Bangkok Nights Upgrade Vientianne - Maerz 09
ohne jetzt meine eigene Privatsphaere verletzen zu wollen, muss ich gestehen, dass es insbesondere die Naechte waren, von denen ich hier berichten will. Und ohne mich zu sehr eurem Belaecheln aussetzen zu wollen, geht es hier eigentlich auch nur um die Khao San Road, von der ich bis heute nicht genau weiss, wie man sie schreibt. Wenn ich hier nicht nur mit meinem eigenem Erkaeltungsvirus noch zu tun haette, sondern auch noch mit den viel verbreiteteren USB-Viren, koennte ich euch auch noch das einzige Photo beifuegen, das ich in Bangkok gemacht habe.
Die komplette Kapu-Crew mit samt ihrem Hauptstamm Martin wird dieses Gefuehl gut nachempfinden koennen: warum das Viertel ueberhaupt verlassen, es gibt einfach alles hier. Ein kleines Universum, wo sich T-shirt-Kaeufer, Sextouristen und Pauschalisten friedlich die Haende reichen. Eisgekuehltes Internet und SevenEleven 24 Stunden. Alles, was das Herz begehrt, und das ist nicht so viel, waehrend im Hintergrund die Holzfroesche quaken. Alle Speisekarten bebildert und jedes Essen die europaeische Schaerfe. Ein bischen Chang hier und ein bischen Singha und Leo da und kaum verlaesst du dein Klasse-Gemach (Four Suns - 500 Baht Doppelzimmer mit Balkon, 63-Programm-TV und AC, blenden rein, fuer mich alleinam naechsten Tag), schon geben dir die Saufkollegen vom Vortag die Hand und der Reigen (vicious circle) kann von vorne beginnen. Neue Gruppen bilden sich und Halbleichen reisen wieder ab. Wer Glueck hat, schafft es vorher noch zur Full-Body-Massage mit oder ohne Happy Ending. Dazwischen dann noch ein paar verlorene Seelen, die nehmen aber auch niemandem den Sitzplatz weg, oder trueben die Stimmung.
Nachdem ich trotz AC dann doch meine Erkaeltung zu grossen Teilen auskuriert hatte, hab ich es jetzt nach Vientiane geschafft. Der Wellblechhuettenhauptstadt wie viele sagen. Aber sie basteln und schrubben hier als waere es noch eine knappe Woche bis zum juengsten Gericht, der finalen Bauabnahme. Man sucht Zeichen der volksdemokratischen Republik und findet sie erstmal nicht, vollgeparkt mit Toyota Hilux und bahangen mit den neuesten AEG-Durchlauferhitzern. Erst im unteren Preissegment der Uebernachtungsmoeglichkeiten entdeckt man dann doch ein Volk, das Fenster und Bettgestelle bei Preisen um 10 Dollar fuer zu luxurioes empfindet. Dann aber doch ... ganz hinten im T-Shirt-Laden ... der rote Stern. Kommi-Nostalgie wird heute vorwiegend von der mit Fernreisen beschaeftigten jungen Mittelschicht gepflegt. Ich vermute sogar, dass der Stromausfall im HighspeedInternetCafe heute eher einer dieser subtilen nostalgieheuchelnden Werbetricks war.
Jetzt muss ich aufhoeren, weil ich sonst noch der ins Skype bruellenden AmiTussi aufs Maul haue. Hoffentlich gibts auch nen Virus, der solchen Leuten gravierende Probleme bereiten kann.
einemaria am 22. Juni 10
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