Freitag, 16. März 2012
Wir sind alle Hannover
Ich hatte die Hannoveraner Stadtmusikanten ja schon mal in Dubstep Deutschland erwähnt. Jetzt hängt mir die Linksammlung ein wenig im System und es ist ein guter Zeitpunkt, das mal über die Bühne zu bringen. Unsere sensiblen Ohren und Augen wurden zu Genüge malträtiert mit den Machenschaften der Hannover-Bande - "Hang-over" sozusagen. Mir gehts vorwiegend darum, das ganze endlich vom Tisch und der Festplatte zu kriegen.

Erste Prüfungsfrage: Wo wird der neue Herr Ex-Bundespräsi wohl seine ersten Sommerurblaub verbracht haben? Die Antwort kann uns inzwischen selbst jeder Bild-Leser beantworten. Bei seinem MilliardärsSpezl Maschmeyer auf Mallorca. Herr Mascheyer ist nicht nur Ehemann von Veronica Ferres, sondern auch neuer Geschäftspartner von Herrn Rürup. Sie erinnern sich an die Rürup-Rente? Dieses Geschäftsmodell vermarkten sie nun als Beratungs-AG für Alters- und Gesundheitsfürsorge auch ins Ausland. Zudem ist er mehr als befreundet mit der Hannover-Connection - die er auch grösstenteils auf seinen 50ten Geburtstag einladen durfte: Schröder, von der Leyen, Philipp Rösler und Sigmar Gabriel.
Wer hat gefehlt auf der Party? Lena, mit "Wir sind alle Hannover", Christian Wulff (die Ausrede muss man erst noch erfinden), die Scorpions, Prinz Ernst August, die Frau Käsmann und wenn er nicht schon gestorben wäre, sicher auch die Bestie von Hannover, Fritz Haarmann.

„Netzwerk aus hannoverschen Alphamännchen“ heißt die Runde, die sich bei Fromberg trifft. „Maschseemafia“ ist ein anderer geläufiger Ausdruck. Und „Wohnzimmer der Macht“, so Philip Eppelsheim in der FAZ. Jener Rechtsanwalt Fromberg, der das Friedensabkommen zwischen Hells Angels und Bandidos vermittelt hat, und sich zu diesem Zeitpunkt die Kanzlei mit Herrn Schröder teilte. Letzterem könnte man zugute halten, daß er sich daraufhin eine neue Rechtspraxis zugelegt und schließlich einem ganz anderem Mileau zugewandt hat - der so biederen Firma Gazprom. Der Bundesvolkswagenpräsident Wulff hingegen fand die Idee nicht so übel: Dass Wulffs Rechtssinn auch durch Rotlicht getrübt werden konnte, bewies er, als er einen Staatsanwalt beförderte, der die Verfolgung illegaler Prostitution behinderte, so Hanna Thiele im ef-magazin.
Welche Auswirkungen die Vermischung von Politik, Wirtschaft, Kultur und Kriminalität hat, lässt uns Jürgen Roth mit seinem Artikel auf Mafialand erahnen. Ich befürchte, die Ahnung reicht nicht weit genug ...
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