Das ganz normale Leben - Weder eine Liga noch ein Hotel, in die und dem man absteigen möchte
Ist doch schon die halbe Miete, wenn man nicht anfangs schon tot ist. Ob man sich nun durchquält wie ein Stück Scheiße durch den Darm, durch dick und dünn sozusagen, oder feengleich mit strahlenden Augen die Raumzeit durchgeistert. In der Schlange oder im Stau stehen wir alle gleich. Auf Bahn oder Bus warten wir gemeinsam. Und wenn die Einkaufswägen mal aus sind, dann wird sich wohl ein Körbchen finden.
Aalglatt und glitschig kann es dahingehen, es kann aber auch anders kommen. Mit Kanten und Ecken, Panzersperren und Tretminen, mit Vollgas und aus dem Nichts.
Das Unvermutete, das Problem, die Herausforderung!
Ich tu mir mal zehn Pariser in den Badeschrank und denke ... ob ich überhaupt noch so oft poppe ? Ich bin vierzig ! ... und wenn ich dann noch das Verfallsdatum in Betracht ziehe ?! Wenn’s hinten raus knapp wird hält das Zeug ja auch zur multimedialen Aufwertung beim Wixen. Mal so das Look-and-Feel des schlechten Partnersex.
Mal so ein aktiver Tag zuhause. Das einkaufen, was man immer vergißt. Zahnpasta in kleinen Tuben für unterwegs … wobei es mich wundert, daß es da noch nichts in Richtung Rasierschaum gibt. Edelstahlreiniger für den Herd, vielleicht auch fürs Fahrrad. Neue Clobürste, die ja schon im gekauften, ungebrauchtem Zustand bei Umstehenden an der Kasse ganz andere Fantasien auslöst. Seit ich vier Kaschmirpullis in meiner Garderobe hege, Wollwaschmittel und Weichspüler mit Tannengeruch. Die Frage ist, was länger hält – die Pullis oder das Waschmittel.
Und dann waschen und putzen, was das Zeug hält. Die Fließen in der Küche – unangenehme Handgelenkshaltung. In den Lücken und Ecken, die den Rücken schrecken. Die Oberkanten der Schubladen, die Unterseite der Drehgriffe am Ofen und die Wasserhahnunterseite, unterm Gummi der Randleisten und den Innenkanten der Lüftungsschlitze. Junge, Junge, kein Spaß und es glänzt auch nicht, weil man’s ja nicht sieht – so wie Magenspülung.
Ich wischewische porentief rein - Dirtbanging.Viren und Bakterien, Pilze und Mikroben, ob viral oder virulent, mit Aktivsauerstoff (Pusten) und Kehricht gehts euch an den Kragen. Ich rubble und kreise mit den brandneuesten Erfindungen der Synthetikindustrie. Und als Schulter, Ellbogen und Handgelenk am rotieren sind, legt sich mein Gedankensturm. Als wenn die Atmung im Gehirn aussetzte muss ich an einen stillen Weiher zwischen Wäldern denken, ein Stilleben. Ufer wie ein Waschbeckenrand, der Wasserfall läßt sauerstoffangereichertes Wasser gletscherblau aus geraumer Höhe herab. Und Pril-Entchen trällern durch den blasenwerfenden Teich in meiner Küche.
Juni 2010 |
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