Ex open source
Meine Oma hat immer gesagt, das wäre Ihr Preis gewesen, nee wenn du mal was Gescheites schreiben willst, dann laß mich mitschreiben. Und so sei es den Leserinnen natürlich vorwiegend vielleicht in der Rolle der Oma, oder wie auch immer, und Lesern gestattet frei den Text mitzugestalten. Sie sind die Medien, durch die meine liebenswerte Oma zu mir sprechen kann. Aus dem Jenseits durch Sie durch hier auf derdiedas Blog. Vielleicht war es garnicht so kalt und eventuell will sich jemand bezüglich des Katholizismus äußern, nur raus damit, bzw rein in den Text, weitere Handlungen und Personen, jeder darf alles. Try and enjoy. Beleidigt werden darf nur ich und nichtklagefähige Objekte.
Ihr könnt diesen ersten Absatz auch gleich mal löschen, dann weiß keiner mehr was gespielt wird. Verkaufen würde ich ihn dann doch gerne selbst ;) Copyright immer @hartelinie.etc, klaro
So hätte es sein können und sollen. Doch noch ist nicht Weihnachten und mir gefällt die Geschichte selbst so gut. Die wird noch länger. Eine Weihnachtsgeschichte, die geb ich nicht mehr aus der Hand. War ich doof. Mit den Kommentaren überleg ich noch ...


Nichts Neues im katholischen Westen

Meine Oma, Gott sei ihr gnädig, so katholisch, daß selbst die Jesuiten der Rosa Liste näher sind. Der biologische Katholizismus. Erbsünde, mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Man weiß, daß es wie Malaria, leicht chronifiziert, aber der Körper des Schwerstkatholiken ist so durchsetzt vom Heiligen Geist, - bei meiner Oma der Geist Maria Mutter Gottes - daß man jede einzelne Fleischfaser entfernen und die Knochen auskochen müsste, um den freien Geist wieder ans Licht zu bringen. Lateinische Messe, vielleicht noch Lefebre und die Pius-Brüder, meine Oma nie ohne Kopftuch auf die Straße, offenes Haar no way.

Katholisch Denken hingegen, das kenn ich kaum. Der Tagesablauf so wohl geregelt, daß Denken dabei einfach nicht vorkam. Aufstehen, anziehen, mit dem Zuber runter 6 Stockwerke, eigentlich 7, weil Kohlenkeller, beladen rauf abladen, runter Holzhacken, auch kleine Spreizl zum Anheizen, wieder ruff. In zwischen gabs zur Morgenweihe gleich Frühstück, Brot, wenig Butter, zwei Scheiben Salami, für mich Malzkaffee - bei Frostgraden, aber mir noch heiß vom rauf und runter. Frühstück, nicht weils schmeckt, sondern daß man's hinter sich hat. Zwischen Holz und Essen, natürlich Gebet, Vaterunser, wie immer vor jeder Mahlzeit.

Inzwischen bißchen am angeheiztem Bullerofen aufwärmen. Dann wieder ein Ereignis, wo man froh ist, wenn der Tag schnell vergeht, Morgenwäsche. Die nun nicht im aufgewärmten Alles-Raum, sondern im Speicher nebenan stattfindet, wo der Winter auch im Sommer wohnt. Ich hörte von Gerüchten, daß es im Keller eine Hausgemeinschaftsbadewanne gegeben haben soll, gesehen hab ich sie nie.
Schemel zum draufsetzen, großer Wasserzuber mit Wasser, das dem Gefrierpunkt trotzt und dann mit dem alten Waschlappen, scheinbar einem Erbstück, die letzte Lebenslust aus den Poren treiben. Ein frühe Art Waterboarding, aber wozu? Es gab nichts, das an mir hätte kleben bleiben können, um geläutert zu werden. Beim Beichten mußte ich mir Dinge ausdenken - aber nicht im Detail. Ich:"zweimal gegen das 6. und fast zweimal gegen das soundsovielte." Pfarrer:"Vier Vaterunser und drei Avemaria." So einfach eigentlich und doch angeblich so hilfreich.

Tagsüber mal nett Imkern mit dem Nachbarn, also richtig wie am Land, aber schon City. Nicht so spannend war Kohlen- und Holzlieferung, immer ein Riesengestapel, "Hoiz voamacha" und "Auffe drong". Sonst vorwiegend Dauerbrand hachheizen und Holzofen "am Laffa hoidn, aba blos ned zwui".

