Unterleibsschmerzen während der Bierschwangerschaft
Fettleber tut garnicht weh, hat mir heute mein Sportarzt eröffnet. Anfangs eigentlich ein erlösender Gedanke, bis dann die Brüder und Schwestern der Gedanken sich beim abendlichen Korn hinzugesellten und mir ganz neue, erschreckende Varianten eröffeneten. Parasiten, Würmer, Körperfresser, denn irgendwas fühlt sich nicht gut an in meinem von mir bisher unbesehenem Inneren. Eventuell schlimmer als Viren und Körperfresser, vielleicht bin ich schwanger. Nur von wem?
Vielleicht sind es Zwillinge. Zwei Schnapsdrosseln im Fruchtwasser oder - das ging dann wieder gedanklich ins Positive - zwei Flaschen Schnaps, die mir in wenigen Monaten aus dem Uterus entweichen. Ganz vielleicht sogar gebäre ich in absehbarer Zeit einen Kasten Helles. Das Leben kann auch zu Unmenschen wie mir manchmal gütig sein. Nichts ist unmöglich, Idiota, sag ich mir immer, allzumal wenn es wieder drückt und sticht im Unterleib.
Man würde das sehen, so meine mir beim Umtrunk behilfliche Nachbarin. Ich sage: Wer sich hin und wieder ganze Batterien aus Leichtalkohol reinschüttet, schwankt in seinem Umfang oft stundenweise. Wenn man nach einem halben Kasten Bier nicht auf die Toilette geht, weil man Angst hat, dass die Nachbarin sonst die andere Kastenhälfte vernichtet, ist man satte fünf Liter, also das Gewicht eines aufgedunsenen Embryos, schwerer und ... dicker. Bierschwanger eben.