Sonntag, 17. Juni 2012
The shit we eat - und seine Freunde aus der Politik
Neben dem Geschäft mit dem Hungertod widmen sich Firmen wie Monsanto auch um das Schlechtergehen der westlichen (eine wahrlich seltsame Ortsezeichnung für das Leben auf einer Kugel) Gesellschaften.

Wer sich nicht den Luxus leisten kann, ökologisch hochwertige Ware zu finden und schließlich auch noch zu erwerben, dem wird ein Brei und Sud verabreicht, auf den wir Jahrzehnte lebensmitteltechnischer Forschung verwendet haben. Wir müssten vielleicht keinen Hunger leiden, aber wir könnten nicht so fett und übergewichtig werden, hätten wir nicht all die Fertigpizzas für 3 Euro, Erfrischunggetränke, die wir mit Zuckerersatzstoffen und künstlichen Aromen anreichern, und die Glutamatbomben aus der Chips-Tüte. Die Medizin und Pharmaindustrie allerdings müsste Hunger leiden, wenn wir uns nicht durchwegs bei der täglichen Nahrungsaufnahme selbst vergiften würden.

Weil sich mit dem natürlichen Süßstoff Stevia eben wenig Geld verdienen läßt, war dieser bis Dezember 2011 bei uns nicht zugelassen. Wen wundert, daß die zuständige, nachweislich falsche Studie von Monsanto erstellt wurde, dem Hersteller Aspartam, das 1990 in Deutschland zugelassen wurde. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Aspartam sind, selbst bei Einhaltung des Grenzwertes, mehr als fraglich. Gleiches gilt für die anderen Süßstoffe, die zudem noch appetitsteigernd wirken und somit genau den Effekt haben, den die Vermeidung von Zucker eigentlich erzielen möchte - man frißt mehr, bis man endlich den Fernsehsessel satt ausfüllt.

Wenden wir uns der Rohmilch zu, die ich zu meinem großen Entsetzen hektoliterweise meinen jugendlichem Körper zugeführt hatte, und die in den meisten westlichen Ländern aufgrund ihrer angeblich gesundheitsgefährdenden Wirkung nicht mehr verkauft werden darf. Wie das Zentrum der Gesundheit berichtet, wird "durch die Pasteurisierung ... Laktase, ein Enzym, das bei der Verdauung des Milchzuckers hilft, aufgespalten. Deshalb können laktoseintolerante Menschen Rohmilch trinken, aber keine pasteurisierte Milch. Durch die Pasteurisierung wird auch Calcium für den Körper schwerer absorbierbar." Ich halte sie für das bessere Produkt, denn die pasteurisierte Milch, nur da sie eben aufgrund ihrer verminderten Lagerfähigkeit für große Vertriebsfirmen nicht in Frage kommt, werd ich diesen cremigen Geschmack von warmer Kuhmilch nur noch in meinen Träumen gustieren.

Auch der Beitrag über Nahrungsmittelzusätze, wie Glutamat, des Zentrums der Gesundheit sollte uns zu denken geben, ob wir hier nicht gründlich, nachhaltig und massiv etwas ändern sollten. Ob wir uns nicht fragen sollten, warum wir Erdbeeren und Orangen im Winter bekommen, warum die Äpfel inzwischen von innen nach außen faulen, warum unser Essen nicht mehr aussieht und schmeckt wie ehemals, warum inbesondere unsere Kinder an Allergien, vermehrter Diabetes, ADHS etc leiden. Wir sollten uns nicht nur fragen, sondern uns auch den Antworten nähern, warum diese Nahrungsmittelpolitik von unseren Volksvertretern so vehement betrieben wird.
Wollen wir doch mal sehen, wo Christel Happach-Kasan, die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, nach ihrem Engagement für gentechnisch modifizierte Pflanzen, später mal eine lukrative Anstellung finden wird. Ein gutes Beispiel für dieses Drehtürprinzip liefert der Bericht von lobbycontrol über den späteren Verbleib der Bundesvertreter der zweiten Schröder-Regierung. Für Frau Aigner sehe ich eigentlich nur eine nicht so lukrative beim Bundesverband der Biobauern - vielleicht ist es aber auch nur "blinde" Liebe.
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