Ab in die Felsspalte
Hätte ich mein kleines schäbiges Kabuff nicht bereits vorsorglich nikotiongelb gestrichen, könnte man leicht erkennen, wie die Zeit vergilbt. So aber fühlt sich mein Leben an wie am ersten Tag.
Frühmorgens die Geburtswehen und dann das traumatische Austreten aus dem Uterus des Morpheus. Glücklicherweise folgt wenige Schockminuten später schon der mütterliche Kuß von Espresso und ner Kippe, der mich einigermaßen satisfiziert in den Horror grauer Wintertage hinüberbegleitet.
Ohne einen Blick aufs Thermometer erkenne ich am feuchten Rauschen der Winterreifen auf der Hauptstraße, daß einem heute nicht die sibirische Kälte die letzten Lungenfetzen aus der Brust reißt. Dafür wird es für die Gelenke um so naßkälter werden.
Heute gibt es Weltrettung in einem Aufwasch. Ich verlasse den mit Stadtratten gefüllten Geldsack. Mein Gemüt, schon ganz aufgehellt, scheint bereits die Wetterscheide Richtung Süden überquert zu haben. Jetzt muss ich meinen Körper nur noch hinterherbugsieren. Ab in die Felsspalte ...
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