Mondtheorie - Der Mann, für den der Mond auch am Tag schien
.

... oder wie Saint-Exupery im kleinen Prinzen sagt: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

Für manche mag das ein wenig wie ein Hirngespenst klingen, aber es gibt Menschen, die leben auch tagsüber nach den Mondphasen ... wo er sich doch eigentlich gerade auf der anderen Kugelseite herumrundet, windet oder sichelt.

Manche schmunzeln. Anderen vergeht das Schmunzeln, wenn sie tagsüber von der Springtide im Watt erwischt werden - selbst ihr letzter Gedanke beim Absaufen wird, unklugerweise, nicht dem Mond gelten. Also selbst zu Gezeiten, da wir seiner Gravitation und Weißheit nicht gewahr, stehen wir doch stets unter seiner Sichel (altbayrisch: Da- Mond-Kles-Schwert). Der Weise - diesmal nicht der Mann im Mond - sondern mein Berater in Fragen des Jonglierens mit runden Körper, zieht noch mal kräftig an der Krautpfeife. Denn wir befinden uns gerade im stoischen Phasenwinkel der Lunation. Das Zeitfenster rund um den Neumond, dessen Rundung wir niemals mit bloßem Auge erblicken werden, ist eine Periode in der wir die Jonglierbällchen mal lieber im Körbchen lassen.
.
.
Wie wir Radiowellen eben auch nicht sehen und doch Radio hören, sind wir dennoch den Amplituden des erdnächsten Himmelskörpers zu jedem Zeitpunkt ausgeliefert - mögen wir uns dagegen stemmen wie wir wollen.

Da unser Körper aus so viel Wasser besteht, daß wir uns selbst beinahe als menschlichen Pfütze betrachten könnten, soll es Menschen geben, die zu Zeiten des höchsten Tidenhubes (alles Wasser wird in die Höhe gezogen, sprich flutet) plötzlich nicht mehr aufrecht den eigenen Türrahmen passieren können, ohne anzustoßen.

Spätestens hier sollte uns jenes Lichtlein aufgehen, das uns den Mond auch tagsüber sehen läßt und sei es nur in Form der Gravitation, spüren läßt in Form von Gehen und Vergehen. You are a rainbow too - go with the flow!


aabraxas am 27.Mär 12  |  Permalink
wen man so will
es gibt ja in jeder Zeit gewöhnlich viele, die sich den jeweiligen Mondmoden ergeben- und recht haben sie! Solange sie spüren was sie glauben und leben was nicht stibt.
Von ausgeschlagenen Silbertabletts mal abgesehen, spürt der Kern das Vakuum und bleibt sich treu.-doof vielleicht, aber mit vermeindlicher Sicherheit ein authentischer Umweg.

einemaria am 28.Mär 12  |  Permalink
Danke für diesen jonglierten Einwurf
Ich hatte es nicht vergessen, sondern absichtlich nicht erwähnt. In unserem scheinbar maßgeblichem Kern eingeschlossen und doch dieses durchwirkend, befindet sich in unserem Zentrum ein Vakuum - so hatte ich das im Interview verstanden, bzw ehrlicherweise, gedeutet. Und sich darauf einzulassen, von diesem unserem-nicht-unserem Vakuum sich leiten zu lassen, mag, wie Sie ja vermerken, ein authentischer Weg sein - wobei sie "vermeindlich" erwähnen. Wohl einer Mischung aus "vermeintlich" und "unvermeidlich", oder?

Ich möchte diesem Kommentar noch den eigentlich aus der Kunst stammenden Gedanken des Fluxus hinzufügen. Das Kunstwerk aus der Kunst zu entfernen. Sagen wir mal: eine Nachdenklichkeit.

Und um diesen Begriff in die neue Mondlehre einbringen - ähnlich dem anfänglichem Zitat Saint-Exupery's folgend - könnten wir uns den eigentlichen Kern eigentlich schenken und uns auf das Wesentliche konzentrieren: das Vakuum?

jean stubenzweig am 28.Mär 12  |  Permalink
Ich bestand
vor ein paar Monaten vorübergehend zu etwa achtundneunzig Prozent aus Wasser. Da hat sich aber nichts mehr getidentubt, da ging ich tatsächlich nicht mehr durch die Tür, auch ohne EUsoterik. Da half nur noch der Onkel Dorfdoktor beziehungsweise die bis dahin ebenso notleidende pharmazeutische Industrie. Sie hat mich schreckliches Sumpfgebiet trockengelegt. Seitdem sind wir zwar weiterhin schrecklich, wir beide, aber glücklich. Ich bin mittlerweile ausgetrocknet, es gehen Unmengen Flüssigkeit in mich hinein, aber nur solche, die trocken machen: Wasser. Und die Pharmaindustrie schwimmt im Geld.

Fluxus bedeutet im übrigen fließendes Leben. Alles ist an das Leben gebunden, und das fließt ins Nichts.

einemaria am 29.Mär 12  |  Permalink
beim begriff fluxus sollten Sie aber dann mal beim wikipedia-eintrag nachbessern. für mich ist fluxus ein im weltall heftig umherpulsierendes teilchen, das man nicht zu fassen bekommt. daher der begriff "flux". und wie Sie wissen sollten, beginnt das leben da, wo es endet ;)

jean stubenzweig am 30.Mär 12  |  Permalink
Ich bessere
bei Wikipedia eigentlich schon seit Jahren nichts mehr nach oder um. Dort gibt es so viele freizeitallwissende Menschen, gegen deren demokratische Einheitsfront kein Durchkommen ist. Vor ein paar Monaten habe ich's doch nochmal gewagt. Lediglich den Präsidenten einer Kunstakademie wollte ich tilgen, da er ein solcher seit längerem nicht mehr war. Man hat's dreimal wieder rückgängig gemacht. Also keine neuen Versuche mehr, die Wikipediawelt zu verbessern. Selbst dann nicht, wenn's mich mal wieder schaudert beim Lesen.

einemaria am 30.Mär 12  |  Permalink
Sie machen mir Angst, weil mit dem, was sie schreiben, mir von der Seele sprechen. "Aber das kann doch nicht wirklich so sein?" denk ich mir ... und wumms ... schon wieder bricht ein Stubenzweig über mir herein. Lügen Sie doch einfach mal, um mir die Welt besser zu machen ;)
Als ob das was nützte. Freue mich, daß es Menschen gibt, die Dinge wie Sie schreiben. Leider untermauert es nur allzusehr meine Befürchtungen. Sie reden sich (entschuldigen Sie die Anmerkung) manchmal das Alter als Schutz- und Trutzburg herbei; bei mir wird diese aus schwerem Granit gebaut sein müssen. .... aber jetzt kommt ja der Frühling und der beleuchtet ja auch die Tatsachen in einem anderem Licht.

jean stubenzweig am 03.Apr 12  |  Permalink
Es gibt viele
Formen von Fluxus, das ist auch eine, quasi eine des Verschwindens, ohne daß dabei das Wesentliche vergessen würde.