Es wird nicht viel länger, denn es gab nichts woran ich mich hätte erinnern können. Freitags Spiele ohne Grenzen, Fernsehen bei Nachbarn, ich als Kleinster ganz vorne, Highlight. Kartenspielen war erlaubt und für Watten reicht Kindesalter. Dafür keine Bücher, hä.

Und jeden Abend in die Kirche. Wochenende, große Messen, werktags Rosenkranz. Ich durfte bei den Frauen sitzen, vermutlich, weil ich keinen Hut zum abnehmen aufhatte. Von Denken, wer hätte es gedacht, auch hier so wenig Spur wie Heizung, sondern die Bänke schön ungemütlich. Beim Sitzen ein Brett im Kreuz, wie Jesus, so muß es gedacht sein, beim Knien, und das oft, das Kniebrett zu klein, selbst für mich. Vermutlich ist der erzkatholische Körperwuchs so kümmerlich, um auf dem Kniebrett wenigstens ein wenig Halt zu finden - sehr vermutlich.

Ach ja, Geburtstag auch nett. Wenn die Geburtstagstorte mehr Freude bereitet als das Geschenk. Eine Walfahrt nach Altötting. Ich schnwindle hier ein wenig, denn ich war bereits so infiziert und pathologisiert von der Erbsünde, daß ich mit ... große Freude wäre hier der falsche Ausdruck ... größter Inbrunst und Andacht angenommen habe. Lustig ist eigentlich nur die Hinfahrt, wenn man von Mitreisenden mal eine andere Art Wurstbrot bekommt und die Welt der unterschiedlichen Genüße entdeckt. Mal was anderes als die, man beachte, damals schon in einem dreieckigem Tetrapack eingedickte Milch. Ich weiß nicht, wo sie die in ihren letzten Jahren noch zu kaufen bekam, vielleicht im Kohlenkeller.
...

Vielleicht wenn mal Fremde, also Durchreisende, durchs Dorf kamen, ich glaube das paßt besser zum Münchner Westen der späten 60er. Zumindest in meinen Kreisen - die ich mit meinem Kettcar innerhalb eines halben Tages durchqueren konnte, also Radiusweite wegen rechtzeitig zum Abendessen.


lalol am 24.Nov 11  |  Permalink
Bloody Mary: Das geht ja gar nicht geht nicht gibts nicht
Lisa: "Grrrrrrrrr"
O-Ton: Dazu nimmt Omi „Ex“ erst mal mit in den Keller, zum Kohlenholen.
Und da steht sie dann, die Einladung zum
Bloody Mary: *****************: sowas geht hier garnicht. Sie sind nicht katholisch, so to speak.
Lisa: Sie beginnen einen öffentlichen Inquisitionsprozeß und erlauben sich interne Zensur.
Es ist noch zu früh, den Gerichtstermin zu setzen. 20:15 wäre perfekt.

O-Ton: Hiermit lade ich Sie (herzlichst) ein (Bloody Mary: mach ich), Ihre Finger in meinen Text zu tauchen.
Lisa: Wer geht hier wem an die Wäsche?
Lisa:Jutesack an und Hände auf den Rücken gebunden.
Farbwahl nach Lust und Laune. Gab es mal, wurde zensiert. Braun!
Bloody Mary:(Gratis) da täuschen Sie sich mal nicht. blogger.de lebt von den Spenden und sicher auch ein wenig Lust auf Laune, aber sicher nicht gratis, wie Ihnen das im goldenen Käfig sicher nicht bewußt ist.
Lisa: Natürlich ist die erste Kostprobe gratis. Im Produktmanagment wird Abhängigkeit immer miteinbezogen.

O-Ton: Lassen Sie uns unter die Expressionisten gehen.
Keine Platzreservierung nötig.
Bloody Mary: es war mir als hätte ich das Gespräch schon mit Herrn Stubenzweig in einem früherem Leben mal besprochen. No talk on art.
Lisa: Hausarrest für die Kunst. Der Künstler wird zur Persona non grata erklärt.
Sie haben sich in der Welt umgesehen, Sie wissen, wie das Spiel läuft.

