Der Impfpriviligist
Mit hochdosierten Vitamin-E oder -D-Ladungen wird man die viralen RNA-Schleudern wohl nicht abschrecken oder niederstrecken können.
Ich will ganz ehrlich sein. Trotzdem ich viel von meiner doch sehr kostenintensiven Breitbandantibiotika-Therapie überzeugt bin - ich rauche - mache ich mir da nichts vor. Das wird alleine nichts helfen. Selbst wenn ich mir über hundert Gifte durch tiefes Inhalieren in die letzten Winkel meines Körpers treibe, werde ich mich damit schwerlich gegen das Corona-Virus immunisieren.
Man wird auch keinen Impfschutz erreichen, indem man heimlich die letzten Blutreserven der in häuslicher Pflege befindlichen Oma anzapft - obwohl ich hierzu bisher noch keine belastbaren Studien finden konnte. Beim Impfen wird es also bleiben, wie es bei der Rente schon ist: First come, first serve. Die Letzten werden die Ersten sein.
Das ist doch mal was, wenn die ganz Alten mal die Ersten sind, die wieder Leben in unseren Alltag bringen. "The Roaring 80s" wie man ja so sagt. Knochen knacksen, Gelenke knarren, und überall das Surren von Rolatoren. Morituri te salutant - die Totgeweihten grüßen dich.
Aufgrund der Annahme, dass die erste Touristenschwemme der über 80jährigen Europa bald erreichen wird, wäre es ein geschickter Zug, die Reisebüros in Altenheime zu verlegen und dem Roten Kreuz/Halbmond, die Caritas und Kumpanen bei der Lufthansa zu beteiligen. Was liegt näher als ein Johanniter-Kreuzfahrtschiff oder Massentransportmittel für Rolatoren und Rolatorinnen.
Der Rest wird darben müssen, wenn man nicht gerade in der Altenhilfe tätig ist. Oder ... der Impfalgorithmus ist einem irgendwie wohlgesonnen.
Ich habe mich aufs Geratewohl einfach mal registriert. Eher so nebenbei, im Glauben, dass da eh nichts passiert. Mein Impfterminrechner hatte als Impftermin das Jüngste Gericht errechnet. Ich habe die Angaben wahrheitsgemäß eingetragen und siehe da: Drei Tage später kam der Vorschlag des Impftermins.
Nun wohne ich nicht in einer der Metropolen, sondern in einer Gemeinde, wo man für Autozulassung und einen neuen Pass keine Nummer ziehen oder anstehen muss. Ich habe täglich mit vielen Menschen live zu tun und muss auch sehr alte Menschen treffen. Ich selbst habe - zumindest aus Sicht der futuristisch denkenden Rentenversicherung - noch nicht die Mitte meines Lebens erreicht und bin doch schon geimpft. Ad Astra, zu den Sternen, wie Seneca zu sagen pflegte.
Jetzt weht mir der scharfe Wind der Neider entgegen. Es hagelt Kritik und Vorwürfe wie beim jüngsten Gericht.
Ich werde gehasst, als hätte ich die Sieben Plagen durch irgendeinen schwarzmagischen Trick irgendwie umschifft.
Selbst aus dem HomeOffice und von Seiten vieler Kürzestarbeiter werde ich mit Flüchen belegt, von Menschen also, die im Gegensatz zu mir also nicht tagtäglich mit Dutzenden von potenziellen Virenlasten umlagert werden.
Rund die Hälfte der Neider, wie sich herausstellt, sind selbst noch garnicht registriert - das würde ich diesen Menschen dann doch mal vorschlagen - oder noch besser, wissen noch nicht einmal, ob sie sich impfen lassen wollen. Die Nebenwirkungen und so! Bei mir war das dann der Nachfolgetag mit leichten Erkältungserscheinungen. Und der COVID-Arm! Dann warten Sie mal, wie sich das anfühlt, wenn Sie statt im Impfzentrum das Astra-Zeneca, mal von der Arzthelferin die Tetanus- oder Gelbfieberimpfung reingepresst bekommen. Das ist dann mal Arm!
Aber Impfdrängler schreien, weil man das Wort eben mal gelernt hat oder daran einen besonderen phonetischen Reiz entdeckt hat.
Ich trage nach wie vor Maske, ich kann nach wie vor eventuell jemanden anstecken, ich habe keine Privilegien, ausser dass ich mehr als vermutlich keine Notbetten oder Intensivstationen blockieren werde. Das wars.
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Diesen Beitrag habe ich, in Anbetracht der derzeit stattfindenden Polarisierung und mentalen Volksstörung, unter der Rubrik "Dezivilisierung" laufen. Hier stimmt was nicht.
