witz aber mal die Nationalgrenzen verlässt oder gar über die EU-Grenzen hinausschiesst, dann ist es nicht mehr nur unwitzig, sondern verfolgungswürdig, wenn nicht gar strafbar. So lustig wie heute die Comedy-Shows ins Wohnzimmer prasseln, brauchen wir Witze eigentlich nicht mehr. Ab in den Papierkorb damit und gleich ein wenig Strafzoll für alle Witzbolde, die es noch probieren.

Weil wir uns für die Verbrechen unserer Vorfahren schämen, ist jetzt das Fremde das Nahe ... solange es fremd bleibt, möchte ich mal anmerken. Im Grunde ist es das gleiche Prinzip, warum es im Urlaub immer schön ist und die Leute alle so lieb. So einen Schutz oder ähnliches Mitgefühl würde man den Pennern vor der Haustür oder den lausigen Alkoholikern mal wünschen. Aber wer bis an unsere Haustür anstinkt oder ungepflegt auf unserer Strasse rumläuft, für den wird dieser Minderheitenschutz gerne mal ausgesetzt. Wer sich so lausig seine eigene Zukunft in unserer Gutgesellschaft verbaut, der darf sich gerne wieder hinten anstellen. Jetzt sind erstmal andere dran. Und wer blöd daherredet, kriegt gleich mal Rede- oder Hausverbot. Das ist doch nicht zu viel verlangt.

Also, wo war ich stehengeblieben? Bei dem Tod den toten Faschisten. Ach, was spar ich da rum? Tod allen Toten!
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Mittwoch, 17. August 2016
no country for old smokers
Ich meine, man sieht das überall. Die Zeiten werden härter. Hier zumindest im Land von Biomilch, glutenfreiem Honig und fetten Autos. Früher hatten wir noch Nischenjobs. Wer nix will oder kann, geht zur Post oder Bahn, war die Devise. Jetzt müssen wir schon kontinentalfremde Zuwanderer importieren, dass uns überhaupt noch jemand die Briefe bringt. Eigentlich ist es ja fast besser, dass die neuen Billiglohnpostler (geblieben ist also: wer nix will, geht zur Post) nicht mehr des Lesens oder gar des Deutschen mächtig sind, sonst lesen sie uns auch noch die Briefe vor unseren Augen weg.

Aber am besten sieht man die Entwicklung am Auto, dem Phänomen unserer Zeit. Ich weiss garnicht, wann Sicherheitsgurte erstmals erfunden wurden. Aber ich kenne noch Zeiten, wo man sich nicht unbedingt anschnallen musste. Inzwischen muss jeder sich festzurren. Bald wird der Fahrer auch noch Helm tragen müssen. Das kann nicht mehr so lange dauern.

Rechte und Pflichten hat mein Vater immer gesagt. Da sehe ich die Waagschale heutzutage aber gewaltig schief hängen. Das Leben wird härter und nirgendwo wird es weicher. Selbst Moospolster fühlen sich inzwischen wie Hartgummi an. Das Einzige, wo man an Härte offensichtlich spart, ist die Karosserie und bei den Stoßdämpfern. Letztere hat man gleich ganz abgeschafft. Ist auch irgendwie ein Zeichen der neuen Härte. Zumindest für den Fahrer.

Ich denke, ich zähle mich vom Gesichtpunkt der Lebesstilistik zur entarteten Kunst, zu den Dingen, die irgendwie ausarten, Gattung Raucher.

Ein hartes Land. Rauchende Colts, but no mercy, bullets but no smoke. Miese Tricks und eine ganz andere Art der Mathematik, wo aus einem Glimmstengel eben mehr Abgas rauskommt als aus einem Auspuff, wo 2,1 Kubik Hubraum mal 4000 U/Min ganz im Gegensatz zu 5 Zügen multipliziert mit einem sehr, sehr eingeschränktem Lungenvolumen keine letale Dosis darstellen.
In Bezug auf Geschichtsfälschung kennt man ja so einiges. Ich denke, dass auch die Tatsache niemals ans Tageslicht kommen wird, dass abertausende rauchender GIs vorwiegend deswegen nach Vietnam geschickt wurden, um dort massenweise dahingeschlachtet zu werden, wie alte Kippen im Aschenbecher. So was möchte man lieber nicht wissen. Soll mir mal einer einen bekannten, rauchenden Feldherren nennen.

Auch ich, Feldherr so mancher Bodentrupe, liege hier im Schutz eines verstaubten Holzschuppens, um von jener faschistoiden Intoleranz, der wir unsere Freiheitskämpfe geopfert haben, nicht augenblicklich zerrissen und dahingeschlachtet zu werden. In meine Lunge rasselt es, doch kein Tönchen dringt nach aussen, um nicht entdeckt zu werden. Husten wäre jetzt mein letzter Atemzug. Ein so befreiendes Hüsterchen könnte mir Kopf und Kragen kosten, hier im Schützengraben des Rauchers. Schlechthin alles oral Lustvolle muss im Geheimen seine wenn auch nur teilweise Befriedigung finden. Selbst hinter jedem Kaffee wird heute oft schon der Sargnagel der Menschheit vermutet.

Und dann das Zentralproblem schlechthin. Wohin mit dem Rauch? Am liebsten würde man ihn ja nicht mehr hergeben, aber selbst durch tiefstes Inhallieren und minutenlanges Verharren der Lungenflügel, die keinen Schlag mehr wagen, entweicht letztendlich doch noch ein wenig fast schon unsichtbarer Rauch. Vorbei sind die Zeiten, wo man mit zum Froschmaul gerundeten Lippen noch verschwenderisch schöne Rauchring beim Ausatmen formen durfte. Widersinnigerweise sind es die sehr verbotenen Orte, wo man das Beweismittel Rauch noch am einfachsten verschwinden lassen kann. Flugzeugtoiletten, wo man in die Absaugung beim Spülvorgang bläst oder die leicht gekippten Oberfenster in den Eilzügen, die den Rauch durch ihre Sogwirkung hinfortreissen.

Im Zeitalter der allgegenwärtigen Überwachungskamera wird der Raucher dank Wärmebild ja nicht nur an den entweichenden Wolken, sondern auch aufgrund seiner erkalteten Gliedmaßen wie dem Raucherbein oder den stets bläulichen Händchen sofort erkannt. Und dann die vergilbte Haut zwischen Zeige- und Ringfinger. Dieses Schandmal ist heute jedem Kleinkind ausnahmslos bekannt. Und das, obwohl es kaum mehr Raucher gibt. Logischerweise. Denn Rauchen tötet.

Herrje ... ich wurde entdeckt. Jetzt gibts Schelte und eben kein schickes Ende für diesen Beitrag. So wird es die Raucherliteratur natürlich nie in die Geschichtsschreibung schaffen.
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Dienstag, 2. August 2016
Nano, der neue Dreck
Und da hat sie Recht, meine doch eher technikuninteressierte Kollegin. Mit dieser Nanotechnologie kommt doch nur wieder noch mehr Schmutz aufs Parkett. Kleine unscheinbare Partikel, die man noch nicht mal mehr mit Mikrofasertüchern oder dem Stahlbesen wegbekommt. Wo doch jetzt schon, trotz geschlossener Fenster, selbst im Urlaub Unmengen von Staub und Schmutz in unsere Wohnung eindringt, ohne dass wir erklären könnten, wo der denn herkommen sollte. Die Silberfischchen bringen ihn wohl nicht mit.