O-Ton: Wie gerne würde ich zusagen.
Lisa: Mein inneres Kind mit Fingerfarben spielen lassen.
Meine liebe Kleine, nicht in Braun. Du wirst von mir bunte Farben bekommen.
Muss mich nur erst dieser Situation stellen.
O-Ton: Aber was macht mein Gehirn, in diesem einem Moment, mit so einer Chance?
Es fährt runter(!!)!
Bloody Mary: wunderschönes Satzzeichenstakkato, wo haben Sie das abgekupfert, meine Wherteste
Lisa: Nicht abgekupfert- vergoldet. Ihr Anklagepunkt. Ich bezichtige die Angeklagte der Hexerei. Das Volk macht die Augen nicht zu. Wieso auch, hat ja dafür bezahlt. Egal ob hier oder für die Benutzung anderer Kisten. Gladiatorenspiele sind bis heute nicht aus der Mode gekommen. Wegsehen ist zu wenig. Und die Anderen starren drauf. Im Bund mit der dunklen Macht fürs tumbe Volk.
Sie befriedigen hier Ihre Besitzgier.
Die Gesellschaft guckt eh nicht hin. Kinder ausgesperrt.
Zeit für Sie, die Folterwerkzeuge aufzulegen. Sägen sie mein Gehirn auf, oder benutzen Sie einen Hebel? Massive, äußere Krafteinwirkung ist nötig, um ein Schädel -Hirn Trauma zu erzeugen.
Bloody Mary: - ich sach ja, präventiver Totalausfall des präfrontalen Cortex, bei Kontfrontierung mit der Wahrheit. Nur so können wir überleben .... wenigstens eine Zeitlang, oder auch weniger
Ach, was red ich.
Lisa: Für mich der Zeitpunkt, auszusteigen. Mag wie eine Dissoziation aussehen.
Bin mit meinem naiven, innerlichem Kind in den Untergrund gegangen. Widerstand.
O-Ton: Nichts zu machen. Absolute Leere. Da kann der Nachtwächter durchgehen.
Bloody Mary: Meine Rede ... leider aus der falschen Funkzelle
O-Ton: Todstellreflex (ja, soviel kriegt die Funkzentrale noch hin)!
Wie komme ich aus dieser Dunkelkammer raus?
Lisa: Hat wohl nicht geklappt, mit dem Seelenraub im Gehirn. Wer nicht aufhören kann, wird mir mein Herz ausreißen. Ich sehe Ihren Hunger. Ihren Hunger nach Liebe. Mit einem fremden Herz, ohne Seele, ist er nicht zu stillen.
Wie auch immer Sie nun ziehen; hacken und zerren, da geht gar nichts mehr.
Das war es wohl, mit den Einschaltzeiten um 20:15.

einemaria am 25.Nov 11  |  Permalink
Frau liebe lalola
in all meiner Hingabe zu Ihnen und meiner Verehrung, die Ihrer nicht wehrt, muß ich auch darauf achten, wenn das meine würdige Oma lesen würde. Verstehen Sie?

Und Demokratie, zum Anfassen und Mitmachen. Sie sind noch jung. Um so härter die Erfahrung des Heute, wo der direkten Demokratie und Mitbestimmung erst ein langes Schweigen folgt und dann Dresche und Knebel. Das is nich witzig.

Es war ein gottbeschissener Werbegag, um mehr Leser zu fangen und Neulinge einzugoogeln. Fischfang mit gröberen Netzen. Und weil Sie als erste drauf reingefallen sind, biete ich Ihnen den ersten Preis. Wir können's auch wieder löschen?!

In demütigster Hochachtung, Ihre Sie ver- und beehrende einemaria

jean stubenzweig am 24.Nov 11  |  Permalink
Gott
muß Oberbayer sein.

einemaria am 24.Nov 11  |  Permalink
Das liegt irgendwie auf der Hand.
Wie trocknes Sperma hat es sich planetarisch verhaftet, dieses Etwas, im oberbayrischen Filz verfangen. Was auch nicht schwer ist, denn dumpf und dumpf gesellt sich gern.

jean stubenzweig am 25.Nov 11  |  Permalink
Ob mich bitte
mal jemand aufklärt: ... es war mir als hätte ich das Gespräch schon mit Herrn Stubenzweig in einem früherem Leben mal besprochen. Sollte das ein Link werden?

einemaria am 25.Nov 11  |  Permalink
gibt keine Links in ein früheres leben. Zudem hatte ich das wohl nur gedacht :) dann muß ich das nachholen.

jean stubenzweig am 26.Nov 11  |  Permalink
Mein Leben
besteht, im Gegensatz zu ihrem, nur aus früherem. Aber ich muß schließlich auch nicht mehr S-Bahn fahren, um pünktlich im jetzigen anzukommen.