Mittwoch, 3. Juli 2013
Wissen Sie, was die Butterberghaltung im Sommer kostet?
- eine Reise ins schwarze Herz Europas.


Lassen Sie uns in dunklen Zeiten wie diesen den 'Cent', eine englische Maßeinheit in einer durch und durch nicht-anglizistischen Währungsunion, doch einfach in 'Heller' umbenennen. Das läge sprachlich ungefähr in gleicher Distanz zum Kalauer wie eine Reise nach Krisenland oder die 3-Cent-Krisenmarke der führenden Wirtschaftsmacht Europas. Endlich ein Billigprodukt nördlich des Frontex-Äquators, so man bei Gratisprodukten wie Freibier nicht unbedingt von billig sprechen kann. Können sich nun auch mal die Verarmten so richtig mit Wertmarken eindecken. Damit brechen wir in den chinesischen Markt ein wie ein Geldsack auf dünnem Eis. Volkswirtschaftlich macht diese Art der Opferverhöhnung jedoch keinen Sinn, wie das Alexander Dill bezüglich der Maßgrößenentscheidung für einen Preiscap als Anreizregulierung deutlich macht.

Im Schlandmaul, im Reich der Mitte und der Norm, hat sich nichts geändert. Vom zweiten 30jährigem Krieg, 1914 bis 1945, noch vollgefressen, reisst sich die Deutsche Industrienorm, das gesunde Wachstum der einen, seine nächsten Lämmer, auf der Seite der Lohnbeschäftigten. Obwohl die Schokoladenstückchen der Kriegsjahre das Giermaul noch verkleben, kommt nun der Heißhunger. Das Biest ist noch das gleiche, die gleichen Familien, nur zwei Generationen älter. Das Magenvolumen hat zugenommen, die Bedürfnisse sind gewachsen und die Tischmanieren haben sich geändert.

Während es früher noch hieß, dass man sich nicht ins eigene Körbchen scheisst, wird nun der eigene Wald gerodet, die landeseigene Arbeiter- und Angestelltenschaft ausgerottet und drauf geschissen, dass sich die Fahnenstangen biegen. Und die Lemminge laufen vom neuesten Smartphone gesteuert selbst zur Schlachtbank. Wie da eine Portoerhöhung von 5 Cent zu einer Unruhe in der Bevölkerung führen könnte, wäre mir rätselhaft. Die Preiserhöhungen bei Suchtstoffen und der Solidaritätstumor für die blühenden Wüsten tun weh, Kinoeintrittskarten, Energiepreise und 5 Euro für ein Glas Pinot Grigio 2012 aus dem Etschtal beim hiesigen Griechen. Aber 3 statt 5 Cent?

Wo früher noch verstohlen hinterzogen und eingesteckt wurde, hält heute Ali Baba und seine inzwischen 4000 Räuber wieder Hof. Von jedem kleinen Villenhügel herab wird wieder geraubrittert, mit Knebelverträgen, Fristen und Abmahnungen, mit fliegenden Gerichtsständen . Man muss fast den Eindruck gewinnen, als hätte die Bestie zwei Mäuler mit denen sie zwischen Geldpresse und Geldbeutel sitzend nach beiden Seiten hin sich den Wanst vollschlägt.

Es sollte selbst dem gerüstetstem Knecht im Lande klar sein, dass der Drachentöter, der durch seine Tat die Menschen aus der Umgebung vor Überfällen und Verwüstungen durch den feuerspeienden Drachen oder aus einer langanhaltenden Dürre befreit, diesmal nicht durch die Himmestüren herbeirauscht, sondern mit einem Konsumentenputsch auf die Bühne tritt, dass uns besser kein verdatterter Halbgott vom Olymp fällt, wie der Adi, und die ausgemachten Störsender eleminiert.
Ich bin zu tiefst schockiert von gequälten Lohnknechten zu hören, dass sie erstmal das eine % durchs Gas jagen würden, um dann zu schauen, was das nächste % mit seinem Vermögen macht. In Griechenland sprechen sie von den drei letzten Regierungen, in Italien würden sie das mit der aktuellen Regierung machen und allen, die in deren Telefonbüchern stünden (sieht man mal, wie stabil Italien, von der Regierung abgesehen, immer gewesen ist). Das wäre ein Gemetzel, für dessen Sättigung man auf das eine Prozent noch ein paar drauflegen müsste. Eine gewagte Reise, eine Wette, in 30 Tagen um die Welt.

Genau von solchen Gemetzeln allerdings nährt sich der Raubritter. Hier hat er Erfahrung, Il Principe, der Fürst, der Finsternis, hier fühlt er sich zuhause, der tödliche Virus der Gier. Ein Virus, der seine Großmutter zuallererst verkauft. So wirtschaftlich einfach, so machtpolitisch undurchführbar wäre es, einfach die Rente abzuschaffen, Einzahlung wie Auszahlung wie zukünftige Ansprüche. Wahlalter runter auf 12 und schon wäre das demokratisch umsetzbar. Denn nach Johannes Baader ist der Tod ... ein Märchen für Kinder, und der Glaube an Gott war eine Spielregel für das Menschenbewußtsein während der Zeit, da man nicht wußte, daß die Erde ein Stück des Himmels ist wie alles andere. Wer im noch rüstigem Leben schon sein Bayernticket mit dem eigenen Blut unterschrieben hat, sollte sich als Senior auch als solcher verhalten und nicht an der letzten Landkrume sich festkrallen wie ein krampfender Diabetiker. Da ist es nur fair, wenn wir dem Ahnenkult auch wieder Futter geben. Wie soll man denn jemanden als Ahnen verehren, wenn er nicht stirbt?

Wenn uns da keine Mutter Courage aus der Bresche hilft, wird uns dieser virale Abschaum an Herrscherelite, der auf dem Freibier schwimmt, noch ins Unglück treiben. Mordeo und Gezeder, jeden gegen jeden.
Wieder wider der Gewalt! Dieses doch eigentlich Flüchtige, das sich dennoch endlos zu halten versucht, das uns Salz in die Suppe und ins Bier zu schütten sucht, um auf Ewig das Goldene zu verdecken, das Eigentliche, das Freibier. Trinken Sie die Milch der Milchstrasse, wie Johannes Baader sagt:Die Menschen sind Engel und leben im Himmel. Im Biergarten Eden, dem Freibiergarten der keinen Eintritt kostet, wo selbst für die Ältesten immer ein Plätzchen frei ist.

Durch so viel Schaum mich zu trinken, um den hierfür notwendigen Rausch zu erreichen. Da schiebt der eine oder andere schon mal einen Kurzen dazwischen und das macht wieder aggresiv. Ist doch alles verteufelt ...
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