Jetzt also noch kleinerer Schmutz unter dem Kampfbegriff Nanotechnologie, vermutlich weil Atomtechnik nicht mehr so positiv besetzt ist. Das ist wie TTIP, das erst noch CETA oder TISA hieß, am Ende aber doch der gleiche Trick ist, um mir an die Wäsche zu gehen und mir noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Solch lausige Pseudowissenschaft kann nur mit kinetischen Impulsen bekämpft werden, seien es nun Ohrfeigen oder Fußtritte unterhalb der Gürtellinie.

Wir sind im Post-Post-Zeitalter angekommen. Die Post-Post, die einfach weg ist, weil nun auch der Supermarkt weg ist, in dem sie vorübergehend untergebracht war. Der Supermarkt war scheinbar nur ein Zwischenlager für jene ehemals verbeamtete Postfiliale, die nun im Nichts endgelagert wird, samt den bösen Atomen, die nicht ins Bild einer sauberen Nanotechnologie passen. Wir sind angekommen im postpostalischen Zeitalter der emails, in der Ära des Elektrons als Botenstoff, das kein Arbeitsentgelt oder menschenwürdige Pausen fordert.
Wir brauchen keine Nano-Autos, sondern eine andere Verkehrspolitik, wir brauchen keine Mikroorganismen, die unser Plastik fressen, sondern einfach kein Plastik mehr. Sonst wird es uns bald gehen wie der Post, die die maximale Winzigkeit bereits erreicht hat.

Wir haben uns inzwischen heruntergearbeitet auf einen Mindestlohn und die Molekularebene der Idiotie, die meint, dass wir mit noch mehr Technologie die bisherigen Umweltsünden wieder ausbügeln könnten. Bakterien, die sich vom Ölfilm auf dem Golf von Mexiko ernähren und andere, die aus dem Nichts billiges Benzin hervorzaubern. Nanopartikel, die uns vor dem schützen, was wir letzte Woche noch erfunden haben. Killer gadgets, die den genetical underground im Zaum halten.

Liebe Kollegen, dont drink the cool aid! Meine Kollegin hat da vermutlich mehr Technikverstand als die over 5000 Quantenphysiker und Nanotechnologen. Wir brauchen keine Mass, die in ein Schnapsglas passt, und wir brauchen nicht noch kleineren Dreck. Wir brauchen einen stabilen Bierpreis und eine gemütliche Umgebung ohne drängende Fortschrittsgedanken, die uns erlaubt, die Mass in aller Ruhe zu trinken. Mehr nicht.

Skype Mitbegründer Jaan Tallinn findet das übrigens auch.
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Donnerstag, 21. Juli 2016
Meine erste Wurst: Darmgrippe und Rebirthing
"Einmal die 1 auf 00, bitte." Auf dem Weg zum Ziel verliert er fast schon die Hälfte seines Körpergewichts im Flur. Unser Reporter Maria Di Ficciano berichtet live von der EM der Würste.
"Ich scheiss auf die Toilette! Das kann doch nicht sein. Trotz Ballbesitz kackt er im Mittelfeld total ab. Der Torraum bleibt völllig unbefleckt. Dafür ist das Mittelfeld ein totaler Saufhaufen. Eine Anhäufung von Fehlpässen sozusagen."

Bei Darmgrippe wirkt jegliche Politik und selbst der sonst so zentrale Sport plötzlich fern und zweitrangig. Ganz vorne steht die Verdauung, bzw deren Persönlichkeitsstörung. Man wird gebeutelt von fremden Mächten, von Fieberattacken und Krämpfen aus einem unbekanntem Innerem, das man sonst eigentlich nie spürt, als würde man aus dem eigenen Inneren angegriffen, das sich hinter Darmwänden verbarrikadiert, eine Koalition, die zerbricht. Ein Bein könnte man sich noch abschneiden, aber die Mitte des Körpers, die will man nicht verlieren. Jegliche Gegenwehr scheint ausgeschlossen. Eine Appeasement-Politik wie Brot für die Welt ist da der falsche Ansatz.

Kaum ist es drinnen, kommt es unten und oben schon wieder raus. Die Nudel hängt noch an der Lippe und wird trotzdem am anderen Ende etwas verfärbt wieder sichtbar. So lang war die Nudel noch nie. Wie lässt sich das medizinisch oder physikalisch erklären. Lichtgeschwindigkeit wirkt da wie die rechte Spur auf der Autobahn. Aus der Schüssel in die Schüssel, ohne gefühlten Zwischenwirt. Man kann wirklich von großem Glück sprechen, dass die Ohren da nicht mitmachen. Es wäre wahrhaftig kein Ohrenschmaus.
Das Clopapier kann man sich an solchen Tagen eigentlich sparen oder man ißt es gleich mit. Es bleibt einem nichts, als den Konflikt durch devotes, passives Verhalten auszuhungern.

Wirklich schlimm ist vorwiegend der psychologische Effekt, der vollständige Kontrollverlust. Wenn man nach einem langen Leben wieder die Macht verliert, über die eigenen Ausscheidungen zu herrschen, wieder Kleinkind wird, sich diesmal aber, durch die Mühle der Zivilisation geprägt, die Windel zurückwünscht, die man jetzt natürlich nicht zur Hand hat. Aus solch einem Moment heraus muss der Ausdruck "Am Arsch sein" entstanden sein.

... nach Tagen dann, nachts um 12, die erste Wurst. Wie ein Aal, der auch nur einmal in seinem Leben laicht, nach einer 5000km-Reise zur Saragossa-See, flutscht die Wurst ins Brackwasser der Toilettenschüssel. Die Speerspitze der Reconquista, die Wiedergeburt des Ich. Man möchte sich jetzt eigentlich gleich ein Bier aufmachen im Siegestaumel. Ein Weißbier, wegen der gesunden Hefe. Und schon gehts wieder los.
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Samstag, 16. Juli 2016
Erste Bodengewinne - Grenzverschiebungen der Wahrnehmung
1. Links und Rechts heissen jetzt Oben und Unten. Ost und West heissen jetzt Nord und Süd.

2. Nachdem man dem Glauben anhängt, dass Amokläufe wie der in Nizza oder Orlando im Rahmen einer terroristischen Strategie von islamistischen Fundamentalisten begangen wurde, werden die Schulmassaker in den USA von Columbine bis Sandy Hook nun als christlich-fundamentalistische Terroraktionen eingestuft.

3. Der Militärputsch in dem NATO-Mitgliedsstaat Türkei ist jetzt ein NATO-Putsch mit dem Amerikaner Fethullah Gülen an der Spitze?

4. Die USA hat sich als Unterstützer terroristischer Gruppen wie Al-Quaida selbst verurteilt und wird sich spätestens mit dem Wahlsieg Trumps im eigenen Land inhaftieren, nachdem der internationale Strafgerichtshof die USA bis heute nicht anerkennt.

5. Die deutsche Regierung wird eine Minderheitenregierung bilden. Dass sie sich rein stimmentechnisch eigentlich nur noch selbst vertritt, reicht bis heute leider noch nicht zu einer Absetzung.

6. Nusschnaps wird billiger und in den rückeroberten Gebieten wie Wassser und Luft zu Allgemeingut erklärt.
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Dienstag, 12. Juli 2016
Krieg dem Krieg - Aufruf zur Globalisierung der einsamen Seelen
An einem Fussballfinalabend erreicht man die wirklich einsamen Seelen in Blogs online. Vorwiegend Frauen, zugegeben, wobei man an den Umkehrschluss aus politisch korrekter Sicht garnicht denken sollte. In dieser Einsamkeit hat ihnen die Einführung des Frauenfussballs nicht wirklich weitergeholfen. Und da Menschen, bzw vorwiegend diese Frauen, keine einzige Sportart gerne ansehen, verpassen sie auch die ganze Alkoholwerbung. Sie werden sich nun fragen, in welcher Weise das für Sie als politisch Denkender interessant ist und was das mit dem Krieg im Irak zu tun hat, aber warten Sie ab, es hat weitreichendere Folgen, als sie vermuten.

