Herrje, ich habs mal nachgelesen, wie verträumt und sprachlich gewandt sich der Strom der Worte in früheren Blogjahren noch bewegen durfte.
Jetzt nur noch starre Gedankenblöcke, die ich hier abzuladen dankbar sein darf.
Die lange Nacht des Kuhstalls, auf die wir ja gerade wieder zusteuern, was für ein schöner Titel. Weil ich mir die Geschenke dieser Tage ja selbst ausdenken muss und nicht mehr auf die Mithilfe des Christkinds zählen darf, muss ich mich mit Dingen wie Dreh-, Wechsel-, Stark- und Anlaufstrom herumschlagen. Hierbei möchte ich Ihnen den Begriff des
Wirbelstroms nicht vorenthalten, der noch einen Hauch von Magie in sich trägt.Ich geh mal raus in die Zeit, schlag die aktuellen Sozialmedien zu und les mir nen Ast, über Stromarten, Holzbrennwerte, über alles eben, was man in einem verlassenem Tal zum zeitgemäßen Überleben so benötigt.
Ob es öde ist in dieser Abgeschiedenheit? Nicht im geringsten. Und besonders nicht, wenn man eingeschneit wird und die Strasse nicht passierbar durch vom Schneebruch entwurzelte Bäume. Die ersten Tage ist es ruhig und man schürt gemütlich den Holzofen, doch dann wird das Benzin knapp für den Generator und die Mobilfunkmasten senden kein Signal mehr. Im Funkloch weiß keiner, wann der Schneefall nachläßt. Wenn man von Schnee zugeschüttet wird, fängt das Gehirn erst an zu arbeiten, das sich sonst unter all dem aus latest news und Konsumgier fast schon aufs Sterben vorbereitet. Man bleibt erheblich gelassener, wenn man bei der Essensversorgung vorgeplant hat und die Wasserleitung nicht einfriert, weil irgendein Oberschlauer das laufende Wasser am Dorfbrunnen abgedreht hat. Termine sind dann natürlich auch nicht so günstig. Und sehr zu vermeiden, sind schwerere Unfälle oder ein schwerer Hexenschuss. Aber langweilig wird es nicht.
Wenn dann alles wieder vorbei ist, sieht es aus, als wäre nichts gewesen, und das Brennholz liegt abholbereit am Straßenrand.