Beerboarding - Neue Ideen von der Linienführung
Ich hab neue Ideen, die ich jetzt mal im Urlaub genauer durchdenken möchte. Arbeitstitel: Habitat/Appliances for Humanity. Beispielsweise die Gründung einer gewaltfreien Terrorbewegung. Wer als Mann verheiratet ist, weiss dass Terror nicht immer mit physischer Gewalt einhergehen muss. Also eher eine Freiheitsbewegung. "Free the Atoms" oder Quantenbefreiungsfraktion, QLF Quantum Liberation Front, das ist noch nicht entschieden. Vielleicht auch einfach nur "Der Quarkauslöffler", hm. Vielleicht auch ein uigurischer Name, bezüglich der notwendigen Verwirrung.
Nachdem das mit Wasser jetzt erlaubt zu sein scheint, würde ich auch gern gleich die Hand auf "Beerboarding" haben. Die Patentrechte. Im Kampf gegen den vermeintlichen Islamischen Terror, bei dem die Amerikaner, scheinbar hilflos, aber eben nur scheinbar, den ganzen Planeten umackern. Herrje, gebt ihnen doch endlich eine Arena, ein Kolloseum. Lasst uns den Mariannengraben leerschöpfen, dann gibt es auch ausreichend Plätze in den Logen. Und gebt den Amis all das Salzwasser, auf dass sie es dem Rest der Welt über die Gesichter schütten. Man bekommt ja angeblich sogar ein Handtuch dazu. Das finde ich geradewegs zivilisiert.
Aber mit Beerboarding wäre jeder Widerstand gebrochen. Eine psychosomatische Waffe geradewegs. Erst der erzwungene Tabubruch, dann das Ist-doch-eh-schon-wurscht mit dem Fetzen Rausch und schon haben wir ihn auf unserer Seite. Leichter kann man Brücken nicht bauen. Im Grunde ist Beerboarding schon eine Art Einbürgerung. Da muss man dann auch keinen Test mehr machen, sondern darf gleich in die deutsche Uniform schlüpfen und die alten Rivalen platt machen. Es schiesst ja nur bei Dauerfeuer daneben, das neue G3, was für mich wie gewollt klingt. Auf das Kollaterale wird doch heute viel mehr Wert gelegt als auf das eigentliche Ziel, das scheinbare. Egal ... Überlegungen also, während des Urlaubs. Für alle, die nicht moslemischen Glaubens sind, gilt natürlich. Non-alcoholic for Non-Members. Wer nicht monatlich zahlendes Mitglied ist, kriegt auch beim Verhör kein Bier. Beim Beerboarding gibts auch kein Anschreiben auf einem Deckel oder Kredit.
Mit einem Schweizer Patent und Stammsitz in Zug, gleich neben Glencore, bekommen wir letztendlich noch einen Stempel drauf: "Approved by Geneva Convention". Das wär doch mal was und es käme wieder aus Deutschland. Wie Paul Celan in der Todesfuge sagt: "der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau." Ob er damit blaugeschlagen meint, wir wissen es nicht. Endlich Urlaub, ist doch klasse. Ich hab schon immer gesagt, mit der bayrischen "porkinjection" kommen wir nicht weit, desshalb will ich sie nur der Fakten und Patente wegen kurz erwähnen.
Und dann natürlich immer die Haustechnik. Ein komplett anderes Thema, mit dem ich mich in diesen Urlaub beschätigen möchte. Wenn man schon Immobilien besitzt wie Sand am Meer, dann denkt man auch mal übers Wohnen nach. Ich will Scheibenwischer an den Fenstern. Und weil der Schmutz am Boden scheinbar vom Himmel fällt, obwohl man für ein Haus mit Dach bezahlt hat, wäre ein Siebboden ganz praktisch. Irgend so ein Nanogitter, das ständig Feinpartikel absaugt und gute neue Luft, meinetwegen angesaugt aus Afrika oder Honolulu, in das öde Wohnzimmer bringt. Ich will die Waschmaschine A1, lebenslange Garantie, keine Folgemodelle, reagiert auf Gefühle. Einen Akkubohrer aus der Produktlinie "Second Chance", der nochmal für 10 Minuten läuft, sobald man ihn anschreit, weil er ausgegangen zu sein scheint. Eine Quantendusche, bei der man nicht nass wird, sondern einfach nur sauber, am besten ohne Ausziehen. Photonendusche, säuberndes Licht, die Worte gibt es doch schon alle. Will sich da nicht endlich jemand bequemen, es zu erfinden. Was ist denn los in den Laboren? Wenn schon beschissene Marktwirtschaft, dann doch mit wettbewerbsfähigen Produkten. Wenn meine Träume die Werbung überholen, dann kann es damit nicht weit her sein. Pfuscher. Und dafür unsere kleinsten Teile einsperren, als gäbe es für die Forschung keine Mindestgrößen und Moral.
Sieht aus wie Fischertechnik, heisst aber Many Body Quantum System with lasercooled atoms. Für die Öffentlichkeit gleich am Eingang zum Anfassen kleine Atomwölkchen wie Glühwürmchenbabys. Wenn man dann doch mal hinfasst, verbrennt man sich die Finger am Ionisation Gauge, denn es sind von magnetoptischen Fallen in Atomkäfigen Gefangene, für die keine Unschuldsvermutung geltend gemacht wird. Und genau da tritt die uigurische QLF auf den Plan und haut sie alle raus. Ob CERN oder kleine Labore wie das, wo mein oberkluger Schwager arbeitet, sind die Qantanamos in klein, wo kilometergrosse Gebäude gebaut werden, um die Gefangenen zu zertrümmern. Mit solchen Leuten machen wir keinen Gefangenenaustausch, sondern nur Befreiung.
Das wird mal ein Urlaub. Kann ich nur empfehlen. Victoria/Vancouver Island nachmittags zu den shoppingcart people, gleich bei der Heilsarmee, bzw Yates Street ums Eck, da ist es am gemütlichsten und für meine Pläne zentralsten. Kann man kettenrauchend auf ner grösseren Bank sitzen, mit Abfallkorb für den Kaffeebecher, ohne dass man herausstechen würde. Es kommen immer nette Leute vorbei, die mal Feuer für ihren Joint brauchen, oder Geschichten von den netten local cops und den miesen Paramilitärs named RCMP. Hier würde die Bierfolter militärisch nicht greifen, das muss ich eingestehen.
Und zum Sonnenuntergang über dem Pazifik ins Spinnakers Brewpub mit seiner homebrewed beer selection gleich drüberhalb der Brücke. Blick bis zum Olympic National Park und im Vordergrund bestrahlt im besten Licht eine landende Twin Otter. Mit einer dieser Maschienen werden wir auch die Gefangenen rüberbringen vom UBC drüben in Vancouver. Da wird er mal sehen, der oberkluge Schwager. Hab ich mir extra so ein Minihandwerkerset von Obi besorgt und damit bau ich ihm seine Fischertechnik um. Quanten in den Sack und rüber in den Westen, wo wir sie erstmal wieder hochpeppeln in einem grösserem Freilaufgehege. QLF, passive membership still available - eigentlich sind es nur wage Vorgedanken zum Oktoberfest. Prost.
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