Dass ich mit Politik nicht viel am Hut habe, hat nichts mit Politik zu tun, und dafür kann sie auch nichts, die Politik. Es liegt nicht an ihr, sondern an mir. Weder Fussball, noch Politik und noch nicht mal das Wetter interessiert mich. Ich lehne alles ab, was die Tagesschau zu bieten hat, möchte man meinen. So man die Tageschau in irgendeiner Weise ernst nimmt. Letztere interessiert besagte einsame Frauen ebensowenig wie die Sportschau. Nicht zufällig, wie sich noch herausstellen wird. Dabei versäumt sie dann nebenher noch ein paar Alkoholwerbungen und wird auch nie erkennen, dass ihr Mann die Nachrichten eigentlich nur desshalb verfolgt, weil anschliessend die Bundesligaergebnisse verlesen werden. Politik als Aufwärmrunde sozusagen. Warum noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, andernorts eine Gutausschau zu senden, ist mir rätselhaft, tut hier aber nichts zur Sache.

Mich interessiert der Terror. Ich bin in einer Großfamilie klein geworden, wurde so geprägt, dass ich mich mein Leben lang als ein Einpfennigstück fühle. Selbst nach der Währungsumstellung. Argumente wie "Wer den Pfennig nicht ehrt ..." konnten mir da nicht viel weiterhelfen, weil man ja weiß, woher die kommen. Von anderen Pfennigen. "Wer das Helle ist nicht ehrt, sollte kein Dunkles trinken". Ja, das macht Sinn. Denn wer keinen Alkohol trinkt, der ist entweder auf Drogen oder er hat noch nichts Schlimmes erlebt, hat noch nie sozialen Schiffbruch erlitten und den Abend in einer Bahnhofskneipe zugebracht, ohne Freunde natürlich. Terror und Alkohol. Das sind keine Brüder, sondern Verbindungsstrassen, wo das eine zum anderen führt.

Und weil während der Fussball-EM, insbesondere natürlich während des Finales, im Kopf eines durchschnittlichen Ehemannes ein kompletter Aufnahmestop für unsportliche Gedanken herrscht und jeglicher Restraum, jede vom Fussballfieber nicht infizierte Zelle, vom Bier besetzt, bzw gedeckt wird, hat der Eheterror hier keine Chance. Da kann sie zedern und sich die Haare raufen, mit Scheidung drohen. Während des Finales hat der heimische Terror keine Chance, kein Ziel. Die männlichen Scheunentore sind da nur offen für das runde Leder. Während des Tatorts könnte so eine Situation allerdings leicht ausser Kontrolle geraten, aber da sehen sie glücklicherweise ja beide zu.

Und genau das brauchen wir, um den Krieg gegen den Krieg zu gewinnen. Es gibt keine größere Macht als eine einsame Frau, die kein Gegenüber findet, die sich nirgendwo widerspiegeln kann, um ihre Launen auszulassen. Hier kulminiert eine Kraft, die es zu nützen gilt, wie eine Atombombe, die die man in der Hosentasche vergessen hatte. Genau da wollen wir eigentlich hin.

Worauf will ich also hinaus? Ich will Ihnen da vorab noch einen Tip geben. Die Fussball-WM in Qatar. Jetzt sollte es eigentlich dämmern. Also nicht dunkel werden, kein Sonnenunter-, sondern Sonnenaufgang. Morgenland, Fussball-WM, Bier, Terror. Na? Überlegen Sie mal. Wie sieht es mit der Bierversorung in Qatar aus, oder im Irak, in Afghanistan, Syrien, Palästina. Schlecht, Sie sagen es. Und weil man nun bereits seit einer Dekade versucht mit Krieg und Terror den Alkoholkonsum in den islamischen Breiten anzukurbeln, ihn vielleicht nicht auf Weltniveau zu bringen, obwohl das vielleicht schneller geschehen könnte als in der Disziplin Fussball, ihn doch zumindest zu etablieren. Absatzmärkte erschließen, sagt man im Allgemeinen. Und jetzt versucht man es mit einer Fußballweltmeisterschaft, durch die Hintertür. So als könnte man von hinten ins Tor schießen, wie Russland und die Ukraine in der Vorrunde ins Aus. Ich denke da nur an den nur allzu bekanten Fußballkrieg von 1969, obwohl sich nicht herausfinden ließ, welche Biermarke da verkauft wurde.

Aber genau hinter diesem Tor, am Spielfeldrand der Politik, mit der man den Alkohol dem Islam ins Netz ballern möchte, um endlich auch den Multiplikator des Terrors ins Land zu bringen, hinter diesem Tor stehen jene globalisierten einsamen Seelen, so neu und unerwartet wie die Torlinienrichter, und machen dem schmutzigen Spiel ein Ende. Mit jeder Plage erwächst stets auch eine Hoffnung. Fussballuninteressierte Frauen, fahrt 2022 nach Qatar und sauft den Männern das Bier weg. Einsame Seelen der Welt, vereint Euch. Krieg dem Krieg.
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Sonntag, 10. Juli 2016
Auf Feindsuche oder des Gärtners Blutspur
Brandneuer Blitzmelder: "Soeben erreichen uns erste Funksprüche, dass durch unseren Superaufklärer und Verbindungsoffizier kiezneurotiker, den wir bei Waffenkäufen im Baumarkt rekrutieren konnten, Einheiten der Organisation Feynsinn, die mit mythischen Kämpfern wie dem Spiegelfechter, der scheinbaren B-Waffe Hirnfick 2.0 und hartelinietypischen Truppenbewegungen wie der flatter (die morgendliche Flatter nach dem Entzug) aufwarten, sich uns anzuschließen versuchen. Also eine mehr als schlagkräftige Truppe. Wir werden all unsere Kampfkraft und mehrere Divisionen unserer Horden ins Feld werfen, um den Erstkontakt mit diesen freundlichen Truppenverbänden nicht abreissen zu lassen, und uns zu Ihnen durchzuschlagen wie durch Grappa-Mousse.

Eine erneute Teilung der Ostfront wird nicht hingenommen, sondern unsererseits die feindliche Frontlinie durchbrochen. Bei den derzeitig blendenden Leberwerten lassen sich vielleicht schon morgen erste positive Meldungen verlautbaren."


Ab durch die Hecke huscht das Vorkommando der Bodentruppen der knallhartenlinie. Lediglich auf den Bildschirmen der öffentlich-rechtlich-Privaten ist der Feind zu sehen. Dort allerdings in seiner ganzen Körperbreite und rund um die Uhr. Wenn man aber mal vors Haus geht, ist er nicht da. So möchten wir Ihnen durch diesen kurzen Livebericht einen Lichtblick durch den Dschungel bieten, der uns bisher die Sicht für das nötige Sperrfeuer verstellt. Begleitet von unser bisher einzigen militärischen Aufklärungsdrohne, der Schnapsdrossel, kämpfen sich mutige, in olivegrüne TexStandard-Camouflage gekleidete Brigaden Richtung Osten.

Durch Hartriegel und Dornbusch, von Rosendornen geküsst, der Kretzmilbe näher als der gefürchteten Zecke. Auge in Auge mit der jungen Vogelbrut spreize ich meine Hautfetzen an den Knochen durch die Hecke. Die Nähe zur Natur kann manchmal auch zu nah sein. Von aussen bohrt sich die Brombeere ins Fleisch, von innen die Gartenschere ins Hosenbein.

