Die Lösung der Problemfragen
Wenn das Leben von Beckenbodengymnastik durchzogen ist. Einem Becken wie ein Brückenlegepanzer, wo ne ganze Familie Platz haben muss. Am Beckenrand seines eigenen Lebens sich zu befinden, wo die Stubenfliege auf dem Frühstücksbrot besseren Sex hat als man selbst zurückdenken könnte.
Einem Leben mit Kontakten wie ein Spinnennetz, nur im Gegensatz zu diesem auch entsprechenden Verpflichtungen. Kindern, die als Frühgeburt kommen und selbst nach dem Studium nicht den Anschein machen jemals zu verschwinden. Und sollte dies dennoch jemals geschehen - die Beine sind schliesslich nicht für die Zerschmetterung der Bauchwand gedacht, sondern für das anschliessende Draufstehen - dann bläht sich ihr zurückgelassenes Hab und mehr oder weniger Gut in einer Art und Weise auf, dass man in den eigenen vier Wänden zwangsläufig zur Lagerhalle mutiert. Ein Kind wächst nicht nur in körperlicher Grösse, sondern vorwiegend an Einfluss und sogenannter Selbstbestimmung. Erst sind es nur die Haare am Kopf, später reissen sie dir wie Geier die Rippen aus dem Leib lange bevor du Aas bist.
Irgendwie muss ich nun die Kurve zu den Problemfragen kriegen. Und das ist kein Leichtes, denn auf die Frage, ob die Erde rund sei, muss man erstmal kommen. Man muss erstmal erkennen, das sich an dieser oder jener Stelle eine Frage überhaupt stellen liesse. In dem oben beschriebenen Zustand des metaphysischen Verkümmerns sucht man wie ein Ertrinkender nicht nach Lösungen, sondern nach Oberflächen, Wasseroberflächen oder jenen mir unbekannten Antipoden von Luftlöchern in einem Vakuum.
Was heisst schon, sich selbst wieder spüren - von Bedürfnissen mal ganz zu schweigen. Was spürt man schon nach diesen zeckenartigen Angriffen der Balge, dem Zerren und Stossen, den Schlägen gegen das von diesen schon verholzte Schienbein und oft auch feige von hinten ins Wadenbein - ich vermute, bei mir kommen die Krampfadern hiervon. Das Leben nur noch ein blasses Lichtlein im Umfeld der ständigen Eskalation.
Und Deutschland sucht die Supermama, nur daß sich diese auf den grossen Bildschirmen und Leinwänden nicht mehr in gewünschter Schärfe darstellen lässt, so zusammengeschrumpelt wie sie ist. Erbrechen, Nachtschwitzen, hormonelle Dysfunktion und Alkoholunverträglichkeit, wo man diesen doch am nötigsten hätte. Das ist bekanntermassen die B-Symptomatik einer schweren Erkrankung wie der Elternschaft. Es stellen sich folglich keine Problemfragen, denn es gibt auch keine Lösungen. Schönen Tag noch.
einemaria am 05. Juni 13
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