Samstag, 27. Februar 2016
Keep it simple - oder wie das Occhamsche Rasiermesser der Datenkrake die Goorgel abschneidet
Das wirklich Gute an diesem Blog ist, dass wenigstens er die Datensammler nicht wirklich zu interessieren scheint. Nicht ein einziger Spamer hat sich hierher verirrt.

Man möchte sich ja nicht einweisen lassen wegen paranoider Schizophrenie oder erstmal in der Schublade der Verschwörungstheoretiker auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Ob TTIP, PaybackCard oder staatliche Subventionen, die in keinem Haushaltsplan auftauchen.

Auch beim Gedanken, dass all meine Telefonate oder Mails prinzipiell mitgeschnitten werden, hätte man vor rund einem Jahrzehnt vermutlich noch seine Geschäftsfähigkeit verloren. Wer möchte denn schon wirklich glauben, dass die Googlekrake meine komplexe Persönlichkeit auf einen Algorythmus reduziert.

Abgeklebte Kameras an Handy und Laptop, Handys, die abends im Kühlschrank verschwinden, weil man nicht möchte, dass beim Biertrinken die Gespräche mitgehört werden. Wie kommt man sich denn da vor?

Aber irgendwie lässt sich dieses eklige Gefühl nicht so wirklich verdrängen, wenn während des Telefonats Werbevideos an mein Ohr dringen und ich das Gespräch erst beenden kann, nachdem ich den Kauf der Mobile-Strike-App zum 100stenmal abgelehnt habe.

Der eigentlich schreckliche Gedanke ist weniger, dass mein Leben auf Server und in Clouds katalogisiert wird. Wirklich unangenehm ist die Tatsache, dass diese Daten irgendwann auch von Firmen oder Menschen, von Ex-Partnern oder Kriminellen, gekauft werden, die mir eventuell an den Kragen wollen.

Das Internet war eine schöne Zeit in den 90ern, jetzt hat es in meiner Welt bald ausgedient. Für mich ist es an der Zeit, wieder auf Briefpapier und persönliche Besuche, auf Bargeldverkehr und Tauschhandel, auf Dieselgeneratoren und Buschtrommeln zurückzugreifen.
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