Die Benziner-Heckenschere rasselt und qualmt, selbst zwischen Sommerflieder und Jasmin riecht es wie auf der Autobahn. Und just als ich über Kopf arbeite, öffnet sich der Tankdeckel. Das wär mal ne brandheisse Schlagzeile: Bodentruppen der hartenlinie machen Bodengewinne durch Selbstverbrennung. Aber schmutzige Ersatzwäsche liegt glückerlicherweise immer über den ganzen Fussraum im Auto verstreut, zwischen WD40 und Schneeketten. Hier wird nie ausgeräumt, sondern nur von hinten nach vorne verstaut und vice versa. Ja, die Winterreifen sind natürlich auch noch drauf, weil man seine Zeit eben lieber bis Sonnenuntergang im Gebüsch verbringt, um sich nicht unnötig der Sonne und der allgegenwärtigen Gegenüberwachung auszusetzen.

Insekten, von der Zecke und Kretzmilbe mal abgesehen, teilen nicht gerne, auch nicht das Revier. Im stummen Eck bodendeckt die Taubnessel als Hummelmagnet. Doch selbst Biene und Wespe zählen eher zur friedlichen Sorte, wenn man die Gastfreundschaft der Griebelmücke als Vergleich heranzieht. Zum Frühstück und Abendessen gibt es bei Griebelmückinger nämlich Blutsuppe, die sie nicht absaugen, wie der anständige Mosquito, sondern sich einfach reinbeissen bis der Lebenssaft fliesst. Wer sich dieser Tortur zweimal täglich je 2 Stunden wehrlos ausliefert, muss sich nicht wundern, wenn abends das Bein vom Allergieschock anschwillt, als müsste man augenblicklich amputieren.

Man möchte, meine ich, meinen, je kleiner desto gemeiner. So bedienen sich Ameisen so perfider Methoden wie des Quantensprungs oder des Wurmlochs, um einen von Kopf bis Fuss einzudecken, sobald man ihr Nest auch nur betrachtet. Eine wirklich elende Megastruktur, diese Ameisenunkultur. Wen man leider gerne öfter sehen würde, wie die Schnecke oder die Wühlmaus, um sie mit der Harke zu erledigen, zeigt sich fast nie. Kulturlebewesen schlafen nachts.

Rein physionomisch muss man feststellen, dass die Welt, die stets so gelobt wird für ihre Ordnung, durchaus nicht immer logisch ist. Beispielsweise liegt, steht oder schwebt beim Vordringen in feindliche Gartengebiete immer alles am Boden oder über Kopfhöhe, nie in Handhöhe. Das zwingt einen zu Bewegungen, die selbst beim Ballet oder Yoga verboten sind. Da nützt einem abends, wenn die Wirbelsäule durchhängt, auch die Idealhöhe der Arbeitsplatte in der Küche nicht mehr viel. Ganz im Gegenteil, der Begriff Idealhöhe wirkt dann geradezu zynisch. Der Rücken würde schmerztechnisch lieber mit den Händen im Mülleimer verweilen.

Ebenso wie den medial aufgerüsteten Feind, sehen Sie unsere Unkrautsoldaten nie. Selbst zu Zeiten der Waffenruhe, wenn sie es nicht mehr über die Tischkante hinaus schaffen. Die Reconquista des Girsch und ihrer Natoverbündeten, der Krieg im Garten, das Vorspiel zur großen Schlacht, bleibt dem Mitstreiter in der Heimat verborgen. So bitten wir Sie dennoch, uns weiterhin mit Ihren großmütigen Nusschnapsspenden zu überschütten, um wirklich gut durchpromillisiert dazustehen, wenn unsere Vorhaut den ersten Feindkontakt meldet und es endlich zum finalen Schlagabtausch kommen wird. Spätestens ab dem 8./9.Juli ist schließlich auch mit den vier gesamtdeutschen Bataillonen in Polen und im Baltikum zu rechnen. Das war gestern, also bleiben Sie einschaltbereit. Und nochmal danke für den Schnaps.
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Mittwoch, 6. Juli 2016
Blitzkriegmeldung:
Nusschnaps pflastert seinen Weg

Was wir aus dem ehemaligen Versprechen der 35-Stunden-Woche gelernt haben ist, dass wenn es jemals zu dem Punkt kommen sollte, dass ein Großteil der Weltbevölkerung nicht mehr notwendig wird, wenn ihre Arbeitskraft nicht mehr gebraucht wird und sie so überflüssig werden, dass sie eigentlich nur noch das ganze Grundwasser und das knappe Bier wegsaufen und die letzten Naturreservate bedrohen, dann ist es bereits 5 nach 12, dass dieser Teil der Weltbevökerung jene eleminiert, ehe jene das mit ihnen tun.

Da haben wenigstens Sie, sehr geehrte Frau lalol, voll ins Schwarze getroffen. Der Nusschnaps geht zur Neige. Der Nachschub hat Probleme an der Grenze, bzw schon kurz davor in Kufstein seit das letzte Teilstück der Autobahn nun doch mautpflichtig ist. Und seit neuestem ist da auch noch Tempo 40!!! Was für eine Art Geschwindigkeit soll das denn sein: 40?! Man kommt nicht vorwärts, aber jeder Angefahrene ist trotzdem tot. Eine neoliberale Geschwindigkeit, wie mir scheint, also der worst case für alle Beteiligten.
Tja, durch dieses Nadelöhr muss sich also unser Nachschub kämpfen bis weit an den Ural. Der Zustand der Straßen spielt da keine Rolle mehr, wenn alles verstopft ist. Ich denke, vorübergehend könnten wir die Schnapsreserven im Feindesland konfiszieren, doch mit B-Ware lässt sich eben kein Krieg gewinnen und noch nicht einmal ins Endlose hinauszögern.

Sollte sich dieses logistische Problem nicht schnell lösen lassen, werden wir wohl demnächst auf Ihren Beitrag beim Schnaps-Funding angewiesen sein. Kaufen Sie also gerne schon mal paar Batterien Hochprozentigen für die Hilfsaktion von der Heimatfront namens "Die Nuss Muss vor".

Man kann viel lernen aus der Geschichte der Ostfeldzüge, von Napoleon bis Hitler. Doch wenn wir der 'Nato-Übung Anakondo' einen letalen Dolchstoß versetzen wollen, um unser nordkoreanisches Brudervolk aus dem Würgegriff zu befreien, müssen wir mit anderen Mitteln kämpfen als mit Frauenkleidern, wie der böse Adolf das zu tun gedachte: "Ich habe wieder jenen Rock angezogen, der mir selbst der heiligste und teuerste war. Ich werde ihn nur ausziehen nach dem Sieg. Oder ich werde das Ende nicht mehr erleben." Den Rock hat er offensichtlich angelassen.

In diesem Sinne darf ich Sie beruhigen, Herr Prieditis. Wir werden nichts mehr aufbauen. Von welchem ausländischem Kapital auch. Hat doch keiner mehr was ausser Schulden. Wir sind ja keine Denkmalschutzbehörde und uns ist wohl bewußt, daß, so man den Denkmalschutz immer schon vollzogen hätte, es niemals genug Platz gegeben hätte, Plattenbauten oder einen neuen Berliner Flughafen zu errichten. Wir sind in unserem Kriegswillen bereit, selbst die Alpen zu opfern, um nur eine ausreichende Nusschnapsversorgung zu gewährleisten. Vielleicht ham se ja dann Lust, auch mal ne Runde mitzuradeln auf unserem Feldzug. Ich glaube, die Welt braucht kein Kufstein und auch keine Skigebiete, für die es schon lange keinen Schnee mehr gibt. Wir brauchen die Schneekanonen vielmehr, um an der Ostfront eine historische Winteratmosphäre zu schaffen. 'Climate wars' sind die zeitgemässe Antwort auf eine Affront wie ihn die NATO vom Nordantlantik auf die russische Festlandplatte getragen hat.

