Xinjiang oder Jiang Qing, Gut und Böse, Wahrheit und Lüge ... und die Quantenphysik ... und warum man den Kommunisten eigentlich dafür danken müsste, dass das Christentum plötzlich merkt, dass man den Muslimen auch anders beistehen kann, als nur durch Kreuzzüge.
1994
weigert sich die USA, das Massaker in Ruanda als Genozid zu bezeichnen. Mit der aussergerichtlichen Internierung in Guantanamo und Tötungen durch Drohnen weltweit schert es sich auch wenig um das althergebrachte Rechtsverständnis. Ich konnte auch keinen anderen Grund als das Prinzip der Abschreckung finden, warum man Julian Assange in GBR nach wie vor in Isolationshaft hält. Ich frage mich, ob es weitsichtig ist, wenn das westliche Wertegefüge weltweit mit Waffengewalt installiert wird, während man
über die Terrorherrschaft der Drogenkartelle in Mexiko in der Presse kein Wort verliert.
Mir macht das Sorgen, wenn
der Art. 11 Abs. 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von unseren 'demokratischen' Regierungen in die Tonne getreten wird. Die Begründungen für die Angriffskriege in Jugoslawien, Afghanistan, Libyen, Syrien, Yemen etc, die die Situation in den Ländern und weltweit eskalieren lassen, könnten fadenscheiniger nicht sein. Die Rechtsgrundlage hierfür scheint mir, "weil wir es können".
Damit verspielt man seine Reputation, so man sie hatte. Damit wird unser Planet mit Sicherheit nicht sicherer. Und damit wirkt die westliche Kritik an der Krimkrise und an der Annexion Tibets irgendwie heuchlerisch.
Ich lebe Zeit meines Lebens mit der 'gelben und roten Gefahr', zwei Weltmächten, deren expansive Aussenpolitik überschattet wird von einer NATO, die es fast schon an den Ural geschafft hat. Ich zähle über tausend Militärstützpunkte allein der USA in rund 40 Ländern, in denen sie nicht wirklich überall eingeladen wurde.
Vor dieser Kulisse der Scheinheiligkeit wirkt die momentane Chinakritik bezüglich des Umgangs mit dem Volk der Uiguren irgendwie fadenscheinig. ABER was mich wirklich enorm aufregt, sind die Fakten, auf die sich die US-Regierung nun beruft. Es hätte sicherlich bessere gegeben, doch der Bericht eines Adrian Zenz über die Situation der Uiguren, auf den einzigen auf den sich berufen wird, weist auf eine Entwicklung hin, die mir nicht nur Sorgen, sondern ernsthaft Angst macht.
Wie der
Grayzone-Artikel über den China-Bericht des Adrian Zenz zeigt, beruft sich die US-Regierung hierbei auf einen evangelikalen Exremisten, der nicht nur empfiehlt, widerspenstigen Kindern biblisch den Hintern zu versohlen, sondern der auch glaubt,
dass Gottes Zorn manche Juden in seinem feurigem Ofen läutern und die anderen Juden auslöschen wird. Was er von Homosexualität und Frauen hält? Da müssen Sie garnicht dreimal raten.
Wie jemand schön auf reddit gesagt hat: they have got rid of Trump and now they give you the architect of the system that gave you Trump. Wenn Menschen, die die biblische Endzeit herbeiahnen und herbeireden, zur Grundlage unseres Verständnisses von Wirklichkeit werden, wird es meines Erachtens brandgefährlich.
Die angebliche Wahrheit ist (zumindest in diesem Fall) die Reduktion der Wirklichkeit auf den persönlichen Vorteil.
Ich halte es allerdings für denkbar, ja sogar wahrscheinlich, dass auch evangelikale Extremisten mit korrekten Fakten hantieren, wenn ihnen diese zufällig in den Kram passen. (In diesem - wie in allen - Fällen ist sicher der Abgleich verschiedener Quellen ratsam.)