Montag, 18. April 2011
Orgonise yourself
Heirat ich doch lieber ne Wohnung. Ohne Frau geht schon, aber ohne Wohnung. Mal endlich eine Traumquote bei der Scheidungsrate. Redet nicht, läuft nicht davon und man ist immer drinnen. Und fallen uns da nicht spontan noch mehr Gründe und Hintergründe ein. Kann man beispielsweise renovieren.

Was man nicht hat, ist diese gesunde Bremswirkung der menschlichen Partnerschaft. Ich habe heute beispielsweise das Gefühl, daß der schon wochenwährende Komplettausfall meines analogen Telefonnetzes psychosomatisch ist - und kann das mit niemandem besprechen. Ich werde diesmal warten, bis es die Telefongesellschaft selbst merkt. Go with the flow.

Da hilft ein Ansprechpartner zuhause. Nicht nur für die Zahncreme im Gesicht und ganz allgemein für die Regulierung des Eigengeruchs.



(Männerhose: aussteigen, einsteigen, no waste of time)

Nach den wilden Jahre kam die Konsolidierungsphase, und nun die Fütterungsphase: Ich bin zwar Single, bringe trotzdem abends immer schöne Sachen aus der Stadt mit. Auch gerne Non-Food-Ware von Aldi. Trotzdem mich zuhause nicht tagtäglich ein Kinderorchester erwartet mit all seinen Begierden und Lüsten, gestalte ich die Wohnung mit Biberbettwäsche und Schlaufenschalgardinen. Fütterungsphase eben.

Zeitweise ziert das gesamte Arsenal an Grundnahrungsmitteln wie Salat und Gemüse meine Küchenbank. Ganz große Neuentdeckung ist die neue Nudelmaschine Julia 150 mit fünf Aufsätzen.

Schade nur, wenn ich es Ende der Woche dann wieder in den Biomüll schmeißen muß, aber was soll's, war eine echt ausgefüllte Me-Time. Mehr Zeit für mich und wieder mich. Soviel Selbstreferenz, daß das mit Fußnoten und Hyperlinks garnicht mehr hinzukriegen ist.
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