Ich hatte die Hannoveraner Stadtmusikanten ja schon mal in
Dubstep Deutschland erwähnt. Jetzt hängt mir die Linksammlung ein wenig im System und es ist ein guter Zeitpunkt, das mal über die Bühne zu bringen. Unsere sensiblen Ohren und Augen wurden zu Genüge malträtiert mit den Machenschaften der Hannover-Bande - "Hang-over" sozusagen. Mir gehts vorwiegend darum, das ganze endlich vom Tisch und der Festplatte zu kriegen.
Erste Prüfungsfrage: Wo wird der neue Herr Ex-Bundespräsi wohl seine ersten Sommerurblaub verbracht haben? Die Antwort kann uns inzwischen selbst jeder Bild-Leser beantworten. Bei seinem MilliardärsSpezl
Maschmeyer auf Mallorca. Herr Mascheyer ist nicht nur Ehemann von Veronica Ferres, sondern auch neuer
Geschäftspartner von Herrn Rürup. Sie erinnern sich an die Rürup-Rente? Dieses Geschäftsmodell vermarkten sie nun als Beratungs-AG für Alters- und Gesundheitsfürsorge auch ins Ausland. Zudem ist er mehr als befreundet mit der
Hannover-Connection - die er auch grösstenteils auf seinen 50ten Geburtstag einladen durfte: Schröder, von der Leyen, Philipp Rösler und Sigmar Gabriel.
Wer hat gefehlt auf der Party? Lena, mit "Wir sind alle Hannover", Christian Wulff (die Ausrede muss man erst noch erfinden), die Scorpions, Prinz Ernst August, die Frau Käsmann und wenn er nicht schon gestorben wäre, sicher auch
die Bestie von Hannover, Fritz Haarmann.
„Netzwerk aus hannoverschen Alphamännchen“ heißt die Runde, die sich bei Fromberg trifft. „Maschseemafia“ ist ein anderer geläufiger Ausdruck. Und „Wohnzimmer der Macht“, so Philip Eppelsheim in der FAZ. Jener Rechtsanwalt Fromberg, der das Friedensabkommen zwischen Hells Angels und Bandidos vermittelt hat, und sich zu diesem Zeitpunkt die Kanzlei mit Herrn Schröder teilte. Letzterem könnte man zugute halten, daß er sich daraufhin eine neue Rechtspraxis zugelegt und schließlich einem ganz anderem Mileau zugewandt hat - der so biederen Firma Gazprom. Der
Bundesvolkswagenpräsident Wulff hingegen fand die Idee nicht so übel:
Dass Wulffs Rechtssinn auch durch Rotlicht getrübt werden konnte, bewies er, als er einen Staatsanwalt beförderte, der die Verfolgung illegaler Prostitution behinderte, so Hanna Thiele im
ef-magazin.
Welche Auswirkungen die Vermischung von Politik, Wirtschaft, Kultur und Kriminalität hat, lässt uns Jürgen Roth mit seinem
Artikel auf Mafialand erahnen. Ich befürchte, die Ahnung reicht nicht weit genug ...
Was mir ins Auge sprang, noch vor dem Titelbild, das war der Hinweis, ein Küchenfilofos erklärt die Welt. Sicher ein Satiremagazin...
ich weiß zwar nicht, was das ist, aber als angehender Küchenexperte möchte ich das auch haben: ein Küchenfilofos. Wo kriege ich das? Und kostet das teuer?
À propos Hannover. Vielleicht gedeiht dort alles im besonderen Maße, weil es ansonsten im Städtchen eher schlicht und still und ruhig ist. Wie der letzte Ex. Als ich das letzte Mal am Maschsee war, genauer, im blühenden Prachtherrengarten des Örtchens, blühten sie nicht gerade auf, die ganzen Exen, sie wirkten obendrein wie an der Leine. Aber vielleicht gab's ja am Abend zuvor Party bei Maschmeyers am See und wurden dort mit mächtigen Tropfen abgefüllt. Wie auch immer: Ich verstehe nicht, weshalb sich ausgerechnet dort solches so konzentriert. Ist es der Berg der geistigen Biederkeit, der kreist und lauter größenwahnsinnige Mäuslein gebiert?
Vielleicht liesse sich das mit dem Küchenfilofos auch aus einer anderen ethymologischen Müllgrube eruieren. Italienisch gesprochen: il filio de la cucina, che a fatto su studio a la FOS. Sozusagen: ein Mensch, dessen familiäre Herkunft sich aus einem Küchenquirl herleitet (siehe zwei adoptierte vietnamesische Geschwister und wer weiß, was sonst noch in die Teigmaschine kam; vermutlich viel Treibmittel). Sich philosophisch, also mit vielen Worten ohne Inhalt, die Welt zu erklären, lässt auf eine angeborene Verwirrung schliessen, der man Ordnung und Struktur zuweisen möchte. Und weil man es in einer Gutmenschenfamilie nicht einfach hat, eine eigenständige Persönlichkeit zu entwicklen und den massiven Ansprüchen gerecht zu werden, geht man den nicht so steinigen zweiten Bildungsweg (Germanistik auf dem zweiten Bildungsweg? Naja, die Welt ist bunt). So sei es auch entschuldigt, wenn man für die vom Calvinismus aufs bittereste angegriffene eignene Meinung Kampfblätter der zweiten Garde des Feminismus - wie "Emotion" - wählt, denn solch eine Verwirrnis mag sich wahrlich gravierend ins Fleisch gebrannt haben. Ich vermute sogar, daß auch die Prechts sehr, sehr schlechten Käse zuhause serviert bekamen. Verzeihen ist ein hohes Gut, das selbst den Besten der Besten zugestanden werden sollte.
Übrigens ein Geschöpf Solingens: der deutschen Schmiede für Küchenmesser. Das macht schon Sinn, was Herr Prieditis so zum Besten gibt. Ein wirklich wesentlicher Beitrag ...