Mit Rumbatumba Tätarä geht es im gemütlich Dubstep also gen Osten. Gegen wen den sonst, wenn man sich selbst als Westen schimpft. Wir hätten uns ja auch viel passender Norden nennen können, aber gegen Süden möchte man lieber mit dem eigenen Auto als mit dem Panzer. Also nach Osten zu den 31 Tausend Kollegen, wo wir dann sehen werden, was uns erwartet und wie wir uns mit denen verstehen. Da sind alle Kanäle noch offen, nur der für den Schnaps hat Probleme.
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Sonntag, 3. Juli 2016
Bodentruppen in schneller Vorwärtsbewegung Teil 2
Erster Feindkontakt, zumindest Audiokontakt. In der Ferne rumpelt es wie fernes Gewitter.
"Nicht schon wieder Russlandfeldzug," meckern die wenigen Halbnüchternen der Truppe. "Das haben doch schon ganz andere erfolglos probiert." Und wieder muss ich in einer der endlosen Schnapsrunden erklären, dass man einen Krieg nicht gewinnt, indem man den Feind besiegt. Das Gute am Krieg ist seine Kontinuität. Es ist ja auch kein schmutziges Spiel, sondern Profitgier und die Abwesenheit jeglicher Emphatie gegenüber anderen. Wiktor But, Lord of War, Händler des Todes, steht nur beispielhaft für all jene, die aus dem Waffenhandel profitieren. Eigentlich scheint er nur das Aushängeschild zu sein, ein billiges Klischee, denn die wirklich Profiteure kommen prinzipiell eher im Anzug, als im Kampfanzug.Kein Spiel, sondern das gezielte und fortwährende Hinmetzeln im tiefen Schlamm der Profiteure.

Wir Bodentruppen sind nur die billigen Bauernopfer und das Kanonenfutter dieser Herrschaft der endlosen Krise. Je mehr Terror und Angst, desto mehr Klein- und Großkaliber, desto mehr Material lässt sich aufs Schlachfeld schmeissen und desto mehr wird verdient. Mit Panzern, die rostend in der Kaserne dahinvegetieren, lässt sich heutzutage kein Kapitalismus mehr rechtfertigen.

Aus dieser Büchse der Pandora kommen eben nicht nur unser staatlich legitimiertes Mörderregiment, ob nun mit Blauhelm oder SS-Uniform, sondern aus der Büchse kommt auch die Hoffnung, dass man diese Kriege gegen die Drogen, gegen den Terror, gegen die Russen und Chinesen auch irgendwann gewinnt, die Hoffnung, die sich aber nie erfüllt. Weil das das Ende wäre, vom Krieg und somit von der Rüstungsindustrie, ihren Zulieferfirmen, das Ende aller Berufssoldaten und Generälen, das Ende allen Drogenhandels, der Prostitution, der Geldwäsche, das Ende der Banken und im Grunde das Ende aller Machteliten.

Wie General Smedley D.Butler schon zwischen beiden Weltkriegen in seinem Buch "War is a Racket" schrieb:"War is a racket. It always has been. It is possibly the oldest, easily the most profitable, surely the most vicious. It is the only one international in scope. It is the only one in which the profits are reckoned in dollars and the losses in lives. A racket is best described, I believe, as something that is not what it seems to the majority of the people. Only a small 'inside' group knows what it is about. It is conducted for the benefit of the very few, at the expense of the very many. Out of war a few people make huge fortunes."

Die Frage ist immer: cui bonum - wem nützt es. Und weil sich das in aller Offenheit schlecht rechtfertigen lässt, dass sich so wenige auf Kosten aller anderen so widerlich bereichern, beginnt eben jeder Krieg mit einer Lüge. Desshalb darf ich meinen Bodentruppen versichern:"Moskau ist nicht unser Endziel. Macht euch da mal keine Sorgen. Wichtig ist nur, dass wir marschieren. Unser Ziel ist einzig, den Feind in Angst und Terror zu versetzen."
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Montag, 27. Juni 2016
Bodentruppen in schneller Vorwärtsbewegung
Blitzkriegmeldung der hartenlinie: Aufgrund der aktuellen Bedrohungslage in Polen, haben sich massive Truppenteile vom Tresen des schleswig-hollsteinschen Städtchens Gleiwitz entfernt und marschieren dem Feind entgegen. Das Nato-Manöver Anakonda, das den Namen Manöver nur als schlechte Tarnung vor sich herwälzt, hat die Grenzen der Komfort-Zone unseres nordkoreanischen Brudervolkes überschritten. Die Würfel sind gefallen und zwar mir auf den falschen Zeh. Die Zeit der Demütigung und der anhaltenden Agressionen hat nun ein Ende. Für uns sind nicht nur die Leberwerte innere Werte. Unser Volk braucht wieder Fühlung, echte Sensation, und nicht nur Videospiele und Toastbrot. Ab heute lässt sich der Korken nicht mehr zurück in die Nusschnapsflasche drücken. Ab heute werden die Feinde des Volkes die breite Seite der hartenlinie kennenlernen. Prost


A world in motion. Und mit Motion meine ich Bewegungen, die über die 100km-Marke hinausreichen. Also nicht die Emotion, die derzeit die Debatte rund um das Elektroauto hervorruft, denn mit einem solchen läßt sich kein Krieg gewinnen und bei den derzeitigen Strompreisen noch nicht einmal finanzieren ...

Insbesondere in der neuen Heimat der Sturzflut, dem niederbayrischen Schwemmland, schaut man inzwischen lieber aus dem Fenster als in den Fernseher, um informiert zu bleiben. Die Realität vor Augen bewegt sich inzwischen viel schneller als die etwas eingerosteten Medien.

Der Nachbarort wird von den Fluten verschlungen, noch ehe die aktuelle Wetterlage übers Netz nachgereicht werden könnte. Kaum entscheidet sich Schottland für ein 'Remain', geht England raus. Wales und Island machen den Europameistertitel im Kicken unter sich aus. Heute noch bester Freund ist die Türkei morgen schon ein Dorn im Auge, Israel findet sich bereit, die medizinsiche Versorgung der fundamentalislamistischen ISIS zu übernehmen, und die ägyptischen Träumer vom Frühling sehen sich beim Aufwachen bereits mit einer noch massiveren Diktatur konfrontiert. Nur das Testbild der hartenlinie bleibt oft über Wochen statisch, weil man mit dem Schreiben garnicht mehr hinterherkommt.

Irgendetwas scheint da ausser Kontrolle geraten zu sein, und wenn es auch nur unser Weltbild ist.

Was marktet da so spät durch Nacht und Wind, die Eiserne Faust mit ihrem Kind, dem freien Markt und ihrem erhobenem Gichtfinger, der sagt: Wehret Euch nicht. Was soll man davon halten? Ist die Welt im fast schon vergessenem Krieg gegen die Drogen selbst komplett auf Droge?

Der freie Markt und die Zweiparteienlandschaft schien unverändlich wie die vier Jahreszeiten. Und plötzlich regiert der Mob in Europa. Das Movimiento 5Stelle stellt die Bürgermeister in Turin und Rom. In Spanien ist für Podemos eine Regierungsbeteiligung nicht gut genug, nur in Bratwurst-Country bleibt es mit der AfD irgendwie unappetitlich rechtslastig.

Selbst in Frankreich kann weder der Nobelpreis für den Bürger, die Gasgranate, noch die Fifa das unwirsche Volk von der Strasse halten. Die Strategie des lokalen Abbrennens von Protesten wie in Stuttgart etc scheint aus dem Ruder zu laufen. Selbst die sonst so überraschungsarmen Briten machen der Globalisierung einen Strich durch die Rechnung.

Erst lädt man die Flüchtlinge ein, verflucht aber die Schlepper, wundert sich dann, dass Otto Normalverbraucher die AfD wählt und sperrt die Grenzen zu, versucht die Fluchtursachen durch noch mehr Waffenexporte irgendwie in den Griff zu kriegen, weicht die Arbeitsgesetze bis zu Unkenntlichkeit auf und wundert sich dann über die Arbeitslosigkeit, möchte die Dritte Welt entwickeln, während man die Grossbetriebe durch massive Subventionen am Abwandern dorthin zu hindern sucht.

Da darf man sich eigentlich nicht wundern, wenn man in einer geschlossenen Anstalt noch die vernünftigsten Ideen zu Tage fördert. In den Think Tanks der hartenlinie darf gerne scharf geschossen werden. Wie aber soll ich meine Bodentruppen bei dieser massiven Zersetzung des Sozialen noch in den Kasernen halten, frage ich Sie. So lässt sich ein Volk selbst bei einem Pizzapreis von 1,99 nicht mehr ruhig halten, geschweige denn bei in China produzierten Adidasschuhen für 69,99.

Ich vermute, wie schon vermutet, dass das Volk auf die Strassen gelockt werden soll, wo die entsicherten Privatarmeen bereits Position bezogen haben. Lustig wird es jedenfalls nicht, selbst wenn wir versuchen, die uns regierenden Soziopathen in die Arme zu schliessen. Dafür ist der Krieg, die Folter und all jene Neufassungen des Terrors schon zu sehr zum Normalzustand geworden.

Ich werde mein Projekt der Dezivilisierung wohl neu überdenken müssen, aber eine Entsozialisierung ist mit mir nicht zu machen. Ich spreche mich gegen eine Erstürmung der Bastille aus. Ich finde, wir sollten nur andere darin inhaftieren.

Als Pre-Update mögen die sehr klugen Worte des Stratfor Chef George Friedman den Weg weisen.
Während Herr Gauck nicht in der Lage zu sein scheint, die Sache etwas diplomatischer auszudrücken: "Die Eliten sind garnicht das Problem. Die Bevölkerung sind im Moment das Problem."

Update 28.06.: Unsere Truppenbewegungen kulminieren in einer klaren Dolchstossrichtung. Ausgehen von Gleiwitz in Schleswig-Hollstein arbeiten wir uns, der Strategie der verbrannten Erde folgend, nach Osten hin vor. Die Direktive wird vorwiegend von feindlichen Störsendern wie Jens Stoltenberg vorgegeben, dem zur Nato-Osterweiterung, mit der es nie ein russisches Ja zur deutschen Wiedervereinigung gegeben hätte, zum Putsch in der Ukraine, der von westlichen Sicherheitsfirmen und Organisationen unterstützt und finanziert wird, und zum massiven Manöver Anakonda an der der russischen Grenze, nichts anderes einfällt, als "Here in Europe, we see a dangerous pattern of Russian behaviour: annexation, aggressive actions and intimidation.", wie eben auch Hitler den Überfall auf Polen, bzw. den kompletten Ostfeldzug mit den Worten "Seit 5 Uhr wird zurückgeschossen" mit einem fingierten Überfall der Polen auf einen deutschen Radiosender verkauft hat. Verglichen mit solchen Kriegstreibern ist selbst die so verhasste AfD eine Partei für Frieden und Toleranz. So schmutzig wie sich unsere derzeitigen Politiker verhalten, kann man sich in seiner blühendsten Fantasie kein Bahnhofsclo vorstellen.

Im Nachtrag möchte ich mich dann doch auch mal zur Krise in der Ukraine kurz äussern, wenn ein Polemiker wie Stoltenberg in dieser Sache von einer Invasion spricht.
Die Krim wurde schließlich nicht okkupiert, sondern hat sich nach einem Putsch durch ein Referendum angeschlossen. Zudem besteht ein Pachtvertrag für die in Sewastopol stationierte Schwarzmeerflotte. Der bis 2017 bestehende Pachtvertrag wurde 2010 trotz Rauchbomben und Schlägereien bis 2042 verlängert, so die Deutsche Welle.

Wer dem ehemaligem Geheimdienstchef Jakamenko bezüglich der gezielten Eskalation auf dem Maidanplatz keinen Glauben schenken will, möge sich den Beitrag von IT-News zu Gemüte führen und wer es ganz genau wissen will, sollte sich die sehr deutlichen Worte des Stratfor Chefs George Friedman nochmal reinziehen.

Mit der rechtswidrigen Anerkennung des Kosovo hat man sich ein völkerrechtliches Ei gelegt, das nun mal ausgebrütet ist und in seiner vollen Blüte steht. Das Referendum auf der Krim hatte im Vergleich hierzu zumindest noch einen demokratischen Anklang.

Wer also extraterritoriale Gefangenenlager in Kuba baut, rechtlose Kombatanten in syrischen, polnischen, thailändischen Gefängnissen foltern lässt und Afghanistan angreift, weil er dort den Drahtzieher eines Terroranschlags, den er selbst hochfinanziert hatte, vermutet, bzw den Irak wegen angeblichen Massenvernichtungswaffen, die man ihm Jahre früher selbst verkauft hat (für den Einsatz deutscher Hubschrauber beim Giftgaseinsatz gegen die irakischen Kurden 1988 ich noch persönlich vor den Toren MBBs demonstrieren durfte), in Grund und Boden stampft, dem darf man getrost jegliches moralische Bewußtsein absprechen. Für solche Leute ist in der Bastille kein Platz mehr frei, deren Schicksaal muss an den Wänden der Bastille vorverhandelt werden, im Sinne einer präemptiven Justiz.


Nur beiläufig sei hier auf die hintergründigen Tätigkeiten eines Herrn Soros und ähnlicher Organisationen wie der Ford Foundation hingewiesen. Zu Soros Open Society Foundation ließt man bei Wikipedia ziemlich deutlich, mit welchen Mitteln heute verfeindete Staaten erobert werden. In der Ukraine hat das mit Klitschko und einer weiteren farbigen Revolution nicht so geklappt, wesshalb man zum etwas unappetitlichen Mittel eines faschistischen Putsches greifen musste. Oder sehen Sie sich mal die Sponsorenliste des ICIJ [International Consortium of Investigative Journalists] an, das in den Panama Papers neben chinesischen und nordkoreanischen Herrschern nur einen Herrn Putin. Mit der Süddeutschen Zeitung im Schlepptau, der irgendwie nicht aufzufallen scheint, dass die USA inzwischen zur Steueroase Nummer Eins wurde und Deutschland gleich vier Plätze dahinter, und die nicht auf die Idee käme, dass In 2012 for example US companies reported $80 billion of profits in the tiny island of Bermuda – more than their reported profits in Japan, China, Germany and France combined.

Für diese Presse besteht Russland aus Hooligans mit einem soziopathischem Präsidenten, ist investigativer Journalismus und Berufsethos ein Feindbild und ist es kein Problem, dass neben der Bundeskanzlerin vermutlich das komplette Parlament von befreundeten Mächten abgehört wird. Für diese Presse ist Snowden ein Überläufer und irgendwie scheint sie nicht mitgekriegt zu haben, dass er in Russland bleiben muss, weil ihm sein Pass entzogen wurde. Für diese Presse sind die ehemaligen Nationen des Kreuzrittertums die Kämpfer für Recht, Demokratie und edle Werte. Und dass sie da schön nahe am Ball bleiben, dürfen sie im Sinne des emebedded journalism gleich mit rein in die Bastille.
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Dienstag, 7. Juni 2016
Das Milchmonster und ihr Preisverfall

Die einzigen bisher bekannten Aufnahmen vom Milchmonster

Wenn das mal keine Kuh vom Hocker haut, mich schon.

Eine Milch, ein Preis. Wie der Preis für ein Barrel Öl oder sehen Sie sich mal an der Börse um, was eine Rinderhälfte kostet oder eine Tonne Weizen. Weltweit die gleichen Preise. Wie soll denn das funktionieren. Als rühmliche Ausnahme möchte ich mal eine Flasche Nusschnaps in Saudi-Arabien anführen. Aber rühmliche Ausnahmen bestätigen eben die traurige Regel.

Das Zweitwichtigste an einem T25-Bit oder einem Salatkopf ist vielleicht seine Qualität. Das Wichtigste ist, dass er da ist, wenn man ihn braucht. Ähnlich verhält es sich mit einer Tonne Edelsplitt, die meinetwegen auch mal gerne 40 Euro kosten darf. Hauptsache, das Material ist vor Ort, wenn man es braucht. Ebenso verhält sich das - zumindest in meiner Welt - mit Rinderhälften, Öl und Milch.

Wie Herr Fletcher-Prouty sehr erheiternd darlegt sprechen wir beim Öl von einem fossilen Brennstoff, obwohl es mit Fossilien so wenig zu tun hat wie Edelsplitt, Torx-Bits oder lebende Salatköpfe. Fossil klingt eben als würde es gleich ausgehen. Peak-Oil! das treibt den Preis hoch, egal wieviel davon wirklich noch da ist.

Aber die Milch wird man uns demnächst gratis hinterherwerfen ehe sie sauer wird. Man darf und sollte sich wundern, wenn Produkte plötzlich billiger werden. Bei der Breze würde ich das mal gerne sehen.

Das Verbot von Rohmilch in vielen europäischen Ländern und der Mythos von der Milchallergie passen da perfekt ins Konzept. Und das, obwohl der Anblick von Kühen auf der Weide so gut wie der Vergangenheit angehört. Die letzten Kühe an die wir uns bald nur mehr erinnern werden, stehen an indischen Straßenkreuzungen oder auf Milka-Verpackungen. Sie stehen auch nicht heimlich in Ställen herum, die inzwischen von Mastschweinen nur so überquellen.

Ich denke, die Null-Euro-Milch hat einzig den Zweck, die Kuh zum Fossil werden zu lassen, um anschließend Milchpulver aus Soja zu gewinnen.

Die Kuh und ihr Bauer sollen sterben, erstens und leider vorwiegend weil sie gesund ist, und zweitens weil wir aus dem ganzen Sojaüberschuss nicht immer nur Veggie-Burger machen können. Spätestens wenn man Milch aus Öl machen kann, wird diese Strategie ihr Ziel erreicht haben.

PS: Die ganzen Weihnachtskrippen können wir dann auch gleich wegschmeissen.
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Samstag, 21. Mai 2016
Der Tod der schwarzen Milch

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng ...

- aus der Todesfuge von Paul Celan

Unsere Angst vor dem Tod, ist, neben unserer Angst vor Schmerzen und einsamen Betten in emergency rooms, die Angst davor, nie wieder Sex zu haben oder irgendwelche Brüste zu begrabschen.

Aber wie nahe der Tod auf einen sinkenden Milchpreis folgen kann, darüber macht sich ausser den Milchbauern scheinbar niemand Gedanken oder gar Sorgen - Hauptsache der Preis stimmt. Ist doch schön, wenn ich Salatköpfe für nen Euro bekomme oder eine Mehrfachsteckdose für den gleichen Preis. Erst wenn man sich vor die Alternative gestellt sieht, nie wieder Brüste, nie wieder Milch oder nie wieder Salat, dann beginnt auch das Bedrohungspotential durch den sinkenden Milchpreis in unsere Nervenleitbahnen einzusickern.

Da ich noch nie in den Genuss kam, Mehrfachsteckdosen selbst zu produzieren, kann ich meine Erfahrungen nur für Salatköpfe hier zum Besten geben: für einen Euro ist das einfach nicht zu machen.

Schon beim Gedanken an Kopfsalatsamen steigen die meisten Gehirne aus als handelte es sich um einen Mythos. Wer dann noch säht, pikiert, wässert, düngt, das endlose Unkraut, Schnecken oder Wühlmäuse, womöglich noch ohne Glyphosat und Pestizid bekämpft und letztendlich widrigen Wettereinflüssen trotzt, der wird den Preis von einem Euro als Mysterium betrachten.

Erste Erklärungsmuster für den derzeitigen Milchpreis lassen sich meines Erachtens nur durch verschwörungstheoretische Ansätze entwickeln. Vielleicht wurden Zwischenhändler ausgeschaltet. Wie durch die Tierschutz-Theorie: Die Kühe liefern nun direkt an die grossen Supermarktketten, während die Bauern nur noch Brachlandsubventionen einkassieren, während sie vor dem Fernseher versauern. Die Kuh als selbstständiger Unternehmer, ohne Gewerkschaft. Krank oder schwanger scheidet auch sie aus der Produktionskette aus. On-the-edge-production. Aber wenn alles gut läuft, kostet sie dann eben nur 20 Cent.

Die Milch macht's, durfte vor einem Vierteljahrhundert unser Rodelweltmeister, der Hackl Schorsch, noch werben. Inzwischen darf man bundesweit aber nur noch bei rund 40 Bauern direkt vom Euter trinken. Der Rest wird pasteurisiert. Vom Rahm auf der Milch kann dieser Rest nur noch träumen, den schöpfen andere ab. Und entsprechend sollte uns die Entwertung des Milch und ihres Preises, der schleichende Tod der Milch, die zunehmende Entfernung von der Kuhbrust, an die anfangs genannte Angst erinnern, vor Schmerzen, der Einsamkeit in Sterbezimmern, denn mit der Milch stirbt auch der Sex. Schwarze Milch???
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Donnerstag, 5. Mai 2016
Die PARTEI - Ein Billiganbieter unterwandert die hartelinie

... wo doch klar sein dürfte, dass es nichts mehr unter uns geben kann

Leider musste ich heute voller Entsetzen feststellen, dass es in diesem Land eine Splitterpartei gibt, die mir meine Alleinstellungsmerkmale abspenstig machen möchte. Ohne gleich mit Plagiatsvorwürfen um mich zu schmeissen, kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass hier Form und Haltung der hartenlinie in entwürdigender Art und Weise nachgeahmt und durch ihre offensichtlich finanzorientierten Interessen geradezu verstümmelt wird.

So viel Nußschnaps wie ich bräuchte, um den Kummer, den ich empfinde wegzuspülen, wenn ich sehe, wie meine Konzepte und Ideen kopiert werden, hat die Welt bisher nicht produziert. Teilsätze und Fragmente werden aus meinen Schriften für deren Wahlprogramm kopiert, als wäre dem Ding die Tinte ausgegangen.

Wo ich von einer Mauer in unseren Köpfen spreche, spricht Die Partei vom Aufbau einer einzigen Mauer zwischen Ost und West. Wenn ich wie in der Bachfäule von Jagd spreche, verteilt Die Partei Pferdefleisch an ihre Mitglieder. Selbst mein Gedanke, das Wahlalter auf 40 zu beschränken wird aufgeweicht, indem sie es laut ihrem Parteiprogramm auf 12 bis 52 begrenzen möchte. Wie soll man das denn alles glauben, wenn man Elitenförderung im Parteinamen trägt und Managergehälter auf das 25tausendfache eines Arbeiterlohns beschränken möchte.

Dem Namen nach muss es sich um ein Relikt aus dem 3.Reich handeln, um einen Granatsplitter der noch im Volkskörper steckt. Hier wird mit Ängsten gespielt, von denen manch einer vorher garnicht wusste, dass er sie hat. Mir dünkt als hätte sich die NSDAP wieder aus ihrem Grab erhoben und ließe nun von einem Prakitkanten von und zu Guttenberg ihr Parteiprogramm zusammenkopieren, ein wirklich hinrissiges Parteiprogramm, das aussieht, als wäre es einem Passwortgenerator entsprungen. Von allem etwas.
Den Parteinamen aus dunkelster Vergangenheit, das Finanzgebaren als Zwilling der AfD und den Rest aus meinen glühenden Reden dieses Blogs. Selbst Böhmermann versucht sie zu tunneln, indem sie sich vom Irren vom Bosporus in Sachen Genozid nicht den Rang ablaufen lassen wollen. Was wir von einer Parteiführung Gangrichtung Lebensborn zu erwarten hätten, lässt sich nachdenklich aus den Schlussworten dieses parlamentarischen Billiganbieters beim Eklat vor dem Wahlausschuss 2009 entnehmen.

Im Grunde bedeutet das Krieg. Für ein frühmorgendliches Zurückschießen ist mir allerdings derzeit die Munition zu teuer. Für so einen Mist dürfen keine Bombenteppiche ausgelegt werden, keine Flame-Werfer, kein Zündfunke, kein teures Gas in den Kammern. So lasse ich erstmal lieber den vollmündigen Mob voranschreiten und zertrumple, was dann noch davon übrig ist. Wenngleich alles, was ich von Darwin auf youtube gesehen habe, diesen letzten Schritt eigentlich ausschließt, weil es sich von alleine erledigen sollte.
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Mittwoch, 27. April 2016
SMOM - das kleinste Land der Erde
aus der Reihe: Orden unserer Welt - letzte Helden eines sterbenden Planeten


I got a lock on the target. Meine Pfötchen schmiegen sich um ein Gläschen Nußschnaps. Ich bin mir sicher, dass sich das ausgehen könnte. Ich will diesen Orden. Den "Grand Cross pro Merito Melitensi – special class", denke ich.
Na, da nehm ich doch noch mal ein Schlückchen, ehe ich mich entscheide. Ich denke, ich habs verdient.

Ich verlange ja nicht viel. Eine kleine Anerkennung des Souveränen Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta, kurz SMOM, ein kleiner Anhänger des souveränen Militärordens der Malteser. Wer ist das schon, dieser SMOM?

Der SMOM ist ein souveränes, nichtstaatliches Völkerrechtssubjekt und geniest Beobachterstatus bei der UN. Er hat zwar keine eigene Gerichtsbarkeit und im Grunde auch kein Staatsgebiet, aber immerhin 3 Einwohner, wie uns der englische Wikipediaeintrag lehrt. Italien gesteht ihm allerdings extraterritoriale Rechte über seien Besitzbarkeiten in Rom zu. Als Hauptstadt könnte man vermutlich seinen Hauptsitz, den Palazzo Malta in der Via dei Condotti 68 in der heiligen Stadt, ausmachen. Er kann Pässe ausstellen, obwohl er kein Staat ist und hat neben einer eigenen Währung auch noch eigene Briefmarken. Warum er für seine 3 Bewohner und ohne Staatsgebiet dann gleich 3 Brigaden Soldaten benötigt, eine Bridade pro Einwohner, bleibt mir etwas rätselhaft. (The order's military corps, three brigades, are stationed throughout Italy, liaisoned with the Italian Armed Forces.) Es sei denn, es handelte sich ausschliesslich um Sanitätsbrigaden. Letzteres lies sich aus dem Wikipediaeintrag zu SMOM nicht ersehen. Aber warum würde man sich sonst auch Militärorden nennen.

Prost Mahlzeit. Für die Rohstoffkosten so eines Ordens an meiner geschwollenen Brust komme ich gerne auf, Hauptsache so n Ding am Revers und damit in guter Gesellschaft. Beziehungsweise in etwas absonderlicher Gesellschaft, wenn man sich die Liste der bisherigen Ordenträger mal ansieht:

- Nazis wie Reinhard Gehlen (Gründer des BND), der schwarze Prinz Junio Valerio Borghese (Anführer der letzten italiensichen Faschisten XMas), Benito Mussolini, Heinrich Himmler, Licio Gelli (Urvater des modernen Staatsterrorismus), Hermann Abs (Vorstand der Deutschen Bank im Dritten Reich), Otto Skorzeny (Leibgarde Hitlers).

- Geheimdienstler wie Bill Casey, William Colby, James Jesus Angelton, Allan Dulles, Vernon A. Walters, Giovanni De Lorenzo und George Tenet.

- Die modernen Killer unseres Planeten wie Joseph Edward Schmitz und Erik Prince (Gründer der Privatarmee Blackwater), denen Jeremy Scahill zufolge engste Beziehungen zu SMOM nachgesagt werden. Wie auch Seymour Hersh den US-Kommandeuren Stanley McChrystal und William McRaven (JSOC und Afghanistan) tiefgreifende Verbindungen zu SMOM nachsagt.

- Staatspräsidenten und Königshäuser wie Konrad Adenauer, Beatrix van Oranje-Nassau, Valéry Giscard d'Estaing, Juan Carlos de Borbón y Borbón-Dos Sicilias, J. Edgar Hoover, Dwight D. Eisenhower, Rainier III of Monaco, Ronald Wilson Reagan, Gerald Ford, Elizabeth Windsor, der Papa von John F.Kennedy, Tony Blair, Ronald Reagan, Augusto Pinochet, Kurt Waldheim (oder war der jetzt Kategorie Nazi?).

- Die amerikanische Spitzenpolitik wie Pat Buchanan, Alexander Haig, Rick Santorum, Henry Kissinger, Oliver North.

- Und natürlich die Geldelite wie William Barron Hilton, William Randolph Hearst, Frank C. Carlucci III (vom Direktor der CIA bishin zum Vorsitzenden der Carlyle Group), Victor Rothschild, David Rockefeller, Fritz Thyssen (Financier Hitlers), Rupert Murdoch.

Um jetzt nur mal ein paar zu nennen. Also eigentlich alle, wenn es darum geht, Dreck am Stecken zu haben (Staatspräsidenten und andere Paragrafengeschützte nehme ich hiervon natürlich aus, um nicht wie Böhmermann nach Paragraf 103 STGB vernknackt zu werden).

Und obwohl ich die scheinbaren Grundvorraussetzungen nicht wirklich mitbringe - schließlich bin ich nicht praktizierender Faschist, noch habe ich ne ganze Latte von Leuten auf dem Gewissen, habe weder mit Waffen oder Drogen gehandelt und somit auch kein besonders dickes Sparkonto, würde so eine Auszeichnung mein Lebenswerk doch irgendwie abrunden. Spätestens nach dem zehnten Gläschen Nußschnaps bin ich übellaunig genug, um meinen Namen auch irgendwie auf dieser Liste Prädestinierter vertreten sehen zu wollen. Mit einer Malteser Hilfsdienst service medal möchte ich mich nicht abspeisen lassen. Kann doch nicht sein, dass man erst den halben Planeten ausrotten müsste, um so ein nette Auszeichnung zu bekommen.
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