Liebesanthologie an die WC-Ente
*WC-Ente vs. Silberfisch, geliebte und ungeliebte Haustiere*
Wie kann man nur so krank sein: Mehlmotten-Bildschirmschoner. Zum Glück bleibt nichts hängen, wenn man draufschlägt. Nun gut.
Ich befürchte, meine Silberfischfallen locken noch alle Silberfische aus dem gesamten Block an, deßhalb sind wohl auch drei Fallen in der Packung. Käfighaltung - sie sind die ungeliebten Haustiere und doch baue ich ihnen ein Nest. Erst Lockstoff, dann Klebstoff, wie bei der menschlischen Lebensgemeinschaft.
Ganz anders, ohne Zuwendung, lebt mein Lieblingshaustier in einem offenem Regal. Die WC-Ente.
Die WC-Ente spartet unter den Kalkfressern. Das Türkisblau, das sie von sich gibt, mag manchen an Tintenfische erinnern, doch auch stundenlang geklopft wird sie niemals weich wie Sepia. Die WC-Ente ist der Muli (nicht Multi!) unter den Saubermachern, eine Kreuzung aus Schwan und Drache, einen Hals wie ein Fragezeichen und Magensäfte, die nur das Schlechte wegätzen.
Die WC-Ente hat ganz im Gegensatz zu all den Allzweckreinigern und namlosen Sprühflaschen ein Wesen. Sie windet sich heraus aus der Batterie an sinnlosen Plastikflaschen mit ihrer sinnlich roten Kappe. Sie führt ein spezifisches Nischendasein mit ihrem Expertenwissen über das Innere einer Toilettenschüssel.
Es ist nun mal das einzige dauerhaft vorhandene Gewässer, das wir in jedem Badezimmer antreffen. Der einzige Ort, an dem sich eine Ente wirklich zuhause fühlen könnte. Und sonntags treibt die WC-Ente bei mir in der Badewanne ... mit Schwimmreifen - auf daß sie mir nicht ins Badewasser kotzt ;)
einemaria am 25. September 11
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren