Montag, 20. Februar 2012
Death of a Wing Man in Wurmesien
Ich hatte mein beginnendes Siechen ja bereits angedeutet, nun ist es amtlich. Ich vermache meine Texte der von mir so geliebten Oeffentlichkeit. Wer haette gedacht, dass Indien und Westafrika so spurlos an mir voruebergehen und es mich dann hier erwischt - in Myanmar, das nun neben seinen Dieselmotoren auch das Land oeffnet, und ich im Zuge dessen meine Poren fuer noch unentdeckte Insektengifte.
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Die amtliche Diagnose des lokalen Alles-Arztes Dr.Win lautet: In Europa ist es kalt und hier heiss. Das vertrage sich nicht mit "seafood, pork, alcohol und hot and spicy". Zum Glueck gibt es fuer diese missliche Lage die Wundersalbe "Anti-3", die all die daraus entstehenden Uebel bekaempft.
Zumindest keine Antibiotika, auf dass es mir die Darmwand nicht vollends aufloest. Also her mit der Salbe.

Aus meiner mangelhaften Sicht der Dinge, handelt es sich allerdings um eine etwas diversere Sachlage. Ich vermute Flohstiche, eventuell Sandfloehe, weil sie im Sand geblieben sind und nicht mit mir ins Bett wollten. Erst moskitoaehnlich, dann eine erweiterete Roetung rund um die abwechselnd naessenden und verkrustenden Einstichstellen. Verwunderlich ist nur deren ueber den ganzen Koerper verteilte massive Anzahl.
An den bedeckten Koerperstellen behalten sie ihre klassische Form, waehrend sie an sonnenexponierten Hautpartien blutblasenaehnliche Pusteln ausbilden, die, wenn sie aufplatzen, einem Geschwuer gleich nachwachsen. Ich nenn das mal ganz unmedizinisch eine Immunreaktion einer europaeischen Wunde auf die extreme, trockene Hitze hier.

Will mal hoffen, dass es kein nach aussen wirkendes haemmoraghisches Fieber ist als Spaetfolge auf den Bettwanzenangriff, oder dessen zweite Angriffswelle im weiterentwickeltem Larvenstadium. Da kaeme dann nur eine Loesung in Frage, mich selbst und mein Gepaeck eineinhalb Tage lang auf ueber 55 Grad Celsius zu erhitzen. Was im Grund eh schon der Fall ist. Such is life in the tropics ;)
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