Donnerstag, 28. Dezember 2017
Wie die A94 den Bodentruppen das Kreuz brach
Die Schlacht bei Hohenlinden muss erneut geschlagen werden, denn die Geschichte hat sich geirrt.

Wer erinnert sich heute noch an die Schlacht bei Hohenlinden in der die bayerisch-österreichischen Truppen die grosse Niederlage gegen den napoleonischen Mordshaufen hinnehmen mussten, mit rund 20.000 Toten auf Seiten der Kaiserlich-Bayrischen. Wäre schon damals die B12 besser ausgebaut gewesen, hätten wir diesen gottlosen, französichen Haufen über München hinaus aus dem Land getrieben.

Wenn meine vom damaligen Leid heute noch geröteten Augen das Elend erblicken, das sich heute B12 schimpft, treibt es mir erneut die Tränen aus den Säcken. Was zum Teufel hat man hierzulande aus der Geschichte gelernt? Nichts, wenn nicht noch weniger.

Hohenlinden ist, trotz des zentral gelegenen Döner Kings, heute einzig noch durch die zwei abstrusesten Kreisverkehre Deutschlands bekannt, die die dichtestbefahrene B12 durchbrechen wie ein bayrisches Rift-Valley (48°09'19.9"N 11°59'12.8"E). Eine Kurve hätte es nicht nur allemal getan, sondern wäre hier noch sinniger als die Allmacht Gottes. Um letzterer Genüge zu tun und auch sonst so einiges in der Geschichte Bayerns schief Gelaufenes im Nachhinein zu richten, wollen wir die Zufahrt nach Altötting und somit den göttlichen Willen ein für allemal asphaltieren. Und zwar in direkter Linie.

Dass das nicht über eine A94 geschehen kann, scheint dadurch hinlänglich bewiesen, dass dieser seit Entstehung des Planeten nicht allzuviel Fortschritt widerfahren ist. Wie ein Widerhaken hat sie sich in Pastetten tief in die dort ansässige Krume gebohrt und ist von dort auch nicht mehr herauszubekommen. Ich denke, weil es die gottgütige Jungfrau Maria zu Altötting so will, die sich aufgrund der Unwillfährigkeit der bayrischen Verkehrsminister bis heute schwarz ärgern muss. Wer mit einer Planungsgeschwindigkeit von 13 Jahren für 16 Kilometer (und wir sprechen hier nur von der Planung, nicht von deren Umsetzung) ein Land regieren will, das mehrere hundert Kilometer lang und breit ist, der darf heute noch ein Kreuz schlagen, dass wenigstens schon die Römer in ihrer noch heidnischen Zeit den ein oder anderen Stein gesetzt haben in unserem Wegenetz.

Zudem, wer will schon nach Passau, das von Überschwemmungen geplagt, bereits soviel Landmasse nach Österreich abgetragen hat, dass es nicht mehr lange existieren wird - geschweige denn bis zum dem Sankt-Nimmerleinstag an dem dort eine mythische durchgängige A94 ankommen soll. Bis dahin werden wir auf der B12 mehr Tote zu beklagen haben als bei der Schlacht zu Hohenlinden. Für soviele Gnadenkapellen bietet Altötting nicht ansatzweise Platz, auf dass wir daran die dafür nötigen Votivtafeln anbringen könnten.

Die Zukunft führt wie damals schon die Salzstrasse am Inn entlang über die B12, die man wohlweislich ihrer heren Abstammung nach auch E552 getauft hat, auch bekannt als das dem Salz als Trennmittel beigemischte Calciumsilikat. Man muss die Zeichen Gottes doch nur lesen. Wir wollen nach Altötting, wie jeder gute Katholik, wo der Durchreiseverkehr durch die Wirkung der schwarzen Madonna von jeder Staugefahr befreit auf eine leichtes in weniger als 4 Stunden von München nach Wien donnert, über Braunau hinweg. So wäre auch ein Hitler viel schneller per Anhalter nach München gekommen und man wäre ihn auch schneller wieder losgeworden.

Naja, Tonnen von Vorteilen eben. Aber daran denkt keiner mehr, seit uns kein Napoleon mehr droht. Von München nach Passau und dann weiter nach ... Krumau an der Moldau über Hradec nach Iglau. So gesehen eigentlich in direkter Linie nach Ausschwitz. Super-Idee. Da kann man wirklich nur hoffen, dass es über das Planungsstadium nie hinausgeht.

So könnte man mit einer verbesserten B12 auch noch das geschichtliche Schandmal von Haag in einem Aufwasch lösen, indem man 8-spurig darüber hinwegasphaltiert. Wer bis 1804 als freie, den bayrischen Kurlanden nicht eingegliederte Reichsgrafschaft existieren wollte, kann dann auch rund zweihundert Jahre später noch spüren, wie es ist, wenn man nicht dazugehören will. Projekt "Kaffee" möchte ich es nennen, wenn Haag unter dem geschwindigkeitsbefreitem Schwerlastverkehr röstet wie eine Kaffeebohne.

Warum gibt es bis heute wohl eine Münchener Straße in Anzing, Forstinning, Hohenlinden und Haag? In Buch am Buchrain, Rattenkirchen und Passau aber nicht. Ich vermute, weil man darauf fuhr, um auf kürzestem Weg von und nach München zu fahren. In Passau und Rattenkirchen wollte man das scheinbar nicht. Eine A94 leugnet alle geschichtlichen Tatsachen. Hierzu muss die Geschichte neu asphaltiert werden. Von Hohenlinden über Haag nach Altötting und sie muss ihren richtigen Namen bekommen. A12 statt B12, denn von Uckley bis an den Fauler See kommt man auch auf einem B, aber nicht von München über Haag in Obberbayern nach Haag am Hausruck bei Weibern und letztendlich nach Wien.
 1511 klicks