Ein schön unaufgeregter Bericht - den sollten viele lesen...
Glückwunsch zum wahrscheinlich nicht chaotischen Verlauf, falls denn dann...
Tetanus-Arm hatte ich 2019 nicht, dafür eine ganz unerfreuliche Impfreaktion, die mich fast 3 Wochen lahm gelegt hat und das Muttertier ist im Jänner 20 an der Cholera (Achtung Karlauer)-Auffrischung fast verreckt.
Daher hat der Mamazwerg beschlossen: sollte es irgendwann einen Impftermin geben, muß ich dort nächtigen - für den Fall.
Wobei ich wohl eher nicht hören werd, ob die Atmung versagt - aber bei allen anderen Dingen kann ich wenigstens den Notarzt verständigen.
Nach meinem Impftheater habe ich entschieden, nach Möglichkeit gegen Do NM/Abend einen Termin mit Freitag frei zu bekommen, damit ich ggfs. 3 Tage ausfallen kann, ohne finanzielles Nachspiel.
Wir haben ja auch ständigen Kundenkontakt seit 5 Wochen wieder - nun habe ich aber Gesprächsfetzen gehört, daß wir nicht geimpft werden (paar wohl doch wegen Verwechslung). Es ist... unerfreulich, daß die firma nicht selbstständig ordentlich informiert.
Uns werden auch keine Masken zur Verfügung gestellt, obwohl ich die ausschließlich für die Direkttermine brauche.
(Für Home Office nehme ich ffp2s, die schon einiges am Buckel haben, weil für die 10min-Fahrten... das geht schon. Bei der Arbeit muß ich aber so viel reden, daß ich diese Woche mich mal wieder fast aus Sauerstoffmangel übergeben hätt müssen)...
Aber das Handdesinfektionsmittel ist frei verfügbar (vorort). Am Montag benutzt - nun Verätzungen. Anders kann ich den Farbunterschied inkl. Schmerzen nicht beschreiben.
ja genau. Hab mir auch Impftermin auf Freitag nachmittag gelegt. Für alle Fälle. Je nach Intention oder Arbeitsverhältnis kann sich natürlich auch eine Impfung an einem Montag lohnen. Was man eben so vorhat.
Meine große Sorge ist inzwischen, dass ich Ohrenkrebs bekomme von den tagtäglichen Tiraden und Fachdiskussionen unter laizistischen Hobbyvirologen. Vorherschend scheint mir derzeit, dass die Gefahr an Corona zu erkranken zu gering sei, um sich der Gefahr einer schweren Impfreaktion auszusetzen. Von der Rätselhaftigkeit der hierzu berechneten Wahrscheinlichkeiten abgesehen, fällt die Sinnigkeit der Impfung hierbei etwas unter den Tisch. Bei der Impfstrategie geht es nicht nur um das Ich. Es wäre erfrischend, wenn man die Dokumentation
The Century of the Self momentan mal öfter, vielleicht statt der Tageschau, im Fernsehen laufen ließe.
Als alte Seglerin hab ich natürlich auch gleich den Vorteil einer so polarisierten Welt erkannt. In Zeiten wie diesen lassen sich durch Nutzung der beiden Pole als Bojen die schlimmsten Untiefen umschiffen. Immer schön in der Mitte halten.
Sehe weder Grund noch Anlass ihnen die Impfung nicht zu vergönnen. wenigstens wieder mehr Freiraum für nussschnaps und für die Tschick. ,💪👌 wenn man schon zugrunde gehen soll dann bitte doch nur an sich selbst.
Freiraum für Nussschnaps ... danke für diesen Ausdruck. Ist gleich die nächste Blogüberschrift.
Wie lange Sie wohl auf die zweite Impfung warten müssen?
Fällt der Impfstopp von AstraZeneca, direkt mit dem Lieferengpass zusammen.
Hmmm...
Man sagt ja, die Russen bauen nur böse Sachen und die bauen sie auch noch schlecht - siehe Novitschok.
Ich aber glaube: im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter. Piep ... kommt er geflogen ... der Satellit, die fünfte Kolonne ... piep.
Wenn ich das richtig interpretiere ist Sputnik V geradezu prädestiniert durch seine zwei künstlichen Adenoviren als zweite Impfung auf AstraZeneca zu dienen.
Ob Astra nicht nur Thrombosen verursacht, sondern auch latente Entzündungsherde anregt, möchte ich behaupten. Aber bei mir fühlt sich das so an. Auf jeden Fall ist die Folge solch einer Impfung schlechtes Wetter. So viel ist sicher.